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Spätestens nach der Katastrophe von Fukushima in Japan ist von weiten Teilen der Bevölkerung eine gewisse Bereitschaft vorhanden, zumindest im Bereich der Eigenverantwortung Energie sparsam und ökonomisch zu verwenden.

Ich persönlich beobachte seit einigen Jahren wie vor allem in öffentlichen Gebäuden (= die also jeder Bürger finanziert), regelrecht "Energieschleudern" aufgebaut wurden: also elektrische Heizgebläse über Eingangstüren, rund um die Uhr laufende Lüftungsanlagen anstelle simpler Fensteröffnung und viele andere solche Energieverbraucher mehr.

Das schlimmste Übel erscheinen mir persönlich jedoch öffentliche Gebäude, die nach Kriterien der kostengünstigsten Errichtung bewilligt werden, die nach derzeitigen rechtlichen Grundlagen nicht nach Betriebskosten bewilligt werden und daher in der Regel wahnwitzige Energieverbraucher sind. Kein normaler Mensch würde in seinem Privatbereich einen Architekten zulassen, der wie im öffentlichen Bereich derzeit noch üblich ein Gebäude errichtet, das ständig klimatisiert und belüftet werden muss, damit es überhaupt von Menschen besiedelt werden kann...

Ich hoffe, auch solche Zustände im öffentlichen Bereich werden in der nächsten Zeit in Bezug auf Energieverbrauch genauer unter die Lupe genommen.

Doch im privaten Bereich liegt nach meiner Einschätzung das größte Potential zu einer Veränderung.

Wie können wir Veränderung angehen? Wie können wir privat Energie einsparen? Wer hat Ideen um den Stromzähler ganz langsam drehen zu lassen?

Wolfgang (SAGEN.at)
 
… also elektrische Heizgebläse über Eingangstüren, rund um die Uhr laufende Lüftungsanlagen anstelle simpler Fensteröffnung. …

Wolfgang (SAGEN.at)

Grüezi Wolfgang

Ich sehe mich genötigt, zu widersprechen. Bei deinen Einschätzungen irrst du gewaltig!
Bei diesen „elektrische Heizgebläse über Eingangstüren“ handelt es sich um einen Luftvorhang. Dieser verhindert, dass bei offener Tür die Heizwärme nach draussen fliesst. Er wird vor allem bei starkem Publikumsverkehr eingesetzt und spart massiv Energie. Wahlweise könnten auch Drehtüren eingebaut werden. Dann schimpfen aber die Rollstuhlfahrer und die Betagten. Und die Türbreite ist sehr limitiert, geht also nicht bei grösserem Andrang (z.B. Bahnhof).

Noch mehr Energie sparen die „rund um die Uhr laufende Lüftungsanlagen“. Die kontrollierte Lüftung spart gegenüber der Fensterlüftung etwa 35 bis 40% Heizenergie. Bei der Fensterlüftung kommt wenig frische Luft hinein, dafür fliesst viel Wärme nach draussen. Bei der Lüftung kommt rund um die Uhr frische Luft hinein, wegen der Wärmerückgewinnung geht keine Heizwärme nach draussen (Wirkungsgrad über 95%). Die Lüftung ist neben der Wärmedämmung die wichtigste Energiesparmassnahme.
Im privaten Wohnbau ist eine Reduktion des Gesamt-Energieverbrauches um 50% keine allzu grosse Sache; das beweisen wir jeden Tag. Kostet aber etwas Geld.

liebe Grüsse
Gropli

.
 
Ich selbst habe sogar meinem Dreijährigen schon beigebracht, dass er das Licht in seinem Zimmer ausschaltet, wenn er es verlässt, dass er im Vohaus das Licht ausschaltet, wenn er in die Stube kommt, dass keine Kühlschranktüre lang offen steht, usw...
Wir alle achten bei uns zu Hause sehr darauf (immer schon), dass wir nur in dem Zimmer Licht haben wo wir uns aufhalten.
Die alte Kühltruhe die ein Stromfresser war haben wir vor einem Jahr weggeschmissen und eine neue gekauft.
Wir benutzen weder elektrische Zahnbürsten noch braucht mein Mann einen Rasierer, ich benutze keinen Haarfön, sondern lasse Lufttrocknen, meine Kinder haben keine eigenen Fernseher oder Computer, und dürfen auch alle nicht länger als zwei Stunden täglich fernsehen oder Computer schauen.
Heizen tun wir auch nicht elektrisch und Weihnachtsbeleuchtung haben wir auch längst keine mehr.
Ich habe keine beleuchtete Reklametafel vor dem haus und einen Bewegungsmelder vor der Haustür, der nur auf Menschen und nicht auf Katzen reagiert. Bei uns ist es wenn es finster ist WIRKLICH finster.
Den Fernseher sowie Computer usw.... stecken wir jeden Abend aus bevor wir schlafen gehn.
Energiesparlampen haben wir auch fast überall drin (obwohl wir die hassen) und ich höre auch kein Radio sondern hab nur ganz selten mal den CD- Player laufen, meistens am Wochenende, wenn Freunde da sind und wir gemütlich zusammensitzen.
So, das wars eigentlich schon.... Ich denke nicht, dass ich eine Energiefresserin bin. Ich bemüh mich.
(Und ich würd sogar Pedale treten für den Computer! *schmunzel*)

Alles Liebe, Sonja
 
@ Gropli:
vielen Dank für Deine Erläuterungen! Ich lerne sehr gerne dazu, hier scheine ich mich geirrt zu haben.
Diese Luftvorhänge sind mir in Bezug auf Energieersparnis einfach suspekt. Und Gebäude, wo Tag und Nacht riesige Belüftungsanlagen blasen ebenso: Deine Rechnung erscheint mir im Winter logisch zu sein, aber man darf nicht vergessen, dass etwa die Hälfte vom Jahr Sommer ist, wo also dieselben Gebäude dann über diese Anlagen gekühlt werden müssen.

@ Sonja:
ich glaube, dass Beleuchtung im privaten Bereich relativ wenig Energiekosten verursacht.
Im privaten Bereich sehe ich das größte Energiesparpotential im richtigen Dosieren: wenn also der Wasserkocher für eine Tasse Tee tatsächlich nur diese Menge aufheizt und nicht gleich einen geschätzten halben Liter.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
@wolfgang: wasserkocher hab ich keinen mehr seit wir keine baby-fläschchen mehr brauchen, da wir auch keinen tee trinken brauchen wir den nie. auch mikrowelle hab ich keine und brotbackautomaten oder küchemaschine auch nicht. sogar mähen tut mein mann lieber mit der sense als mit dem rasenmäher. *lach*

aber eins muss ich auch sagen: was wir strom braucehn wegen WASSER ERHITZEN (für dusche, abwasch, usw...) das geht auch auf keine kuh-haut.
früher gab es EINMAL WÖCHENTLICH einen "Waschtag" da haben alle Familienmitglieder gebadet, der alte Wasserkessel im Keller wurde angeheizt und das Badewasser haben (auch wenn sich das heutzutage grauslich anhört) alle benutzt. Erst die Erwachsenen und dann die Kinder.

So überlebt haben wir trotzdem und sauber waren wir auch.
Heutzutage wird im Fernsehen und überall beworben, dass man täglich ein oder zweimal duschen muss (für die tägliche Haarwäsche werden Shampoos verkauft) und viele Kinder und Jugendliche glauben sie wären dreckig, wenn sie sich nicht jeden Tag ein bis zweimal duschen würden- was natürlich Blödsinn ist weil die natürliche Schutzschicht der Haut ja damit völlig ruiniert wird und mit jeder Menge künstlichem Fett wieder hergestellt werden muss, die man sich dann draufschmiert...

Naja, und eben, das Warmwasser fällt ja auch nicht heiß vom Himmel und wird meist elektrisch geheizt...

Also ich denke, da wäre auch einiges Spar- Potential enthalten...
 
Ich glaube auch, dass man nicht im ganzen Haus permanent Festbeleuchtung braucht, das dauernde Aus- und Einschalten ist aber bei den neuen Sparlampen ungünstig, weil die im "Anlauf" sehr viel Energie brauchen und erst dann wirklich sparen.
Den Wasserkocher verwende ich immer, auch für Nudel- Erdäpfelkochwasser, für Suppe... überall, wo man viel kochendes Wasser braucht. Es geht schneller und sparsamer, als auf der Kochplatte. Wenn im Nudelkochtopf grad mal der 1/2 l kocht, tut das im Wasserkocher auch schon der Rest und ich hab die ganze Menge.
Ich glaube auch, dass man sehr viel Energie sparen könnte, wenn man sich von dem Wahn verabschiedet, dass es das ganze Jahr über in Räumen die selbe Temperatur sein muss. Viele Wohnungen sind zu warm, die Leute sitzen mit kurzen Ärmeln bei gekippten Fenstern. Und inzwischen ist das nicht mehr nur deren Sache und Brieftasche, es ist Energie, die für alle da sein soll. Das gilt auch für Kaufhäuser, ich spar mir da immer eine Menge Geld, denn nach spätestens 20 Minuten muss ich raus.
In den klimatsierten Öffis friert man im Sommer, wenn man verschwitzt einsteigt und Bim und U-Bahn fahren auch mit Strom.
Die Betreiber freut es, denn man kann ja nicht wirklich gegen jede Naturzerstörung Feuer schreien, während der Energieverbrauch immer noch steigt.
 
In unserer dichtbesiedelten Region haben die Menschen neue Ängste: es
sind Bohrungen nach Erdgas geplant! - Langsam wächst das Gefühl "auf einem
Pulverfass" zu sitzen. Unser Wasser muß vor mancherlei Vergiftungen
geschützt werden. Sauberes Wasser ist doch lebenswichtig! Obwohl
dies hinreichend bekannt ist, werden weiterhin Chemikallien
dorthin "entsorgt". - Energiesparen: z.B. gibt es mechanische Wecker,
warum Elektrogerät? Früher brauchten wir dergleichen z.B. auch nicht!
Nur als kleines Beispiel. Gehandelt wird leider gegen die Vernunft und
für den Profit! -Ulrike
 
Mein Vorschlag wäre die ganzen sinnlosen Nachtrennen zu verbieten.
Da würde man sehr, sehr viel Energie sparen.
Von Fußball angefangen über Autorennen bis zum Schiefahren.
Ein Beispiel die Formel 1. Ein Nachtrennen verbraucht so viel Energie wie eine Großstatd in einem Tag.
Ich habe nichts gegen den Sport, aber das was hier an Energieverschwendung vollzogen wird ist eine Große Schweinerei. Wir kleinen sollen überall die Energie einsparren, über Sportwirtschaft redet keiner, aber da ist schon wieder das große Geld im Spiel, eine Schande ist das.
Viele Leute haben nicht mal das nötige Geld um Energie zu verschwenden, ich auch nicht.
Da wird herum diskutiert und geredet über das wie und was, von denen, die am meisten verbrauchen. Aber das sie selber etwas einsparen könnten, davon wollen diese Herrschaften nichts wissen.
Ein etwas irritierter Sepp
 
ja, das denk ich mir auch manchmal. alleine was in städten zu weihnachten an weihnachtsbeleuchtung rausgepulvert wird, oder in städten (besonders die großen städte wie new york, usw...) für beleuchtete reklametafeln, blinkdinger und so weiter.... puh...
 
Weihnachtsbeleuchtung auf LED-Basis ist vom Stromverbrauch her harmlos, Weihnachtsbeleuchtung mit herkömmlichen Glühbirnen hingegen sollte entsorgt werden.

Kritisch beim Stromverbrauch hingegen sind alle Arten von Flutlicht oder Strahler. Im Privatbereich sind oft Stehlampen oder sog. Deckenstrahler solche Energiefresser.

Bedenklich in Bezug auf Energieverbrauch erscheinen mir auch solche Heizstrahler im Freien zu sein, wie hier im Bildanhang am Pariser Gare de l'Est. Solche Strahler (elektrisch oder gasbetrieben) findet man bei uns etwa auf Skihütten, in winterlichen Gastgärten oder auf Glühweinständen.

Wolfgang (SAGEN.at)
 

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Solche Heizungen finde ich eine große verschwendung.
Aber da kann man viele aufzählen.
Die Welt ist sowieso voller Wiedersprüche.
Auf der einen Seite soll man im Haus Energie sparen,
auf der anderen Seite heizen sie auf der Strasse.
Blöder geht`s nimmer.
 
ich fand den vergleich raketenstart und haarspray immer interessant. da hieß es doch lange zeit immer, man solle keinen haarspray mit FCKW nehmen - auf der anderen seite hörte ich, dass bei einem einzigen raketenstart weiß der teufel wieviele quadratkilometer ozonschicht zerstört werden.
 
Fieberthermometer, wegen Quecksilber verboten, sehr gefährlich.
Energie - Sparlampen, viel Quecksilber erlaubt, nicht gefährlich!?
 
Ja, die nächtlichen Flutlichtveranstaltungen und "Terrassenheizungen" fressen
ebenso Strom wie die riesigen Leuchtreklamen. Vor Ort wurde bei uns
geklagt gegen ..." hohen Mast mit Buchstaben obenauf " ich nenne lieber den
Namen nicht, denn gebracht hat es wenig. Straßenlaternen wurden auf
"halbe Kraft" geschaltet (sog. Peitschenleuchten mit 2 Röhren nur eine an) In der Innenstadt ist es ja heller, aber in den
Randbezirken gibt es doch vermehrt "Angsträume". Ich frage mich: was soll
dieses "late night shoppen", aber morgens haben die Geschäfte oft erst
ab 10 Uhr geöffnet? Bedauernswert auch die Angestellten (meist Frauen).
Es sieht schön aus: Beleuchtung von besonderen Gebäuden in der Stadt.
Unter den Bahnunterführungen tappt man dafür durch Schmutz und durch die
Dunkelheit! Verkaufsoffene Sonntage bringen Gewinn? Dafür wird in der
Woche dann weniger verkauft. Strom, Heizung, Personalkosten: der
Verbraucher zahlt. Wie kann man denn glauben, die Wirtschaft würde etwas
verschenken? - Viele Grüße von Ulrike
 
Ein Kühlschrank ist ein Behälter für Nahrungsmittel, die wir heute kaufen und wesentlicjh später verbrauchen. Man sollte die Sachen erst ( frisch ) kaufen, wenn man sie brauch. Ein Tiefkühler um günstige Sachen für später einzufrieren, lob ich mir. Hatten wir das abschalten der Stand By Funktion schon ?
 
Also eine Tiefkühltruhe ist wohl der sinnloseste Energiefresser den ich mir im Privathaushalt vorstellen kann...

Es gibt hunderte andere, bzw seit Generationen überlieferte Methoden Lebensmittel zu konservieren. Zudem sollte im Winter auch der Balkon reichen, im Sommer schmeckt das Eis vom Eismann um's Eck ohnehin besser ;)

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Über den Stromverbrauch und Stromsparen kommt man so oder so auf keinen grünen Zweig.
Viel eher sollte man sich mehr der Sonnenkraft zuwenden um die AKWs los zuwerden.
Die Sonne würde uns unendlich Energie liefern wenn sie richtig genutzt wird.
Vor ca. 2 Jahren war die Rede von der Sahara. Sie planten dort die Sonnenkraft zu fangen und nach Europa zuliefern. Das könnte sicher funktionieren und man könnte andere Wüsten auch nützen. In der Wüste würden die Anlagen keiner stören und diese riesen großen öden Flächen hätten endlich auch einen nutzen.
Und Arbeit wäre auch genug.
 
Photovoltaik, Strom aus der Sonne, ist eine tolle Sache. Sie hat aber einige Nachteile: Die Sonne scheint nicht in der Nacht. Und der Sonnenstrom ist mindestens zehnmal teurer (wenn man die Subventionen aus Steuergeldern berücksichtigt) als der heutige Strom. Beides ist eigentlich kein Problem, wenn man es will!

Warum aber die einzigarteigen Wüstenlandschaften der Sahara für unseren Stromhunger zerstört werden sollen, kann ich nicht verstehen. Zuerst holten wir in Afrika die Sklaven, dann das Erdöl und nun die Sonnenenergie. Müssen wir denn alle unsere Probleme auf dem Buckel der Afrikaner austragen?

liebe Grüsse
Gropli

.
 
Wolfgang schrieb:
Also eine Tiefkühltruhe ist wohl der sinnloseste Energiefresser den ich mir im Privathaushalt vorstellen kann...

Hier muss ich dir vehement widersprechen.

Wie bei allen Dingen des Lebens kommt es auch in diesem Fall auf die persönlichen Lebensumstände en.

Dass Gemüse und Obst vom Markt generell frischer und gesünder sind als Tiefkühlware, gehört zu den modernen Legenden, die sich hartnäckig halten.

Wochenmarktprodukte werden oft über Zwischenhändler eingekauft; auch bei eigener Produktion erfolgt die Ernte nur in den seltensten Fällen am Verkaufstag - die Stände sollen ja schon um 7.00 Uhr mit vollständigem Angebot öffnen.
TK-Produzenten dagegen haben eine extrem kurze Zeitschiene von der Ernte bis zur Frostung, dies kann kaum ein Direktanbieter unterbieten.

Dass einige Produkte wie Spargel etc. frisch wesentlich besser schmecken, ist eine andere, eine Geschmacksfrage.

Was die Tiefkühltruhe betrifft, ist diese sicherlich entbehrlich, wenn man generell nur kleine Mengen an Produkten kauft - vorausgesetzt, diese werden auch in dieser Form angeboten.
Schon bei eigener Ernte ist die Tiefkühltruhe von Vorteil - nicht alles kann man einlegen oder einkochen.

Zudem gibt es zumindest hier in D immer mehr Gegenden, wo es keine Einkaufsmärkte gibt und auch der ÖPNV immer mehr abgebaut wird.
Bitte nicht die exzellente Infrastruktur von Innsbruck und Dresden als Maßstab nehmen, sondern auch Gebiete in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg oder auch im Elbsandsteingebirge.
Selbst hier in der Großstadt gibt es Stadtteile wie Dresden-Dölzschen - einstmals ein eigenständiges Dorf mit Bäcker, Fleischer, Lebensmittelladen etc. - in dem es keinen einzigen Einzelhändler mehr gibt.
Was soll die 80-jährige Oma mit Minirente in ihrem Häuschen im Dorf machen, wenn kein Bus mehr in die nächste Stadt fährt und die Kinder und Enkel in den Westen ziehen mussten, weil sie hier keine Arbeit finden? Ein Taxi kann sie sich nicht mehrmals in der Woche leisten. Also bleibt als Alternative nur das Altersheim (vorausgesetzt, sie will überhaupt dort hin und kann die Kosten bezahlen) oder alle 3, 4 Wochen ein Großeinkauf - zur Konservierung benötigt man wieder die Tiefkühltruhe.
Auch wer Kinder großgezogen hat, wird die Vorteile einer Tiefkühltruhe zu schätzen wissen, ohne dass Tiefkühltruhe mit Fertiggerichten gleichzusetzen ist.

Was die Atomkraft anbelangt - keiner will neben AKW leben, aber auf die Annehmlichkeiten der Energie will keiner verzichten.

Wir Deutschen sind wieder die Einzigen, die AKWs abschalten, ohne dass dies konkret begründbar ist. Alle anderen Länder bauen die Atomkraft aus bzw. erst auf. Klar, ist ja auch besser fürs Gewissen, wenn man dann mal in einem AKW-freien Deutschland wohnt, kaufen wir uns halt den Strom aus Osteuropa dazu, da interessieren uns die Sicherheitsstandards nicht.
Dass nun auch die Strompreise kräftig steigen, nehmen wir auch gern in Kauf - mit dem deutschen Michel kann mans ja machen.
Zu unseren "Umweltaktivisten":
sie wollen keine AKW, keine Zwischenlager, keine Transporte, keine Endlager. Die Entsorgung und der AKW-Rückbau erfolgt dann über den heiligen Geist oder wie?
Solarkollektoren auf den Dächern sind bei ev. Bränden für die Löschkräfte gefährlich, warnt die Feuerwehr. Windräder verschandeln die Umwelt und werfen Schlagschatten, warnen die Bürgerinitiativen. Windräder verschandeln auch das Landschaftsbild - da wird dann schon mal wieder durch die UNESCO mit der Aberkennung des Welterbetitels gedroht - siehe die Wartburg.
Fernleitungen verschandeln natürlich auch das Landschaftsbild - dagegen klagen ebenfalls Bürgerinitiativen.
Wasserkraftanlagen bilden einen unzulässigen Eingriff in die Natur, sagen die Umweltaktivisten und selbstverständlich sind sie auch gegen Energiegewinnung aus Kohle.

Fazit: Schön, dass unsere Allianz aus Umweltaktivisten, SPD, Linken und Grünen gegen alles ist - das ist halt die Gnade des "Nichtmitregierendürfens" - eine praktikable Zukunftsperspektive sieht aus meiner Sicht anders aus.

Dresdner

PS: Viele Grüße nach Temelin. Unsere tschechischen Freunde haben uns schon angeboten, ihr Werk auszubauen und uns dann Atomstrom zu liefern.

 
Ich war ja ziemlich begeistert, wenigstens noch von EINEM zu hören, der auch ohne Gefrierschrank auskommt. Wenn ich das notgedrungen zugeben weil wieder mal ein Angebot ausschlagen muss, seh ich immer die teils mitleidigen, teils entsetzten Blicke…
Von der Hand zu weisen ist Dresdners Beitrag nicht, ABER: man geht da immer davon aus, dass wir die Art der Energie, aber nicht unser Verhalten ändern wollen! Das geht ganz sicher nicht. Ich hab auch keine Lösung, will auch gar nicht gscheitwasteln, aber sehr viel Energie verbrauchen wir schon deshalb, weil wir – nur ein Beispiel von vielen – alle Nahversorger gekillt haben, indem wir immer mehr immer billiger wollten. Dafür braucht man jetzt das Auto und die Kühltruhe…
Ich mag nix Eingefrorenes, auch nicht, um es gleich zu kochen. Aber hier in dem Ort hab ich Essen auf Rädern! Keine Räder, kein Essen :mad:!!
Und mit der Alternativenergie ist das auch so eine Sache: alles mit Holz, dann ist der Globus in 10 Jahren kahl. Die in den Flusstälern meinen: lasst unser Wasser in Ruhe, baut Windräder. Sie sind eingeladen, mal an einem Windpark (hört sich so „grün“ an, oder?) vorbeizufahren. Oder besser: auszusteigen, die Natur genießen. Das ständige mechanische Rauschen und erst die Unruhe, Bewegung, kreisende Schatten. Ein bisschen campieren und bald schaut man so :smi_augen aus.
Florianiprinzip.
Ein paar km² Sonnenkollektoren versauen auch die Landschaft, vielleicht ins All damit und den Strom per Satellit empfangen?
Vielleicht bin ich jetzt am eigentlichen Thema vorbei geschrammt, ich bin auch gegen Atomenergie, aber einfach ist das nicht.
 
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