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alte Putzmethoden

Elfie

Active member
Als heute der Schnee so geknirscht und geglitzert hat, hab ich mich an ein Winter-Ritual meiner Mutter erinnert: sie schleppte die Teppiche hinaus und legte sie in den Schnee. Dann klopfte sie sie lange und kräftig und hängte sie über die Teppichstange, klopfte den Schnee ab und ließ sie noch eine Weile da. Die Farben waren danach wieder strahlend frisch. Der Schnee nicht.
Kennt noch jemand Reinigungsmethoden aus prätechnischen Haushaltszeiten?
Z.B. Flaschen waschen mit Sand. Wenn in einer 2-Liter-Flasche mit engem Hals Frischmilch war und der Rahm mit Spülen allein nicht wegging, passende Flaschenbürsten für den "Doppler" gab es (zumindest in unseren Haushalt) nicht.
 
das mit dem schne mach ich heute noch! :)
meine omas haben das auch immer so gemacht.
besonders die oma väterlicherseits hat sich ja laaaange gewehrt gegen waschmaschinen, sie sagte immer, das teufelszeug wäscht nicht oprdentlich. sie hat als ich klein war noch mit der waschrumpel unten am "fluder" vor dem haus gewaschen, so wie sie das auch als magd für die herrschaft des "schwarzen grafen" gemacht hat.
manchmal hat sie dann ein stück von der wäsche aus versehen "verloren" dann durfte ich nachlaufen und es ihr wieder bringen.

mit essig haben wir bügeleisen geputzt früher, mit kernseife oder soda die böden, mit zitrone geschirr abgewaschen.

liebe grüße, sonja
 
Vor Jahren habe ich es mit dem (Schurwoll-)Teppich auch noch so gemacht.
Inzwischen sauge ich nur noch gründlich, denn die Schlepperei ist körperlich
sehr anstrengend (kommt auf die Größe des Teppichs an). Man wird
halt älter. Unsere Großmütter hatten natürlich noch keine Staubsauger, nur Bürsten und Teppichklopfer. -
Große Wäsche hieß früher "Großkampftag". Ich erinnere mich an einen großen
Kessel (Kupfer) im Steinring, der von unten beheizt wurde. Zwei Betonbottiche
zum Spülen. Das Kinderbadewasser (Zinkwanne) wurde noch zum Einweichen
der Arbeitskleidung genommen. Zum Wringen gab es Rollen mit Handkurbel, echt
anstrengend. Später kam eine elektrische Waschmaschine, von oben zu beladen,
ein Drehkreuz (Quirl) bewegte die Wäsche hin und her. Auch die Kinder (Mädchen) halfen. Zu Essen gab es Eintopf, denn die Arbeit war schwer und
die Männer hatten trotzdem Hunger. -
Geputzt wurde mit Schmierseife. Zum Waschen viel Kernseife verbraucht.
Essig kam zum Einsatz. Scheuerpulver und Metallschwämme gibt es auch
heute noch. Bürsten wurden noch an der Haustür eingekauft (auch Besen u.a)
- bei uns kamen Kriegsblinde damit vorbei. Die Qualität war unverwüstlich! Schuhe wurden sorgsam eingefettet und gebürstet.
Zum Staubentfernen gab es feine Ziegenhaarbürsten und Pinsel.
"Frau" trug übrigens immer Kittel oder Schürzen bei der Arbeit. Sonntags
in Weiß! - Später wurde der Boden "geglänzert", dann durfte man nicht ins
Haus, bis alles getrocknet war. Vorher wurde mit Bohnerwachs eingerieben
(meist mit einem Lappen auf dem Fußboden herumgekrochen) und mit einem
schweren "Block" und weichem Tuch "blankgewienert" (wo kommt der Ausdruck wohl her?). Heuer ist es doch leichter! Wir müssen wirklich Mütter
und die älteren Generationen bewundern, denn sie hatten ja auch oft
eine stattliche Anzahl Kinder zu versorgen. - So meine spontane Erinnerung!
 
Soda wird heute auch noch in vielen Haushalten verwendet z.B. um alte Holzböden zu schrubben oder auch um Fässer und Flaschen zu spülen.

Gallseife und Terpentinseife wurde auch schon früher verwendet um Flecken im Gewebe oder Leder vorzubehandeln und findet sich auch in meinem Haushalt.

Teppiche, vor allem jene die von den Hunden sehr geliebt werden, werden im Schnee wirklich wieder super sauber.



Auch die gute alte Sonnenbleiche/Wäschebleiche wird heute manchmal noch angetroffen. In Südtirol habe ich auch von einer Mondbleiche gehört, es wird besonders davor gewarnt, dass die Wäsche im starken Mondlicht ausbleichen kann.




Wachsflecken auf Tischdecken lassen sich gut mittels Löschpapier oder Zeitungspapier ausbügeln. Danach muss das Gewebe noch gewaschen werden.


lg Berit
 
Ich weiß nicht, ob das Entfernen von Kernölflecken an dieser Stelle schon besprochen worden ist. Dazu hängt man das betroffene Kleidungsstück einfach in die Sonne, die diese Flecken ausbleicht. Deswegen sollte Kernöl auch nicht dem Sonnenlicht ausgesetzt werden, denn dann bekommt es einen bitteren Geschmack.
far.a:eek:
 
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