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Weihnachten ist christlich!

Berit (SAGEN.at)

Active member
Weihnachten ist christlich!

Weihnachten ist sicherlich kein heidnisches Fest, es wird ja die Geburt Jesu gefeiert, dem Sohn Gottes, der damit selber Mensch geworden ist! Weihnachten ist somit ein christliches Fest!

Schon in dem Wort WEIHNACHTEN steckt die heilige Nacht, die geweihte Nacht drinnen.

Und mit der Geburt Christi beginnt unsere Zeitrechnung!

In der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember wird heute die Geburt Christi gefeiert und da kann es mir einerlei sein was früher an diesem Tag gefeiert wurde oder was vielleicht von Andersgläubigen an diesem Tag gefeiert wird. Für die Christenheit ist Ostern übrigens von höherer Bedeutung als Weihnachten.

Die Weihnachtszeit erstreckt sich vom 25. Dezember bis Maria Lichtmeß 2. Februar - auch an diesem Tag wurde früher ein heidnisches Lichterfest gefeiert. (Und da hat auch sicherlich kein Christ ein Problem mit.)
Maria Lichtmeß hat seine Wurzeln im Judentum, 40 Tage nach der Geburt eines Knaben mußte ein Reinigungsopfer von der Mutter erbracht werden.

Heute werden im deutschsprachigen Raum mehr oder weniger die Weihnachtsfeiertage bis 6. Jänner - Tag der heiligen drei Könige - begangen.

Berit
 
Berit (SAGEN.at) schrieb:
Weihnachten ist christlich!


Hallo Berit!

Ganz ruhig! :D

Ich nehme an meine Beiträge haben dich aufgeregt, sonst würdest du dieses Thema ja nicht erstellt haben. Doch wo ist das Problem? Die alten heidnischen Völker haben nun auch einmal Weihnachten gefeiert und ihre Bräuche sind zum Teil erhalten geblieben. Sie werden nur heute im Namen anderer Götter/Heiligen gefeiert.
Ich habe nichts gegen den christlichen Glauben... ich kann mich nur nicht damit identifizieren. Das Einzige was ich nicht zu leiden vermag ist die Kirche. Denn ohne deren Prediger.... aber egal (ich hab jedenfalls noch nie etwas von einem Glaubenskrieg der Heiden gehört).
Ich habe in dem Beitrag über Weihnachten (und auch bei den anderen Beiträgen) versucht die Wurzeln (obwohl diese wahrscheinlich sogar noch tiefer liegen) des Festes - eine alte Sicht der Dinge - zu zeigen. Natürlich ist auch meine Meinung mit eingeflossen,... was ich nicht bestreiten will und meine Sicht und Meinung ist einfach eine andere als deine. Finde dich damit ab. Wenn sich Leute für meine Arbeit begeistern freue ich mich natürlich. Wenn nicht kann ich auch nichts dagegen machen. Also... wo ist das Problem? Hast du angst, dass ich jetzt ganz Österreich zu einem heidnischen Glauben verleite?

Lass mich Weihnachten so feiern wie ich es will und lass mich die Werte/Götter/Personen feiern die mir wichtig sind. Schließlich zwinge ich meine Einstellung niemanden auf und tue damit keinem weh.

Schönen Tag!
-Christopher-
 
Liebe Berit,

ich glaub auch - dass es nicht unbedingt ein Widerspruch ist!! Natürlich wurde das christliche Weihnachten nicht ganz zufällig in die Zeit der Wintersonnenwende gelegt. Ähnliches sagt man glaub ich auch dem Mitras nach (dass er um die Zeit geboren wurde).

Selbst wenn ich christlich wäre, fände ich das schön... weil ja nicht nur das Licht in Form Jesu oder des Geistes oder wie auch immer auf Erden kommt, sondern auch ganz real. Mittlerweile kenne ich doch auch einige sehr gläubige Christen, die die Zeichen in der Natur auch würdigen und ihren Glauben so intensiver erleben

Herzliche Grüße von Lisa

(auch Lichtmess ist für die Natur ein wichtiges Zeitpunkt)
 
Hallo Folker,

zum Thema drei Bethen im Forum sind von Wolfgang Morscher u. mir
Literaturangaben "Volkskunde". Ich bin evangelisch , gezwungenermaßen
uniert, fühle mich mehr reformiert als lutherisch. Vor allem bin ich
Protestantin, ich sehe vieles kritisch an meiner Kirche , kann
aber mit ihr leben. Ohne kann ich mir nicht vorstellen. Das Papsttum lehne
ich ab! Natürlich ist doch bekannt, das "die" Kirche heidn. Festtagen
ein christliches Gewand überstülpte, vor kurzem war ein Film über
Südamerika (Wallfahrten ), sehr interessant, wie in der kath. Kirche heidn.
Bräuche weiterleben. Kirchen wurden ja auch an heidn. Kultstätten gebaut
usw. Übrigens ist für uns eigentlich auch Pfingsten ein hoher Feiertag, da
geht es um die Aussendung ! Weihnachten hat vor allem den Stellenwert
wegen der Geschenke! Mein Vater konnte sich immer aufregen über
Allerheiligen, wegen der heidnischen Lichter auf dem Friedhof. Er fand das
Unsinn für aufgeklärte Menschen. Ich bin da toleranter! Lese gerade ein
ganz interessantes Buch über die Reformation: Beck Wissen Taschenbuch.
Eine gute moderne Zusammenfassung, habe ich mir nach dem Luther Film
gekauft um mein Wissen aufzufrischen. Streit herrscht ja auch wegen einer
einheitlichen Bibelübersetzung, wie soll Ökumene denn endlich aussehen?
Nun aber genug zum Thema - und eine friedliche Adventszeit! Ulrike
 
@ Folker

nein, aufgeregt hast du mich nicht - wie wärs mir angeregt?

Und das war dein lezter Satz :"Trotz der Bemühungen der Kirche wird Weihnachten immer heidnisch bleiben!"

Im übrigen habe ich mit keiner Silbe erwähnt wie wer Weihnachten feiern soll!
Es geht mir um die Bezeichnung -Weihnachten- und dieses Weihnachtsfest heißt nicht Wintersonnenwendefest oder Sonnengottfest. Das Weihnachtsfest ist, wie ich oben ganz kurz skizziert habe, ein christliches Fest und die Christen feiern Weihnachten und Nichtchristen feiern eben andere Feste, aber nicht Weihnachten.

@ Lisa

Warum sollten die Christen nicht "mit der Natur im Einklang leben" *wasfürworte
sprich die Zeichen der Natur würdigen? Passend zum Thema - sie folgten einem Stern!!! Und ich bin jedes Jahr aufs neue ergriffen wenn in der Ostermesse der "Licht-Christi"-Part beginnt!

Berit
 
hm... im Einklang leben... rausgehen, auch bei schlechtem wetter, das göttliche licht in den wundervollen eiskristallen genauso sehen wie im gottesdienst - klingt vielleicht selbstverständlich, hier bei uns ist es das leider nicht

es ist jedenfalls eine sünde, sonntags nicht zur messe zu gehen, auch wenn ich in der zeit still in einem wald dem lied gottes, des großen geistes oder wie auch immer man ihn nennt, lausche

so isses halt bei uns, deshalb auch meine aversion

liebe grüße von lisa
 
Liebe Lisa,

ich gehöre glücklicherweise zu den Menschen die den Katholizismus so vermittelt bekommen haben, daß sie diesen Glauben als lohnenswert empfinden.

Zum Thema Sonntagsgottesdienst - der christliche Glaube ist kein leichter Glaube, da gilt es manchmal sich dem Wort Gottes zu beugen. :smi_predi


Liebe Grüße

Berit
 
:smiley_da Und das war dein lezter Satz :"Trotz der Bemühungen der Kirche wird Weihnachten immer heidnisch bleiben!"

Ja, sogesehen stimmt das wohl!!! Auch wenn wahrscheinlich schon früher diese Nächte geweiht waren, auch Weihrauch bzw. Rauchwerk verwendet wurden. Es ist nunmehr ein fester Begriff für das christliche Weihnachten

Herzliche Grüße von Lisa
 
Berit (SAGEN.at) schrieb:
@ Folker

nein, aufgeregt hast du mich nicht - wie wärs mir angeregt?

Ach so. Dein Text kam mir nämlich ein wenig "erregt" vor.

Berit (SAGEN.at) schrieb:
Und das war dein lezter Satz :"Trotz der Bemühungen der Kirche wird Weihnachten immer heidnisch bleiben!"

Ja? Was soll damit sein? Ich sagte doch, dass ich die Kirche nicht mag und in den Text meine Meinung mit eingeflossen ist.

Berit (SAGEN.at) schrieb:
Im übrigen habe ich mit keiner Silbe erwähnt wie wer Weihnachten feiern soll!
Es geht mir um die Bezeichnung -Weihnachten- und dieses Weihnachtsfest heißt nicht Wintersonnenwendefest oder Sonnengottfest. Das Weihnachtsfest ist, wie ich oben ganz kurz skizziert habe, ein christliches Fest und die Christen feiern Weihnachten und Nichtchristen feiern eben andere Feste, aber nicht Weihnachten.

Wie gesagt, es kam mir so vor, als ob du dich aufgeregt hast und speziel mich mit diesen Thema ansprechen wolltest.
Also gut. Es geht dir um den Namen. Wer sagt das der Name "Weihnachten" nur für die Christen bestimmt ist? Im Englischen lasse ich es mir ja einreden ("Christmas"), aber sonst? Schließlich sind es ja "die geweihten Nächte". Sonst würde es doch bloß Weihnacht heißen. Aber es sind nun mal mehrere Tage und bei den Germanen wurde dieses Fest eine längere Zeit lang gefeiert und nicht nur an einen Tag. Ich sehe also kein Problem darin, wenn Heiden und Nichtheiden das Wort "Weihnachten" benutzen.

Berit (SAGEN.at) schrieb:
Zum Thema Sonntagsgottesdienst - der christliche Glaube ist kein leichter Glaube, da gilt es manchmal sich dem Wort Gottes zu beugen.

ich Depp i

Ich halte es da eher wie die Wikinger und bin mein eigener Herr.


Schönen Tag!
-Christopher-
 
Nochmal zum Thema: Natürlich ist Weihnachten der Geburtstag Jesu
für alle Christen-wir sagten früher Christkind, dachten aber auch schon
daran, wie sein Leben weiterging. Also kein herziges (weibl.) Christkindl
wie z.B. Nürnberger Weihnachtsmarkt o.ä. Mich fragten kurdische Kinder
nach dem Weihnachtsmann, ich habe es so erklärt wie hier angegeben und
daß ich zudem noch den Nikolaus kenne. Den kannten sie übrigens auch u.
meinten dann, der Weihnachtsmann wohne in Amerika bei Coca Cola. Es muß
heute auch für Kinder verwirrend sein, die verschiedenen Kulturen u. Bräuche
vermengen sich , da stehe ich dann aber zu meiner Religion, bei aller Toleranz
gegenüber anderen u. wünsche es mir ebenso. Eine junge Türkin staunte, daß
ich den Koran gelesen habe, in einer guten deutschen Übersetzung. Sie kaufte
sich diese ebenfalls u. war glücklich, ihr heiliges Buch lesen zu können. So muß
es doch auch gewesen sein als die Bi bel in deutscher Sprache gedruckt
wurde. Zu den Wikingern möchte ich bemerken, auch in dieser Gesellschaft
gab es hoch und niedrig, nämlich reich und arm, Gefolgschaftszwänge u.a.
Es gab ein gutes Buch, ich glaube Röde Orm o.ä. verfilmt als "Die Wikinger"
Verfasser fällt mir momentan nicht ein. Natürlich ein Roman, aber hist.
Hintergrund! Also Wikingerfreunde, mal lesen!Gibt es sicher in einer Leihbibl.
Dies von einer alten Buchhändlerin :smi_predi (wen es interessiert, wenn nicht :smi_mit k Grüße an alle im Forum u. eine schöne Adventszeit.
Hier war gestern ein Schneechaos, für uns sehr ungewohnt! Ulrike
 
Wohltuend, Dein Posting, Ulrike!
Seit Tagen versuche ich zu diesem Thema zu antworten, aber es ist mir nicht gelungen, so treffende Worte, wie Du zu finden.
Mich hat einmal ein "Halbwüchsiger" mit dem diesem Alter innewohnenden Zynismus gefragt, ob ich denn noch an das Christkind glaube. Er war recht überrascht als ich diese Frage aus Überzeugung mit "ja" beantwortete - mit derselben Begründung, die Du hast: Das Christkind ist Christus.
In Diesem Sinne: Auch von mir eine schöne Adventzeit
 
Ulrike Berkenhoff schrieb:
Zu den Wikingern möchte ich bemerken, auch in dieser Gesellschaft
gab es hoch und niedrig, nämlich reich und arm, Gefolgschaftszwänge u.a.
Es gab ein gutes Buch, ich glaube Röde Orm o.ä. verfilmt als "Die Wikinger"
Verfasser fällt mir momentan nicht ein. Natürlich ein Roman, aber hist.
Hintergrund! Also Wikingerfreunde, mal lesen!


Hallo Ulrike!

Ich weiß. Es gab Jarle, Karle, Thralle, Goden, Könige, Häuptlinge... und dennoch hatte jeder das Gefühl der Freiheit in sich (bis auf die Thralle), denn der König war für das Volk da und das Volk für den König. Und war er es mal nicht, ja, dann gings ihm schlecht. Bis zu einer gewissen Zeit, denn später hatte der König die vollkommene Macht.

Röde Orm habe ich leider (noch) nicht gelesen. Wurde er wirklich unter dem Namen "Die Wikinger" verfilmt? :)

Weil du gerade einen Film mit Wikinger ansprichst: Im Frühjahr 2006 soll angeblich ein neuer Beowulf erscheinen.

Frohe Wendezeit!
-Folker-

P.S.: Noch etwas zum Begriff Weihnachten: "Das Wort Weihnachten leitet sich ab von der mittelhochdeutschen Wendung (ze den) wîhen nahten ("(in den) heiligen Nächten"), also von einem Dativ Plural, und ist erstmals aus den Jahren um 1170 literarisch belegt. Der Spruchdichter Spervogel sagte, dass Christus ze wihen naht geborn wart."
 
In unserem Heimatmuseum ist momentan eine kleine Weihnachtsausstellung.
Zu meinem Erstaunen las ich dort von der Germanisierung des Festes im
2 Weltkrieg (hat mir noch nie jemand berichtet): Hitler hätte sich selbst
regelrecht als Erlösergestalt gesehen und wollte Frau Hulde / Holle
als Gabenbringerin für die Kinder einführen. Den Baum wollte er als
ursprünglich nicht christliches Symbol beibehalten. Was soll man dazu
sagen? An unserer VHS habe ich einen Kursus belegt in dem es um
religiöse Symbole in der Kunst geht. Dort haben wir über den röm. Mithraskult
am 25. Dez. gesprochen, die Christen haben für ihren Feiertag dieses
Datum übernommen. Stetig erfahre ich neue interessante Dinge, rück-
wirkend muß ich wirklich den Schulunterricht kritisch sehen, habe mich oft
gelangweilt und viele Fragen nicht beantwortet bekommen. Verbleibe weiter
wißbegierig auch zu diesem Thema im Forum! Ulrike
 
Zum Weihnachtsbaum fällt mir gerade ein, daß dieser Brauch, sowie der Adventkalender, Adventkranz... auf die Protestanten zurückgeht. Der Adventkranz wurde z. B. von einem Hamburger Erzieher (Pastor?) ins Leben gerufen. Für die Jungs vom "Rauhen Haus" (ich glaub es war ein Heim für schwer erziehbare Jungen) schuf er einen immens großen Kranz, auf dem für jeden Tag (!) eine Kerze angebracht war.
Und für die anderen weihnachtlichen Accessoires fallen mir gerade keine Belege ein, werde aber nachschlagen....

Im übrigen gibt es in Tirol auffallend wenig altes Brauchtum und Sagen zur Weihnachtszeit. Wenn wir von der Frau Percht und den Rauhnächten einmal absehen.

Nun ja, vielleicht bekomme ich jetzt ja tausende von Zuschriften - bitte gerne!

Berit
 
Der erste Weihnachtsbaum stand in Innsbruck in der Hofburg. Der Adel war in NÖ, OÖ und ich meine in der Steiermark (?) sowieso meist protestantisch - wurde damals von den Habsburgern gebilligt, da sie es sich mit dem Adel nicht verscherzen wollten.

Mir stellt sich dennoch die Frage warum die sonst so nüchternen Protestanten das Weihnachtsfest so "verschmückt" haben,
mir stellt sich auch die Frage wie die Tiroler auf das "Paradeisl" (Vorläufer zum Tannenbaum) gekommen sind? *fragenüberfragen

Hat es vielleicht was mit der Zeitstömung Romantik zu tun oder doch eher mit dem Biedermeier, wo es um das gediegenen, gemütliche Daheim geht?

Nunja, schaun wir was wir miteinander rausbekommen....

Berit
 
Was ist schon dabei, wenn viele (christliche) Bräuche ihre Wurzeln im Heidnischen haben. Auf die Deutung und ihre Bedeutung für die Menschen kommt es an.
Als (sachlich interessierter) Laie in Brauchtumsfragen sehe ich das so:

Für die Geburt Jesu findet sich in der Bibel kein Datum. Die Kirche musste daher einen passenden Tag für die Feier der Geburt des Herren finden. Die Zeit der Sonnenwende bot sich ideal dazu an:

Im römischen Reich war als Hauptkonkurrent zum Christentum die Mithrasreligion weit verbreitet. Ihr Hauptfest zur Verehrung des „sol invictus“, der unbesiegbaren Sonnengottes fiel auf den 25. Dezember. Um die nunmehr den aufsteigenden Ast beginnende „Siegerin Sonne“ zu Ehren, wurde das Fest mit großer Feierlichkeit begangen.
In Ägypten feierte man die Geburt des Horus im Isiskult am 25. Dezember.
Die Völker des Nordens feierten um diese Zeit das Mittwinterfest oder das Julfest (mit Bräuchen, die sich im Alpenraum bis heute erhalten haben – Rauhnächte, Perchten,…)

Mit dem Ziel, die heidnischen Bräuche zu verdrängen, legte Papst Hyppolit 217 das Weihnachtsdatum mit dem 25. Dezember fest. Schließlich nennt schon das Alte Testament den kommenden Erlöser die „Sonne der Gerechtigkeit“ (Mal 3,20) und im Johannesevangelium wird Christus als das „wahre Licht, das jedem Menschen leuchtet“ (Joh 1,9) genannt. Jesus selbst sagt auch von sich „Ich bin das Licht der Welt“ (Joh 8,12).
Hyppolit (und das Christentum) wollte damit sagen: Die Sonne, über deren Aufgehen auch wir Crhisten uns freuen, hat keine Macht aus sich selbst heraus. Auch sie hat ihre Kraft nur als Schöpfungswerk Gottes. So ist, wie die Sonnenwende, die Geburt Christi die Wende der Heilsgeschichte. Die Geburt des Herren gibt uns die Sicherheit, dass die Mächte der Finsternis keine Kraft über uns besitzen.

Wie so viele alte Bräuche hat auch der Weihnachtsbaum oder Christbaum (ein Wort, das bei uns gebräuchlicher ist und IMHO auch besser passt) einen Ursprung, der nicht im christlichen liegt. In immergrünen Pflanzen steckt, wie man früher glaubte, die Kraft des Lebens. Im antiken Rom schmückten die Menschen zur Wintersonnenwende ihre Häusre mit Lorbeerzweigen. Im Mithraskult ehrte man den Sonnengott mit geschmückten Bäumen. In den Gegenden des Nordens waren grüne Zweige ein Fruchtbarkeitssymbol und wiesen auf den kommenden Frühling.
Die ersten Erwähnungen eines Christbaumes finden wir im 15. Jahrhundert. Erst als die Protestanten den Christbaum zu „ihrem“ Weihnachtssymbol erklärten um sich von den Krippen der Katholiken abzugrenzen, verbreitete sich der Weihnachtsbaum unaufhaltsam. Allgemein gebräuchlich wurde er bei uns allerdings erst im 19. Jhdt.

....pffft - das war aber ausgiebig.
 
Danke für die ausführlichen Antworten! Es stimmt: Krippen waren bei uns
nicht üblich, aber bei den Katholiken. Habe als Kind eine kath. Freundin
darum beneidet u. mir mit meinem Mann im Grödnertal einmal im Urlaub
recht schöne Figuren gekauft. Unser Sohn hatte Freude daran als er klein
war. Sie steht auch jetzt bei uns im Wohnzimmer (ich baue sie zum 1. Advent
auf). Manchmal bin ich doch nicht die nüchterne Protestantin! Ulrike
 
Berit (SAGEN.at) schrieb:
mir stellt sich auch die Frage wie die Tiroler auf das "Paradeisl" (Vorläufer zum Tannenbaum) gekommen sind? *fragenüberfragen

Nunja, schaun wir was wir miteinander rausbekommen....
Berit
Ich habe einmal irgenwo gelesen, dass im Mittelalter Paradiesspiele aufgeführt wurden (wie auch heute noch Krippen- und Passionsspiele), in dene auch der Sündenfall dargestellt wurde. Da gab es natürlich auch einen mit Äpfeln geschmückten Paradiesbaum.
Ob sich der zum Chritbaum gemausert hat? Ich könnt's mir gut vorstellen. Vielleicht weiß jemand dazu Näheres .... :kopfkratz
 
Natürlich ist Weihnachten heute ein christliches Fest.

Aber dass die Ursprünge heidnisch sind, ist eigentlich so langsam allgemeiner Konsens.

Btw: Heute ist Lichtmess - das ehemals heidnische Imbolc.
 
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