Der Artikel spricht mir aus der Seele.
Diese allgegenwärtige Beschallung und Belästigung allerorts durch die ständigen, meist privaten und für andere völlig belanglosen und entbehrlichen Plaudereien am Handy empfinde ich mehr als unerträglich. Und das häufig in einer Lautstärke, dass ich mir oft denk, da braucht es gar kein mobiles Telefon, man hört es auch so bis ans andere Ende der Stadt. Letztens im Bus hat ein junger Bursch so laut telefoniert, darüber haben sich einige Fahrgäste beschwert, der Telefonierer war aber nicht einsichtig. Er wurde schließlich vom Busfahrer vor die Wahl gestellt, das Telefonat zu beenden oder den Bus zu verlassen. Er zog es vor, weiter zu fahren und hörte mit dem Telefonieren auf. Warum das andere stört, hat er aber nicht verstanden und sich nun lauthals darüber beschwert, dass er nimmer telefonieren darf. Als ob das lautstarke Telefonieren in Öffis ein Menschenrecht wäre, das ihm nun gemeinerweise verwehrt wird.
Vergangenes Jahr wurde das Telefonhüttl vor dem Haus, in dem ich wohne, entfernt. Mancherorts (eher im ländlichen Gebiet) wurde daraus eine Bücherbox gemacht: Dort kann man Bücher, die man nimmer braucht oder mag, reinstellen und auch selbst welche entnehmen. Zumindest eine sinnvolle Weiterverwendung und das ist mir immer noch lieber, als wenn die Telefonhüttln ganz abgerissen werden.
Ich sehe es ähnlich wie Du, dass es problematisch ist, sich gänzlich drauf zu verlassen, dass eh alle ein Smartphone haben und dass die in Notzeiten auch immer funktionieren. Wenn ein Krisenfall eintritt und es gibt keine öffentlichen Telefonzellen mehr, womit man z.B. die Rettung rufen kann, was machen wir dann? Brieftauben schicken? Keine gute Aussicht…
Dolasilla