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was ist eine Nagelbar?

Berit (SAGEN.at)

Active member
Hallo, kleine aber feine Forumgemeinde von SAGEN.at!

Ich habe einen Flyer vor mit liegen, eine Einladung zu einem Biker-Sommernachtsfest, und da steht in der letzten Zeile

"mit Grillparty, zwei Bars im Freien, Nagelbar, Burnoutkontest"​


Wer kann mir sagen was eine "Nagelbar" ist? :smi_schnu

Bin gespannt ob mich jemand aufklären kann bzw. ob es das ist, was ich mir darunter vorstelle...

lg Berit
 
Berit (SAGEN.at) schrieb:
Wer kann mir sagen was eine "Nagelbar" ist? :smi_schnu

Servus Berit!

Ich habe mich sofort in die unendlichweiten Abgründe des Weltnetzes begeben (nein. nicht auf pornoseiten) um deine Frage zu beantworten, da es mich selbst interessierte was eine "Nagelbar" ist.

Bei meiner abenteuerlichen Suche bin ich auf dieses Bild gestoßen:

(Admin: externer Link existiert nicht mehr)

Nun meine Annahme:

Man bekommt erst ein Stamperl wenn man einen Nagel sauber in das Holzstück schlägt. Also nix gut nagel -> nix viel trinken ;)

Aber wie gesagt, ist nur (m)eine Annahme!


Man hofft, dass man dir helfen konnte!
-Folker-
 
... ja das foto ist schon richtig ... die spielregeln sind einfach ...

jeder bekommt einen nagel ...
dann wird abwechselnd mit der spitzen seite des hammers auf den nagel eingehammert ...
wer am längsten zum versenken des nagels braucht muss eine runde zahlen ...

(Admin: externer Link existiert nicht mehr)
 
Ja Hallo,

hab eure Antworten jetzt erst bemerkt... *räusper

Danke - und es klingt recht plausibel *ggg

werde vielleicht vorher ein bisschen üben, bevor ich eine solche Bar betrete :floet:

Liebe Grüße

Berit
 
soweit ich weiss ist das keine bar im urspruenglichen sinne... es ist ein holzteil irgendwo in einer bar ... in unserer dorfbar gibts auch sowas ... das teil steht ganz einsam hinten in der ecke aber keiner "spielt" damit ... es sind zwar haufenweise eingeschlagene naegel darin ... aber die sind anscheinend von einer besseren zeit ...
 
Diese Art Nagelbretter oder auch N-Bars gab es in D auch in den 50-er 60- er Jahren auf der sog. Kirmes. Meist im Herbst wurden in kleinen Märkten eine sog.
Kirwa veranstaltet auf der jeder Geschäftsmann, ob Bäcker oder auch Schneider seine produzierten Waren auf einem ca. 5 x 3 qm grossen Stand feilbieten konnte. Tags zuvor am Samstag wurden diese Holzstände bereits aufgestellt und es durfte auch das Karusell mit schönen Holzpferdchen dran für die Kinder nicht fehlen. Es gab die sog. Heinerle Wundertüten mit Plastikfiguren drin und alle freuten sich, wenn mal eine besonders schöne Figur von einem Löwen oder Elefanten drin war.Auch an einer Schiessbude konnte man sein Können mit dem Luftgewehr zeigen.
Der Stand mit dem Nagelbrett war auch immer da und man musste damals versuchen den Nagel voll mit nur einem Schlag ins Brett zu treiben.
Gelang das - so erhielt man einen kleinen Preis.

lg. Lena
 
nanü - so einen alten Thread und ich hab ihn übersehen?

Bei uns in Oberösterreich (Traunviertel) wird manchmal auf Festen oder Feiern ein Hackstock breitgestellt zum "Nageltreiben" - dabei muß der Nagel mit der Schneide einer bereitgestellten Axt ins Holz getrieben werden. Meist entweder eine kleine handliche "Kliabhack'n"*) oder einer noch leichteren "Spanlhackn"**)

Je nach Geschicklichkeit der beteiligten Personengruppe nimmt man Nägel ***) oder Wagnerstifte ****)

Die Axt wird Reihum weitergegeben - jeder hat also pro Runde je einen Schlag - wer seinen Nagel als Erster eingetrieben hat, ist Sieger und pausiert ...

Der letzte zahlt dann die Runde ...

Jede anschließende Runde dauert meist länger .... :floet:

Prost
Norbert


*) leichte kleine Axt mit relativ starker Keilform, zum letzten Spalten des bereits kurzgeschnittenen Scheiterholzes.

**) leichte kleine Axt mit schlanker Keilform, mit der von bereits kleingehacktem Weicholz noch flache Bretter abgehackt werden, aus denen anschließend noch kleiner Späne zum anheizen abgespalten werden. Würde man das mit der "Kliabhack'n" machen, flögen die Späne wild herum, weil der breite Keil sie gewaltsam absprengen würde!)

***) Nägel haben einen zur Länge meist proportionalen breiten Kopf, Pappnägel besonders breite Köpfe um ein Durchschlagen und Einreißen der genagelten Pappe zu verhindern.

****) Wagnerstifte haben keinen richtigen breiten Kopf, sondern sind nur leicht verdickt um den Nagel ins Nagelgut zur Gänze versenken zu können - wichtig z.B. bei Sesselleisten oder Bilderrahmen und Leisten um beim späteren Putzen nicht dauernd hängenzubleiben, sonst *autsch* ...
 
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