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ein Rätsel der Schlösser: Stadtkasse Enns

SAGEN.at

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Die Stadtkasse Enns stellt mich vor ein mechanisches Rästel: wie kann dieser Mechanismus funktionieren?

Bei der Stadtkasse Enns handelt sich um eine massive Eisentruhe vermutlich aus dem 17. Jahrhundert. An der Frontseite befindet sich ein Schloss mit eingestecktem Schlüssel das offenkundig nur nebensächliche Funktion hat.

Der Deckel hingegen hat auf der Außenseite ein unscheinbares und abgedecktes mögliches Schlüsselloch, auf der Deckelunterseite hingegen einen für den Laien wirren Mechanismus mit unzähligen Schlössern, Zungen etc.

Nach meiner Einschätzung kann über einen Schlüssel hier gar nicht die Kraft übertragen werden, um alle Schlösser zu bedienen?

Wer hat eine Ahnung, wie das Schlosssystem einer solchen Geldtruhe funktionieren könnte?

Wolfgang (SAGEN.at)
 

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Hallo - frisch zurück aus'm Urlaub und dann gleich so eine harte Nuss ...
Meiner Meinung kann eine mechanisch Übertragung vom Schlüssel zu den vielen Eisenteilen gar nicht stattfinden, denn es fehlt mir überhaupt eine diesbezügliche Verbindung ...
Hingegen sehe ich am Deckel vier Schnappzungen, die eventuell in die obere Vorderkante der Truhe einrasten können - diese vier Zungen müssen mechanisch (wie bei einer Türklinke) durch eine eventuell am Deckel (verdeckt? versteckt?) selbst angebrachte Vorrichtung zurückgezogen/-geschoben werden. Vielleicht ist aber hierbei eine "Kombination" (Reihenfolge!) notwendig, über die nur der Verwalter der Truhe informiert war?
Leider ist aus den Bildern der Unterschied zwischen festen Vernietungen und Drehpunkten nicht ersichtlich ...
Wo steht diese Truhe - in Enns? Dann könnt ich ja mal einen Lokalaugenschein durchführen ...

Interssant wäre hierbei die vordere Innenseite der Truhe, weil sich hier noch irgendeine Mechanik befinden könnte, die durch den Schlüssel betätigt wird ...

Gespannte Grüße
Norbert
 
Wenn ich mich nicht irre steht im Elemente- Museum im Schloss von Waidhofen/ Ybbs auch so eine Kiste und da darf man sogar probieren wie der Schlüssel funktioniert.
Sollte ich da wieder mal hinkommen, werd ich alles genau fotografieren. :)

Liebe Grüße, Sonja
 
Ich glaube auch, dass oben am Deckel unter dem quadratischen Plättchen ein Schlüsselloch ist, dass den darunterliegenden Knauf dreht oder sonst was mir ihm macht, der hat ja scheinbar an seiner Basis noch einige Federn oder so was, wie man auf dem 4. Foto sieht. Über all die Umwege könnten schon die Nasen oben (vorne) eingezogen werden. Im Zusammenspiel mit dem Außenschlüssel, leider sieht man den oberen Rand der Vorderwand schlecht, ob da Schlitze sind, wo was raus kommt.
Spannend.
 
Wo steht diese Truhe - in Enns?
Die Truhe steht im "Römischen Zentralmuseum Lauriacum" am Stadtplatz in Enns.
Allerdings logischerweise nicht in der römischen Sammlung sondern im ersten Stock, Abteilung Stadtgeschichte Enns, in dem großen Raum Richtung Stadtplatz wo die 'Galerie Alt-Enns im Bild' ist.

Ich habe schon öfter auf verschiedenen Burgen und Schlössern solche Geldtruhen mit den geheimnisvollen Schlössern gesehen, habe aber zugegebenermassen bisher nie so genau auf den Mechanismus geachtet.

Ein Hinweis: Bild 3 ist die Rückseite der Frontseite (also wie Norbert: "die vordere Innenseite der Truhe"), wo der Schlüssel wie in Bild 1 und 6 erkennbar drinnensteckt.

Für mich liegt das Rätsel vor allem darin, wie ein Schlüssel einerseits einen so aufwendigen Mechanismus und so viele Zungen bewegen sollte?

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Ich glaube, dass der Schlüssel vorne nur für die beiden Schließen außen zuständig ist, wo die Ringe vom Deckel mit den beiden an der Vorderseite zusammenkommen und das findet in der Vorderwand drinnen statt. Der Schlüssel verändert die Position der Ringe an der Vorderwand und fixiert sie miteinander. Und dann wird unter dem viereckigen Blatt in der Mitte am Deckel der Knopf innen bewegt und zieht diese Nasen (vorne, in den Ecken und je eine seitlich) zurück, die beim Zumachen eingeschnappt sind.
 
Auch in unserem Heimatmuseum befindet sich so eine "Schatzkiste".
Übrigens soll das Sprichwort "Auf den Hund gekommen" daher kommen,
wenn die Truhe (fast) leer war und man den Boden sehen konnte. War dort ein
Hund aufgemalt? - Ulrike
 
Denkt nicht nach darüber - Ihr werdet kaum draufkommen
Vorausschickend -meine Ausbildung zum Techniker war von der Pike auf und wir haben uns seinerzeit mit diesen Dingen auseinandergesetzt

Da zu der Zeit die Technik ohne mechanische Bearbeitung auskommen musste - wurde mit Tricks gearbeitet ( bei Verlust des Schlussels musste man sowas trotzdem ohne zu zerstören aufbekommen )
Der Schlüssel bediente eine umständliche Mechanik - in die man zusätzlich versteckte Sperren eingebaut hat - die unauffällig durch Drücken oder Drehen eines Knopfes ohne großen Kraftaufwand zu entriegeln waren
Man hat nur wissen müssen welchen Knopf man zu welchen Zeitpunkt betätigen musste
Klingt kompliziert und war es auch :)
 
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