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Aberglaube - Traum

Leider kenne ich mich mit dem Handwerk des Schamanen gar nicht aus. Aber wer mehr über den Aberglauben und die Bedeutung von Symbolen und Träumen erfahren möchte, dem empfehle ich das "Handwörtbuch des deutschen Aberglaubens" von Hanns Bächtold-Stäubli. Es ist ein 10 Bändiges Lexikon aus den 30er Jahren. Man darf zwar nicht allem Glauben schenken was man liest, aber es beschreibt, den Aberglauben der Menschen zu allen möglichen Erscheinungen und Symbolen.

Allein zum Schlagwort Schlange gibt es 81 Seiten.
Im Abschnitt "Orakel und Vorzeichen" zum Schlagwort "Schlange" steht geschrieben, dass die Schlange aufgrund ihres Symbols der Weisheit und des Bösen, sowohl Glück als auch Unglück bringen kann.

Diese Vorstellung passt sehr gut zum Traum von Rabenweib.

Hier ist der Punkt an dem Aberglauben sich mit der Traumdeutung vermischt.
Indem Fall würde es mich interessieren, ob Aberglaube und somit die Traumdeutung und das Zuordnen von Eigenschaften und Bedeutungen einem Wesen, wie der Schlange, tradiert ist und über Generationen weitergegeben wird oder einfach eine subjektive Definition mit Hilfe von evtl. schamanischen Reisen ist? Denn nicht jeder kann eine schamanische Reise machen und trotzdem ordnen viele der Schlange eine ähnliche Bedeutung bei, wie Rabenweib es auf ihrer Reise erfahren hat.
 
Kurz eine Ergänzung zum HDA:

Das HDA ist zweifellos das Standardwerk der Europäischen Ethnologie/Volkskunde und bringt bis heute einen sehr guten bzw. seither nicht übertroffenen Einblick in Vorstellungen (u.a. auch abergläubische Vorstellungen, aber auch andere) der mitteleuropäischen Länder am Beginn des 20. Jahrhunderts (also ca 1850 - 1910, da nur Printquellen berücksichtigt wurden).

Den zu dieser Zeit leider noch manchmal schwelenden und in einzelnen Artikeln (von verschiedenen Autoren) durchscheinenden Schwachsinn von germanischen Göttern, Göttinnen, Wuotans und ähnlichen Unfug wird der heutige mündige Leser mit Sicherheit lächelnd beiseite schieben.

Das HDA ist vielfach im Buchhandel im Abverkauf als sehr günstige Paperback-Version (1987) in hervoragendem Faksimile-Druck erhältlich. Wird meist um ca. 100 Euro gehandelt, was für diese unglaubliche Fülle von etwa 10.000 Seiten an volkskundlicher Information wirklich wenig Geld ist.

Bemerkenswert an der Paperback-Version ist auch das exzellente Vorwort von Christoph Daxelmüller, Professor für Ethnologie an der Universität Würzburg. Er schildert auch die fast unglaubliche Entstehungsgeschichte des HDA und die ebenso fast unglaublich spannende Fertigstellung des Werkes, aber auch die Rezeption und die Auswirkungen des Werkes.

Es gibt oder gab in einem kleinen Taschenbuch-Verlag auch mal eine ganz kleine dreibändige Kurz-Version (ca 250 Seiten), die keinesfalls wissenschaftliche Anforderungen in irgend einer Weise erreicht, aber für interessierte einen kurzen Einblick in volkskundliche Themen gibt.

Dennoch würde ich dem heutigen Käufer nur mehr bedingt zur Paperback-Version des HDA raten, die natürlich für die konzentrierte Arbeit unübertroffen bleibt. Für schnelle Recherche gäbe es eine weitere Lösung, ideal ist aus meiner Sicht nur die parallele Benutzung.

Der digitale Reprint-Verlag "Digitale Bibliothek" bietet oder bot das HDA als "Band 145: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens" in zeitgemässer digitaler Form im Volltext an, diese Version ist nach Stichwörtern durchsuchbar. Diese Volltextsuche hat gerade beim HDA den enormen Vorteil da kriegsbedingt leider in der Papierversion eine Reihe von Verweisen nicht stimmen bzw nicht mehr fertiggestellt werden konnten (vgl. Anhang 10. Band).

Die Preis- und der Produktvertrieb dieses Anbieters ist - gelinde gesagt - zumindest fragwürdig, daher findet der heutige Käufer das HDA in digitaler Form bei sog. Auktionshäusern, in Antiquariaten aber natürlich auch anderswo...

Zweifellos die Pflichtlektüre zur vergleichenden Forschung.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Indem Fall würde es mich interessieren, ob Aberglaube und somit die Traumdeutung und das Zuordnen von Eigenschaften und Bedeutungen einem Wesen, wie der Schlange, tradiert ist und über Generationen weitergegeben wird oder einfach eine subjektive Definition mit Hilfe von evtl. schamanischen Reisen ist?

Ich glaube, daß sich das Zuordnen von selbst ergeben hat, da ja jedes Tier bestimmte Eigenschaften hat, man hat die Tiere beobachtet und gesehen, wie sie sich verhalten, wie sie leben, usw... dieses Verhalten die verschiedenen Eigenschaften wurden verglichen mit menschlichen Eigenschaften, der Ursprung dürfte da wohl schamanisch gewesen sein, da sich ja auch die Schamanen in Tiere verwandeln in ihren Trancereisen, es wurden Hirschgeweihe aufgesetzt, Felle getragen, Knochen zum Orakeln benutzt, usw...

Was mich ab und an verblüfft ist, wenn Träume 1:1 übersetzt werden können.
Manchmal sagen sie Dinge symbolisch, und ein anderes Mal zeigen sie das, was sie bedeuten DIREKT.

Ich träumte vor einigen Jahren konkret, daß eine Rakete vom Himmel fällt und explodiert, ich wachte damals auf und erzählte es am Frühstückstisch lachend meiner Mutter und Großmutter, beide witzelten, daß ich sehr seltsame Träume habe und in den Abendnachrichten kam es dann im Fernsehen, daß die Rakete in Amerika abgestürzt ist. (weiß nicht mehr wie die hieß)
Das sorgte ziemlich für Gänsehaut.
Aber da fang ich dann schon an nachzudenken, wieso man sowas konkret träumt und anderes symbolhaft und wie es dazu kommt, daß man diese "Vorahnung" hat und was es mir hilft, zu wissen, was passieren wird in einem anderen Land?? Es bringt mir ja nix, ausser daß ich weiß, daß ich diese Fähigkeit habe das vorhersehen zu können. (Und das auch nicht immer)

Liebe Grüße, Sonja
 
Hallo Zusammen,

mich würde ja mal interesieren, ob es irgend wie Bekannt ist, ob die
Traumsimbohle sich verändern.
Durch die zunehmende verstätterung ist die warscheinlichkeit größer überfahren zu werden größer, als vom Wolf gefressen zu werden.
Somit löst das Auto den Wolf als Gefahrenzeichen ab.
Jeder Mensch ist anders, der eine hat eine Spinnenphobie und der andere nicht. Angst hat aber jeder vor irgendetwas. Frage : Werden die Simbole mit der Zeit verändert , der Umgebung und der " träumenden Person " angepaßt. Oder bleiben diese bestehen, wie die Wappentiere .
z.B Hund als zeichen der Treue ?
Gruß Lars
 
es gibt Urängste im Menschen, die mit sicherheit als Traumsymbol beibehalten werden. z.B.: Feuer.
Jeder mag glauben was er will, ich denke ein Schamane brauch als Mensch keine weiteren Werkzeuge oder Schmuck.
Er sieht den Anderen ( egal wie weit Sie entfernt sind/ je nach kraft des Schamanen an ) was Ihm Fehlt und was Sache ist.
Das ganze drumherum dient genau wie Krone und Zepter dem " medizinmann " als Indietzien seines Berufes.
Diese Zeichen / Auszeichnungen oder Konntackt werden sicherlich an den Nächsten ( als Handwerkzeug)vererbt /weitergegeben.
Ein in trance versetzter Mensch kann sich in jedes Ihm bekanntes objekt hineindenken / versetzen. Ein Schamane kann auch mit anderen Wesen reden, auch solche, welche schon lange verstorben sind.
Das sind aber nur meine Gedanken, nachdem was man so liest, ich behaupte nicht das es so sein muß.
Wenn sich ein Traum so übersetzen läßt, ist es vieleicht auch eine Art gedankenübertragung. Die Entwickler der Atombombe wußten ja sicherlich schon vorher, wie Hieroschima am Tage X aussehen wird.
Gruß Lars
 
Lieber Lars,
ich kann dir in allem nur zustimmen.
Die Trommel und alles drumrum sind nur "Werkzeuge" (Hilfsmittel) die man aber nicht unbedingt braucht.
Wenn ein Schamane nicht nackt in einer Telefonzelle reisen kann, sollte man ihm nicht trauen. ;-)
Alles was man für möglich hält, ist in der geistwelt möglich. Man wird zur Pflanze, zum Stein, zum Baum, zum Stern. Man geht in die Dinge hinein und spürt und sieht und kann mit ihnen kommunizieren.
Und ich behaupte sogar, daß es jeder kann.
Auch mit Kindern habe ich schon gute schamanische Reisen gemacht! Kinder sind überhaupt am Besten darin, weil sie völlig uneingenommen rangehen im Gegenteil zu Erwachsenen, die ja zweifeln.

Liebe Grüße, Sonja
 
Möchte nur bemerken, daß ich "Familienaufstellungen nach Hellinger"
(der hier zuvor erwähnt wurde) sehr kritisch sehe! Wie ist die Meinung
dazu? - Meine Angst vor Hunden habe ich schon mal geschildert (kommt von
einem "Kindheitstrauma" - ich war dabei, als mein Vater gebissen wurde).
Unsere Enkelin hat vor keinem Tier Angst, nur vor Spinnen. Irgendwie seltsam,
aber ja verbreiteter. - Ulrike
 
Ich kann nicht verstehen warum so viele Leute vor die Kleinsten Lebewesen (Spinnen und anderes Kleingetier) Angst haben. Bei uns gibt es ja keine für den Menschen gefähliche Spinnen, in freier "Wildbahn."
Diese Angst muß ja von irgendwo herkommen, Physisch oder so.
 
Grüß Euch!

Da gibts die Spinnen, die Mäuse und die Schlangen ... und die liebe Evolution hat da einen sogenannten "Schüttelreflex" erfunden, von denen Frauen eher erfaßt werden, wenn mit Kleingetier versehentlich "Körperkontakt" aufgenommen wird ... der Sinn ist, etwas "abzuschütteln" bevor es einen beißt ...
Eine durchaus sinnvolle Reaktion, wenn man im Unterholz, im dichten Gras oder am Waldrand, im Gebüsch oder im Schilf nach Nahrung sucht, gräbt, diese pflückt, freilegt etc.
Tja, und auch wenn die "zivilisierte" Frau diese kleinen Ungeheur nur mehr in ungiftiger Form antrifft - der Schüttelreflex ist immer noch der alte!

Natürlich gibts den Reflex auch bei Männern, aber meines Wissens nicht so stark ausgeprägt - und Männer kommen eben seltener als Frauen in die Situation, irgendwo hinzufassen, wo's kribbelt und krabbelt, hüpft oder kriecht ...

Also kein Grund, sich auslachen zu lassen oder von übertriebener Angst zu reden ...

LieGrü
Norbert
 
Hallo Norbert
Das mußt du jetzt erklären, warum die Frauen eher dort hinfassen wo es Kleinsttiere gibt, als Männer.
Ausgenommen von meinem Beruf als Dachdecker.
Ich war eigendlich jeden Tag in dieser Lage.
Liebe Grüße
 
@Ulrike: in deiner Skepsis gegenüber Hellinger kann ich dir Recht geben, weiß allerdings nicht, wie sich das heute verhält und außerdem ist das sicher immer individuell. Wer hilft (heilt), hat Recht, heißt es. "Nach Hellinger" ist so eine Sache, denn so viel ich weiß (und das ist nicht viel) ist er so ziemlich der Vater dieser Sache. Aber wie das so üblich ist, entwickelt sich im Lauf der Zeit und der verschiedenen Anwender alles weiter und wie weit die dann noch mit Hellinger zu tun haben, auch wenn sie "nach..." arbeiten, weiß ich nicht.
Ich hatte davon zum ersten Mal von einem Freund erfahren, der auch Bücher von ihm hatte. Nachdem er mich von dem für ihn so Wichtigem überzeugen oder es mir zumindest näher bringen wollte, gab er mir eines, angeblich das wichtigste, sozusagen Hauptwerk. Ich war immer für alles offen und auf alles neugierig, aber das konnte ich nicht lesen und ich wußte nicht mal, warum. Irgendwas legte sich gefühlsmäßig quer. Aber danach will ich ihn keineswegs beurteilen, ich hab dieses Gefühl nur nie vergessen und konnte mich eigentlich immer drauf verlassen. Was ich da sage, ist sehr unsachlich, aber das hat eben mein Interesse geweckt, sonst hätte ich mir nicht im ORF die Sendung angeschaut, wo sehr viele unterschiedliche Meinungen zu hören waren und auch er selber. Es waren da völlig verzweifelte Menschen, die sich im Stich gelassen gefühlt haben, es wurde von Selbstmorden berichtet, die es natürlich leider gibt, da will man niemanden verantwortlich machen. Aber dass der sich da hinstellt und abschüttelt und als Überdrüber sagt: "ein Therapeut KANN gar nichts falsch machen", das hab ich als grob fahrlässig empfunden. Ohne dass ich es beschreiben könnte, wußte ich, warum sich das Buch so sträubte. Ich bin dann Jahre später doch zu einer Familienaufstellung gekommen, hab selber nicht aufgestellt, wurde nur hingestellt, aber ich muss sagen: ich war wirklich tief beeindruckt und berührt und bin es bis heute. Etwas, das ich als Erfahrung nicht missen möchte. Vielleicht auch deshalb, weil viel Persönliches dabei war, aber üblicherweise gehen die Leute ja deswegen hin.
Zum Thema Getier: von Spinnen graust mir bis heute, hat nix mit krabbeln zu tun. Aber der Grundstein wurde sicher in der frühen Kindheit gelegt. Nachdem ich mit allem gespielt hab, was nicht davon gelaufen und weggeflogen ist, hat man mir Schnecken, Würmer und sonstiges irgenwie madig gemacht und die Aussage der Oma blieb unvergessen: "waunst de Spinnerin augreifst, pischts di au und daun wiast so schiach wie sie." Ich hab keine augriff´n!
Vielleicht hat die Großmutter aber auch gewußt, dass manche doch beißen und schwach giftig sind, ich weiß es nicht. Mäuse haben mich nie gestört und Schlangen hab ich im Garten - Äskulap, die wohnen am Felsen und in der Steinmauer.
Was Symbole und der damit verbundene "Aberglaube" anlangt, ich denke, das hat Sonja schon sehr gut erklärt, wo das herkommt. Ich glaube aber, dass es immer problematisch ist, wenn man diese Dinge in andere Kulturkreise verschleppt, weil die wieder einen ganz anderen Zugang haben und dann kommt es zu solchen Schwachsinnigkeiten, dass man schwarze Katzen säckeweise ins Feuer geworfen und lebendig verbrannt hat, natürlich in einem Aufwasch mit den Hexen. Also wenns im Kopf finster (Mittelalter) ist, sollte man nicht denken, man kann das mit indianischer Denkweise heilen. Der pantheistische Umgang dieser Menschen mit der Natur und die alles "untertan und ratzeputz" Gesinnung der Eroberer ist doch gründlich schief gegangen. Und ich weiß leider aus dem Freundeskreis, dass das Symbol immer noch mit dem Tier selber verwechselt wird. Böse=vernichten, erschlagen - da gerät die Freundschaft gehörig ins Wanken. Gerade was Schlangen angeht. Als Ur-Symbol der Weisheit, da sollte man sich schon fragen, wie (oder wer) das plötzlich umgedreht hat. Wenn Wissen und Erkenntnis zu den Menschen kommt, was dann passiert.
Schade - mit dem HDA das geht sich in diesem Leben nicht mehr aus: 10.000 Seiten, da muss ich im nächsten früher anfangen!
 
hallo sepp,
ich bin zwar auch gegen eine vorverurteilung der frauen, aber ich denke norbert meint, das frauen schreckhafter sind.
das mag daran liegen, das sie von natur aus öfters ein auge für das schöne haben und auch reinlicher erzogen werden. wir männer sind eben etwas gröber und für die schmutziegeren sachen zuständig . daher macht uns der anblick solcher wesen vielleicht weniger aus. gruß lars
 
hellinger ist zuallererst ein MENSCH und jeder mensch macht bestimmt auch fehler.
so wie auch pfarrer fehler machen und schamanen fehler machen und alle anderen fehler machen.
niemand ist ein heiliger solang er mensch ist.
jeder kann aus den dingen, die er an anderen sieht, oder die andere erzählen/ vorleben/ zeigen- entweder LERNEN oder sich andere lehrer suchen.
ich persönlich finde hellinger gut, ich habe viel durch ihn gelernt, habe viel lösen können und kenne viele, die durch seine lehren/worte sehr viel an sich und in ihren familien lösen konnten.
genauso oft habe ich gehört, daß er ein a...loch wäre, daß sich leute umgebracht haben nachdem er ihnen die meinung gesagt hat, usw...

ihm daran die schuld zuzuschieben find ich nicht gut. jeder ist für sich selbst verantwortlich.

ich mag z.B. OSHO (ein guru, den viele total lieben) einfach unmöglich und würde mir von ihm kein wort sagen lassen, ein buch von ihm hab ich mal im ofen verheizt nachdem ich eine seite gelesen hatte...

jedem das, was er braucht.
nichts passiert umsonst, zufälle gibt es nicht und alles hat seinen sinn. (finde ICH!)

liebe grüße, sonja
 
Es war sowohl von Ulrike als auch von mir nur von Skepsis die Rede, wenn das wie eine Schuldzuweisung rübergekommen ist, bin ich falsch verstanden worden. Ulrike hat um Meinung gebeten, das war der Anlass.
Allheilmittel gibt es vermutlich weder für den Körper, noch für die Seele und was einem hilft oder gefällt hängt wahrscheinlich auch von der ganz persönlichen Geschichte, Erfahrung und so weiter ab. In Bereichen, wo es doch oft um psychisch sehr labile und verzweifelte Menschen geht, da kann man schwer sagen: hast halt Pech gehabt, bist an den (für dich) Falschen geraten.
 
ich meinte mit der schuldzuweisung niemanden von euch, sondern die kritik die man eben oft liest und von der eh keiner weiß, ob es wirklich stimmt (daß sich angeblich wer umgebracht hat weil er was falsches gesagt hätte... )

ein heikles thema, ich sprech es trotzdem an:
ich meine, dass selbstmord eine entscheidung ist, die man alleine trifft.
wer sich dazu entscheidet, dieses leben zu beendet, der entscheidet sich dazu, weil er es so will.
labil oder nicht... ich war einmal kurz davor und hätte auch dem blödmann die schuld gegeben, der mich in diese verzweiflung getrieben hat damals. aber letztendlich war es MEINE entscheidung und nicht seine.
und ich habe dann an meine kinder gedacht und MICH dazu entschieden, dass ich weiterhin da gebraucht werde.
andere entscheiden sich anders. es ist zu respektieren.

liebe grüße, sonja
 
Als meine Scheidung im Winter Ihren Höhepunkt nahm, dachte ich auch an selbstmord und wie man es am besten mache sollte. Doch statt dessen hab ich einen Text geschrieben.

Selbstmord im Winter :

Ich sprang von der Müngstener Brücke, doch der Schnee war so hoch,das ich nur einen Krater hinterließ.
Ich wollte mich mit Autoabgasen vergiften, aber die Batterie war leer vom Frost.
Ich legte mich auf die Gleise, aber der Zug hatte verspätung.
Als ich hofte zwischen den Gleisen erfrieren zu können, kam eine Meute Hunde und hat mich angepisst bis ich wieder auftaute.
Ich ging Heim und drehte den Gashan auf , aber ich hatte die Gasrechnung nicht bezahlt und die Leitung war gekapt.
Ich wollte mich erhängen aber ein Förster traf das Seil , anstatt auf mich zu schießen.
Ich flog nach Italien an das Mittelmeer, und das Flugzeug stürzte nicht ab.
Ich Geriet in den Kugelhagel der Mafia, doch keiner zielte auf mich.
Im Hotel ging ich mit dem Fön in die Badewanne, doch 110 Volt brachten mir nur Zahn- und Gliederschmerzen.
Ich wollte mich ertränken und ging ins Meer, ein großer Wahl verschluckte mich.
Als es in seinen Magen komisch roch, machte ich mein Feuerzeug an, um zu sehen ob noch jemand da ist.
Es gab einen lauten Knall und ich war wieder zuhause in Deutschland, bei meiner Familie, meinen Freunden / Bekannten und meiner Gemeinde, wo ich hin gehöre.
Ich Fragte den Herrn, wo er war, als ich Ihn am nötigsten brauchte.
Er sprach : " Hast du nicht die Spuren im Schnee gesehen ." ich antwortete : " ich habe meine Spuren im Schnee gesehen."
Er sagte :" Du irrst dich, es waren meine Spuren, denn ich habe dich in meinen Armen getragen."

Man muß kein Christ sein um Glück zu haben. jeder kann / hat einen Sinn und eine Aufgabe auf dieser Welt ( haben ).
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber Lars, da hast Du die Geschichte von den "Spuren im Sand" gut
umgesetzt! - Übrigens: Die Brücke kenne ich! Ich mag kaum hinaufschauen,
geschweige denn hinunter. - Sei behütet! -Ulrike
 
Selbstmordgedanken hat warscheinlich jeder ein mal in seinen Leben, welcher Grund auch immer.
Mein Doktor im Krankenhaus fragte mich, als er mich schonend vorbereitete auf die Krankheit, ob ich einen Psychiater brauche. Da habe ich nicht lange nachgedacht und antwortete: "Ich hole mir meinen Psychiater selbst und zwar den Besten den es gibt." Meine Familie hat auch sehr geholfen.
Aber dieser hier ist unbezahlbar und ist nur zu empfehlen.
 
Zuletzt bearbeitet:
my home is my castel. Wohl dem ,der auf seine Famielie / Freunde bauen kann. ( Tiere nicht ausgenommen ).
Gruß Lars
 
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