Also für mich ist die EURO 2008 ein interessantes Forschungsfeld
Hier ein sehr interessantes Exemplar eines beflaggten Autos:
© Wolfgang Morscher, Innsbruck, 31. Mai 2008
Hier handelt es sich um ein italienisches Auto mit österreichischer Fan-Beflaggung! Im Gespräch mit dem Fahrer stellte sich noch heraus, dass dieser deutscher Staatsbürger ist. Hier handelt es sich um drei an der EURO 2008 teilnehmende Nationen, der Fahrer des Fahrzeuges setzt schon rechtzeitig auf den Gewinner!
Ein interessanter Hinweis für wissenschaftlich Interessierte zur EURO 2008:
Vortrag im
Volkskundemuseum Wien:
Mittwoch, 4. Juni 2008, 18 Uhr
Fußballfans als Stammeskrieger
Univ.-Prof. Dr. Roland Girtler
Institut für Soziologie der Universität Wien
Leiter des Museums "Wilderer im Alpenraum - Rebellen der Berge" in St. Pankraz bei Hinterstoder (OÖ)
Es sind die Fußballfans, die den Matches durch ihre Gesänge, Fahnen, Bemalungen und anderen Symbolen Farbe geben und den Fußball zu einer faszinierenden Angelegenheit machen. Stets sind es aber auch sehr bunte Rituale der Gewalt, die von den Fans gesetzt werden und die eine Art Gemeinschaftserlebnis darstellen.
Fußball ohne die Kulisse der Stadien und der Fans ist nicht vorstellbar und höchst langweilig. Jugendliche Fußballanhänger sind ein gutes Beispiel für eine Randkultur der Rebellion, in der Heranwachsende sich gegen starre Normen wehren und das Recht in Anspruch nehmen, sich lärmend, raufend und gewalttätig zu betätigen. Für derartige Jugendgruppen oder Banden scheint die Vorstellung von der Höherwertigkeit der eigenen Gemeinschaft und des Teams, mit dem man sympathisiert, also ein gewisser Ethnozentrismus, typisch zu sein. Man sieht sich berechtigt, die anderen, die Gegner, auf allerlei Weise, vor allem symbolisch, zu erniedrigen. Gewalt, wie sie in Kulturen der Straße merkbar wird, spielt hier eine wichtige Rolle. Gewalt und Lärm verschaffen dem Fan Anerkennung unter seinesgleichen. Fanclubs rekrutieren sich aus Jugendlichen aller Schichten, die in diesen eine Möglichkeit sehen, sich selbst zu präsentieren.
Und dies geschieht, wie der Vortrag zeigen wird, vor allem durch Rituale der Gewalt und durch Rituale des Lärms. Letztere erinnern an das Kriegsgeheul fremder Stammeskulturen.
Der Kinderchor der Chorvereinigung "Jung-Wien" sorgt für die musikalische Begleitung.
Die Lieder zum Thema „Fußball“ wurden komponiert und getextet von Meinrad Rüdenauer.
Vielleicht kann jemand von diesem, sicher sehr anregenden Vortrag berichten?
Wolfgang (
SAGEN.at)