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Lichtmess - am 2. Februar

Waldbaum

Gesperrt
Das Datum habe ich dazu geschrieben, weil heute fast niemand mehr diesen Tag kennt.

Für mich als Kind war noch klar:

Der Christbaum kommt erst an Maria Lichtmess weg.

Und wie war das bei euch?
 
Bei uns war das genau so. Ich kann mir aber vorstellen, dass es praktische Gründe gibt, dass der Brauch langsam abgekommen ist. Früher hat man kurz vor Weihnachten den Christbaum aus dem Wald geholt - auf dem Land, weiß nicht wie es in den Städten war. Aber dass sie schon oft im November geschnitten werden, vielleicht doch nicht.
Und die trockene Luft in den sehr warmen Räumen tut das ihre dazu. Ich erinnere mich noch an das Geräusch der fallenden Nadeln auf das Weihnachtspapier, unter dem das Christbaumkreuz versteckt war. Und Mutters Blick, die den "Abräumtag" aus diesem Grund kaum erwarten konnte. Dabei stand dieser Baum sehr kühl - im ungeheizten Schlafzimmer!
 
Mein Vater sagt:
"Wenn an Mariä Lichtmess auf der Schattenseite die Dachtraufe geht, wirds ein schöner Frühling."
Und es sieht gut aus heute...

Gruss gropli

.
 
Maria Lichtmess war früher der beginn des neuen Jahres, zB. haben Mägde und Knechte an diesem Tag ihren Lohn erhalten und konnten den Arbeitgeber wechseln.
Gar nicht so zufällig fiel Dieser Tag, vor Einführung des Gregorianischen Kalenders, ziemlich genau auf den Beginn des astrologischen Jahreswechsels.

Den Weihnachtsbaum können wir bei uns zu Hause, aus Platzgründen nicht
so lange stehen lassen.
Aber den Mistelzweig über der Eingangstüre, den Advendtkranz auf der Terrasse und die Krippe bleiben immer bis Maria Lichtmess stehen.
 
In England: Candlemass
In Frankreich: Chandeleur
In den USA: Groundhog Day

Nun suche ich noch die italienische Variente ....
 
Meine Oma hat mir gerade erzählt, zu Lichtmess war der einzige Tag im Jahr, wo der Lohn ausgezahlt wurde, da bekamen die Mägde einen Kittel und die Knechte ein Paar neue Schuhe. Sie gingen dann zur Kerzenweihe in die Kirche, die Kerzen waren weiß und etwa 20 cm lang und wurden dann unterm Jahr aufgestellt wenn es Gewitter gab (zum Schutz) oder wenn jemand gestorben ist und zu Hause aufgebahrt wurde, dann wurden auch diese geweihten Kerzen verwendet.

Sie sagte mir auch das Sprichwort:

Wenn`s zu Lichtmess stürmt und schneit
ist der Frühling nicht mehr weit.
Ist es aber klar und hell
kommt er nicht so schnell.



Liebe Grüße, Sonja
 
PS: Danke für deine Links Wolfgang, die sind SUPER! (Und ich hab sie auf meiner Homepage verlinkt, hoffe, das ist in Ordnung?)
 
Eben habe ich das spanische Wort für Lichtmess gefunden: Candelaria.

Und viele Städte usw. in der spanisch-sprachigen Welt tragen diesen Namen.
 
@ Waldbaum

Nein, nein Waldbaum, dieser Tag Maria Lichtmeß ist immer noch sehr bekannt, konnte von mir aber leider nicht auf die Startseite von SAGEN.at gelegt werden. Ich werde meinen Techniker ein wenig mehr umgarnen müssen ;-))

In Südtirol wird dazu in der Früh ein sogenanntes "Frauenkirchen" abgehalten, welches immer sehr gut besucht ist.
Den Schlenggeltag hatten wir schon erwähnt und an diesem Tag wurde früher das Bauernhaus von oben bis unten geputzt, alles mußte blitzen, wie zu Weihnachten.

Berit
 
Nun habe ich auch das italienische Wort für den heutigen Tag gefunden: :)

La Candelora!

Und anscheinend wird dieser Tag in der Toskana als richtiges Fest gefeiert. :)
 
Für mich hat der Lichtmeßtag eine ganz persönliche, tiefe Bedeutung:
Ich wohne an einem recht steilen Nordhang und am Allerheiligentag (1. November) verabschiedet sich die Sonne. Sie geht dann hinter dem Berg und ist für drei Monate für mich unsichtbar.
Am Lichtmeß-Tag blitzt sie zum ersten Mal wieder über der Hangkante auf und die Äste der Bäume malen nach der langen Winterzeit ihre Schatten auf den Fußboden. Heute war es wieder so weit und glaubt mir, es gibt für mich keinen schöneren Tag im Jahreskreis als diesen!
 
Lichtmeß ist der volkstümliche Name für das Fest "Mariä Reinigung - in Purificatione beatae Mariae Virginis". Zwei Geheimissse sind es, die am 2. Februar gefeiert werden: die Darstellung des neugeborenen Gottessohnes im Tempel und die Reinigung Mariä. Dem Gesetze Moses zufolge war die israelitische Mutter für eine bestimmte Zeit nach der Geburt eines Kindes unrein, und sie durfte in der Zeit nicht im Tempel erscheinen. Nach der Frist mußte Sie zur Reinigung ein Opfer bringen, wenn Sie arm war mit mindestens zwei Tauben. Danach wurde Sie vom Priester für rein erklärt und durfte den Tempel wieder betreten. Christus wurde im Tempel dargestelltauf den Armen Marias. Anwesend war da der greise Simeon, der Jesus als Licht seines Volkes und aller Welt pries. Das Fest wurde traditionell mit einer Prozession mit brennenden Kerzen gestaltet. Daher der Name "Lichtmeß". Die Lichter mahnen dazu , mit dem Lichte eines "guten Wandels" Christus dem Herrn zu begegnen. Die Heimat dieses Festes ist Jerusalem. Schon gegen Ende des 4. Jh. wurde es dort 40 Tage nach Erscheinung des Herrn hochfestlich gefeiert. Vom Osten kam das Fest im 6. Jh nach Rom. Im Abendland ist das Fest mit Prozession im Ende des 7. Jh. bezeugt. Nach dem Zeugnis des Hl. Beda trug man schon im 8. Jh. dazu Kerzen. Der 2. Februar ist der Schluß des Weihnachtsfestkreises, um danach mit Septuagesima die Vorfastenzeit zu beginnen. Daher hat man auch den (sehr modernen) Christbaum und die Krippe bis zu diesem Tag stehen gelassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@harry: ECHT? Soooo lange keine Sonne?
Das stell ich mir ja furchtbar vor, ich würde da bestimmt depressiv werden....

Alles Liebe, Sonja
 
Für mich hat der Lichtmeßtag eine ganz persönliche, tiefe Bedeutung:
Ich wohne an einem recht steilen Nordhang und am Allerheiligentag (1. November) verabschiedet sich die Sonne. Sie geht dann hinter dem Berg und ist für drei Monate für mich unsichtbar.
Am Lichtmeß-Tag blitzt sie zum ersten Mal wieder über der Hangkante auf und die Äste der Bäume malen nach der langen Winterzeit ihre Schatten auf den Fußboden. Heute war es wieder so weit und glaubt mir, es gibt für mich keinen schöneren Tag im Jahreskreis als diesen!

Schön! :)

Du erlebst also eine Lichtmess in des Wortes bester Bedeutung! :)
 
Habe nochmal alles gelesen, was unter sagen.at/sitemap/Lostage u. Bauernkalender
für den 2. Feb, zusammengestellt wurde (von Berit?) - auch die Fotos sind
interessant. - Ich war gestern in einem kath. Frauen-Wortgottesdienst:
Mache dich auf und werde Licht ... Für mich war es etwas ungewöhnlich,
da ich die Marienverehrung (als evangelische) nicht so kenne. Manche Lieder
u. Texte haben wir aber genauso. Jede bekam eine Kerze, symbolisch für
Jesus, das Licht der Welt. Ich kann hier nicht alles im Einzelnen schildern!
- Viele Grüße von Ulrike
 
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