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Gipfelkreuz oder/und Buddha?

baru

Active member
Hallo,
was sagt ihr dazu?

Buddha auf dem Berg

Eine Gruppe junger Alpinisten hat in Norditalien einen mächtigen Buddha auf einen Berggipfel gesetzt. Grund für die kuriose Installation: Mit der Aktion wollen die Bergführer gegen die zahlreichen katholischen Gedenktafeln, Kreuze, Grabsteine und religiösen Statuen protestieren, die in der Lombardei die Bergwege säumen.

Keine Spuren hinterlassen
"Wer hier die Berge besteigt, hat das Gefühl, einen Kreuzweg zu machen. Dabei bemühen sich Alpinisten gerade darum, bei ihrem Aufstieg keine Spuren zu hinterlassen und sich wie ein Schatten auf den Gipfeln zu bewegen", sagte einer der Organisatoren.

Statue in über 3300 Metern Höhe
Der Buddha auf dem Piz Badile im Val Masino ist 1,30 Meter hoch und 20 Kilogramm schwer. Seit einigen Tagen thront er in über 3300 Metern Höhe zwischen Lombardei und dem Schweizer Kanton Graubünden, berichteten italienische Medien am Donnerstag. Er soll erst dann wieder Richtung Tal gebracht werden, "wenn da oben keine Heiligenstatuen, sondern nur noch Fels und Eis sind".

"Die Buddhas sollen in Nepall bleiben"
Einheimische Priester reagierten wütend auf die Initiative: "Unsere Berge dürfen nicht von anderen Religionen verunreinigt werden, die nicht zu unserer Kultur gehören. Die Buddhas sollen in Nepal bleiben", erklärte Don Augusto Azzalini.


Quelle: (Admin: externer Link existiert nicht mehr)

Ich finde, dass ein Buddha auf den Alpengipfeln dieselbe Daseinsberechtigung hat wie ein Kreuz oder eine Madonna oder sonst ein religiöses oder anderes Symbol.
Ob die Bergführer nur gegen die katholischen Zeichen protestieren wollten, möchte ich in Frage stellen; ich meine, sie wollen vielleicht auch den religiösen Horizont der Alpenbewohner und -besteiger ein wenig erweitern und an die Toleranz appelieren.
 
Hallo Baru,

also ich finde, daß ein Buddha auch auf einem alpinen Bergipfel seine Berechtigung hat.

Dazu müsste man überhaupt weiter ausholen, wann und warum überhaupt der Brauch zustande gekommen ist. In der Europäischen Ethnologie (Volkskunde) geht meines Wissens der heutige Erklärungsversuch (von Martin Scharfe) dahingehend, daß das Gipfelkreuz eine Art "Siegeszeichen" zum Sieg über die Natur darstellt. Der einst gefürchtete Berg ist bezwungen, das Kreuz symbolisiert den christlichen Sieg über die Dämonen und Berggeister.
(Bei Bedarf fasse ich gerne die These von Martin Scharfe ausführlicher zusammen).

Naja, damit sollte es doch in unserer Gesellschaft doch mehr als selbstverständlich sein, daß am Gipfel auch Symbole anderer Religionen stehen.

Ich glaube, vor gar nicht allzu langer Zeit in den Medien ein Foto aus den italienischen Alpen gesehen zu haben, wo sie auf einem Gipfel riesige rosarote Gummiwürste hatten - wofür die standen, weiß ich allerdings nicht mehr?

Aus meiner persönlichen Sicht, sollten die Berge ohnehin wesentlich besser genutzt werden. Vor allem in der Nacht sind sie eigentlich recht dunkel, unbeleuchtet und recht unnütz. Viel zu selten werden etwa aus Fackeln irgendwelche Texte plaziert. Ich verstehe nicht, warum die Bergflächen wenigstens nächtens nicht für Werbesprüche vermietet werden?

Vor etwa 20 Jahren gab es hier in Innsbruck diesbezüglich eine ganz tolle, weltweit beachtete Kunstaktion:

Ein Kulturverein ("Utopia") hat einen Künstler eingeladen, etwas sinnvolles mit den Bergen zu machen. Der Künstler hat oberhalb der Stadt ein riesiges, rot-beleuchtetes Copyright, also © errichtet, was eine ziemlich kluge Aktion war.

Doch nicht genug: eines Nachts hat ein sich ein findiger Innsbrucker des Nächtens zu dem beleuchteten Copyright geschlichen (dieses bestand aus hunderten roten Baustellen-Lampen) und hat die Glühbirnen (zum Leidwesen des Kulturvereines leider mit einem Hammer und etwas Brachialgewalt) insofern bearbeitet, daß aus dem Copyright ein wunderschöner Smiley wurde...

Also hat ein riesengroßer Smiley wochenlang auf Innsbruck gelächelt, bis der Kulturverein wieder hunderte Baustellenlampen nachgekauft hat.
(bei Bedarf habe ich irgendwo Fotos von der Aktion im Archiv)

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Servus Wolfgang!
also ich finde, daß ein Buddha auch auf einem alpinen Bergipfel seine Berechtigung hat
Auf jeden Fall!
Ich freue mich immer,wenn ich auf einem Gipfel oder unterwegs dorthin, Zeichen von Gläubigkeit, Dankbarkeit, Erinnerung oder auch Mahnung sehe - so wie das Gipfelkreuz auf dem Corno di Cavento im Adamellogebiet (Foto). Man kommt dorthin auf dem "sentiero della pace", der im Trentino entlang der Frontlinie des 1. Weltkrieges führt.


Ich glaube, vor gar nicht allzu langer Zeit in den Medien ein Foto aus den italienischen Alpen gesehen zu haben, wo sie auf einem Gipfel riesige rosarote Gummiwürste hatten - wofür die standen, weiß ich allerdings nicht mehr?
Aktionismus, Kunst im weitesten Sinn..., hier gibt es Genaueres und auch Fotos dazu: (Admin: externer Link existiert nicht mehr)
Dieses Kunstwerk könnte allerdings wirklich zu einem Umwelt- bzw.Müll- Problem werden - wie dieser Hase wohl nach dem Winter aussehen wird?
Oder gehört das Verrotten auch zum "Kunstwerk"? :headscrat

Vor allem in der Nacht sind sie eigentlich recht dunkel, unbeleuchtet und recht unnütz. Viel zu selten werden etwa aus Fackeln irgendwelche Texte plaziert. Ich verstehe nicht, warum die Bergflächen wenigstens nächtens nicht für Werbesprüche vermietet werden?
Das ist doch nicht dein Ernst?
Tiere, besonders die nachtaktiven, und zum Teil auch Menschen leiden so schon unter "Lichtverschmutzung", in Stadtnähe kann man den Sternenhimmel nicht mehr beobachten - also da hätt ich schon etwas dagegen!

Vor etwa 20 Jahren gab es hier in Innsbruck diesbezüglich eine ganz tolle, weltweit beachtete Kunstaktion:
Also hat ein riesengroßer Smiley wochenlang auf Innsbruck gelächelt,
und den hätten sie lassen sollen!
 

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  • Gipfelkreuz Corno di Cavento kl.jpg
    Gipfelkreuz Corno di Cavento kl.jpg
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Hallo Baru,

Das ist doch nicht dein Ernst?
Tiere, besonders die nachtaktiven, und zum Teil auch Menschen leiden so schon unter "Lichtverschmutzung", in Stadtnähe kann man den Sternenhimmel nicht mehr beobachten - also da hätt ich schon etwas dagegen!

Grundsätzlich setze ich an erster Stelle jeglicher Meinung dieser Art eine ökologische Überlegung. Die Werbefläche, an die ich hier gedacht habe, ist nicht nur nach meiner Einschätzung ökologisch fast wertlos, da sich da kaum noch richtiges Leben rührt. Die Nordkette oberhalb von Innsbruck sieht für den Betrachter vom Tal aus der Ferne ganz nett aus, ist aber bis zur Spitze durch und durch planiertes Gelände, da bewegt sich kein natürlicher gewachsener Grashalm mehr.

Da hat es nur Ski-Pisten, Lawinen-Verbauungen, Schutzmauern, Lifte, künstliche Begrünungen (Kunstrasen für das Hochgebirge) und ziemlich viel Restmüll. Das einzige Tier, das dort zu finden ist, ist eine Gemsen-Replika aus Bronze beim Hotel Seegrube.

nordkette.jpg


Nordkette, Blick auf Innsbruck
Das 3. Bild unten zeigt die gleiche Gegend von Süden
© Wolfgang Morscher


Wie gesagt, das gilt nur für die Wand nördlich von Innsbruck! Da wird ja auch in den nächsten Monaten eine U-Bahn hochgezogen, um die Touristen in deren gewohnten grosstädtischen Atmosphäre (Schweissgeruch, dunkel, platzbeengt etc.) unterirdisch in die Berge zu karren.

Anscheinend sind solch heimelige Gefühle für Touristen feiner, als in der bestehenden, als Wahrzeichen von Innsbruck geltenden, gemütlichen Standseilbahn ("Hungerburgbahn") mit Aussicht zu fahren...
(Die Standseilbahn Hungerburg-Bahn wird stillgelegt und abgerissen)


karwendel_jagger.jpg


Mr. Jagger, Blick ins Karwendel-Gebirge
© Wolfgang Morscher, 2003


Das Bild oben ist ein bisher unveröffentlichtes Foto von mir, als ich mal mit Herrn Jagger, einem nicht ganz unbekannten Musiker aus England, im Karwendel-Gebirge bergwandern war.

Zurück zur Diskussion: Gleich hinter der Kante der Nordkette fängt mit dem Karwendel-Gebirge eines der ältesten Naturschutzgebiete (seit ca 1925) an und dort ist eine riesige unberührte Gegend, da hast Du nicht mal Handy-Empfang. Dort vermute ich ja auch in irgend einem entlegenen Winkel das verborgene Tal, nach dem ich suche. Im Karwendel-Gebirge gibt es noch sehr viele völlig unerforschte Bereiche.

Also, mein Vorschlag gilt keinesfalls für alle Berge. Aber aus meiner Sicht spricht nichts gegen die oben besprochene, ohnehin ökologisch tote Bergwand nördlich von Innsbruck als Werbefläche zu nutzen. Millionen LKW's karren auf der Brenner-Autobahn jährlich mit minutenlangem Blick (welche Werbezeit!) auf die Nordkette sinnlos Waren durch die Gegend, da könnte doch den LKW-Fahrern etwas Abwechslung geboten werden. Auch den vielen Jesolo- und sonstigen Adria-Heimkehrern könnte man gleich billige Urlaubsangebote bekannt machen.

Meine Vorstellung ist, daß die Nordkette als Werbefläche vermietet wird! Da würde viel mehr Geld reinkommen als durch die Touristen oder Skifahrer, die zudem die Landschaft ohnehin nur zertrampeln. Da ist auch der ökologische Rettungsgedanke der Idee!

Hier mein Beispiel im Sinne der berühmten Buchstaben von Hollywood, nach heutiger Technologie würde ich allerdings die Texte im 20-Sekunden-Takt austauschen:

nordkette_werbung.jpg


Blick auf die Nordkette bei Innsbruck von Süden
Vermietung der Nordkette als lukrative Werbefläche
Fotomontage
Das 1. Bild oben zeigt die gleiche Gegend von Norden

© Wolfgang Morscher


Wolfgang (SAGEN.at)
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus Wolfgang!


...an erster Stelle ... eine ökologische Überlegung.
Na also! Hab mich schon gewundert über deinen "Radikalismus".

Wenn ich das Foto betrachte
Die Nordkette oberhalb von Innsbruck
und deine Einschränkung auf diese Gegend, dann muss ich dir zustimmen - das schaut ja wirklich grausam aus!
Vor viiielen Jahren war ich am Tag nach dem Sonnwendfeuerbrennen (ich glaube, in der Seegrube brannte ein "Edelweiß" ) oben im Hafelekar und habe mir meine Schuhe versaut, weil ich immer wieder in die Reste der verbrannten Autoreifen geraten bin, vom Gestank gar nicht zu reden.

.
..künstliche Begrünungen (Kunstrasen für das Hochgebirge) und ziemlich viel Restmüll.
Tja - als bei uns die Pisten begrünt wurden, hat man hochgelobten Kompost von was weiß ich woher aufgebracht, incl. Plastikresten aller Art, sogar ganze Zahnbürstel waren dabei....Piefkesaga life!

(Die Standseilbahn Hungerburg-Bahn wird stillgelegt und abgerissen)
Schade! Wie alt ist die denn schon?


karwendel_jagger.jpg

Das Bild oben ist ein bisher unveröffentlichtes Foto von mir, als ich mal mit Herrn Jagger, einem nicht ganz unbekannten Musiker aus England, im Karwendel-Gebirge bergwandern war.
Ein Rollender Stone im festen Gestein - wow! Und der hat sich von dir da hinauf (ver)führen lassen! Wann war denn das? 1973?
Deine Stones-HP ist übrigens recht interessant!

Meine Vorstellung ist, daß die Nordkette als Werbefläche vermietet wird! Da würde viel mehr Geld reinkommen als durch die Touristen oder Skifahrer, die zudem die Landschaft ohnehin nur zertrampeln. Da ist auch der ökologische Rettungsgedanke der Idee!
Tät mich nicht wundern, wenn deine Idee umgesetzt würde, im "Hl.Land Tirol" ist viel möglich, was anderswo nicht geht - umgekehrt allerdings auch :)
 
Hallo Baru,

die "Hungerburgbahn" wurde um 1906/07 errichtet, ich werde ein paar Bilder nachreichen.
Man hat das "Sterben" der Hungerburgbahn seit ein paar Jahren einfach systematisch vorbereitet, so wie das halt bei Regionalbahnen üblich geübte Praxis ist. Also fängt man nach acht Uhr früh mit der ersten Fahrt an (also wenn schon alle im Büro und in der Schule sind) und die letzte Fahrt ist um 18.10, wenn die Leute vielleicht gerade ihr Büro verlassen haben, aber sicher keinesfalls die Talstation erreicht haben. Geschweige denn von Leuten, die zur Entspannung oder zur Erholung ein bischen in den Abend fahren wollten.

Naja, damit hat man in kurzer Zeit die Bahn unrentabel erklärt und nun wird einfach eine U-Bahn gebaut, wo die schon angesprochenen Faktoren wie Schweissgeruch, dunkel, platzbeengt etc. und solch Großstadtflair sicherlich einen Anreiz darstellten, denn nach der ganz raschen Vergabe des Projektes sind sich auch die Politiker nicht mehr sicher und wollen angeblich die U-Bahn zurückziehen. Nun können sie das angeblich nicht mehr, die Verträge seien ja schon unterschrieben... Gähn, also die übliche Vorgangsweise, wie überall.

Zu Deiner Frage nach dem Jagger-Foto:
das war im Spätsommer 2003!

Ich bin überrascht, daß Du die Stones-Seite gefunden hast! Diese ist nicht ganz aktuell, ich habe daran einfach die Freude verloren: Die Leute haben meine Inhalte dauernd kopiert, daß mir definitiv die Freude an der Seite verloren gegangen ist. Ich verstehe das einfach nicht, warum die Leute das machen: ich hätte nie eine Freude damit, mich mit "fremden Federn" zu schmücken, zudem ahnen diese dämlichen Copy-Paste-Akrobaten nicht, wie sehr sie jegliche Kreativität zerstören. Naja, die Copy-Paste-Akrobaten werden auch nie was erreichen, aber Kreativität zerstören sie schon ziemlich viel.

Zurück zum Thema: Bin schon gespannt, ob hier nicht doch bald die Werbefläche auf der Nordkette aufgebaut wird? Wär doch super!

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Servus Wolfgang!

Danke für die Informationen zur Hungerburgbahn!
die "Hungerburgbahn" wurde um 1906/07 errichtet,
War der Architekt nicht prominent genug, sodass sie als was-weiß-ich- für-ein-"Erbe" unter Denkmalschutz gestellt werden könnte? Sie ist ja eigentlich schon ein Wahrzeichen Innsbrucks.Und ich glaube auch, wenn der "richtige" Mann das Sagen hätte, würde sie auch als solches vermarktet, ist doch auch eine Fremdenverkehrsattraktion, oder nicht(mehr)? Ist sie nicht auch Zubringer für den Alpenzoo?
Modernisieren ließe sie doch auch "über Tag"; echt schad drum! Was sagt denn die Innsbrucker Bevölkerung dazu? Oder werden die nicht/kaum informiert ?

Zu Deiner Frage nach dem Jagger-Foto:
das war im Spätsommer 2003!
Waren die Stones da in Österreich? Oder bist du auch privat mit ihm/ihnen in Verbindung?
Ich dachte, denn hätt ich schon einmal grauhaarig gesehen....

Ich bin überrascht, daß Du die Stones-Seite gefunden hast!
War ganz einfach: Als ich begann, mich mehr mit sagen.at zu beschäftigen, wollte ich mich natürlich informieren, wer denn dieser Wolfgang Morscher ist, der sich so eine Heidenarbeit antut---->google: 21500 Treffer
ich habe daran einfach die Freude verloren:
Schade, aber ich kann's verstehen!
Zurück zum Thema: Bin schon gespannt, ob hier nicht doch bald die Werbefläche auf der Nordkette aufgebaut wird? Wär doch super!
Oder vielleicht findet sich jemand für ein "Event" ähnlich der Linzer Klangwolke: lasergezeichnete Sagenfiguren aus sagen.at, die sich zu Stonesmusik bewegen (anlässlich eines Konzertes...) , Frau Hitt &Co;
oder der Höttinger Surtaucher vertont von den Stones-----
ich hoffe, der Herr Administrator verzeiht mir meine "Spinntisierereien" (und sonst lässt es sich ja löschen..)
 
Hallo Baru,

hier ein paar Bilder von der Hungerburgbahn:

hungerburgbahn.jpg


Hungerburgbahn, Innsbruck
© Wolfgang Morscher, 13. Oktober 2001


hungerburgbahn_2.jpg


Hungerburgbahn, Innsbruck
© Wolfgang Morscher, 13. Oktober 2001


hungerburgbahn_3.jpg


Hungerburgbahn, Innsbruck
© Wolfgang Morscher, 13. Oktober 2001


Selbstverständlich steht die Hungerburgbahn unter Denkmalschutz! Aber der wird ganz einfach aufgehoben, schließlich will man die Bahn ja abreißen!
Was bedeutet denn schon Denkmalschutz?

Ebenso selbstverständlich hält auch die Bevölkerung nichts von dem Projekt, nach meinem Kenntnisstand liegen schon über 15 000 Unterschriften GEGEN das Projekt vor, kein schlechter Anteil bei 120 000 Einwohnern. Selbst die Politiker sind großteils schon gegen das Projekt, es heißt aber, man hätte den Kaufvertrag für die U-Bahn schon unterschrieben, daher kann das Projekt U-Bahn nicht mehr gestoppt werden...

Merkwürdig, wenn ich zB eine neue Küche bestelle, kann ich doch auch vor der Lieferung vom Vertrag zurücktreten, insbesonders wenn das Küchenstudio noch nichts verarbeitet hat und erst ein paar Pläne gezeichnet hat?

Die Hungerburgbahn ist sehr wohl auch Zubringer zum Alpenzoo, das wird die neue U-Bahn auch, die dort als Hochbahn über den Alpenzoo fahren soll. Irgendwo habe ich gelesen, daß man bei der geplanten Ausstiegsstelle dann mehrere Stockwerke über Stiegen in den Alpenzoo hinuntergehen muß, für Gehbehinderte soll das gar nicht witzig werden.

Was ich mich auch als - zugegebenermaßen geologischer Laie - auch frage, ist zudem, wie die Hausbesitzer in der dortigen Region reagieren werden? Ich kann mir nicht vorstellen, daß die dortigen Hausbesitzer in der Region eine Freude haben, wenn deren Häuser handbreite Risse bekommen. Zudem habe ich von Freunden etwa in Wien gehört, daß es nicht lustig ist, wenn man über einer U-Bahn wohnt und der Tisch rumpelt bis spät in die Nacht.

Noch ein Nachtrag: Das Projekt der U-Bahn hat übrigens den Arbeitstitel "Hungerburg-Neu". Keine Ahnung warum es nicht "U2" oder "U3" genannt wird, ich vermute mal, es ist der Bürgermeisterin peinlich, daß in Tirol seit Jahren in Bergdörfern U-Bahnen fahren, aber eben die Landeshauptstadt von Tirol noch immer keine U-Bahn hat?

Ich dachte, denn hätt ich schon einmal grauhaarig gesehen....

Das ist wohl immer eine Frage des Frisörs? Ätsch!

Sagenfiguren ... zu Stonesmusik

Das ist eine gute Idee! Zwar ist der Markt der Hörspiele und Hörbücher nicht unbedingt mein Thema, aber ich werde mal nachdenken...

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus Wolfgang!

Danke für die ausführlichen Informationen zur Hungerburgbahn!
Selbstverständlich steht die Hungerburgbahn unter Denkmalschutz! Aber der wird ganz einfach aufgehoben, schließlich will man die Bahn ja abreißen!
"Jo derfens denn des?" :nono:

Die Salzburger sind übrigens sehr stolz auf ihre Festungsbahn, eröffnet 1892.
aus (Admin: externer Link existiert nicht mehr) , wo auch die technischen Daten nachzulesen sind.
Die Festungsbahn ist der "jüngere Bruder" der legendären Salzburger Reisbahn. Von 1892 - 1959 wurde die Bahn als Wasserbalastbahn betrieben. Der Wasserbalast wurde dabei nach der Differenz der auf- bzw. abwärts fahrenden Fahrgäste, 80 l pro Fahrgast, berechnet. Durch das Übergewicht des talwärts fahrenden Wagens wurde dabei der bergwärts fahrende Wagen nach loben gezogen. Erfinder dieses Systems war der auch im Zahnradbahnbau bekannte Ingenieur Riggenbach.

schon über 15 000 Unterschriften GEGEN das Projekt vor,.... Selbst die Politiker sind großteils schon gegen das Projekt,

und trotzdem
es heißt aber, man hätte den Kaufvertrag für die U-Bahn schon unterschrieben, daher kann das Projekt U-Bahn nicht mehr gestoppt werden...
Das kann ich mir nicht vorstellen!
Welcher Magnat steckt denn da dahinter, dass er alles, was rechtens ist, über den Haufen werfen kann?

die dort als Hochbahn über den Alpenzoo fahren soll. Irgendwo habe ich gelesen, daß man bei der geplanten Ausstiegsstelle dann mehrere Stockwerke über Stiegen in den Alpenzoo hinuntergehen muß,
So was Absurdes!!

warum es nicht "U2" genannt wird,
für U2 könnt ich mir den Grund vorstellen :verdaecht

aber eben die Landeshauptstadt von Tirol noch immer keine U-Bahn hat?
Es würden ja wenige etwas dagegen haben, wenn unten in der Stadt und Umgebung eine gebaut würde - für die nächsten Olymp. Spiele vielleicht...
Zwar ist der Markt der Hörspiele und Hörbücher nicht unbedingt mein Thema, aber ich werde mal nachdenken...
Nix Hörbücher! Innsbrucker Klangwolke, neudeutsch 'soundcloud' :smiley_da
 
Nur noch schnell vorm Bettgehen:

Prinzipiell stimmt das schon... Werbung würde mehr Geld bringen als Skifahrer... aber: hört das Skifahren danach auf? Ist eine Region ökologisch wirklich tot, nur weil wir kein Leben mehr mit unseren Sinnen wahrnehmen?

Gibt eh zuviel Werbung.. mein ich halt... und schau mir trotzdem lieber eine Steinwüste an als Mc...

Schön find ich die österreichischen Smilies... noch soundsoviel Km... das langt mir schon... sonst kann man beim Autofahren doch auch Musik hören oder sich russische, italienische oder sonstwelche Vokabeln, je nach Sprache, die man lernen will...

Das mit der Hungerbergbahn ist krass. Für mich war Ö in der Beziehung immer das "Gelobte Land unter den Deutschsprachigen", wo Volksmeinungen echt noch zählten... seufz, Illusion, ade, pfiati, servass

Auch haben wir lang überlegt, uns in der Nähe von Innsbruck ein Heim zu suchen

Grüße von Lisa (die nur Jaga mit einem g persönlich kennt, doppelseufz)
 
Hallo Baru,

hier ein weiteres Beispiel, daß "Denkmalschutz" in Tirol nur solange von Bedeutung ist, solange keine wirtschaftlichen Interessen im Spiel sind.

Wenn wirtschaftliche Ziele in Aussicht sind, wobei anscheinend hier nun auch schon trostlose und schneelose Gebiete wie der Patscherkofel darunter fallen (wohlgemerkt: ein windiger traurig-trostloser Nordhang(!) ohne Sonne), wird Denkmalschutz einfach aufgehoben.

Die Institution "Denkmalschutz" sollte daher auch wieder erneut hinterfragt werden...

Wolfgang (SAGEN.at)
 
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