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Hallo HaP,

vielen Dank für Deine sehr interessante Schilderung direkt aus der Sicht der Betroffenen!
Auch der "Wascht" aus dem Ultental hat übrigens heute auch zeitgleich mit Deiner Schilderung seine Meinung zu den Bären im Ultental im österreichischen Fernsehen erläutert, wobei er sich ziemlich negativ zu den Bären geäußert hat.

Gerade auf Grund Deiner Schilderung wird nun sehr einfühlsam deutlich, dass die Bevölkerung im Ultental wohl mehr als ein mulmiges Gefühl hat.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
stol.it berichtet heute:

"Ultner" Bär ist im Trentino
Seit dem Wochenende ist der Bär, der vor wenigen Tagen in Ulten gefangen und mit einem Halsband und einem Sender versehen worden war, im Trentino unterwegs. Er hat Südtirol am Freitagnachmittag verlassen.

"Das Halsband ist darauf ausgerichtet, 14-Mal täglich die Angaben zum Standort des Bären an uns weiterzugeben", erklärt Giorgio Carmignola vom Landesamt für Jagd und Fischerei.

Der Sender kann Daten nur dann senden, wenn eine Verbindung zum Satelliten besteht und die Daten via Telefon weitergegeben werden können.

Diese Daten ermöglichen es, die Wege des Bären in den vergangenen Tagen nachzuzeichnen.

Am vergangenen Montag war er zunächst in der Nähe des Orts geblieben, an dem man ihn gefangen hatte. Gegen Abend zog er sich dann in höhere Lagen um 2000 Meter zurück. In der Nähe des Arzkar-Stausees blieb er auch am Dienstag, bevor er im Laufe des Tages nach Martell ging.

Am Mittwoch wanderte er weiter in die Wälder von Latsch und wieder zurück nach Ulten, wo das Raubtier nach einer Hasenöhrl-Umrundung die Nacht verbracht hat.

Am Donnerstagabend, nach einem Tag in den Ultner Wäldern, wagte sich der Bär bis ins Tal, überquerte es oberhalb des Walburger-Stausees und zog sich in ein Seitental zurück, von wo aus er in die Gemeinde Proveis ging.

Am Freitagnachmittag überquerte er die Grenze zum Trentino, wo er das gesamte Wochenende über geblieben ist.

"Die Daten zeigen, dass sich der Bär nach der Ausstattung mit einem Sender meist in höheren Lagen über 2000 Meter aufgehalten hat", so Carmignola.

Derzeit übernehmen Carmignolas Amtskollegen im Auftrag der Trentiner Landesregierung die Überwachung, allerdings schließen die Experten nicht aus, dass der Bär wieder nach Südtirol zurückkehren könnte.

DNA-Spuren zeigen, dass mehrere junge männliche Bären derzeit im Grenzgebiet zwischen Südtirol und dem Trentino unterwegs sein dürften.

In den Winterschlaf gehen Bären meist Anfang bzw. Mitte Dezember.


Auch die Trentiner Zeitung L'Adige berichtet davon. Das (leider etwas kleine) Bild mit der Bärenfährte ist aus diesem Artikel.
c-baerenwanderungit-hig.jpg Der schwarze Punkt wird die Stelle der "Besenderung" sein. Danach wechselte der Bär in den Vinschgau.
Nach der von HaP angeführten Sichtung am Freitag dürfte er dann in den Trentino gewandert sein.
Aber es gibt ja anscheinend nicht nur diesen einen Bären im Ulten ?

Zum Wolf:
Anfang September erzählte uns ein Mann aus dem Rendenatal, dass er einige Tage zuvor einen Wolf gesehen habe, der bei Pinzolo nachts die Staße überquert hat. Verwechslungen ausgeschlossen! Vielleicht ist dieses Tier auch durchs Nonstal nach N ins Ulten gewandert...
Wölfe sind allerdings für Menschen wirklich keine Gefahr.
 
Nachts ist immer ein diffuses Licht, auch auf einer Strasse, der Mann ist angeblich alleine. Wie kann man da eine Verwechslung ausschließen? Es gibt genug Streuner die nachts etwas anders aussehen als am Tag. Da kann die Fantasie ganz leicht mit einem durchgehen.
 
Wenn dieser Wegverlauf stimmt, waren garantiert 2 nicht scheue Tiere im Tal!
Zwei Sichtungen waren am Freitag Vormittag, eine weitere am Freitag Abend, schon nach Einbruch der Dunkelheit. Es geht sogar das Gerede, dass der Bär am Sonntag ca. 5.30 Uhr gesichtet wurde. Leider weiß ich hier nichts genaues.
Wenn der Bär aber, wie im Bericht genannt, am Freitag Nachmittag die Grenze überquert hat, kann dieser nicht am Freitag Abend in der Talsohle gewesen sein.
Ausserdem hat einer ca. Mitte dieser Woche auf ca. 1500 m und wieder in unmittelbarer Nähe von Häuser ein Schaf gerissen. Dieses wurde allerdings erst am Samstag gefunden. Also hielt dieser Bär sich NICHT die ganze Woche auf über 2000m auf.
Wie schon im vorhergehenden Bericht beschrieben, wird zur Zeit "erzwungene Meinungsbildung" betrieben.
Die Sichtungen am Freitag wurden in den Dolomiten (=Zeitung) als vermutliche Sichtungen bezeichnet, die Wahrscheinlichkeit eines 2 Bären wurde als nahezu unmöglich tituliert, in anderen Medien wurde gar nicht mehr berichtet. Den "Sichtern" wird "nahegelegt", nicht weiter darüber zu reden. Den heutigen Bericht auf stol.it kann man nicht komentieren usw.
PS: Nahegelegt ist zwar das falsche Wort, ich möchte mir aber keine Verleumdungsklage einhandeln.
 
24.Okt.2011
Zum Wolf:

Anfang September erzählte uns ein Mann aus dem Rendenatal, dass er einige Tage zuvor einen Wolf gesehen habe, der bei Pinzolo nachts die Staße überquert hat. Verwechslungen ausgeschlossen! Vielleicht ist dieses Tier auch durchs Nonstal nach N ins Ulten gewandert...
Wölfe sind allerdings für Menschen wirklich keine Gefahr

stanze: Nachts ist immer ein diffuses Licht, auch auf einer Strasse, der Mann ist angeblich alleine. Wie kann man da eine Verwechslung ausschließen? Es gibt genug Streuner die nachts etwas anders aussehen als am Tag. Da kann die Fantasie ganz leicht mit einem durchgehen.

Der Wolf aus dem Nonstal ist nun auch durch ein Video der Stazione Forestale di Fondo (im nördl. Trentino) bestätigt:

 
Der Ultener Bär hat seinen Sender verloren, schläft nicht und hat einen Begleiter: aus (Admin: externer Link existiert nicht mehr)

Der Bär, der im Oktober in Ulten gefangen und mit einem Peilsender ausgestattet worden war, hat sein Senderhalsband verloren. Das Halsband habe sich wegen eines technischen Defekts plötzlich gelöst, teilt das Landesamt für Jagd und Fischerei mit. Mitarbeitende des Amtes haben gestern (7. Februar) gemeinsam mit Kollegen des zuständigen Amtes der Trentiner Landesverwaltung den GPS-Sender gefunden.
Am vergangenen 16. Oktober war es gelungen, den Bären im Ultental einzufangen und mit einem GPS-Sender auszustatten. Zuvor hatte das Raubtier der tagelang die Bevölkerung in Atem gehalten und für Schlagzeilen gesorgt.

Der zwei Jahre alte männliche Bär mit der Bezeichnung M13 konnte dank des Halsbandes beziehungsweise der Peilsenders kontinuierlich überwacht werden. Alle seine Bewegungen wurden aufgezeichnet. Wie über 800 Standortbestimmungen ergaben, hat sich der Bär vorwiegend in Ulten an der Grenze zum Trentino aufgehalten, wobei er sich häufig und schnell auf einer Gesamtfläche von 150 Quadratkilometern bewegt hat.

Das Monitoring habe interessante und unerwartete Erkenntnisse eröffnet, heißt es aus dem Landesamt für Jagd und Fischerei. So konnte beispielsweise nachgewiesen werden, dass der Bär nicht in Winterruhe ist, sondern vielmehr auch Ende Januar noch ganz aktiv auf Nahrungssuche unterwegs war.

Neu war für die Bärenexperten auch die Tatsache, dass M13 nicht alleine, sondern in Begleitung eines zweiten, etwas kleineren Bären unterwegs war, wie Fotos und ein Film belegen. "Normalerweise sind Bären Einzelgänger, die sich nur im Frühjahr zu Paarungszwecken und bei der Aufzucht der Jungbären durch die Bärenmutter gesellig sind", erklären die Fachleute im Amt für Jagd und Fischerei. Während der dreimonatigen Überwachung hat der Bär auf Südtiroler Boden ein Schaf und im Trentino zwei Ziegen gerissen. Bewohnten Ortschaften hat er sich selten genähert, und in diesen Fällen sei er nicht gesehen worden und habe keinen Schaden verursacht. "Sollte es in nächster Zeit zu Problemen mit dem Bär kommen, so werden wir ihn erneut einfangen", versichern die Verantwortlichen im Landesamt für Jagd und Fischerei.


Wen's interessiert, hier ein kurzes Video:

 
Schönes Video-danke :). Na, die zwei spielen doch, wenn sie nicht schlafen, haben sie es mit der Futtersuche im Winter sicher schwer. Wenn sie im Wald genug finden würden, wollten sie auf die Menschen sicher pfeifen, aber Waldtiere werden ihm zu schnell sein. Dann bleibt oft nur der Stall :(.
 
Hallo,
nachdem der Winter recht ruhig war, es gab nur gelegendlich entfernte Sichtungen oder Spuren, kam es gestern wieder zu einer bedenklichen Sichtung.
Eine Frau ging TAGSÜBER mit Ihrem Hund auf eine Alm. Auf dem Rückweg wurde der Hund plötzlich unruhig. Die Frau sah sich um und entdeckte in NAHER Entfernung den Bären stehen. Glücklicherweise blieb die Frau ruhig und versuchte sich langsam vom Bären zu entfernen. Dieser folgte Ihr ebenso langsam. Als die Frau stehen blieb, blieb auch der Bär stehen und beobachtete Sie. Nach mehrmaligen Versuchen auf diese Weise dem Bären zu entgehen lief plötzlich er Hund einige Tritte voraus, in diesem Moment begann der Bär schnell auf den Hund zuzulaufen.
Die Frau hat schnell reagiert und dem Bären Ihren Rucksack entgegengeworfen, der sich glücklicherweise sogleich diesem zuwendete. Diese Gelegenheit nutzte die Frau, um, mit dem Hund, davonzulaufen. An Ihrem Auto angekommen hat die Frau Ihren Mann angerufen. Dieser alarmierte den Notruf und kam schnellstmöglich mit einem befreundeten Jäger und dessen Jagdhund. Die Notrufzentrale alarmierte den Bezirksjagsvorsteher, welcher, ebenso mit seinem Hund, dazukam.
Gemeinsam machte man sich auf die Suche nach dem Rucksack und dem Bären. Beide fand man. Den Rucksack leicht beschädigt, den Bären in dessen Nähe. Durch die 3 Männer und deren Jagdhunde aufgeschreckt ergriff dieser die Flucht in ein Fels- und Geröllbereich, wo sich seine Spur verlor.

Bedenktlich hierbei:
- Der Bär ist nicht scheu vor Menschen.
- Der Bär ist an hellichtem Tag auf Wanderwegen unterwegs.
- Der Bär geht auf Menschen zu.
- Der Bär hat Interesse an Hunden.

Die Schilderung dieses Vorfalls habe ich von einem Bekannten. Ich stand daneben, als dieser mit dem Mann (der Frau) telefonierte.

Mal sehen, wie die Presse und das Amt für Jagd und Fischerei nun reagiert und ob es wieder zu Einschüchterungen der Betroffenen kommen wird ...
 
Griaß di, HaP!

Wie du sicher schon bemerkt hast, verfolge ich mit großem Interesse das Leben der Bären und Wölfe im Trentino und folglich auch in Südtirol.
Wow, das war eine heftige Begegnung, die diese Frau hatte!
Das Interesse des Bären am Hund (und umgekehrt) ist ganz normal, denke ich, wie bei Wölfen und Bären in Alaska.
Bedenklich allerdings, dass er keine Scheu vor Menschen hat - wo hört die Neugier auf und fängt der Angriff an?

Mal sehen, wie die Presse und das Amt für Jagd und Fischerei nun reagiert und ob es wieder zu Einschüchterungen der Betroffenen kommen wird
Da es sich ja vermutlich um einen Zuwanderer aus dem Trentino handelt, würde ich den Vorfall dort melden: https://grandicarnivori.provincia.tn.it/Contatti
Dein Italienisch ist sicher besser als meins, sonst würde ich ihnen einen Link zu deiner Nachricht hier senden. Außerdem hast du die Information aus erster Hand.

Halte uns bitte auf dem Laufenden!
 
wirklich spannend, danke fürs erzählen!
ich habe ja mal meinen patenbären kenny in kärnten besucht und durfte da mit ihm an einem tisch sitzebn und ihn von hand füttern. anschaulich wurde uns vorgeführt, wie er himbeeren in einer plastikflasche erschnuppern kann und dieser auch mit seinen krallen zerfetzt um an die himbeeren zu kommen. also rucksack wegwerfenw ar sicher das beste was die frau machen konnte.
der chef des bärenvereines in wien hat mir damals, als ich nach canada flog um indianische freunde zu besuchen auch tipps mitgegeben, wie man in der wildnis mit bären am besten umgeht: rucksack wegwerfen und auf den boden legen, auf keinen fall davonlaufen.
das wars eigentlich. *lach*
ob ich die nerven dazu hätte im notfall, ich weiß es nicht...

alles liebe, sonja
 
http://www.stol.it/ - Südtirol online meldet heute:


Bär wieder in Ulten: „Er hatte keine Scheu“ - Video (Admin: externer Link existiert nicht mehr)

Meister Petz ist wieder in den Ultner Wäldern unterwegs: Am Wochenende haben mehrere Personen einen Braunbären gesehen.


Ob es sich dabei um „M13“ handelt – jenen Bären, der im Oktober mit einem Peilsender ausgestattet worden war, diesen aber wieder abgestreift hatte – ist noch unklar. Die Jagdaufseher sind allerdings in Alarmbereitschaft.

„Ich stand drei bis vier Meter vor ihm und er zeigte keinerlei Scheu“

Markus Lanthaler, Jagdaufseher in St. Pankraz, traf am vergangenen Samstag auf den mindestens 100 Kilogramm schweren Bären.

„Eine Wandrerin hatte mir erzählt, dass sie am frühen Samstagmorgen dem Bären begegnet war. Daraufhin machte ich mich am Nachmittag bei einem dienstlichen Reviergang auf den Weg. Nachdem ich den Forstweg für rund 100 Meter verlassen hatte, begann plötzlich mein Jagdhund zu bellen. Und da stand schon der Bär vor mir. Ich näherte mich ihm auf drei bis vier Meter. Der Bär zeigte keinerlei Scheu, auch nicht vor meinem Hund, der ihn anbellte“, so Lanthaler gegenüber Südtirol Online, der die Szene auch mit seinem Handy festhielt.

Als sich der Bär ihm zu nähern begann, sei er „schnellstens seiner Wege gegangen“.

Aukenthaler: „Solche Bären sind eine Gefahr für den Menschen“

Ein Bär, der keinerlei Scheu vor Mensch und Tier zeige, sei eine Gefahr: Das stellt Heinrich Aukenthaler, Direktor des Südtiroler Jugendverbandes, im Gespräch mit Südtirol Online klar.

Insgesamt sind derzeit 30 Bären im Gebiet zwischen dem Trentino und Südtirol unterwegs. In Kürze beginnen sie sich auf Wanderschaft zu begeben.

„Wir müssen damit rechnen, dass im Laufe dieses Jahres sechs bis sieben Bären bei uns auftauchen werden, die Jungbären miteingerechnet. Es wird sicherlich immer mehr Bären bei uns geben“, betonte Aukenthaler.

Noch seien keine Schadensfälle vom Ultner Bär, der seit einigen Tagen wieder unterwegs ist, bekannt. „M13“ hatte während der dreimonatigen Überwachung mit dem Peilsender ein Schaf und mehrere Ziegen gerissen. Bewohnten Ortschaften hatte er sich – so das Landesamt für Jagd und Fischerei damals – selten genähert.

Prävention angemahnt: Gesprächsrunde eingesetzt

Um Schadensfällen vorzugreifen, hat das Land nun eine Gesprächsrunde, der Bauern- und Behördenvertreter sowie Fachleute angehören, eingesetzt.

Sie soll Präventivmaßnahmen ausarbeiten, um die Bären unter Kontrolle zu halten. „Allerdings, man kann sie nicht auf Schritt und Tritt kontrollieren. Mit den Peilsendern können wir sie nur orten“, gibt Aukenthaler zu bedenken. Mehr könne man nicht tun.

Striktes Rom: „Bevor es nicht zu einem Unfall kommt, wird sich nichts ändern“

„Das Ministerium von Rom ist hier sehr strikt. Verhaltensauffällige Bären dürfen weder erlegt, noch eingefangen werden, um sie dann zu verlegen“, beklagt Aukenthaler. Er befürchtet, dass „sich diesbezüglich nichts ändern wird, bevor es nicht zu einem Unfall kommt.

Für ihn steht eines fest: „Gegen verhaltensauffällige Bären sollte man etwas tun können. Sobald ein Bär keine Scheu mehr hat, wird es kritisch“, so der Direktor des Südtiroler Jagdverbandes.

Lanthaler: „Mir reicht diese einmalige Begegnung vollkommen“

Lanthaler selbst war nach der Bären-Begegnung etwas mulmig zumute: „Einerseits war es eine sehr interessante Erfahrung. Ich habe das erste Mal einen Bären so nahe gesehen. Andererseits bin ich froh, dass alles gut ausgegangen ist. Mir reicht diese einmalige Begegnung vollkommen“.

Johanna Gasser
 
Der Bär hat seine Mikro-Kamera wieder zurückgegeben, denn er will wohl nicht verraten, wo im Vinschgau er gerade unterwegs ist...
(Admin: externer Link existiert nicht mehr) meldet heute, und das ist KEIN Aprilscherz:

Bär M13 im Vinschgau unterwegs

Der Bär M13 ist schnellen Schrittes im Vinschgau unterwegs: Nachdem er die Vinschger Talsohle durchquert hat, wurde er am Samstag im Schnalstal und am Sonntag westlich von Schlanders gesichtet. Zur Vorsicht ruft die zuständige Landesbehörde auf, auch wenn der Bär sich friedlich verhalte.

„Dieser Bär hat in der Vergangenheit wenig Scheu vor Menschen gezeigt“, sagt Giorgio Carmignola vom Landesamt für Jagd und Fischerei. Im Unterschied zu anderen Artgenossen fliehe er nicht vor ihnen, sondern lasse es zu, dass sie sich im näherten, um ihn zu beobachten, berichtet der stellvertretende Amtsdirektor.

Wegen dieses Verhaltens war der Bär im vergangenen Jahr in Ulten von der Landesjagdbehörde eingefangen und mit einem Sender-Halsband ausgestattet worden.

Mit diesem GPS-gestützten Gerät war es möglich, seinen Aufenthalt und seine Bewegungen zu überwachen. Die Winterzeit verbrachte der Bär demnach in einsamen Gebieten an der Landesgrenze zwischen Südtirol und dem Trentino, ohne dass es zu Zwischenfällen kam.

Im Januar verlor M13 sein Halsband. Beobachtungen haben ergeben, dass der zwei Jahre alte Bär wieder unterwegs ist. Auf seiner Frühlingswanderung hat er von Ulten kommend, wo er Mitte März von einem Jagdaufseher aus nächster Nähe fotografiert worden war, die Vinschger Talsohle durchquert.

Am Samstag hat ihn eine Bäuerin im Schnalstal gesichtet. Tourengeher haben ihn am gestrigen Sonntag am Talhang westlich von Schlanders gesehen.

„Auch wenn sich der Bär bis heute stets friedlich und nicht aggressiv verhalten hat, handelt es sich um ein Raubtier", gibt Giorgio Carmignola zu bedenken, daher sei es unverantwortlich, sich dem Bären zu nähern, um ihn zu fotografieren, zu filmen oder gar zu füttern.

Wer das Tier sieht, sollte dies dem Landesamt für Jagd und Fischerei in Bozen unter der Telefonnummer 0471/415170 melden.


Bin schon gespannt, wann er im Stubai- oder Ötztal auftaucht .
 
Der Bär M13 ist schnellen Schrittes im Vinschgau unterwegs: Nachdem er die Vinschger Talsohle durchquert hat, wurde er am Samstag im Schnalstal und am Sonntag westlich von Schlanders gesichtet

:sensationell:
Das ist ja bei uns zu Hause!!!
Da werde ich wohl ein paar pelzige Fotos machen müssen... :joey:

Wolfgang (SAGEN.at)
 
:sensationell:
Das ist ja bei uns zu Hause!!!
Da werde ich wohl ein paar pelzige Fotos machen müssen... :joey:

Wolfgang (SAGEN.at)

Da hat schon einer eins gemacht (Admin: externer Link existiert nicht mehr) :)
Der schwarze Rock daneben ist ja hoffentlich nicht deiner, der Bär schaut so nach Verdauungsschläfchen aus :smi_ersch

Entwarnung: das ist das alte Foto!! Aber der Beitrag ist vielleicht ein Hinweis, wo man ihn fototechnisch erlegen könnte ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
ich habe mich dieses Wochenende bei meinem Bekannten informiert.
Nach der Begegnung der Frau mit dem Bären ist deren Mann am nächsten Tag ebenfalls dem Bären begegnet. Er war unweit der Talsohle auf einer Forststrasse unterwegs, als ihm das Tier entgegenkam. Beide sind stehen geblieben. Doch der Bär ging kurz darauf wieder weiter auf den Mann zu. Dieser begann dann in die Hände zu klatschen und den Bären damit zu verscheuchen. Es gelang dann auch. Das Tier lief ca. 10m vor ihm in den Wald, lief an ihm vorbei und lief hinter ihm wieder auf die Forststraße.
Der Mann meldete den Vorfall an Herrn Erhard, Amtsdirektor vom Amt für Jagd und Fischerei. Allerdings stieß er dort auf wenig Interesse. Im Gegenteil, die Sichtung wurde sogar angezweifelt.
Letzte Woche gab es eine TV-Sendung „Der runde Tisch“ und eine Radiosendung „Mittagsmagazin“ zum Thema. In der TV-Sendung waren Vertreter der Bärenprojekte von Kärnten und Trient, die beiden Herren von der Provinz BZ Erhard und Auckenthaler, ein Bauernvertreter des Ultentals und eine Moderatorin.
Darin wurde jeweils versucht den Bären als ungefährlich hinzustellen und die Klagen von Bauern und Tourismus als unbegründet darzustellen.

Einige Aussagen (nicht wörtlich):
- Die Verluste der Bauern werden erstattet.
- Die Tiere werden mit einem Prankenhieb getötet und sterben mit weniger Schmerzen als wenn sie ein Metzger töten würde.
- Der Tourismus profitiert von den Bären. Wenn ein Tier hier lebt muss die Natur in Ordnung sein.
- Bisher kam es zu keiner gefährlichen Begegnung mit einem Tier.

Die Wahrheit:
- Die Tiere werden finanziell nur ersetzt, wenn die Ohrmarken vorgelegt werden können, welche bei Tieren auf Almen oft nicht mehr auffindbar sind.
- Es wurden viele Tiere (Pferd, Kälber, Schafe) noch lebend aufgefunden, obwohl der Bär große Teile herausgerissen hatte.
- Viele Stammgäste erwägen ihre Wanderurlaube in andere Gegenden zu verlegen, da sie sich mittlerweile nicht mal mehr tagsüber sicher fühlen. Ein Beispiel: Eine Tagestouristin aus Meran (o.ä.) wollte unweit von mir eine Wanderung beginnen und ist gleich auf ein Schafwollknäuel getroffen, welches wohl mal zur Isolierung einer Wasserleitung dort hingebracht wurde. Sie lief glich zu ihrem Auto und brauste davon, nicht ohne vorher die umstehenden Einheimischen über Ihre Untätigkeit zu beschimpfen.
- Mehrere gefährlichen Begegnungen habe ich hier geschildert und sind so auch den Ämtern bekannt.

Mittlerweile ist das Tier über die Grenze nach Österreich gewandert und hat da die Sitzfläche eines Schneemobils zerfetzt. Mal sehen, wie die Ämter da mit dem Tier verfahren werden.

Ich bin ein Tierfreund und kein Freund der Jägerei. Das Leben im Ultental ist mittlerweile aber stark vom Bären geprägt. Bei Wanderungen in unseren Wäldern ist man immer mit Angst unterwegs. Klar, diese Tiere waren vor uns da, mittlerweile wurden unsere Täler aber so stark zivilisiert, dass ein Zusammenleben nicht mehr möglich ist.
Ich bin überzeugt, dass es noch in diesem Jahr einen Angriff vom Bären M13 auf einen Menschen geben wird.
 
Danke für deine Infos, HaP!

Inzwischen scheint er von Nauders ins Engadin gewandert zu sein und im Ulten gibt's eine Verschnaufspause (bis der nächste Bär aus dem Trentino kommt... ;) ):
Heute aus
(Admin: externer Link existiert nicht mehr)
(auf diese Seite sind auch 2 Videos):

Seit Samstag zieht ein Bär durchs Engadin – und treibt sein Unwesen. Die «Tagesschau» hat sich auf Spurensuche begeben und weiss nun mehr über den Südtiroler Einwanderer.
Der Unterengadiner Wildhüter Curdin Florineth vermutet gegenüber der «Tagesschau»: Der am Samstag im S-charltal gesichtete Bär kommt aus dem Südtirol. M13 heisst dieser, ist ein zweijähriges Männchen und bringt mindestens 100 Kilogramm auf die Waage. Im Oktober letzten Jahres bekam er einen Peilsender, verlor ihn aber später wieder. Bis vor zwei Wochen hielt er sich noch in Italien auf.

Gleiche Beobachtung machte der SF-Augenzeuge Mario Riatsch am Samstag. Auf dessen Video ist ein furchtloser Bär zu sehen. Nur knapp 20 Meter war dieser vom Betrachter entfernt. Das Tier beobachtete ihn genau, bevor es wieder im Wald verschwand.

In der vergangenen Nacht hat der Bär oberhalb von Scuol ein Bienenhaus leergeräumt. Hobby-Imker Karl Andersag sagt gegenüber der «Tagesschau», dass sich der Schaden auf zirka 700 Franken belaufe. Trotzdem will Wildhüter Florineth noch von keinem Sicherheitsrisiko sprechen. Zunächst gelte es, die Lage zu beobachten
 
hallo baru,
ja den Bären M13 sind wir vorerst los. Allerdings sind bei uns permanent 2-3 Tiere unterwegs, wobei diese sich etwas zurückhaltender geben. Mal sehen, wie sich andere Regionen verhalten, wenn das Tier auf Menschen zugeht ...
 
hallo baru,
ja den Bären M13 sind wir vorerst los. Allerdings sind bei uns permanent 2-3 Tiere unterwegs, wobei diese sich etwas zurückhaltender geben. Mal sehen, wie sich andere Regionen verhalten, wenn das Tier auf Menschen zugeht ...

Ja, im Trentino beginnt man nun auch, über die Dichte der Bärenpopulation nachzudenken. In den 90er Jahren waren es 3 - 4, im Bären-Bericht 2011 werden 28 + ... angeführt, im März 2012 spricht "L'Adige" von 33 Stück; und in jedem Jahr taucht auch eine Bärin mit Jungen auf; die Population im Trentino ist die dichteste in den Alpen. Bisher gab es Gottseidank keine gröberen Zwischenfälle mit Menschen, aber wenn der Lebensraum immer enger wird, für Mensch und Tier... - man kommt unwillkürlich in einen Zwiespalt.

Ende April findet im Trentino ein Referendum statt, in dem es u.a., soviel ich weiß, auch um die Bären(dichte) geht.
Senator Divina hat schon festfgestellt, dass Bärenfleisch gut schmeckt...
 
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