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Dolomitensagen von Karl Felix Wolff

cerambyx

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... und wieder hat ein interessantes Büchlein aus Wien zu mir gefunden:

Dolomitensagen
Karl Felix Wolff
Bozen
Selbstverlag von Karl Felix Wolff, Bozen
1913
1. Auflage

Sagen und Ueberlieferungen, Märchen und Erzählungen der ladinischen u. deutschen Dolomitenbewohner.

"Verschwunden ist das zaubrische Gezwerge,
Doch nicht der Märchenzauber des Laurin!"

(Albert Graf Wickenburg)

007 Inhalt

009 Die bleichen Berge (ladinisch: Lis montes pàljes)
026 Die Seelaushütte
031 Das Wasserrinnen-tal (ladinisch: La val de la saljères)
035 Der Geist am Dopenjòle-Bach
037 Die Nachtigall vom Saßlong
043 Die Latemar-Puppen
047 Das Weib des Arimannen
057 Der Wintersenner im Rosengarten
064 Der Hirte vom Monte Cristallo
070 Die Seiser Alm und die verheißene zeit
073 Cadina
078 Die Salwàrja
081 Das große Sehnen (ladinisch: La grèn passión)
118 Der Zöllner von Karneid
123 Der Farbenglanz des Karer Sees
128 Die Königin der Crodères (ladinisch: La rénja de lis Crodères)


Das gibt wieder interessanten Lesestoff, noch dazu wo eine erste Nachschau ergeben hat, dass diese Sagen noch nicht auf sagen.at existieren ....

Liebe Grüße
Norbert
 
Hallo Norbert,

über die Dolomitensagen von Karl Felix Wolff muss man genau diskutieren!

Die "Dolomitensagen" sind nicht nur in der ethnologischen Fachwelt ein äußerst heikel diskutiertes Thema, da es sich im Grunde nicht um eine ethnologische Feldforschung im Sinne der Ethnologie handelt, sondern leider - um es ganz offen zu sagen - eher um eine literarische Tätigkeit...
Es gibt schon in den allerersten zeitgenössischen Rezensionen der Sagenbücher von Karl Felix Wolff ziemlich kritische Stimmen selbst aus der ladinischen Kultur, dass die Inhalte seiner Sagen frei erfunden seien und auch der Handlungsstrang unterscheidet sich wohl mehr als deutlich von jeglicher anderer europäischen oder auch weltweiten Sagensammlung...

Karl Felix Wolff ist auch aus politischer Sicht nicht ganz unkritisch zu sehen, wobei sein Gedankengut zweifellos nicht in seine Sagentätigkeit übergegangen ist - etwa im Vergleich zu einigen anderen Autoren aus dieser Zeit. Aber diese Haltung sei zumindest erwähnt.

Ich betrachte die Dolomitensagen von Karl Felix Wolff als rein literarisches Werk und kann diese daher ohne Zustimmung seiner Erben auf SAGEN.at nicht vor dem Jahr 2036 online geben.
Da ich mich in Bezug auf seine Erben bzw. Rechtsnachfolger im Unklaren bin, weiß ich leider nicht, an wen ich mich anfragend wenden könnte? Über Hinweise bin ich natürlich dankbar...

Wolfgang (SAGEN.at)
 
...
über die Dolomitensagen von Karl Felix Wolff muss man genau diskutieren!
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Wolfgang (SAGEN.at)

Servus Wolfgang!

Danke für den Hinweis - ich hab mich beim Vorwort auch schon gewundert über die Aussagen

" ... Die Leute glauben, man wolle sich über sie lustig machen, wenn man nach den „vèyes ditsch“, den alten Sagen und Ueberlieferungen, frägt. Ja, sie pflegen einem sogar nach einigen Jahren abzustreiten, was man in derselben Gegend erfahren hat.

Der Kundige, der dieses Buch durchblättert, wird alsbald bemerken, daß ich die Sagen frei bearbeitet habe. Bei der Lückenhaftigkeit und bei den oft schreienden Widersprüchen der Ueberlieferung hielt ich mich dazu für berechtigt. Meine Bearbeitung ist aber keine willkürliche, denn wenn ich auch Fehlendes zu ergänzen und Widersprüche auszugleichen trachtete, so habe ich mich doch stets bemüht, dies im Geiste der Dolomitenbewohner zu tun. Und bei meinen langjährigen Arbeiten in den Dolomiten glaube ich mit dem Geiste, der die Poesie der deutschen und ladinischen Dolomitenbewohner durchweht, vertraut geworden zu sein. Was mir vorschwebte, war eine Bearbeitung , wie sie die indischen Sagen durch Holtzmann erfahren haben; auch dieser hat ergänzt und geändert, aber immer unter strengster Rücksichtnahme auf die betreffende Umwelt und auf den Vorstellungskreis der ursprünglichen Erzähler. ....
"

Ich gestehe dass ich beim Lesen dieser Sätze gedacht habe: "Ganz schön überheblich" .... wobei das so ein Gefühl aus dem Bauch heraus war ...

Na, ich werd jetzt erstmal in Ruhe lesen was da geschrieben steht ...

Liebe Grüße und Gute Nacht
Norbert
 
Ihr Lieben, was finde ich in meinem Bücherregal: Die schönsten Alpensagen -
erzählt von Gretl Voelter, illustriert von Maria Rehm (!). Pinguin Verlag Innsbruck
1965. Mit Dank an den Bibliophilen Anton Oberhauser. Beginnt mit Laurins
Rosengarten, Untersberg ... Kleinformat, 110 S. - Das entsprechende Büchlein mit
Blumensagen, ebenfalls illustriert von Maria Rehm, habe ich Berit und Wolfgang
mal geschickt. Es handelt sich nur um Schwarz-Weiß-Illustrationen, außer das
farbige Titelbild. Evtl. besitzt ihr diese Alpensagen? -Ulrike
 
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