Lostage sind die Tage im Jahr, denen in früheren Jahren feste bäuerliche Wetterregeln zugeordnet waren. Diese sogenannten 'Bauernregeln' werden oft belächelt und als Schmarrn abgetan. Für manche Regeln mag dies der Fall sein, insbesondere, wenn sie sehr langfristige Aussagen liefern wollen, etwa, wie das Wetter im kommenden Jahr werden soll.
Mit Bauernregeln, die etwas über die Witterung in einem dem Lostag unmittelbar folgenden, etwa sechswöchigem Zeitraum aussagen, sieht dies jedoch anders aus, da sich zu bestimmten Zeiten im Jahr sehr stabile Wetterlagen im Bereich der Westwindzone ausbilden. Kennzeichnend für solche, immer wieder zutreffde Wetterregeln ist, dass für kurz aufeinander folgende Lostage - wie etwa im März die Kunigunde am 03.03. und die Vierzig Ritter (09.03.) - ähnliche Wetterregeln gelten:
Für Norddeutschland trafen diese Wetterregeln auch in diesem Jahr wieder einmal zu. Sowohl an Kunigunde, als auch an 40 Ritter gab es kräftige Nachtfröste und es schloß sich diesen Tagen ein außerordentlich kalten Spätwinter an. Die Ursache hierfür lag in einem sehr kräftig ausgeprägten Hoch über Nordeuropa und dem weit nach Norden vorgeschobenen Azorenhoch. Dies führte dazu, dass die von West nach Ost ziehenden atlantischen Tiefdruckgebiete über Skandinavien eine südöstliche Richtung einschlugen, so dass es immer wieder zu nordwestlichen Strömungen kam, die sehr feuchte, dafür aber auch sehr kalte polare Meeresluft nach Mitteleuropa einströmen ließen. Die Folge waren im Alpenvorland Stauwetterlagen mit erheblichen Niederschlagsmengen.
Ähnlich wichtige Lostage finden sich Ende April. Von besonderer Bedeutung
ist dabei der Georgstag am 24. und der Markustag am 25. April:
Diese Wetterregeln zeigen eine Zirkulationsumstellung am Ende des Aprils an. War der April sehr feucht, befand sich Mitteleuropa also im Einflussgebiet atlantischer Tiefausläufer, so gerät es gegen Ende des Monats unter Hochdruckeinfluss. Quaken also die Frösche im April, bedeutet dies eine sich zum Monetaswechsel anschließende längere Trockenperiode.
Eine Häufung von Lostagen ist Ende Juni/Anfang Juli festzustellen - hier sind es der Johannistag am 24., der Siebenschläfer am 27. und Peter und Paul am 29. Juni sowie Mariä Heimsuchung am 02. Juli und Amalia bzw. 7 Brüder am 10. Juli:
Hinter dieses Regeln spielt die Tatsache eine erhebliche Rolle, dass die Sonne am Sommeranfang am nördlichen Wendekreis im Zenit - also dort senkrecht über der Erdoberfläche steht und anschließend wieder nach Süden zurück wandert. Dies bedeutet, dass das Azorenhoch als das die Witterung in Nord- und Mitteleuropa steuerndes Druckgebiet zu diesem Zeitpunkt des Jahres am weitesten nach Norden vorgeschoben ist. Liegt Mitteleuropa zu diesem Zeitpunkt immer noch im Einfluss atlantischer Tiefdruckgebiete, werden diese also nicht vom Hoch weit nach Norden verschoben, ist auch nicht mehr zu erwarten, dass sich dies grundlegend in den folgenden Wochen ändert, da nach der Sommersonnenwende sich der Kern des Azorenhochs ab etwa dem 10. Juli wieder nach Süden verlagert und somit sich die feuchte und kühle Westwindwetterlage als über Wochen dauerhaft stabil entwickelt.
Übrigens: Erläuterungen zu den aktuellen Bauernregeln findet Ihr hier
Mit Bauernregeln, die etwas über die Witterung in einem dem Lostag unmittelbar folgenden, etwa sechswöchigem Zeitraum aussagen, sieht dies jedoch anders aus, da sich zu bestimmten Zeiten im Jahr sehr stabile Wetterlagen im Bereich der Westwindzone ausbilden. Kennzeichnend für solche, immer wieder zutreffde Wetterregeln ist, dass für kurz aufeinander folgende Lostage - wie etwa im März die Kunigunde am 03.03. und die Vierzig Ritter (09.03.) - ähnliche Wetterregeln gelten:
Wenn es Kunigunden friert
Sie‘s noch 40 Tage spürt.
Wie das Wetter auf 40 Ritter ist,
So bleibt es 40 Tage lang.
Friert‘s an 40 Ritter Stark,
Friert‘s noch 40 Nächte arg.
Für Norddeutschland trafen diese Wetterregeln auch in diesem Jahr wieder einmal zu. Sowohl an Kunigunde, als auch an 40 Ritter gab es kräftige Nachtfröste und es schloß sich diesen Tagen ein außerordentlich kalten Spätwinter an. Die Ursache hierfür lag in einem sehr kräftig ausgeprägten Hoch über Nordeuropa und dem weit nach Norden vorgeschobenen Azorenhoch. Dies führte dazu, dass die von West nach Ost ziehenden atlantischen Tiefdruckgebiete über Skandinavien eine südöstliche Richtung einschlugen, so dass es immer wieder zu nordwestlichen Strömungen kam, die sehr feuchte, dafür aber auch sehr kalte polare Meeresluft nach Mitteleuropa einströmen ließen. Die Folge waren im Alpenvorland Stauwetterlagen mit erheblichen Niederschlagsmengen.
Ähnlich wichtige Lostage finden sich Ende April. Von besonderer Bedeutung
ist dabei der Georgstag am 24. und der Markustag am 25. April:
Solange die Frösche vor Georgi quaken, so lange schweigen sie
nachher still.
Quakt der Frosch vor Markus viel,
Schweigt er dafür nachher still.
Diese Wetterregeln zeigen eine Zirkulationsumstellung am Ende des Aprils an. War der April sehr feucht, befand sich Mitteleuropa also im Einflussgebiet atlantischer Tiefausläufer, so gerät es gegen Ende des Monats unter Hochdruckeinfluss. Quaken also die Frösche im April, bedeutet dies eine sich zum Monetaswechsel anschließende längere Trockenperiode.
Eine Häufung von Lostagen ist Ende Juni/Anfang Juli festzustellen - hier sind es der Johannistag am 24., der Siebenschläfer am 27. und Peter und Paul am 29. Juni sowie Mariä Heimsuchung am 02. Juli und Amalia bzw. 7 Brüder am 10. Juli:
Regen am Johannistag,
Nasse Ernt‘ man erwarten darf.
Wenn es am Siebenschläfer regnet, so soll es in den darauffolgenden
sieben Wochen jeden Tag regnen.
Regnet‘s auf Peter und Paul,
Wird dem Korn die Wurzel faul.
Regnet‘s am Liebfrauentag,
Währt noch 40 Tag die Plag.
Wie‘s Wetter am Amalientag,
So ist‘s noch 50 Tag danach.
Sind die 7 Brüder naß,
Regnet‘s ohne Unterlaß.
Hinter dieses Regeln spielt die Tatsache eine erhebliche Rolle, dass die Sonne am Sommeranfang am nördlichen Wendekreis im Zenit - also dort senkrecht über der Erdoberfläche steht und anschließend wieder nach Süden zurück wandert. Dies bedeutet, dass das Azorenhoch als das die Witterung in Nord- und Mitteleuropa steuerndes Druckgebiet zu diesem Zeitpunkt des Jahres am weitesten nach Norden vorgeschoben ist. Liegt Mitteleuropa zu diesem Zeitpunkt immer noch im Einfluss atlantischer Tiefdruckgebiete, werden diese also nicht vom Hoch weit nach Norden verschoben, ist auch nicht mehr zu erwarten, dass sich dies grundlegend in den folgenden Wochen ändert, da nach der Sommersonnenwende sich der Kern des Azorenhochs ab etwa dem 10. Juli wieder nach Süden verlagert und somit sich die feuchte und kühle Westwindwetterlage als über Wochen dauerhaft stabil entwickelt.
Übrigens: Erläuterungen zu den aktuellen Bauernregeln findet Ihr hier