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New Yorker U-Bahn als künstliches Riff

SAGEN.at

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Teammitglied
In New York werden ausrangierte Wagons der U-Bahn als künstliches Riff im Meer versenkt.

Zumindest nach meiner ökologischen Auffassung befremdlich...



Wolfgang (SAGEN.at)
 
Wenn die Menschen so weiter machen, dann steigt der Wasserspigel auch ohne Gletscherschmelze. Mich wundert`s eh schon, das sie den Weltall Müll nicht ins Meer versenken.
 
... Zumindest nach meiner ökologischen Auffassung befremdlich...(SAGEN.at)

Die Anlage von künstlichen Riffen geschieht schon seit geraumer Zeit.
Wenn diese entsprechend angelegt sind, kommt es zu einer wesentlich rascheren Ansiedlung von Meeresfauna und -flora als in Regionen in denen ein zerstörtes Riff in Ruhe gelassen wird.
 
In New York werden ausrangierte Wagons der U-Bahn als künstliches Riff im Meer versenkt.

Zumindest nach meiner ökologischen Auffassung befremdlich...


Wolfgang (SAGEN.at)

Harry hat schon darauf hingewiesen, dass das Versenken von Fahrzeugen im Wasserbau nicht neu ist. An der Nordsee wendet man sie schon seit hunderten von Jahren an - v.a. dann, wenn es darum geht Stromrinnen mit großen Tiefen umzuleiten oder zu verschließen. Im Fall New York werden nur total ausgeschlachtete Fahrzeuge versenkt - es gelangen nur Metallgehäuse und Rahmen ins Wasser. Diese fangen dann Sedimente auf, werden zugeschüttet und verrotten dann.

Aus Laiensicht mag die Versenkungsaktion befremdlich erscheinen - sowohl aus wasserbaulicher, als auch ökologischer Sicht ist sie es nicht. Viel gefährlicher sind da dann doch die unzähligen Wracks, die aus anderen Gründen mit voller Ladung und vollen Tanks auf den Meeresgrund gelangten. Ein ganz eindrucksvolles Beispiel hierfür ist das Wrack des britischen Schlachtschiffs "Royal Oak", das im Oktober 1939 in seinem eigenen Hafen von U-47 unter Kapitänleutnant Prien mit fast 900 Mann Besatzung versenkt wurde: aus dem zum Kriegsgrab erklärten Wrack treten heute immer noch große Mengen Öl aus.
 
Harry hat schon darauf hingewiesen, dass das Versenken von Fahrzeugen im Wasserbau nicht neu ist. An der Nordsee wendet man sie schon seit hunderten von Jahren an - v.a. dann, wenn es darum geht Stromrinnen mit großen Tiefen umzuleiten oder zu verschließen. Im Fall New York werden nur total ausgeschlachtete Fahrzeuge versenkt - es gelangen nur Metallgehäuse und Rahmen ins Wasser. Diese fangen dann Sedimente auf, werden zugeschüttet und verrotten dann.

Aus Laiensicht mag die Versenkungsaktion befremdlich erscheinen - sowohl aus wasserbaulicher, als auch ökologischer Sicht ist sie es nicht. Viel gefährlicher sind da dann doch die unzähligen Wracks, die aus anderen Gründen mit voller Ladung und vollen Tanks auf den Meeresgrund gelangten. Ein ganz eindrucksvolles Beispiel hierfür ist das Wrack des britischen Schlachtschiffs "Royal Oak", das im Oktober 1939 in seinem eigenen Hafen von U-47 unter Kapitänleutnant Prien mit fast 900 Mann Besatzung versenkt wurde: aus dem zum Kriegsgrab erklärten Wrack treten heute immer noch große Mengen Öl aus.

Diese Erklärung ist okay. Kann man das Öl von diesen Schiffen nicht absaugen? Heut zutage ist doch vieles möglich.
 
Diese Erklärung ist okay. Kann man das Öl von diesen Schiffen nicht absaugen? Heut zutage ist doch vieles möglich.

Das ist leichter gesagt als getan, denn das Öl befindet sich in der Regel in verrotteten Tanks, die dann auch noch mit Sediment zugedeckt sind. Versuche, das Öl abzusaugen bergen immer die Gefahr, dass die Tanks dann aufbrechen und das Öl dann komplett ausläuft.

Ein weiteres gravierendes Problem sind in der Nord- und Ostsee und im Nordatlantik die Hinterlassenschaften der letzten beiden Weltkriege, denn dort lagern immer noch große Mengen an Munition - und zwar sowohl in versenkten Schiffen, als auch einfach so am Meeresboden, denn große Mengen an Munition wurden nach dem Ende der beiden Weltkriege ganz einfach im Meer verklappt. Allein im niedersächsischen Wattenmeer gibt es mehrere Stellen, an denen es lebensgefährlich ist, sie zu betreten und die deshalb eben auch zur absoluten Ruhezone gehören. Ebenso werden immer noch Minen aus beiden Weltkriegen gefunden - ein Umstand, der dazu führt, dass der Schiffsverkehr in der Nordsee auch 65 Jahre nach Kriegsende immer noch in sogenannten "Minenfreien Zwangswegen" erfolgen muss. Bis weit in die 70er Jahre hinein gab es in der Nordsee trotzdem immer wieder rätselhafte Schiffsverluste, bei denen Schiffe mit Mann und Maus plötzlich unter nicht genau erklärbaren Umständen sanken.

Was für ein Gefahrenpotential da auf dem Meeresboden liegt, zeigt ein Vorfall, der sich im September 2002 an der schottischen Ostküste ereignete: da entdeckte die Brückenbesatzung des norwegischen Tankers "Petrotrym" im Wasser einen Gegenstand, der scheinbar unmittelbar auf das Schiff zulief und dem man in letzter Minute noch ausweichen konnte. Bei der Bergung des Gegenstandes durch britische Behörden entpuppte er sich als ein immer noch scharfer und explosionsfähiger U-Boot-Torpedo aus dem II. Weltkrieg.
 
Das ist leichter gesagt als getan, denn das Öl befindet sich in der Regel in verrotteten Tanks, die dann auch noch mit Sediment zugedeckt sind. Versuche, das Öl abzusaugen bergen immer die Gefahr, dass die Tanks dann aufbrechen und das Öl dann komplett ausläuft.

Ein weiteres gravierendes Problem sind in der Nord- und Ostsee und im Nordatlantik die Hinterlassenschaften der letzten beiden Weltkriege, denn dort lagern immer noch große Mengen an Munition - und zwar sowohl in versenkten Schiffen, als auch einfach so am Meeresboden, denn große Mengen an Munition wurden nach dem Ende der beiden Weltkriege ganz einfach im Meer verklappt. Allein im niedersächsischen Wattenmeer gibt es mehrere Stellen, an denen es lebensgefährlich ist, sie zu betreten und die deshalb eben auch zur absoluten Ruhezone gehören. Ebenso werden immer noch Minen aus beiden Weltkriegen gefunden - ein Umstand, der dazu führt, dass der Schiffsverkehr in der Nordsee auch 65 Jahre nach Kriegsende immer noch in sogenannten "Minenfreien Zwangswegen" erfolgen muss. Bis weit in die 70er Jahre hinein gab es in der Nordsee trotzdem immer wieder rätselhafte Schiffsverluste, bei denen Schiffe mit Mann und Maus plötzlich unter nicht genau erklärbaren Umständen sanken.

Was für ein Gefahrenpotential da auf dem Meeresboden liegt, zeigt ein Vorfall, der sich im September 2002 an der schottischen Ostküste ereignete: da entdeckte die Brückenbesatzung des norwegischen Tankers "Petrotrym" im Wasser einen Gegenstand, der scheinbar unmittelbar auf das Schiff zulief und dem man in letzter Minute noch ausweichen konnte. Bei der Bergung des Gegenstandes durch britische Behörden entpuppte er sich als ein immer noch scharfer und explosionsfähiger U-Boot-Torpedo aus dem II. Weltkrieg.

Danke, sehr interessant.An die Munition und all die anderen Gefahren habe ich garnicht gedacht.
 
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