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Zur Info:

In letzter Zeit haben verschiedene Bären wieder mehrer Schafe und Ziegen gerissen. Dieses mal nicht in Ulten.

Herr Heinrich Erhard, Amtsdirektor vom Amt für Jagd und Fischerei, kommentiert in den DOLOMITEN (Tageszeitung): Das Verhalten sei ungewöhnlich, die Tiere fressen zu dieser Jahrezeit normalerweise Beeren und Obst.

Problembär M13 hat in der Schweiz eine trächtige Eselin gerissen: (Admin: externer Link existiert nicht mehr)
 
"Am Donnerstag war bekannt geworden, dass M13 neuerdings auch vor bewohnten Häusern nicht mehr Halt macht. Am Montag- und Dienstagabend dieser Woche drang der Bär in einer Puschlaver Maiensässregion auf rund 1.700 Metern in ein Ferienhaus ein und suchte nach Fressbarem. Ins Gebäude gelangte er, indem er eine Glastüre zertrümmerte. Er fraß eine große Menge Kartoffeln und hinterließ eine Unordnung. Das Haus ist aber nur an den Wochenenden bewohnt."

(Admin: externer Link existiert nicht mehr)
 
Hier war es ja nun 1,5 Jahre ruhig.

Auch in unserer Gegend gab es weinger Vorfälle. Anscheinend sind diese vor allem vom Bären M13 ausgegangen, welcher ja erlegt wurde.

Allerding kam es in Trient kürzlich zu einem Vorfall, der einen Mann sogar ins Krankenhaus brachte.

(Admin: externer Link existiert nicht mehr)

Selber schuld? Vielleicht! Möglicherweise aber auch nicht.

Gestern haben aber die Beamten selbst dem Treiben Daniza's ein Ende gesetzt:

(Admin: externer Link existiert nicht mehr)
 
Wir waren vor Kurzem im Trentino in der Gegend, in der der Vorfall und die späteren Demonstrationen (Pinzolo) stattfanden.
Wir haben auch mit einem Experten des Brenta-Adamello-Naturparks über diesen Vorfall gesprochen, er berichtete Folgendes:
Der Pilzsammler hat die beiden Jungbären gesehen und wollte sie weiter beobachten. Dazu stellte er sich hinter einen Baum – hätte er sich von den Jungen entfernt, wäre höchstwahrscheinlich nichts passiert. Die Bärin, die der Mann zuerst nicht wahrgenommen hatte, nahm das als Bedrohung wahr, näherte sich dem Menschen und versetzte ihm 2 (für einen Bären) „Tapperl“ als Warnung. Ein einziger „normaler“ Schlag hätte genügt, den Mann zu töten. – So erklärte es der Fachmann…
Die Verletzungen waren nicht allzu schwer: http://www.news.giudicarie.com/it/i...i-è-stato-dimesso-dall-ospedale-di-tione.html

Der Trentiner Landeshauptmann verordnete sofort, dass Daniza eingefangen werden müsse. Das Muttertier einfangen, die Jungen in Freiheit belassen – so etwas ist in Zeiten des Internets „a gfundns Fressen“:
Was anfangs von Tierschützern zu Recht kritisiert wurde, artete bald in politische Polemiken aus, -zig Petitionen wurden gestartet, ein richtiger – wie man internetlich sagt - Shitstorm brach los und schaukelte sich unglaublich auf. (Berufs-)Demonstranten aus ganz Italien (sogar aus Neapel) wurden mit Bussen nach Pinzolo gebracht.

Und nun hat ist das Einfangen den Tod der Bärin zur Folge, ich fürchte, jetzt geht’s erst richtig los. Wer weiß, was die geforderten Politiker-Rücktritte wieder auslösen: (Admin: externer Link existiert nicht mehr)

Zu schnell geht das Augenmaß verloren, wenn die Emotionen kochen .
 
Hallo, danke für Deine Schilderung. Schade, daß solche Vorfälle nie sachlich diskutiert werden. Befürworter und Gegner schmeißen mit Übertreibungen und auch Lügen um sich. Daniza hat sicherlich nur ihre Jungen beschütztund wollte den Mann nicht töten, denn sonst hätte sie es auch gemacht. Aber war wirklich der Pilzesammler schuld? Wer kann sagen, wie sich der Bär verhalten hätte, wenn er sich entfernt hätte. Und stimmt die Geschichte überhaupt so wie sie erzählt wurde? Hat sie der Pilzesammler selbst so wiedergegeben? Was wäre gewesen, wenn er einen Hund dabeigehabt hätte? Wie in einem Fall mit M13 bei uns? Für mich steht fest, dass jeder Bär früher oder später die Scheu vor den Menschen verlieren wird. Unser Geruch ist überall. Bären haben eine noch feiner Nase als Hunde und sind so längst an unseren Geruch gewöhnt. Es ist nur eine Fage der Zeit, wann ein Tier den Geruch mit Essen verbindet (Bienenstöcke, Müllkübel, ...) und "mutiger" wird. In den letzten 3 Jharen gab es jedes Jahr einen Vorfall, wo ein Bär auf einen Menschen zuging. Das Risiko ist nicht kalkulierbar. Meine sicherlich krasse Theorie: Die Welt ist überbevölkert. Entweder die Tiere müssen die Gebiete räumen oder die Menschen. Ein miteinander wird nicht ohne Verluste funktionieren.
 
Um die Berichterstattung ein bisserl ausgewogener erscheinen zu lassen:

Ich hab bei meinem diesjährigen Almurlaub (wieder) eine tote Kuh gefunden, die durch Blitzschlag umgekommen ist. Eine regelmäßige Nachsuche (trotz möglicher Anwesenheit von Wolf oder Bär) hat keinerlei gefährliche Situation zur Folge gehabt. Ich hab mich dem Kadaver allerdings unter Berücksichtigung von Sicherheitsmaßnahmen genähert: Sichtkontrolle der möglichen Einstände/Verstecke in der direkten Umgebung; Verhalten der in der Umgebung befindlichen Kühe und Schafe; Warnsignale der Kolkraben und anderer Singvögel ...

Es waren auch keinerlei diesbezüglichen Spuren von Großräubern rund um (Losung) oder am Kadaver (Haare, Bißspuren) zu finden ... ausschließlich Großinsekten, Fuchs und Dachslosung ... da der Kadaver verblendet wurde, war er scheinbar nicht einmal für Geier interessant, da keine einzige Feder vorgefunden wurde, was normalerweise der Fall ist (bei Streitereien zupfen sie sich fallweise welche aus!) ... außerdem sollte irgendetwas an den trockenen Ästen der Verblendung hängenbleiben.

Die Bilder dokumentieren die Fund-Situation im Juli und jetzt im September ...

Ich berichte das auch deshalb, weil durch die derzeitige Berichterstattung der Eindruck entsteht, die lästigen Bären schießen wie die Schwammerl aus dem Boden und haben nix anderes zu tun, als Menschen zu erschrecken oder schlimmer, zu attackieren ...

Tatsache ist aber, dass in den letzten Jahren die meisten österreichischen Bären "verschwunden" sind, ohne dass jemand zu Schaden gekommen wäre - außer man nimmt den "Schreck" auch schon als Schaden an!?

Tatsache ist auch, dass in Rumänien und Slowenien große Bärenpopulationen existieren können und dürfen. Freunde bzw. Bekannte in beiden Ländern schauen mich groß an wenn ich von Problembären berichtet ...

Tatsache ist natürlich auch, dass man den verbliebenen Lebens(Kultur)Raum in Österreich nicht mit den genannten Ländern vergleichen kann!

Ich werde trotzdem meine Touren "draußen" wie bisher unternehmen und verlasse mich darauf, dass sich der Bär so richtig verhält, wie ich es auch versuche zu tun!

Liebe Grüße
Norbert
 

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@elfie: Freut mich, wenn ich Deiner Erwartungshaltung gerecht werde! :bistjaliab:

@caramby: Zu Deiner Begegnung mit der Kuh. Bären sind meiner Meinung nach keine Aasfresser, sondern Feinschmecker. "Unser" M13 hat in 2 Nächten ca. 10 Schafe getötet und immer nur Teile der Innereien gefressen. Die Kuh war wohl schon zu lange tod.

Toll an den Berichten ist wie erstaunt die "Fachleute" immer wieder sind. Hab schon gehört:
- Bären sind Einzelgänger, in diesem Falle dann doch nicht.
- Bären sollten schon in Winterruhe sein, dieser aber nicht.
- Bären sind scheu, dieser ging aber auf Menschen zu.
- Bären sind nachtaktiv, einer wurde aber am hellichten Vormittag in Ortsnähe gesichtet.
- Baren erlegen Tiere mit einem Prankenhieb; ein angeknabbertes noch lebendes Pferd mußte vom Jäger erschossen werden.
und, und, und
Im gelinkten Beitrag ist der Fachmann auch wieder einmal erstaunt über das Verhalten ...
 
@elfie: Freut mich, wenn ich Deiner Erwartungshaltung gerecht werde! :bistjaliab: .



Es war aber auch zu komisch: ich lese in den ORF-News von dem bedauerlichem Zwischenfall und denke: heut gibts Post von HaP.
Dann schau ich sagen.at ..., naja, ewas skurriler Humor tut dem armen Bauern nicht weh und sichert oft das Überleben ;).
 
Ein bisserl Senf dazu von mir:

"Unser" M13 hat in 2 Nächten ca. 10 Schafe getötet
Er allein? - Das scheint mir unwahrscheinlich. Er wurde - soviel ich in Erinnerung habe - eine Zeit lang von 2 Jungbären begleitet .

und immer nur Teile der Innereien gefressen.
Aus dem Gespräch mit dem Bärenexperten im Rendenatal:
Bären reißen den Bauch des Opfers auf und fressen immer zuerst die Eingeweide, deren Inhalt für sie das feinste ist.
In der Wildnis kehren Bären in den folgenden Tagen zur Beute zurück um weitere Teile zu verzehren. In unseren Breiten werden die Kadaver aber gleich entfernt - der Bär sucht neue Beute ...

- Bären sollten schon in Winterruhe sein, dieser aber nicht.
Sowas sagt kein Fachmann, im September ist kein Bär in der Winterruhe!

Und jetzt warten wir einmal ab, was beim Lungauer Bären noch herauskommt, bisher gibt es keine Spuren von ihm : https://www.sn.at/salzburg/chronik/baerenangriff-im-lungau-vom-tier-fehlt-bisher-jede-spur-3150592
 
Ja, er alleine. Die Wiese liegt 500m unterhalb meinem Wohnhaus und die Schafe gehörten meinem Onkel. In der 3. Nacht wurde er dann besendert. Nachzulesen im Post #20 in diesem Faden.
Nein, nicht im September. Ich habe Aussagen der letzten Jahre "unserer" Fachleuten angeführt.
 
Aus dem Gespräch mit dem Bärenexperten im Rendenatal:
Bären reißen den Bauch des Opfers auf und fressen immer zuerst die Eingeweide, deren Inhalt für sie das feinste ist.
In der Wildnis kehren Bären in den folgenden Tagen zur Beute zurück um weitere Teile zu verzehren. In unseren Breiten werden die Kadaver aber gleich entfernt - der Bär sucht neue Beute ...

Noch nie wusste man über Wildtiere so gut Bescheid, aber daraus lernen will man nicht. Warum überlässt man ein gerissenes Schaf nicht dem Bär? Tot ist es ja schon. Muss ja nicht mitten auf der Weide sein, aber die Bären zerren es vermutlich sowieso in Deckung. Statt dessen schreit man herum, Experten (?), Medien, Schuld und Schaden wird hin und hergeschoben und dann wird das Schaf entsorgt. Dann hat keiner was davon. Ich bin nicht dafür, dass dauernd Schafe gerissen werden, aber der Tisch ist eben gedeckt, das lockt die Wildtiere an. Man könnte sicher auch mit Stromzäunen was machen. Bei etwas gutem Willen.
Das ist zwar ein anderes Tier, aber ein ähnliches Thema: kürzlich las ich einen sehr interessanten Artikel über Bartgeier, denen ja auch lange alle mögliche Untaten zugeordnet wurden bis hin zu Kindesentführungen - dabei gehen diese Vögel nur auf Beute, die bereits ordentlich riecht und nein: ungewaschene Wanderer sind NICHT gefährdet. Jedenfalls sind die jetzt nach ihrer Wiederansiedelung u. a. wegen Futtermangel gefährdet, weil es verboten ist, auf Almen umgekommene Tiere zwar abseits zu schaffen, sie aber liegen zu lassen für Wildtiere, die von der Entsorgung leben. Statt dessen zahlt man teure Hubschrauberabtransporte.
 
Naja, der Vergleich hinkt ein wenig. Jeden Tag haben tausende Bauern unserer Gegend mit Kühen zu tun, aber fast nie passiert etwas.
Auch Angriffe von Kunde und Katzen auf Menschen kommen gelegentlich vor, bei Millionen von Tieren liegt der Prozentsatz aber weit unter 1%.
Aber die 30-60 Bären unserer Gegend haben nun schon mehrmals Menschen "angegriffen". Ich denke der Prozentsatz mit gefährlichem Ausgang aller Begegnungen mit Bären der letzte Jahre liegt im zweistelligen Bereich ...

@Elfi: Gerne!
 
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