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TeresaMaria

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Gestern brachte der Radio-Sender Ö1 eine Schwerpunkt-Sendung zum Thema „Teufel“. Unter anderem wurde das Teufelsmuseum von Kaunas (Litauen) erwähnt. Das heute so katholische Litauen wurde als letztes Land Europas christianisiert, erst Ende des 14. Jahrhunderts. In der litauischen Mythologie und als Symbol im Alltagsleben spielt der Teufel eine wichtige Rolle. Im Gegensatz zur mitteleuropäischen Vorstellungen gilt er nicht als die Verkörperung des absolut Bösen, sondern mehr als eine Art „Trickster“, der den Menschen auch hilft. Deshalb finden sich in der Öffentlichkeit häufig viele Teufels-Statuen und Abbildungen.
Das Museum in Kaunas beherbergt eine Sammlung von etwa 3000 Darstellungen von Teufeln als Skulpturen oder Schnitzereien, die meist volkstümlicher Art sind und aus der ganzen Welt stammen.
Auf der alten Fotographie ist der Maler Antanas Zmuidzinavicius in seinem Haus in Kaunas zu sehen, wo nach seinem Tod das Teufelsmuseum eingerichtet worden ist. Die Sammlung ist so gewachsen, dass man in den 1980er Jahren einen Zubau errichten musste.
Hin und wieder erscheint uns der Teufel auch anhand von Skulpturen, Gemälden und in verschiedensten Details in der Österreichischen und Deutschen Kunstgeschichte. Meine Frage an Euch- in welchem Museum in Österreich (oder auch in Deutschland) kann man ihn betrachten? Oder gar als Skulptur in der Öffentlichkeit? Kennt ihr (bekannte) Beispiele? Ich mache mal den Anfang- Tiroler Volkskundemuseum, Innsbruck- der Teufel begrüßt einen gleich beim Eingang. Siehe Bild rechts.

Quelle: https://oe1.orf.at/programm/20131130/331247/Diagonal-Radio-fuer-Zeitgenoss-innen
wikipedia und https://museologien.blogspot.com/2012/11/ein-museum-das-teufelsmuseum-in-kaunas.html
 

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Hallo TereasaMaria,

vielen Dank für dieses interessante Thema! Ich bin schon auf viele Beiträge gespannt!
Ich habe mir erlaubt, im Betreff des Themas den Zusatz zu Kaunas zu entfernen, da dieser Zusatz das interessante Thema einschränken würde damit eher wenig Beiträge kommen würden...

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Eine Teufelsdarstellung auf dem Toboggan im Wr. Wurstelprater. :tuifal: :D

Tobogan-Teufel.jpg

Wiener Toboggan

Der Toboggan im Wurstelprater wurde nach dem Vorbild anderer Rutschtürme in europäischen Großstädten errichtet und 1913 unter dem Namen Teufels Rutsch eröffnet. Erster Besitzer war der russische Schausteller Nikolai Kobelkoff. Zwischenzeitlich gab es auch andere Rutschtürme im Prater, doch nur die Teufels Rutsch hat das Kommen und Gehen ähnlich gearteter Attraktionen überlebt. Während des Zweiten Weltkrieges brannte der hölzerne Turm völlig ab, wurde aber 1947 anhand von alten Plänen wieder errichtet. Im Jahr 2000 wurde der 25 Meter hohe Rutschturm schließlich aufgrund von Baumängeln außer Betrieb genommen. Von Herbst 2008 bis Anfang 2009 wurde der denkmalgeschützte Toboggan generalsaniert, die Gesamtkosten von 350.000 Euro wurden teilweise vom Wiener Kulturamt, dem Bundesdenkmalamt und privaten Sponsoren getragen. Zu Beginn der Prater-Saison im März 2009 wurde er wiedereröffnet. Quelle


Aus einem Interview mit Rutschenbesitzer Sammy Konkolits:

Konkolits: 2011 habe ich dann einen Teufel draufgemacht, weil ich nach einem Symbol gesucht habe. Im Volksmund war der Toboggan ja die "Teufelsrutsche". Man bekommt beim Bremsen nämlich Brandblasen an den Ellbogen, und das tut höllisch weh - man hatte sozusagen Kontakt mit dem Teufel. Wenn man runterrutscht ohne sich zu verbrennen, war es himmlisch. Quelle (Administrator: Link existiert nicht mehr)
 
Hier hat sich ja schon einiges getan.
Ich bedanke mich und bin schon gespannt, was sich hier noch alles „Teuflisches“ ansammeln wird ! (Ja, besser dann als Überschrift ohne Kaunas.)

Zwischen all den Märchenfiguren in der Grazer Märchengrottenbahn wird der Teufel sehr eindrucksvoll dargestellt- über einem hängend mit dem großen Felsen in seinen Händen. Passend dazu befindet sich die Märchengrottenbahn im Grazer Schloßberg, der mit dieser Teufelssage in Verbindung steht. Leider ist es mir bisher noch nicht geglückt, diesen Teufel schön zu fotographieren. Das Licht ist furchtbar schlecht in diesem "Stollen" und die Bahn fährt doch recht rasch an dieser Stelle. Aber vielleicht gelingt es in den kommenden Wochen. Ich werde einen neuen Versuch starten und hoffe, dass die Märchengrottenbahn auch zur Winterzeit geöffnet hat. Die Teufelssage vom Grazer Schloßberg: https://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/steiermark/sann/entstehungdesgrazerschlossberges.html
 
Teufelsdarstellung in der Kapelle im Obergeschoß der Pfarrkirche in Pürgg (Steiermark). Die Pfarrkirche zum Heiligen Georg, vermutlich am 17. Juli 1130 eingeweiht: Die dreischiffige romanische Kirche ist in ihrer Grundstruktur noch erhalten, wurde allerdings Anfang des 14. Jahrhunderts gotisch ausgestaltet. Zur Teufelsdarstellung selbst habe ich leider noch keine Informationen.
Quelle: (Administrator: Link existiert nicht mehr)
 

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Wand mit Masken. Darunter auch Teufelsmasken. Gesehen im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg.

Ich denke, wir haben es hier noch nicht mit Perchten zu tun(zumindest optisch kenne ich diese anders), daher einige Worte zum Ursprung der Maske:

Die Wurzel der Maske liegt im Kult. So wird sie heute noch bei Naturvölkern bei rituellen Tänzen benutzt, um Schutzgottheiten zu erflehen oder böse Geister abzuschrecken. Die Maske, die das Gesicht bedeckt oder als Kopfaufsatz getragen wird, ist nur ein Teil dessen, was in den meisten autochthonen Kulturen darunter verstanden wird. Die Kostüme, seien sie aus Stoffen oder aus Pflanzenfasern, sind unabdingbarer Teil der Maske. Geschnitzte Masken sind natürlich auch Formen der plastischen Kunst, vor allem aber sind sie Bestandteil eines Rituals beziehungsweise eines Maskenauftrittes oder eines Tanzes. Dabei werden Wesenheiten, Hilfsgeister oder personifizierte Naturkräfte, die zwischen der Welt der Menschen und der der Götter und Ahnen vermitteln, lebensnah und eindrücklich dargestellt.

Im Brauchtum des gesamten Alpenraumes und im benachbarten schwäbisch-alemannischen Raum (dort auch Larve oder Scheme genannt) ist die Gesichtsmaske und die Gesamtverhüllung immer noch, insbesondere zu Fastnacht oder Silvesterbräuchen, allgegenwärtig. Quelle:wikipedia
 

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Links vermutlich ein Teufelsobjekt. Gesehen im Völkerkundemuseum von Leipzig. Um was für eine Art von Objekt könnte es sich handeln? Das Beschreibungsschild scheint leider nicht in meiner Fotosammlung auf. Gesehen habe ich das Objekt in der Abteilung "Tibetischer Buddhismus".

Das Museum für Völkerkunde zu Leipzig beherbergt zahlreiche beeindruckende Sammlungen aus aller Welt, blickt es doch auf mehr als 140 Jahre Geschichte zurück. Von Leipziger Bürgern gegründet und gefördert ist es mit seinen etwa 200.000 Sammlungsobjekten und einem umfangreichen Bestand an Fotos und Dokumenten in den wissenschaftlichen Archiven zu einer der führenden und größten Einrichtungen dieser Art in Deutschland herangewachsen. Quelle: https://www.mvl-grassimuseum.de/wissenswertes-zum-grassi-museum-leipzig
 

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Darstellung von Teufeln in einer Schauvitrine im Grazer Volkskundemuseum. (Detail einer Vitrine auf den zwei gezeigten Bildern- gibt mehrere Vitrinen mit verschiedenen Szenen).
Der Teufel wird hier auch im Rahmen eines Hirtenspiels als "Wildschäfer" bezeichnet.
 

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In der Stiftsbibliothek von Admont gibt es ein Teufelchen mit Brille, um das sich einige Legenden ranken. :)
 
Im Bonner Münster gibt es das Teufelchen, das die bösen Taten des Menschen aufschreibt (den Engel, der die guten aufschreibt, gibt es auch). Es gehörte zu einem steinernen Chorgestühl. Es ist im Rheinland so bekannt, daß ich diverse Fotos davon in Internet erwartet hatte; das war ein Irrtum – dies ist das einzige.
Ach ja, in Maria Laach gibt es auch so eins.
 
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