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Elektro-Fahrrad. Alternative für Mobilität, Luxus oder Trend?

SAGEN.at

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Beim Hofer (D: Aldi) gibt es zur Zeit ein "Alu-City-Elektro-Fahrrad" (71 cm, 28") um 699 Euro, was nach einem verlockenden Angebot klingt.

Zweifellos kann herkömmliches Radfahren mit traditioneller Muskelkraft manchmal ganz schön mühsam sein, daher stellt sich mir die Frage, was nun von so einem Elektro-Fahrrad zu halten ist?

Kauft man damit einen weiteren Strom-Fresser? Stimmen die angepriesenen Reichweiten von "ca. 50 km pro Akkuladung"? Wird man dann vom Fahrrad-Ausflug noch untrainierter, da der E-Motor die Arbeit macht? Unterstützt man mit so einem Fahrrad die Atom-Lobby? Ist der Lithium-Bergbau umweltfreundlich? Kann man die Elektronik auffrisieren, dass das Ding auch wesentlich schneller fährt?

Also Fragen über Fragen... :schnecke:
Wer hat Erfahrung oder Meinungen zu einem Elektro-Fahrrad?

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Gerne hätte ich so ein Fahrrad "mit Hilfsmotor". Mein über 30 Jahre altes
Hollandrad hat mir treu gedient, in letzter Zeit fällt es mir schwer, bergan
zu radeln (Knieprobleme). Leider sind die "Elektro-Bikes" ziemlich teuer,
also: wer sein Rad liebt, der schiebt (bei Steigungen). Bei uns haben die
Postboten auch so besondere Räder, finde ich auch richtig, da sie schwer
bepackt unsere" Berge" hinauf müssen. Die Österreicher werden verwundert
fragen: Wo sind in Ulrikes Nähe Berge? Das Sauerland ist bekannt als "Land
der tausend Berge" - natürlich nicht die Höhenmeter wie in den Alpen!
Aber per Rad muß man sich ganz schön abstrampeln! - Ulrike
 
Es macht einen großen Unterschied, ob man sein Fahrrad dazu benützt, seinen Körper zu tranieren oder ob man es als Alternative zum Auto verwendet.
Und die ständige Frage nach der Umweltfreundlichkeit: Im Individualverkehr in Städten finde ich Elektrobikes allemal überlegenswert.
 
Solche Räder kann man sowieso nicht als Sportgerät betrachten. Sie sollen einzig und allein, so wie Harry sagt, als Alternative für die Autos in der Stadt oder für ältere und die mit der Gesundheit Probleme haben dienen. Auch auf dem Land soll es so sein. Das mit dem Stromfresser ist auch so eine Sache. Es gibt ja auch Elektro-Autos. Was ist jetzt besser, Benzin verbrauchen oder mehr Strom verbrauchen? Es gibt dort und dort Gegner. Das ist eine "Unendliche Geschichte."
 
Mir waren bisher die Gefahren dieser Fahrzeuge gar nicht bewußt.
Soeben sah ich zufällig im zdf Mittagsmagazin einen Bericht, Crash-Tests,
Erfahrungsberichte u.a. Bis 25 Kmh wurde anerkannt, gefährlich seien die
Räder, die bis 45 Kmh oder sogar darüber fahren können. In China führen
sie schon die Unfallstatistik an, man befürchtet auch hier die Entwicklung.
Billige Akkus seien auch eine Gefahr! Das schlimme ist die Geschwindigkeit,
für andere Verkehrsteilnehmer unvorhersehbar, die schlechte Bremsmöglichkeit.
bei einem Zusammenstoß z.B. mit einem Auto bei 40 Kmh sind Rad und Fahrer
völlig hin, da hilft auch kein Helm. Sehr gefährlich auch "leichte" Zusammenstöße
mit normalen Radfahrern oder Fußgängern. Bisher gab es da nicht viele
schwere Unfälle, da meist die Geschwindigkeit der Räder gering war. Heuer
befürchtet man einen starken Anstieg schwerer und sogar tödlicher Unfälle.
Man möchte die Fahrzeuge über 30 Kmh im Verkehrsrecht den Motorrollern
oder Motorrädern annähern. Sie dürften auch dann nicht mehr auf
Radwegen bezw. kombinierten Rad- Fußwegen fahren. - Ulrike
 
Wo nehmen wir den Strom her, wenn jedes Fortbewegungsmittel elektrisch betrieben wird?
Nach einem BBC Bericht bräuchten wir bis 2030 230 neue Atomkraftwerke, wenn die Nachfrage von E-Mobilität im gleichem Maße weitergeht wie jetzt. Ich finde diese Entwicklung mehr als fragwürdig. Warum kann man nicht OHNE E-Antrieb radfahren? Früher ist es doch auch ohne Hilfsantrieb gegangen. Die blödsinnige "immerneuesmentalität" ist der Sargnagel für unsere Zivilisation. Und jeder tut mit. Der Mensch läuft mit vollem Tempo seinem Untergang entgegen! --und keiner merkt es......
 
"Eine Unendliche Geschicht", wie ich schon sagte. Das der Mensch mit vollem Tempo den Untergang entgegen geht wissen sehr viele sogar. Aber der Mensch hat auch die Eigenschaft nach dem großen Geschrei, wie er jetzt war und leider wieder beim Abklingen ist, wie man es auch bei den Nachrichten verfolgt,von den Regierungen, die schon wieder dagegenlenken,in den alten Trot zu verfallen und bis zum nächsten "Großen Ereignis" weiter leben wie bisher. Und da sind ALLE gemeint, auch du und ich.
Nun zum ELEKRO-RADL.
Das braucht normal auch keiner.
Ein Beispiel bei uns in Greifenburg.
Eine Frau über 90. Jahren fuhr bis zum vorigen Jahr im Herbst noch mit einen alten 3 Gang-Rad. Es geht aber immer auf und ab in unserer Gegend.
Ein Mann mit ca. 30. Jahren kaufte sich ein E-Radl, weil er zu faul ist zu treten.
und ich denke, es ist nicht nur in Greifenburg so.
 
Beim Hofer (D: Aldi) gibt es zur Zeit ein "Alu-City-Elektro-Fahrrad" (71 cm, 28") um 699 Euro, was nach einem verlockenden Angebot klingt.

Motorrad für arme oder was? 700€ für ein Fahrrad mit Hilfsmotor? Fahrrad fährt man ja wohl auch um etwas sport zu treiben, wie passt da elektro dazu?

Für das doppelte bekommt man schon gebrauchte motorräder! Oder um 700 gibts sicher auch schon das ein oder andere KTM Fahrrad.
 
Grüß Euch!

Tja, der Mensch neigt dazu, alles zu mißbrauchen, was eine gute Idee zu sein scheint, zumindest es bis an und über die Grenzen des Möglichen heranzuführen:

Ich gebe Harry recht: eine sehr gute Alternative im Stadtverkehr ist's allemal - allerdings muß man die Geschwindigkeit ans "normale" Radl anpassen, ansonsten krachts wegen der falschen Einschätzung ...

Ansonsten seh ich das Problem wie bei den "Spikes" und 4x4-Antrieb der Autofahrer: anstatt die Sicherheit auf Eis und/oder Schnee zu erhöhen bei GLEICHBLEIBENDEM TEMPO (!) wird viel schneller gefahren ... und Einsatzkräfte bestätigen mir: 4x4 Autos hängen oft dort, wo's eben nur mehr mit Ketten geht ... also statt "sicherer" gehts "schneller" und "weiter abseits" ...

Und bei den eBikes ist es ebenso. Mir ist schon am Hengstpaß (ca.1000m) ein alter Herr begegnet, der sonst niemals dort hinkäme. ABER: er hatte natürlich für die schattige (daher eiskalte) Abfahrt (400m Höhenunterschied) kein Gewand dabei, zu wenig Flüssigkeit (ich hab ihm abgegeben, er suchte eine "Tankstelle" aber die Jausenstation hatte zu), und Bedenken wegen der nun zu bewältigenden Talfahrt und dem möglichen Tempo hatte er auch (ich auch, weil DAS Gewicht dauernd einzubremsen? Keine Ahnung ob DAS die Bremsen aushalten oder glühen oder blockieren ...) Wegen der langen Bergauffahrt hatte er außerdem Sorge, dass sein Akku schon fast leer sein könnte ....

Fazit: Es werden mehr Menschen, die Risiken und Gefahren (!) nicht abschätzen können, irgendwo im Gelände herumstehen (oder liegen!) und (er)warten, dass man sie abholt! Jeder kann nun weiter bergauf als vorher und denkt nicht an bergab - dazu das Gewicht des Rades! Dabei denken manche schon wieder an einen "2. Ersatzakku" für's entfernte langstraßige Hinterland der Vorgebirge!! Also doppeltes Gewicht ... und dann bergab, Kurve, Schotter ... und was dann???
Abgesehen vom unübersichtlichen Straßennetz der Forststraßen und der tatsache dass dort das Fahren verboten ist und schon jetzt von Bikern oft mißachtet wird. Konflikte sind hier vorprogrammiert - auch bei nun erreichbaren, fahrbaren Reitwegen etc., was ein Problem für schreckhafte Pferde bedeutet, denn das Rad ist leise und schnell da ....

Und dass die Heimwerker schon Werkzeug bei Fuß stehen, um das Teil aufzumöbeln und schneller zu machen, ist wohl klar!

Mir gefällts nicht .... diese Entwicklung - es wird ungeschulten Menschen zu leicht gemacht ....

Wie gesagt: Stadt- und Vorstadtbereich, damit einkaufen fahren, Überland auch einen Radweg benützen dürfen - dann aber auf freigegebenen Routen mit Tempolimit. Aber nicht im alpinen, touristischen, anspruchsvollen, gefährdenden Bereich - aber wie das dann einschränken? Ob's das z'sammbringen?

LG Norbert
 
Diese Umstellungen auf E-Fahrzeuge wird uns ganz schnell auf dem Kopf fallen.
Der Energieverbrauch ist jetzt schon enorm. Wie man sieht werden immer mehr E-Fahrzeuge hergestellt und verkauft. Statt Energie zu sparen wird immer mehr verbraucht. Wir im Haushalt sollen Energie sparen während auf der anderen Seite die Manager von den E-Fahrzeugen ihre Geldsäcke voll bekommen.
Ganz schön pervers das Ganze.
 
... und Einsatzkräfte bestätigen mir: 4x4 Autos hängen oft dort, wo's eben nur mehr mit Ketten geht ... also statt "sicherer" gehts "schneller" und "weiter abseits" ...
Ich wohne im wiener Raum an einer Gasse mit 35% (!) Steigung und bin selig über die 4x4 Autos am Markt. Allerdings, wo eine Steigung ist, da ist in die andere Richtung auch ein gleich großes Gefälle - auch bei Glatteis. Da entwickelt ein 4x4-Auto genau die gleiche Bremswirkung, wie jedes andere. Das vergessen aber viele Allrad-Fahrer, wie ich schon einige Male sah :)
 
Ich selbst habe mir vor etwa einem halben Jahr mein erstes Elektrofahrrad gekauft und ich muss ehrlich sagen, dass ich die Eingewöhnung schon komisch fand - vorher musste ich mich nicht daran erinnern, den Akku aufzulanden, weil ich ein herkömmliches (aber dennoch sehr schönes und tolles) Fahrrad hatte.

Es ist immer eine Frage nach "brauche ich das wirklich" - wenn man nur ein zwei Mal im Monat mit dem Fahrrad fährt, dann tut es auch ein Normales, aber, wenn man wirklich tagtäglich das Rad schwingt, dann ist es definitiv sinnvoll, sich ein elektronisches Fahrrad zu kaufen, weil es das Leben durchaus erleichtert. Auch, wenn es wirklich Strom schluckt und ein wenig mehr Aufwand ist, als ein klassisches Fahrrad.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wohne im wiener Raum an einer Gasse mit 35% (!) Steigung...
welche ich in meiner Radlfahrzeit mal in einem mit dem kurzen anschließenden K-Steig mit Geländer ;), welcher dann den absoluten Höhepunkt an Asphaltsteilheit darstellt, durchgeradelt bin! Das war noch um einiges heftiger als die Eiserne Handgasse! :smi_heult
Mit einem Elektroradl stelle ich mir das aber vergleichsweise relativ entspannt vor! :D
 
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