Ein glueckliches und erfolgreiches neues Jahr fuer Wolfgang & Team, alle Benutzer und Freunde von SAGEN.at!
Bin hier etwas spaet aufgetaucht, schon laengst und gut in das neue Jahr gerutscht, aber solange das Thema noch nicht geschlossen ist…
Das Neujahr ist bei uns ein Familienfest. Wir haben einen Spruch: wie man in das neue Jahr rutscht, so wird man das ganze Jahr auch verbringen. Darum feiert man dieses Fest mit Familie und Freunden, auch in der neuen Kleidung, am feierlich gedeckten Tisch. 5 Minuten vor 12 wird ueberall im Lande im Radio und Fernsehen die Ansprache unseres Praesidenten uebertragen, er gratuliert allen Einwohnern zum Neujahr, dann kommt das Bild vom Spasskaja-Turm mit der Turmuhr in Moskauer Kreml. Waehrend die Uhr 12 mal schlaegt, stehen alle um den Tisch mit Sekt bereit und sobald die Uhr das zwoelfte Mal geschlagen hat, ertoent unsere Nationalhymne, alle stossen mit Sekt an und gratulieren einander zum Neujahr. Dann geht die Feier bis zum Morgen auf den Strassen und Stadtplaetzen mit Musik, Tanz und Feuerwerk.
Ein guter Brauch ist es, sich in der Neujahrsnacht etwas zu wuenschen. Man glaubt, die Wuensche dieser Nacht werden unbedingt in Erfuellung gehen. Die zuverlaessigste, aber auch “grausamste” Variante, die 100% die Erfuellung eines Wunsches garantiert, ist folgend: man muss den Wunsch auf einem kleinen Zettel schreiben, ihn verbrennen, die Asche in ein Glas Sekt hineinschuetteln und diesen Sekt trinken. Eine ganz wichtige Bedingung – man beginnt mit dem ersten Schlag der Uhr und macht das alles, waehrend die Uhr 12 schlaegt. Wer’s nicht geschafft hat, hat Pech. Dieses Jahr hatte ich Pech;-( Habe vor Aufregung zu frueh den Zettel ins Glas geworfen, er wurde nass und war damit nicht ganz verbrennt. Musste also Sekt mit etwas Papiergeschmack trinken. Meine Schwester hat’s geschafft, war etwas geschickter als ich. Man darf nur keinem verraten, was auf dem Zettel stand, sonst war alles umsonst. Naja, mal sehen, ob doch etwas daraus wird…
Was das Festessen angeht, haben viele Familien ihre eigenen traditionellen Rezepte fuers Neujahr. Bei uns in der Familie, sowie bei allen unseren Bekannten, gab es immer zum Neujahr traditionell “Herring unter dem Pelzmantel” (dieses Jahr wurde auch keine Ausnahme) – ein Schichtensalat: Salzherring, Zwiebel, Moehre, Kartoffel, die letzte und groesste Schicht – rote Beete, alles gerieben und mit Maionaise. Mmm, das schmeckt wunderbar, koennt mir glauben!!!
Den Brauch von Bleigiessen haben wir nicht, dafuer aber Wachsgiessen. Die Methode ist diesselbe wie bei euch. Das ist eine der vielen Arten des Wahrsagens, das in 2 Neujahrswochen (31.Dezember – 13.Januar) das Recht auf Existenz hat <sonst ist es von der Kirche verboten> und besonders von juengen Maedchen beliebt ist, die damit etwas ueber ihren zukuenftigen Geliebten/Mann zu erfahren versuchen.
Soviel zum Neujahr.
Liebe Gruesse aus dem Norden Russlands,
Oksana