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Der Bartolomäustag und der nächste Winter

Nicobär

Member
Liebe Leute, ich möchte Euch beizeiten auf eine wichtige Wetterregel aufmerksam machen, die in erstaunlicher Form immer wieder zutreffend ist:

Bleiben die Störche bis Bartolomä (24. August),
so gibt's einen Winter, der tut nicht weh.

Vielleicht könnt Ihr in Euren Regionen in den kommenden Tagen und Wochen bis zum 24.08. einmal die Augen offenhalten, ob die Störche noch da sind - und wann sie in Richtung Süden abgezogen sind. Schreibt es auf, stellt es hier rein und dann können wir im kommenden Frühjahr feststellen, ob die Regel in den einzelnen Regionen zutraf.

Ich persönlich kenne diese Regel seit meiner Kindheit - und sie gab immer zuverlässig Auskunft, wie kalt der Winter wurde und sagte auch etwas darüber aus, wieviel Feurung benötigt wurde.
 
wohl "Überflug" oder so?

Und da gibt es noch den einen Storch, der hier im Inntal abgestürzt ist und seither fluguntauglich auf einem Bauernhof im Garten lebt. Der Storch ist das ganze Jahr eher depressiv - bei der Zugvogelwanderzeit blickt er angeblich unablässig in den Himmel und da kommt dann zweimal im Jahr seine Storchen-Gattin zu ihm und bleibt einen Tag bei ihm...

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Während sich anderswo um Bartlmä die Störche auf den Weg in den Süden machen, sind es bei uns die Schafe, die den Sommer hoch oben im Gebirge verbringen und um diese Zeit ins Tal möchten.

Ich erinnere mich an ein "Zwiegespräch" zwischen Schafmutter und Lamm, das meine Urgroßmutter uns Kindern sehr lautmalerisch vorgetragen hat:

Lamm: "Muatta, wånn gemma denn hoam?" (wann gehn wir heim)
Mutter: "Z' Baschdlmäääh, z' Baschdlmäääh!" (zu Bartlmä)
L.: "A we dann nit eeeh?" (warum denn nicht eher)
M. "Weil's då nix meah z' fressn geit und da Hunga tat weeeeeh!" (weil es hier nichts mehr zu fressen gibt und der Hunger täte weh)

Beim "....määäh" und "...eeeh" ahmte sie das Blöken der Tiere nach, und dann übertrug sie uns Kindern die Rolle der Lämmer.
 
...ich lebe ja in einer Storchengegend. Sie sind diejenigen, die uns sagen, wir trocken der Sommer und wie kalt der Winter wird. und seltsam: nach dem 24. August beginnt der Heizöl- und der Kohlen-LKW herumzufahren. Das war schon seit meiner Kindheit so. Und alle, die Anfang September ihre Brennstoffe gebunkert hatten, brauchten nicht mehr nachzubestellen.

q baru - da kannst Du mal sehen, wie wichtig der 24.08. ist. Das ist der Tag, an dem es in Nordeuropa, aber auch auf den Almen kalt wird - und zwar dauerhaft kalt, so dass man das Vieh aus den größten Höhen abzutreiben beginnt, weil das Vieh nichts mehr zu fressen findet.
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo niccelausi

wie siehts denn aus, sind die störche noch da? ich konnte noch nicht schauen.

schönen gruss
ozymandias
 
AW: Der Bartolomäustag und der nächste Winter ist schon da

Wenn ich Storch wäre, hätte ich mich bei diesem Sauwetter hier längst auf die Reise gemacht.

Grüße

Klaus
 
Ich habe die Störche schon seit gut einer Woche nicht mehr gesehen. M.E. sind sie hier schon vor dem 24.08. abgeflogen. Ob dies allerdings Vorbote eines frühen und kalten Winters ist, oder ob hier ein Zusammenhang mit der extremen Sommertrockenheit und dem am Ende damit verbundenen Nahrungsmangel in Verbindung zu bringen ist, lasse ich im Moment einmal dahingestellt. Im Frühjahr 2007 werden wir mehr wissen.
 
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