Die Stilllegung von 1.600 Kilometer des österreichischen Bahnnetzes ist derzeit bei den österreichischen Bundesbahnen in Erwägung.
Ein massives Ausdünnungsprogramm der Dienstleistungen der ÖBB ist seit Jahren im Gang und soll nun in der baldigen Stillegung von Eisenbahnstrecken eine Fortsetzung finden.
Neu in den Bahnüberlegungen ist laut Grünen der Plan, in die Stilllegungswelle auch Strecken der Kategorie "W" einzubeziehen. Diese sind insgesamt 1.620 Kilometer lang und machen besonders in Niederösterreich, Oberösterreich und Kärnten einen Großteil des Streckennetzes aus.
Wobei darunter nicht nur Bahnstrecken in dünn besiedelten Grenzregionen fallen. So ist auch die Strecke Hollabrunn - Korneuburg direkt vor den Toren von Wien eine "W"-Strecke. In der Steiermark sind die Strecken Spielfeld - Bad Radkersburg und Stainach-Irdning - Ebensee betroffen.
Scharfe Kritik an den ÖBB-Plänen übt der Verkehrssprecher der steirischen Grünen, Lambert Schönleitner: "Die Regionen dürfen nicht weiter ausgeblutet werden, nur weil die ÖBB hunderte Millionen Euro verspekuliert haben".
Quellen: ORF.at, 22. September 2009
Steiermark.orf.at, 22. September 2009
Soweit die (aus meiner Sicht erschütternden) Zitate der heutigen Nachrichtenagenturen.
Die erwähnte Bahnlinie Attnang-Puchheim - Steinach-Irdning etwa zählt ebenso wie die Mariazellerbahn zu den schönsten Bahnstrecken in den Alpen. Nicht zu vergessen der "Kammerer-Hansl" (Vöcklabruck - Kammer-Schörfling) in Oberösterreich und noch viele weitere Bahnstrecken.
Abgesehen davon sind die sogenannten "Nebenbahnen" außerordentlich wichtige Zubringer für die "großen Bahnen" wie Westbahn oder Südbahn. Wenn die Menschen mit dem Auto zu den Landesbahnhöfen fahren müssen, ist es wohl mehr als fraglich, ob sich dann ein Umstieg auf die Bahn überhaupt noch lohnt?
Meines Erachtens erfüllt die Bahn und die Nebenbahnen noch eine ganze Reihe weiterer Aufgaben innerhalb eines modernen Staates, die betriebswirtschaftlich gar nicht erfasst werden können, jedoch für die Regionen von immenser Bedeutung sind. Aus meiner Sicht darf die Bahn nicht von Betriebswirten untersucht werden, sondern die Bahn ist eine bedeutende Infrastruktur, die als Dienstleistungsunternehmen unabhängig von Gewinn und Verlust für die Bevölkerung da zu sein hat - das muss sich eine (der reichsten) Zivilisationen einfach leisten.
Wenn eine Nebenbahnlinie einmal eingestellt ist, ist es in der Regel kaum mehr möglich diese jemals wieder zu aktivieren. Es gibt diesbezüglich zwar einzelne positive Beispiele wie die Vinschgerbahn (Südtirol), dieses sehr erfolgreiche Konzept benötigte aber eine enorme Kraftanstrengung des Landes Südtirol. In der Regel klappt allerdings eine Reaktivierung kaum mehr, da die Bahn-Trassen verkauft werden etc.
Ausnahmslos alle Einstellungen von Bahnlinien von denen ich jemals entweder persönlich gehört oder auch nur in der Literatur gelesen habe, wurden meistens schon kurzfristigst von allen Beteiligten einschließlich der Betreiber bedauert.
Wie ist Eure Meinung zu den geplanten Stillegungen der Regionalbahnen und der Vorgangsweise der ÖBB?
Wolfgang (SAGEN.at)
Ein massives Ausdünnungsprogramm der Dienstleistungen der ÖBB ist seit Jahren im Gang und soll nun in der baldigen Stillegung von Eisenbahnstrecken eine Fortsetzung finden.
Neu in den Bahnüberlegungen ist laut Grünen der Plan, in die Stilllegungswelle auch Strecken der Kategorie "W" einzubeziehen. Diese sind insgesamt 1.620 Kilometer lang und machen besonders in Niederösterreich, Oberösterreich und Kärnten einen Großteil des Streckennetzes aus.
Wobei darunter nicht nur Bahnstrecken in dünn besiedelten Grenzregionen fallen. So ist auch die Strecke Hollabrunn - Korneuburg direkt vor den Toren von Wien eine "W"-Strecke. In der Steiermark sind die Strecken Spielfeld - Bad Radkersburg und Stainach-Irdning - Ebensee betroffen.
Scharfe Kritik an den ÖBB-Plänen übt der Verkehrssprecher der steirischen Grünen, Lambert Schönleitner: "Die Regionen dürfen nicht weiter ausgeblutet werden, nur weil die ÖBB hunderte Millionen Euro verspekuliert haben".
Quellen: ORF.at, 22. September 2009
Steiermark.orf.at, 22. September 2009
Soweit die (aus meiner Sicht erschütternden) Zitate der heutigen Nachrichtenagenturen.
Die erwähnte Bahnlinie Attnang-Puchheim - Steinach-Irdning etwa zählt ebenso wie die Mariazellerbahn zu den schönsten Bahnstrecken in den Alpen. Nicht zu vergessen der "Kammerer-Hansl" (Vöcklabruck - Kammer-Schörfling) in Oberösterreich und noch viele weitere Bahnstrecken.
Abgesehen davon sind die sogenannten "Nebenbahnen" außerordentlich wichtige Zubringer für die "großen Bahnen" wie Westbahn oder Südbahn. Wenn die Menschen mit dem Auto zu den Landesbahnhöfen fahren müssen, ist es wohl mehr als fraglich, ob sich dann ein Umstieg auf die Bahn überhaupt noch lohnt?
Meines Erachtens erfüllt die Bahn und die Nebenbahnen noch eine ganze Reihe weiterer Aufgaben innerhalb eines modernen Staates, die betriebswirtschaftlich gar nicht erfasst werden können, jedoch für die Regionen von immenser Bedeutung sind. Aus meiner Sicht darf die Bahn nicht von Betriebswirten untersucht werden, sondern die Bahn ist eine bedeutende Infrastruktur, die als Dienstleistungsunternehmen unabhängig von Gewinn und Verlust für die Bevölkerung da zu sein hat - das muss sich eine (der reichsten) Zivilisationen einfach leisten.
Wenn eine Nebenbahnlinie einmal eingestellt ist, ist es in der Regel kaum mehr möglich diese jemals wieder zu aktivieren. Es gibt diesbezüglich zwar einzelne positive Beispiele wie die Vinschgerbahn (Südtirol), dieses sehr erfolgreiche Konzept benötigte aber eine enorme Kraftanstrengung des Landes Südtirol. In der Regel klappt allerdings eine Reaktivierung kaum mehr, da die Bahn-Trassen verkauft werden etc.
Ausnahmslos alle Einstellungen von Bahnlinien von denen ich jemals entweder persönlich gehört oder auch nur in der Literatur gelesen habe, wurden meistens schon kurzfristigst von allen Beteiligten einschließlich der Betreiber bedauert.
Wie ist Eure Meinung zu den geplanten Stillegungen der Regionalbahnen und der Vorgangsweise der ÖBB?
Wolfgang (SAGEN.at)