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Wie feiert Ihr Silvester - Neujahr?

SAGEN.at

Administrator
Teammitglied
Wie feiert Ihr Silvester und Neujahr?
Erzählt doch, was Ihr vorhabt?

- Gibt es bei Euch eine Party oder Veranstaltung?
- Feiert Ihr im Familienkreis?
- Bleibt Ihr alleine?
- Wie verbringt Ihr den Abend und den Neujahrsmorgen?
- Was kocht Ihr, was für Getränke werden vorbereitet?
- Was gibt es für Musik für den Abend?
- Wie wart Ihr mit dem alten Jahr zufrieden?
- Gibt es Bräuche für das Neue Jahr?
- Werdet Ihr Bleigießen, Wachsgießen oder zeigt anders auf das Neue Jahr?
- Was ändert sich für Euch durch das Neue Jahr?
- Welche Wünsche und Vorsätze habt Ihr für das Neue Jahr?

Wir freuen uns auf Eure Beiträge und wünschen Euch bei der Gelegenheit:
ein Gutes und Erfolgreiches Neues Jahr!

Wolfgang (SAGEN.at)
 
SAGEN.at schrieb:
- Gibt es Bräuche für das Neue Jahr?

hütelheben find ich immer wieder nett. eine schale milch für die percht hinstellen. habermus für die haberngoass kochen. und die schwarze madonna vor meiner haustür kriegt einen tannenzweig mit rotem lametta und strohsternen angesteckt.
 
Als ich klein war, war das Bleigießen eine spannende Attraktion zu Silvester. Dazu hat mein Vater kleine Bleiplatten von seinem Beruf mit nach Hause gebracht, die wir in Teelöffeln auf einer Kerze geschmolzen haben. Meine Mutter war da nicht so glücklich, weil die Löffel von der Kerze unten schwarz wurden...

Wenn das Blei geschmolzen war, haben wir das Blei in die mit Wasser gefüllte Salatschüssel getropft und die erstarrten Figuren sollten etwas über das kommende Jahr voraussagen. Ich kann mich nicht erinnern, das ich was sinnvolles produziert habe, aber ein Riesen-Spaß war das schon.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Bei uns werden auch kleine Kerzen (solche von Geburtstagstorten) in halbe Nussschalen geklebt. Nach dem Bleigießen werden die Kerzen angezündet und jeder legt sein Kerzenschiffchen ins Wasser der Bleigieß-Salatschüssel. Derjenige, dessen Schiffchen am längsten schwimmt - das Wasser darf in Unruhe versetzt werden, der wird im Neuen Jahr am erfolgreichsten sein. Blasen ist verboten!. Großes Hallo gibt es auch, wenn zwei Schiffchen von "bestimmten" Pärchen einander näherkommen ;) oder auch nicht.
 
Hallo Ulrike,

was ist Eiserkuchen? Das habe ich überhaupt noch nie gehört?
Warum gibt es jetzt keinen Eiserkuchen mehr?

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Noch ein Silvesterbrauch fällt mir ein: Das Anrufen aller möglichen Verwandten und Bekannten und diesen ein Gutes Neues Jahr zu wünschen. Da haben sich früher die Telefongesellschaften (Post) wenig darüber gefreut, weil dabei durch die hohe Belastung der Relais (bis ca 1984) regelmässig das Telefonnetz defekt wurde.

Heute macht man das ja mit SMS, auch hier gab es regelmässig Ausfälle, zwischenzeitlich klappt es recht gut.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Und für die Leser ausserhalb Österreichs kann ich über einen weiteren österreichischen Silvesterbrauch berichten:

In Österreich wird auf allen (?) Radio- und Fernsehkanälen um Mitternacht das Läuten der Pummerin übertragen. Das ist die traditionsreiche Glocke im Wiener Stephansdom, die nur zu höchsten Anlässen läutet.

Bei vielen Parties geht das dann so:
"sechs - fünf - vier - drei - zwoa - oans - null" im grossen gemeinsamen Chor und dann läutet eine Minute lang die Pummerin aus allen Radios und Fernsehern und dann spielt der Donauwalzer aus allen Geräten um die Geräuschwette mit den Silvesterfeuerwerken.
:smi_tanzt


Am Morgen dannach essen die Österreicher ganz gerne "Rollmops" (dieser gilt als größter Feind des Katers) zu den Klängen des Neujahrkonzertes aus dem Fernseher.

Und bei der Kaffetasse steht gerne ein Marzipanschwein oder ein kleiner schwarzer Rauchfangkehrer von lieben Angehörigen, die verstohlen blicken oder warten, daß man die Augen schon soweit aufbringt... Das selbe gilt natürlich auch umgekehrt für das selbst verteilte Schweinchen.

Soweit meine subjektive Schilderung. Wie erlebt Ihr Silvester und Neujahr?

Wolfgang (SAGEN.at)
 
bleigießen haben wir als kinder auch gern gemacht. mittlerweile hab ich eine andere, weniger "spritzige" methode:
kerzen anzünden, ein schüsserl kaltes wasser danebenstellen. wenn das kerzenwachs heiß wird und zu schmelzen anfängt, selbiges ins wasser leeren. ergibt mindestens genauso hübsche formen wie mit dem bleigießen, spritzt aber nicht so arg.

ansonsten: das schüsserl milch, das ich für die percht hingestellt hab, haben schon die katzen geleert :smi_prost
 
Hallo Dolasilla,

ich finde heute schon aus ökologischen Gründen ist das Wachsgießen wesentlich empfehlenswerter. Die Figuren sind ident, deren Deutung gleich schwierig ;-)

Denkst Du, die Percht war nun in Gestalt Deiner Katze da, oder wird die Percht nun böse sein, wenn sie keine Milch mehr vorfindet?

Wolfgang (SAGEN.at)
 
SAGEN.at schrieb:
Denkst Du, die Percht war nun in Gestalt Deiner Katze da, oder wird die Percht nun böse sein, wenn sie keine Milch mehr vorfindet?
Wolfgang (SAGEN.at)

ich denke, die percht und die katzen haben sich die milch redlich geteilt :D

der alte brauch, der percht essen und/oder milch hinzustellen, diente früher auch dazu, arme menschen zu speisen - was die menschen für die percht vor die tür stellten, holten die armen kinder in der nacht ab.

und wenn die schüsserln zu neujahr leer sind, dann bringt das glück :)
 
Hallo Wolfgang,zunächst ein gutes Neues Jahr für die ganze Familie!
Im Unterschied zu Waffeln (meist in Herzform aber auch eckig) gibt es
die dünneren Eiserkuchen. Das "Gerät" dazu sieht wie ein Waffeleisen aus.
Der ganz dünne Teig wird zu Rollen oder "Tüten" geformt (wie Eiswaffeln
oder auch bei uns "Hörnchen" genannt) Man kann sie mit Sahne füllen,
früher schon was besonderes. Manche backen in einem Röllchen ein Stück
Mulltuch oder dünnes Leinen ein, wer das findet?! Ich soll mal eins ganz
aufgekaut haben, weil ich der Gastgeberin nicht die Zähigkeit meines
Eiserkuchens vorwerfen wollte! Die Geschichte macht immer noch die Runde
im Bekanntenkreis bei passender Gelegenheit! Vielleicht heißt es so, weil in
einer Eisenform gebacken? Ich weiß es aber auch nicht, würde mich
interessieren! Ulrike
 
Mit diesen Glücksbringern (die das Fotografieren nur um wenige Minuten überlebt haben ;) ) wünsche ich allen Benützern und Lesern dieses Forums einen guten Rutsch, Alles Gute und viel Erfolg und Wohlergehen für das Neue Jahr!

@Ulrike:
Danke für Deine Erklärung zum Eiserkuchen.
Bei uns gibt es allerorten Gebäck, meistens Bisquit in Form eines Fisches. Zu Mitternacht soll er mit dem Kopf zuerst gegessen werden. Ein Brauch, der aus der jüdischen Kultur kommt. Der Fisch gilt in dieser als Symbol für Produktivität und zum jüdischen Neujahrsfest fehlt nie der Fischkopf. "Rosch" bedeutet übrigens Kopf oder Anfang und das jüdische Neujahrsfest heißt "Rosch Haschanah". Wenn wir also "einen guten Rutsch" wünschen heißt das "Guter Anfang".
In diesem Sinne nochmals Guten Rutsch!
 
Noch zwei Fragen zu Silvester:

- Warum gibt es eigentlich den Brauch des Silvesterfeuerwerks?
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß dieser Brauch von kleinen Kindern bis hoch betagten Leuten völlig selbstverständlich gesehen wird. Manche Leute geben dafür ja auch ein mittleres Vermögen aus.
Was könnte die Ursache dieses Brauches sein?

- Warum haben die Leute in der Nacht vom 1. Jänner (Neujahr) auf den 2. Jänner immer noch Raketen und Feuerwerk?
Zumindest in urbanen Räumen, nach meiner Erfahrung, sowohl in Deutschland, als auch in Österreich, knallt es eigentlich immer noch ganz ordentlich.
Man sollte doch meinen, "das ganze Pulver sei verschossen"?

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Hallo Wolfgang!

- Vom Peitschenknallen zum Winteraustreiben über das Prangerschießen (am Silverstertag 4 Verletzte in OÖ) bis zum Feuerwerk um den Winter zu vertreiben ist es IMHO nicht weit. Jedenfalls sind die Parallelen naheliegend.

- Am 2., 3., 4. .... Jänner zu schießen ist einfach "Restlverwertung" und mir persönlich äußerst lästig - Wann soll ich denn meinen Kater ausschlafen? :smi_im_be

L.G.
 
Hallo Gavial,

aber man wundert sich schon, wofür die Leute so ihr Geld ausgeben:

feuerwerk_billig.jpg


Ich habe das in einem Inserat einer Zeitung um Silvester gesehen.

Zudem passt auch noch eine heutige Zeitungsmeldung: Die Feinstaubbelastung ist in der Silvesternacht etwa in Innsbruck auf über 350 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft angestiegen - der Grenzwert liegt bei 50 Mikrogramm...
Für ganz Österreich ist der aktuelle Luftgütebericht hier online.

Tirol (das mit dem roten Feld in obigem Bericht) ist gilt ja offiziell als "Sanierungsgebiet", und die Touristen kommen trotzdem ;-)

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das mit der Belastung der Luftgüte ist mir neu, wenn auch verständlich. Aber schön ist' s schon, wenn zu Neujahr der Himmel über Wien in allen Farben funkelt.
Für das Geld, was die Leut in der Silvesternacht dafür ausgeben muss man es ja bewundern.
Ich jedenfalls spare mir das Raketenschießen (die eigenen sieht man ja ohnehin nicht so schön) und schau mir das Riesenfeuerwerk erste Reihe, fußfrei, mit einem Glas Sekt in der Hand an. Dann tanzen wir auf der Terrasse den Donauwalzer. Da komm' ich leider nicht aus ....
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein glueckliches und erfolgreiches neues Jahr fuer Wolfgang & Team, alle Benutzer und Freunde von SAGEN.at!

Bin hier etwas spaet aufgetaucht, schon laengst und gut in das neue Jahr gerutscht, aber solange das Thema noch nicht geschlossen ist…
Das Neujahr ist bei uns ein Familienfest. Wir haben einen Spruch: wie man in das neue Jahr rutscht, so wird man das ganze Jahr auch verbringen. Darum feiert man dieses Fest mit Familie und Freunden, auch in der neuen Kleidung, am feierlich gedeckten Tisch. 5 Minuten vor 12 wird ueberall im Lande im Radio und Fernsehen die Ansprache unseres Praesidenten uebertragen, er gratuliert allen Einwohnern zum Neujahr, dann kommt das Bild vom Spasskaja-Turm mit der Turmuhr in Moskauer Kreml. Waehrend die Uhr 12 mal schlaegt, stehen alle um den Tisch mit Sekt bereit und sobald die Uhr das zwoelfte Mal geschlagen hat, ertoent unsere Nationalhymne, alle stossen mit Sekt an und gratulieren einander zum Neujahr. Dann geht die Feier bis zum Morgen auf den Strassen und Stadtplaetzen mit Musik, Tanz und Feuerwerk.
Ein guter Brauch ist es, sich in der Neujahrsnacht etwas zu wuenschen. Man glaubt, die Wuensche dieser Nacht werden unbedingt in Erfuellung gehen. Die zuverlaessigste, aber auch “grausamste” Variante, die 100% die Erfuellung eines Wunsches garantiert, ist folgend: man muss den Wunsch auf einem kleinen Zettel schreiben, ihn verbrennen, die Asche in ein Glas Sekt hineinschuetteln und diesen Sekt trinken. Eine ganz wichtige Bedingung – man beginnt mit dem ersten Schlag der Uhr und macht das alles, waehrend die Uhr 12 schlaegt. Wer’s nicht geschafft hat, hat Pech. Dieses Jahr hatte ich Pech;-( Habe vor Aufregung zu frueh den Zettel ins Glas geworfen, er wurde nass und war damit nicht ganz verbrennt. Musste also Sekt mit etwas Papiergeschmack trinken. Meine Schwester hat’s geschafft, war etwas geschickter als ich. Man darf nur keinem verraten, was auf dem Zettel stand, sonst war alles umsonst. Naja, mal sehen, ob doch etwas daraus wird…
Was das Festessen angeht, haben viele Familien ihre eigenen traditionellen Rezepte fuers Neujahr. Bei uns in der Familie, sowie bei allen unseren Bekannten, gab es immer zum Neujahr traditionell “Herring unter dem Pelzmantel” (dieses Jahr wurde auch keine Ausnahme) – ein Schichtensalat: Salzherring, Zwiebel, Moehre, Kartoffel, die letzte und groesste Schicht – rote Beete, alles gerieben und mit Maionaise. Mmm, das schmeckt wunderbar, koennt mir glauben!!!
Den Brauch von Bleigiessen haben wir nicht, dafuer aber Wachsgiessen. Die Methode ist diesselbe wie bei euch. Das ist eine der vielen Arten des Wahrsagens, das in 2 Neujahrswochen (31.Dezember – 13.Januar) das Recht auf Existenz hat <sonst ist es von der Kirche verboten> und besonders von juengen Maedchen beliebt ist, die damit etwas ueber ihren zukuenftigen Geliebten/Mann zu erfahren versuchen.
Soviel zum Neujahr.
Liebe Gruesse aus dem Norden Russlands,
Oksana
 
Man bespricht bei uns schon aktiv, wo und mit wem... :kopfkratz

Und dabei liegt kein Schnee auf den Strassen!!! Schwer zu glauben, aber... Das Wetter ist verrückt geworden :smi_augen Wir hatten so viel Schnee im Oktober, und jetzt ist der weg. Schon seit 2 Wochen Temperaturen über Null! Und dabei dunkel wie im Keller, die Sonne geht nur für 4 Stunden auf und man sieht sie hinter den dichten Wolken nicht. Man schläft im Büro...
Und vor 19 Jahren war an diesem Tag -27Grad!!!

Was wollte ich eigentlich erzählen? Ach ja, - habe heute gehört:

Auf dem Festtisch zu Neujahr müssen 12 Speisen stehen – eine für jeden Monat. In diesem Fall wird man im kommenden Jahr keine Not an „Brot und Salz“ (also Essen) leiden.
 
Also dann bin ich vielleicht doch der Einzige, ser einen ganz besonderen Brauch ausübt: Ich gehe vor Mitternacht "schlafen". Wünsche allen ein gutes, neues Jahr.
erzähler
 
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