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Der Rittersprung

bibabaer

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Ein Ritter der Rosenburg, so erzählt man sich, wurde von vielen Feinden bedrängt. Sie belagerten die feste Burg, konnten sie jedoch nicht einnehmen. Deshalb gaben sie die Belagerung auf und suchten den Ritter bei einem seiner Spazierritte in die Umgebung festzunehmen. Von diesem Plane unterrichtet, wußte der Ritter seine Feinde geschickt zu täuschen. Es ließ seinem Pferde die Hufeisen verkehrt befestigen. Wenn er nun vom Schlosse wegritt, mußten die Feinde aus den Spuren schließen, er sei bereits heimgekehrt, und entfernten sich.

Das Geheimnis wurde jedoch verraten. Kaum hatte nun der Ritter eines Tages die Burg verlassen, so stürmten die Feinde von allen Seiten heran. Er machte sofort kehrt und flüchtete in die Burg. Aber schon waren ihm die zahlreichen Verfolger auf dem Fuße und bevor es dem Torwart gelang, die Zugbrücke aufzuziehen, waren auch diese schon in größerer Anzahl im Schlosse. Der Ritter, der den Tod der Gefangenschaft vorzog, stürmte hoch zu Roß durch die Hofräume und stürzte sich samt seinem mutigen Pferde vom Söller der Burg in die ungeheure Tiefe hinab, wo er zerschmettert liegenblieb. *)

(aus: „Horner Gau in Geschichte und Sage“ - Forscher und Schriftsteller Franz Kießling)

*) Ein noch sichtbares „weißes Kreuz“ an der Schmalseite der großen Altane soll - der Sage nach - jene Absprungstelle kennzeichnen.

(siehe auch Sage: „Schimmelsprung bei Thunau“)

https://www.rosenburg-mold.at/Unsere_Gemeinde/Chroniken_und_Festschriften/Rosenburg
 
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