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Welches Foto soll gewinnen: Messen und Vermessung?

  • Rabenweib

    Stimmen: 0 0,0%
  • stanze

    Stimmen: 2 18,2%
  • Dresdner

    Stimmen: 2 18,2%
  • harry

    Stimmen: 4 36,4%
  • cerambyx

    Stimmen: 3 27,3%

  • Umfrageteilnehmer
    11
  • Umfrage geschlossen .

SAGEN.at

Administrator
Teammitglied
Das Thema für den SAGEN.at-Themen-Fotowettbewerb Mai 2010 ist:

Messen und Vermessung

Zählen, Messen und Rechnen brauchen wir täglich und überall, wenn wir unser Leben zeitlich, räumlich und wirtschaftlich ordnen müssen.

Messen und Messungen begleiten unser Leben ständig, das Vermessen ist ein Bestandteil unserer Kultur, sei es dass wir Zucker mit dem Löffel in den Kaffee geben, den Batteriestand am Handy oder die Temperatur ablesen, auf die Uhr blicken, im Geschäft werden die Kartoffel gewogen, an der Zapfsäule wird das Benzin anzeigt, im Schuhgeschäft wird der Fuß vermessen, beim Jeanskauf die Körpergröße, beim Augenarzt die Sehschärfe. Die Banken berechnen ständig unseren Soll- oder Habenzins, Entfernungen werden gemessen, selbst das Bierglas hat eine Eichmarke - es wird gewogen, sortiert und geordnet.

Das Thema Messen birgt auch noch ein weiteres Phänomen: wir verwenden gleichzeitig Jahrtausende alte Messmethoden wie Wasserwaage, Sonnenuhr oder Gewichte, ebenso wie modernste Technologien mit Laserunterstützung und Digitaltechnik.

Im Wettbewerb ist pro Teilnehmer nur ein Foto zugelassen, weitere Fotos zum Thema sind in der Kategorie Messen und Vermessen in der Fotogalerie willkommen.

Obwohl Fotowettbewerb, ist in diesem Forum mit dem Fokus auf Europäische Ethnologie / Volkskunde neben Foto auch Erklärung zum Foto erwünscht.

Bilder und Beschreibung nun hierher!

Die Spielregeln zum Fotowettbewerb finden sich hier und im Monat Juni 2010 erhält der Gewinner des Fotowettbewerbes eines unserer eben neu erschienenen Sagenbücher und eine Glasflasche voll mit Edelsteinen aus einem historischen Tiroler Bergwerk! *)

Wolfgang (SAGEN.at)

*) unter Ausschluss des Rechtsweges!
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Kataster

Von der "Katasterberatung" am Gemeindeamt habe ich vor einiger Zeit den Grundriss unseres Grundstückes (Hauses) erhalten.
Die schwarz markierte Stelle zeigt unser Grundstück, die roten Vierecke zeigen Haus und Holzhütte.
Das Wort "Kataster" habe ich auch zum ersten Mal gehört, als wir unser Haus kauften, vorher habe ich mich nie mit so etwas beschäftigt.

"Der Kataster" sagt man in Österreich, der Schweiz und Teilen Süddeutschlands. "Vermessungsamt" ist im ganzen deutschen Sprachraum üblich, Katasteramt hauptsächlich im Norden.

Das Wort Kataster wird abgeleitet vom griechischen Wort κατάστιχον katástichon („Liste, Register, Geschäftsbuch“)

Die Wortübernahme erfolgte über das mittellateinische Rechtswort catastrum, dieses wiederum auf ein lateinisches Wort capitastrum „Kopfsteuerverzeichnis“. Das catasta (lat. „Stapel, Stoß, Menge“), wurde verwendet für ein Schaugerüst zur Ausstellung verkäuflicher Sklaven, also eine Auflistung der angebotenen Sklaven.

Das Kastasterbuchwerk enthält unter anderem die Bezeichnung des Flurstücks nach Gemarkung, Flur und Flurstücksnummer, die Lage (Adresse), die tatsächliche Nutzungsart und die Größe der Flurstücke. Ferner werden nachrichtlich der im Grundbuch eingetragene Eigentümer, sowie die Grundbuchblattnummer nachgewiesen.
 

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Das ist ein total spannendes Thema :smi_klats:smi_klats:smi_klats
Es greift unmittelbar in alle Lebensbereiche hinein aber kaum jemand macht sich Gedanken darüber.
Für die Volkskunde (fast) eine Büchse der Pandora: Man lüftet einen Zipfel und es tut sich ein neues Universum auf...
 
Ein uraltes Meßinstrument
Ein Fuß(engl.foot, Plural feet) ist ein Längenmaß. Es ist neben der Fingerbreite, Der Handbreite, der Handspanne,der Elle und dem Schritt eine der ältesten Längeneinheiten.
Diese Einheiten wurden wohl schon vor der Erfindung der Schrift benutzt.
Der heute übliche Englische Fuß beträgt 1 ft=30,48cm (12 Zoll), was fast der Schuhgröße 48 1/2 entspricht.

Das sind ca. 2 Fuß
Schuhgröße 37 1/2
Sind aber nicht meine, ich habe 42
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf diesem Graffito des örtlichen Energieanbieters wird eine Geschichte zur Messung der Zeit aus vergangenen Tagen erzählt - die Erfindung des berühmten "Nürnberger Eis".

nuernberger_platz1.JPG


Warum diese Geschichte gerade an diesem Ort erzählt wird, beschreibt das nachfolgende Bild, wobei dieses nicht in den Wettbewerb eingehen soll - zur Wahl gestellt ist das oben stehende Bild.

nuernberger_platz9.JPG


Dresdner
 
Österreichisches "Ur-Urmeter"

Glasmeter_02.jpg


Steinheilsches Meter-Normal. Im Hintergrund der Bauplan des dazugehörigen Komparators und ein erhaltenes Bauteil desselben.


In Österreich fand am 23. Juli 1871 eine totale Umwälzung de Messwesens statt. Es wurde das Gesetz erlassen "womit eine neue Maß- und Gewichtsordnung festgestellt wird". Damit wurde vom unübersichtlichen bisherigen System mit Ellen, Klaftern, Eimern, Metzen, Pfund u.s.w. auf das dekadische metrische Maßsystem umgestellt. Die ersten beiden Artikel dieses Gesetzes lauteten.

"Mit Zustimmung beider Häuser des Reichsrathes finde ich anzuordnen, wie folgt:
Artikel I
Die Grundlage des gesetzlichen Maßes ist das Meter.
Das Meter ist die Einheit des Längenmaßes; aus demselben werden die Einheiten des Flächen- und Körpermaßes abgeleitet.
Das Kilogramm, gleich dem Gewichte eines Kubikdecimeters destillirten Wassers im luftleeren Raume bei der Temperatur von + 4 Grad des hunderttheiligen Thermometers, bildet die Einheit des Gewichtes.
Die Untertheilungen der Maß- und Gewichtseinheiten, sowie deren Vielfache, werden nach dem decadischen Systeme gebildet.
Artikel II
Als Urmaß gilt jener Glasstab, welcher sich im Besitze der k. k. Regierung befindet, und in der Achse seiner sphärischen Enden gemessen, bei der Temperatur des schmelzenden Eises gleich 999.99764 Millimeter des in dem französischen Staatsarchive zu Paris aufbewahrten Metre prototype befunden worden ist.
Als Urgewicht gilt das im Besitze der k. k. Regierung befindliche Kilogramm aus Bergkristall, welches im luftleeren Raume gleich 999997.8 Milligramm des in dem französischen Staatsarchive zu Paris aufbewahrten Kilogramme prototype befunden worden ist."


Abgebildet ist genau der im Gesetz erwähnte Glasstab, und zwar das Original, das sich bis heute erhalten hat. Es war von der Hamburger Optikerfirma Johann Georg Rapsold (gegr. 1800) hergestellt, vom Münchner Physiker Carl August Steinheil (1801-1870) mit dem Pariser Prototypen verglichen und mitsamt einem Komparator (Vergleichs-Messgerät) der österreichischen Regierung verkauft worden.

Besonderer Dank gilt dem Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen, das mir diese Aufnahme für SAGEN.at ermöglichte.
 
Ein aktuell im Nationalpark Kalkalpen im Einsatz befindliches, aber dennoch eher selten zu sehendes Meßgerät stellt der "Dendrometer" dar. Er wird verwendet, um den Umfang von Baumstämmen über einen längeren Zeitraum messen zu können und so Rückschlüsse auf Wachstum bzw. Holz-Zuwachs und deren Abhängigkeit von Wetterereignissen wie Trockenheit oder längerdauernden Schlechtwetterereignissen zu erlauben.

Wußtet ihr, dass Bäume bei Trockenheit und im Winter ganz kräftig "abnehmen" können?

Dieser Dendrometer wird wöchentlich im Rahmen eines Projektes des Umweltbundesamtes (Wien) vom vor Ort befindlichen technischen Personal des Nationalpark Kalkalpen abgelesen (wie am Bild zu sehen auch im Winter). Er befindet sich auf einer Probefläche, auf der noch zahlreiche andere Messungen durchgeführt werden, deren Ergebnisse in ein internationales Netzwerk eingespeist und ausgewertet werden.

Norbert
 

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    baumdickenmessgeraet_IMG_4186.JPG
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Rein messtechnisch würde mich interessieren, wieso der Baumumfang mit einer 1/10 mm Genauigkeit gemessen wird, wo er doch wegen der rauhen Rinde nicht einmal mit Millimetergenauigkeit exakt bestimmbar ist - Oder geht es hier nur um die Größenänderung? :kopfkratz
 
Hallo Harry!

Als Meßergebnis ist tatsächlich der Zuwachs bzw. Schwund interessant.

Da der Umfang ohnehin - wie Du richtig sagst - durch die Rindenrauheit nicht exakt bestimmt werden kann, wird eine "fixe" Position zur Messung verwendet, die als Ausgangsmessung über die Messdauer (in diesem Fall seit 1995) gültig bleibt. Drum ist die Apparatur auch per Verschraubung fixiert; die Schrauben sind übrigens kürzer als die Rinde dick, um den Saftfluß nicht zu behindern - der Baum bleibt daher unverletzt, weil nur die tote Borke den Schrauben hält.

Ich wollte die Erklärung nicht ausufern lassen, drum hab ich auch kein Wort darüber verloren, dass der Baum das Halteband dehnt und diese Dehnung über Zahnräder auf das meßgerät übertragen wird. Überschreitet der Dehnungsbereich die Skala (was aufgrund der Kürze derselben vorkommt), muß durch den Techniker auf Nullpunkt nachjustiert werden. Diese Nachjustierung muß wieder im Protokoll erfaßt werden, um mittels Summierung der Nachjustierung(en) den aktuellen Umfang zu erhalten.
so, jetzt hab ich's doch getan ;-) ... ausufern nämlich.

Noch ein Wort zur "fixen Position": Baumdurchmesser werden in der Forstwirtschaft "genormt" gemessen, nämlich in "Brusthöhe" = 130 cm - somit wird ein "Brusthöhenumfang" (bitte nicht verwechseln mit ähnlich klingenden Bezeichnungen) gemessen. Zu diesem Zweck verwendet man wieder eine "Kluppe" (=große Schiebelehre aus Holz oder Leichtmetall) , die auf der Skala sofort den richtigen Umfang (!) anzeigt indem die cm-Teilung gleich um 3,14 vergrößert wird.

Idee: Ich werde die forstlichen Meßgeräte nach meinem Urlaub mal einsammeln und auch mal durchdokumentieren - jetzt brauchen's grade alle im Wald.

LieGrü
Norbert
 
@ cerambyx
Danke für diese Erklärungen. :daumen:
Dein "Ausufern" dient meinem, unserem Verständnis.
 
Der Themen-Fotowettbewerb "Messen und Vermessung" ist nun geschlossen und die Abstimmung eröffnet.

Bis 3. Juli 2010 lauft nun die spannende Abstimmung, wer das beste Bild mit Dokumentation gebracht hat - dieses kommt dann für ein Monat auf die Startseite von SAGEN.at, der Gewinner bekommt eine Glasflasche voll mit Edelsteinen aus einem historischen Tiroler Bergwerk *)!

Nun harren wir auf Eure Abstimmung, natürlich auch Diskussion zu den eingereichten Fotos.

Wolfgang (SAGEN.at)

*) unter Ausschluss des Rechtsweges!
 
Der Gewinner im SAGEN.at-Themen-Fotowettbewerb "Messen und Vermessung" im Juni 2010 ist:

Harry

:smi_klats:smi_klats:smi_klats

Wir gratulieren dem Gewinner ganz herzlich und überreichen ihm eines unserer eben neu erschienenen Sagenbücher und eine Glasflasche voll mit Edelsteinen aus einem historischen Tiroler Bergwerk!

Das Foto findet sich im Juli 2010 auch auf der Startseite von SAGEN.at!

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Dieser Gewinn gebührt eigentlich dem Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen
  1. dafür, dass man solche Dinge bewahrt
  2. dafür dass mir dieses einmalige Stück für SAGEN.at völlig unbürokratisch zugänglich gemacht wurde.
:smi_huepf
 
Ich denke, mit dem Wettbewerbsgewinn, also der Glasflasche voll mit Edelsteinen aus einem historischen Tiroler Bergwerk hätte auch das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen eine Freude... ;)

Wenn Du auch noch meinst, dass sie mit einem eben erschienenen Band "der schönsten Sagen aus Wien" eine Freude haben, dann lass' mir deren Adresse und Ansprechpartner per PN zukommen.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
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