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Alltagskultur in Westfalen u. Lipperland

Ulrike Berkenhoff

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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe/Münster i.W. unterhält einen interessanten blog zur Erforschung der Alltagskultur
eine große Themenvielfalt, z.B." Bauern gegen Preuß.Forstamt wegen Laubsammeln im Wald" ich wußte nicht, wie wichtig dies für die Landbevölkerung war-
ein momentan aktuelles Thema ist die Deutsche Kolonialzeit in Afrika "Kolonialismus im Bücherschrank" dieser Beitrag befaßt sich mit Büchern, die in meiner
Familie vorhanden waren u. an Münster zu Forschungszwecken gegeben wurden
Zeche Zollern/Dortmund: dort momentan eine Ausstellungswerkstatt zum Thema Kolonialismus
zeche-zollern.lwl.org./de/ausstellungen/das-ist-kolonial
mich interessiert dies Thema sehr, aber auch alle anderen Beiträge in dem blog
Zeche Zollern ist ein bekanntes Industriedenkmal unserer Region
Viele Grüße von Ulrike
 
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe/Münster i.W. unterhält einen interessanten blog zur Erforschung der Alltagskultur
eine große Themenvielfalt, z.B." Bauern gegen Preuß.Forstamt wegen Laubsammeln im Wald" ich wußte nicht, wie wichtig dies für die Landbevölkerung war-
Bis zum Aufkommen des Kunstdüngers in der Mitte des 19. Jahrhunderts waren die Winterfütterung des Viehs sowie die Stalleinstreu eine echte Herausforderung für Bauern. Selbst das Stroh wurde seinerzeit nicht als Einstreu genutzt, sondern wurde im Winter ans Vieh verfüttert. Die damals üblichen Getreidesorten produzierten nicht nur Korn. Sie waren außerdem auf lange Halmlängen gezüchtet. Halmlängen die gut und gerne zwischen 1,50 und 2 Meter betrugen. Man brauchte das Stroh eben einfach - für die Fütterung. Fiel das aus, weil die Ernte schlecht war, hatten die Bauern ein Problem.
Neben Waldlaub gab es auch andere Formen der Einstreu. Unter anderem die geschneitelten Zweige der Hainbuche. Hainbuchen waren bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts als Straßenbäume sehr weit verbreitet. Die Zweige wurden dann im Herbst versteigert. Als dann Mitte des 19. Jahrhunderts sich die Lage dank des Einsatzes von Kunstdünger und auch dank der Agrarreformen auf den Feldern verbesserte, verschwanden die Hainbuchen an den Straßen und wurden durch Obstbäume ersetzt. Straßenobst war zwischen 1860 und 1950 eine sehr wichtige Einnahmequelle der Straßenbauverwaltungen. Ab den 1950er Jahren verschwanden dann die Obstbaumalleen. Die Gründe waren simpel, aber nachvollziehbar: zum einen ließen Obstbäume an Straßen nicht das vorgeschriebene Lichtraumprofil von 4 Metern Höhe zu - das können nur Waldbäume leisten - zum anderen waren die Landstraßen im Herbst durch Fallobst wahre Todesfallen für Motorradfahrer. Die niedersächsische Straßenbauverwaltung zog deshalb damals quasi die Notbremse, denn letztendlich musste für solche Unfälle am Ende die öffentliche Hand, also der Steuerzahler aufkommen. Zudem brachte die Versteigerung von Straßenobst schon damals immer weniger ein. Die dort verwandten Sorten waren einfach nicht mehr gefragt.
 
Vielen Dank für deine interessanten Ergänzungen!-
Ich suchte für den Herbst mal Märchen zum Vorlesen u. fand bei Grimm, Irische Elfenmärchen: Das Feld mit Hagebuchen. Was sind Hagebuchen?
fand dann folgendes. Hainbuche, Weissbuche,Hornbaum,Flegelholz,Jochbaum, Eisenbaum , lat. carpinus betulus - von Hag, Umzäunung, Hecken-
gehört zu den Birken. - Dies fiel mir ein zu deinen Bemerkungen über Hainbuchen. - Viele Grüße u. noch schöne Herbsttage!-Ulrike
 
Vielen Dank für deine interessanten Ergänzungen!-
Ich suchte für den Herbst mal Märchen zum Vorlesen u. fand bei Grimm, Irische Elfenmärchen: Das Feld mit Hagebuchen. Was sind Hagebuchen?
fand dann folgendes. Hainbuche, Weissbuche,Hornbaum,Flegelholz,Jochbaum, Eisenbaum , lat. carpinus betulus - von Hag, Umzäunung, Hecken-
gehört zu den Birken. - Dies fiel mir ein zu deinen Bemerkungen über Hainbuchen. - Viele Grüße u. noch schöne Herbsttage!-Ulrike
Hainbuchen sind als Bäume sogenannte "eierlegende Wollmilchsäue". In Feldhecken sind sie als Bruthabitat für viele Vögel unverzichtbar und sehr wertvoll. Feldhecken dienen heute meist dem Naturschutz und oft heisst es, Naturschutz koste nur Geld. Aber die Hainbuche ist da nicht nur für den Naturschutz sehr wertvoll, sie bringt sogar Geld ein. Das zehnjährige Knüppelholz der Hainbuche und auch der Hasel aus der Heckenpflege und dem Rückschnitt ist als Brennholz heute hoch begehrt und bringt entsprechend viel Geld, so dass die Naturschutzmaßnahmen sich inzwischen nicht nur allein aus dem Holzverkauf gegenfinanzieren, sondern dazu auch noch ein sehr ordentlicher Überschuss finanzieren lässt.
 
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