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Personenaufzüge für den öffentlichen Verkehr - Bern, Salzburg

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Verkehrswesen im Allgemeinen.
Personenaufzüge für den öffentlichen Verkehr
von Siemens & Halske, A.-G., Berlin-Charlottenburg.
(Mit Abbildungen, Fig. 210 u. 211.)

Mit jedem Jahr mehren sich die Verkehrsmittel, deren Betriebskraft die Elektrizität bildet; das Netz der elektrischen Bahnen nimmt von Tag zu Tag an Ausdehnung zu, Wagen aller Art, Boote werden elektrisch betrieben und in Touristenkreisen kennt man seit Jahren auch schon elektrisch betriebene Personenaufzüge, die dem öffentlichen Verkehr dienen, nachdem in Hotels, Kuranstalten, Villen etc. für eine immerhin begrenzte Benutzung der Anfang gemacht war. Hauptsächlich nach den hochgelegenen Aussichtspunkten der Alpenwelt werden diese Aufzüge, deren luftiges Bauwerk oft mit erstaunlicher Kühnheit ausgeführt ist, immer zahlreicher.

Nachdem wir bereits in Nr. 38 der „Verk.-Ztg.", Jahrg. 1893, die Ansicht eines solchen Personenaufzugs auf den Mönchsberg bei Salzburg im Bilde wiedergegeben haben, bringen wir heute in Fig. 211 die Ansicht dieses Aufzuges von der Auffahrtssteile unterhalb des Mönchsbergs aus gesehen, sowie in Fig. 210 einen Aufzug auf den Zwinger in Bern. Beide Aufzüge wurden erbaut von der Firma Siemens & Halske, A.-G., Berlin- Charlottenburg , die auch auf diesem Gebiete der Nutzbarmachung der elektrischen Kraft Hervorragendes leistet.

Der Aufzug auf den Mönchsberg bei Salzburg (Fig. 211) wurde im Jahre 1890 ausgeführt und ist von da ab ununterbrochen im Betriebe gewesen. Die Höhe des ganzen Turmes beträgt 60 m, die Fahrgeschwindigkeit 0,5 m pro Sekunde. Der Aufzug besitzt zwei Coupés für je zwölf Personen, welche durch sechs über Seilscheiben geführte Stahldrahtseile mit einander verbunden sind und abwechselnd auf und niedergehen. Der Antrieb der Seilscheiben geschieht durch einen 15 HP - Gleichstrommotor mittels Übersetzung durch Riemen, Schnecken und Zahnräder.

Der Aufzug, welchen unsere Abbildung Fig. 210 veranschaulicht, wurde im April 1. J. in Bern dem öffentlichen Verkehr übergeben. Er überwindet eine Höhendifferenz von 30 m und ist ähnlich wie der Salzburger Aufzug in ein vertikales Eisengerüst eingebaut. Jeder der beiden Fahrstühle, die durch zwei Drahtseile mit einander verbunden sind, ist für sechs Personen berechnet resp. für eine Nutzlast von 500 kg. Ein Gleichstrommotor von 14 HP treibt durch einfache Schneckenradübersetzung die Seiltrommel an und erteilt den Fahrstühlen eine Geschwindigkeit von 0, 8m pro Sekunde. Der Strom von 240 Volt Spannung wird dem städtischen Elektrizitätswerk entnommen. Der ganze Aufzugsmechanismus ist ob en im Turm untergebracht.

Auch für das Berliner Rathaus hat die Firma Siemens & Halske bereits zwei Personenaufzüge geliefert, welche sicher funktionieren, obgleich ihre Anlage insofern gewisse Schwierigkeiten bot, als des Magistrats betreffs der Betriebssicherheit ganz besonders penible Vorschriften erlassen worden waren. Die letztgenannten beiden Aufzüge werden mit Strom von den Berliner Elektrizitätswerk betrieben.

Quelle: Uhland's Verkehrszeitung und industrielle Rundschau, 11. Jg., Nr. 51, 23. Dezember 1897, S. 303.

Wolfgang (SAGEN.at)
 

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