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Das Schiffmeisterhaus in Küpfern

maex

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Im Ortsteil Küpfern der Gemeinde Weyer stand das sogenannte Schiffmeisterhaus. Leider verfiel dieses alte Gebäude in den letzte Jahren zur Ruine. Dabei wusch der Regen Wandmalereien frei, welche vom Bundesdenkmalamt (BDA) abgenommen, restauriert und nun im Ennsmuseum Weyer der Öffentlichkeit präsentiert wurden.

Unter dem Link:
https://www.dailymotion.com/maexvideo#videoId=xiq5wu
hab ich einen Regional TV Beitrag von mir über die Präsentation online gestellt.

Der untenstehende Text stammt vom BDA und beschreibt das Schiffmeisterhaus und die Malereien vor der Rettung!
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Quelle: (Administrator: Link existiert nicht mehr)


Frühneuzeitliche Malereien des Schiffmeisterhauses in Küpfern bei Weyer, OÖ. akut bedroht.

Das so genannte "Gut am Gange" ist die ehemalige Anlage eines Schiffmeisterhauses. Es wurde 1313 erstmalig erwähnt.
Mangelnde Instandhaltung führte zu einem bestandsgefährdenden Zustand. Im Hauptgebäude sind bereits Dachstuhl und Decken eingebrochen, der ehemals solide Kernbau ist nun der Witterung ausgeliefert.

Seit 1994 versucht das Bundesdenkmalamt die notwendigen Pflegemaßnahmen zu erwirken und hat vielfältige Unterstützung und Förderungen angeboten - leider ohne Erfolg. Dadurch kam es zu einer fortschreitenden Zerstörung der wertvollen historischen Bausubstanz. Die Vernachlässigung führte im Winter 2006 zu einem großflächigen Einsturz der Dachkonstruktion und der darunter liegenden Tramdecken sowie zu einem massiven Eindringen von Dachwasser bzw. Schlagregen in den gesamten Innenbereich. Die darunter liegenden Geschoße zeigen außen und innen bereits extreme Durchfeuchtungen. Die wertvollen historischen Malereien, Sgraffitti, Stuck und Putzornamente (Fassadendatierung 1573) sind akut und unmittelbar gefährdet.

Das Bundesdenkmalamt stellte im März 2007 neuerlich einen dringlichen Sicherungsantrag an die Bezirkshauptmannschaft Steyr-Land.

Seltene Wandmalereien
Durch die massive Durchfeuchtung des Mauerwerks sind in der Hohen Stube im 1. Obergeschoß bauzeitliche Wandmalereien zum Vorschein gekommen. Die auf der untersten Putzschicht liegenden farbenprächtigen und in diesem Umfang seltenen Bilder zeigen die damaligen Besitzer des Objektes in zeitgemäßer Tracht bei einer Hochzeitsfeier sowie neu- und alttestamentarische Szenen. Besonders erwähnenswert ist dabei eine Darstellung von Christi Geburt, in der deutlich das Kind in der Krippe, die Hl. Drei Könige, Josef und Maria sowie der Stern von Bethlehem zu erkennen sind. Anschließend folgen Adam und Eva unter dem Baum der Erkenntnis mit der Schlange. Gegenüber dem Eingang thront an zentraler Stelle Maria in der Mandorla.
Die herausragende Bilderfolge in der Hohen Stube zeugt vom besonderen Rang seiner Besitzer und weist auf die außerordentliche Bedeutung des Objekts aus kulturgeschichtlicher Sicht hin.
Ohne sofortiges Handeln ist dieses Kulturgut mit Sicherheit verloren!
 
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