Das ist leichter gesagt als getan, denn das Öl befindet sich in der Regel in verrotteten Tanks, die dann auch noch mit Sediment zugedeckt sind. Versuche, das Öl abzusaugen bergen immer die Gefahr, dass die Tanks dann aufbrechen und das Öl dann komplett ausläuft.
Ein weiteres gravierendes Problem sind in der Nord- und Ostsee und im Nordatlantik die Hinterlassenschaften der letzten beiden Weltkriege, denn dort lagern immer noch große Mengen an Munition - und zwar sowohl in versenkten Schiffen, als auch einfach so am Meeresboden, denn große Mengen an Munition wurden nach dem Ende der beiden Weltkriege ganz einfach im Meer verklappt. Allein im niedersächsischen Wattenmeer gibt es mehrere Stellen, an denen es lebensgefährlich ist, sie zu betreten und die deshalb eben auch zur absoluten Ruhezone gehören. Ebenso werden immer noch Minen aus beiden Weltkriegen gefunden - ein Umstand, der dazu führt, dass der Schiffsverkehr in der Nordsee auch 65 Jahre nach Kriegsende immer noch in sogenannten "Minenfreien Zwangswegen" erfolgen muss. Bis weit in die 70er Jahre hinein gab es in der Nordsee trotzdem immer wieder rätselhafte Schiffsverluste, bei denen Schiffe mit Mann und Maus plötzlich unter nicht genau erklärbaren Umständen sanken.
Was für ein Gefahrenpotential da auf dem Meeresboden liegt, zeigt ein Vorfall, der sich im September 2002 an der schottischen Ostküste ereignete: da entdeckte die Brückenbesatzung des norwegischen Tankers "Petrotrym" im Wasser einen Gegenstand, der scheinbar unmittelbar auf das Schiff zulief und dem man in letzter Minute noch ausweichen konnte. Bei der Bergung des Gegenstandes durch britische Behörden entpuppte er sich als ein immer noch scharfer und explosionsfähiger U-Boot-Torpedo aus dem II. Weltkrieg.