Enigma ist für das Rätsel die richtige Lösung!
Wobei ich mir den Spaß gemacht habe, mehrfach das Wort "
Rätsel" zu verwenden, denn Enigma griechisch = "Rätsel"
Über die Enigma zu erzählen ist wohl überflüssig, eine ganz gute Einführung bietet der
Wikipedia-Artikel zur Enigma.
Zur Erklärung jener Punkte, die ich oben in der Rätselfrage herausgearbeitet habe:
- Das erste Patent zur Enigma stammt aus dem Jahr 1918, weitere Patente vom deutschen Elektroingenieur Arthur Scherbius folgten in den 1920er-Jahren, produziert wurde die Enigma von der Chiffriermaschinen-Aktiengesellschaft in Berlin.
- Es ist erstaunlich, dass die Wehrmacht ein handelsübliches Gerät zur Verschlüsselung verwendet hat und es ist noch wesentlich erstaunlicher, dass die Wehrmacht felsenfest überzeugt war, dass die Enigma nicht geknackt werden konnte. Obwohl die Kapitäne der U-Boote etwa Admiral Karl Dönitz angefleht haben, dass sie überzeugt sind, die Verschlüsselung sei den Alliierten bekannt, hat dieser dies immer für unmöglich gehalten und deren Bedenken abgelehnt.
- die Verschlüsselung der deutschen Funksprüche konnte durch den ganzen 2. Weltkrieg zuerst in Polen und dann in London dechiffriert werden, wobei im Bletchley-Park in London tausende Menschen rund um die Uhr damit beschäftigt waren. Es wurden im Bletchley-Park die brilliantesten Denker dieser Zeit angesiedelt, der bekannteste dieser illustren Runde war Dr. Alan Turing.
- das angesprochene Problem war der Wechsel von drei auf vier Zahnräder/Walzen im Februar 1942 bei der deutschen Marine. Hier war die Dechiffrierung in größter Gefahr, man benötigte nun unbedingt eine Original-Enigma aus der deutschen Marine. Unter vielen abenteuerlichen Plänen (übrigens auch von Jan Flemming, der spätere Erfinder des James Bond) um ein deutsches Schiff zu kapern, gelang die Kaperung endlich im Oktober 1942 in aller Stille mit dem deutschen U-Boot U 110 mit allen Geheimunterlagen (Codebücher und "Doppelbuchstabentauschtafeln"). Die Kaperung wurde von der Wehrmacht nicht bemerkt.
- Die Kaperung der U-110 wurde und das ganze Staatsgeheimnis Bletchley-Park wurde erst im Jahr 1974 von England zugegeben.
- die entschlüsselten Texte im Bletchley-Park sind nach wie vor britisches Staatsgeheimnis, bis auf die Beispiele im Wikipedia-Artikel sind alle weiteren Texte des britischen Y-Service gesperrt, das "Warum" ist leider und tragischerweise wohl naheliegend...
- Die Thesen, ob die Dechiffrierung des deutschen Funkverkehrs den 2. Weltkrieg verkürzt oder verlängert hat, wird mindestens seit 1974 heftig diskutiert und ist im zitierten Wikipedia-Artikel nachzulesen. Die Mehrheit der Meinungen geht auf eine Verkürzung des Krieges und vor allem erfolgreiche Landung bzw. Ablenkung in der Normandie hinaus, es gibt im Artikel auch Gegenargumente, vgl. dort.
- Im deutschen Kinoklassiker "Das Boot" spielt die Enigma und das Warten der Mannschaft auf die Funksprüche zu den vereinbarten Zeitpunkten eine wichtige spannungsfördernde Rolle.
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Ich habe vor ein paar Tagen gelesen, dass im Schreibmaschinen-Museum in Partschins (Südtirol) eine Enigma ausgestellt ist, daraufhin hat mich natürlich nichts mehr aufhalten können, diese Maschine, von der ich schon sehr viel gelesen hatte, endlich einmal im Original zu sehen.
Das hervorragende Schreibmaschinenmuseum in Partschins, Vinschgau, Burggrafenamt, Südtirol, bietet neben den wohl wertvollsten historischen Schreibmaschinen auch eine höchst beeindruckende Sammlung zur Geschichte der Kryptografie bis in die...
www.sagen.info
Wenn jemand eine Enigma rumstehen hat, die er nicht mehr braucht – bitte um Zusendung, ich hätte gerne eine.
Wolfgang (
SAGEN.at)