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Rauhnacht-Aberglaube

Rabenweib

Active member
In den Rauhnähten darf keine weiße Wäsche im Haus zum trocknen aufgehängt werden, weil der Teufel sonst das Tuch nimmt und es als Leichentuch benützt im neuen Jahr.

In der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember darf keine Glut im Herd sein, weil sonst der Teufel dreinfährt.

Man soll sich still und unauffällig verhalten.

Füße Waschen und Haare schneiden verboten.

Morgens darf man nichts vom Boden aufheben, auf keinen Fall darf man pfeifen, man darf sich nichts ausborgen.

Wenn man Hülsenfrüchte isst (sagt man in Westfalen und Franken) dann kriegt man Geschwüre.

Man soll keine schwere Arbveit verrichten.

Die Geister werden je nach Gegend entweder freundlich als Gäste eingeladen oder mit Wacholderrauch vertrieben.

Haus und Stall werden gesegnet mit Weihrauch und Weihwasser.

Frauen und Kinder müssen Nachts im Haus bleiben, bevor die Sonne untergeht, bis die Sonne wieder aufgeht dürfen sie nicht raus.

Besenbinden ist ausdrücklich erlaubt, besonders der "Zwölftbesen", weil man mit dem die Raupen aus dem Kraut treibt.
Die Besen helfen auch gegen Ungeziefer und Hexerei.

Siehe auch hier:
(Admin: externer Link existiert nicht mehr)




Sonja
 
Da fällt mir ein, dass wir das Thema schon mal gestreift haben, sie hier bei und im Forum, weitere Infos spuckt natürlich auch unsere Suchmaschine auf SAGEN.at aus.

lg Berit
 
nur weiße wäsche? ich kenne das mit der gesamten wäsche die nicht zum trocknen aufgehängt werden darf ...

vieles ist mir neu was du hier noch aufgegliedert hast ... aber zusätzlich kenn ich noch dass tiere sprechen können aber das ist kein gutes zeichen weil dann stehen sie mit dem teufel im bunde ...
 
In den Rauhnähten darf keine weiße Wäsche im Haus zum trocknen aufgehängt werden, weil der Teufel sonst das Tuch nimmt und es als Leichentuch benützt im neuen Jahr.


Ist der Brauch losgelöst vom Leichentuch, dann darf auch andere Wäsche nicht aufgehängt werden. Besonders betont wird es oft, dass sie draussen nicht hängen darf.
Dies ist allerdings regional verschieden.
Begründung manchmal: Die "Wilde Jagd" (erkennbar an wilden Stürmen und schnell treibenden Wolken), könnte in der Wäsche hängen bleiben.
 
"Raunächte" (neue Rechtschreibung ohne -h-)
Der Name kommt nicht vom Frost, sondern vom alten (heidnischen) Brauch
Ställe und Häuser "auszuräuchern". Auch die Begriffserklärung "Rauch"
von Rauchwaren (Pelz u. Felle) ist zulässig. Dazu paßt z.B. das Grimmsche
Märchen "Allerleirauh". Wilde Jagd und Irrlichter Aberglaube stehen im Zentrum.
Frau Holle im Märchen ist ein Rest dieser Geschichten. Gegen das unheimliche
"Nachtvolk" versuchte man sich durch lärmende Umzüge, Fratzenmasken,
Böllerschüsse und Licht (Fackeln, Feuerwerk) zur Wehr zu setzen.
 
(Forts.)
In Bayern kennen wir die Perchtenumzüge, in Norddeutschland Rummelpottläufer.
Manche Menschen versuchten auf friedliche Art die "Schicksalsfrauen" u.a.
Gespenster milde zu stimmen. Leckere Speisen wurden ihnen hingestellt,
auch spezielle Lebkuchen für sie gebacken. - Warum sind diese Nächte vom
25. Dez. bis 6. Jan. so benannt? "Diese 12 Tage u. Nächte überbrückten
als eine nie ganz in die Koordinaten des gängigen Kalenders einzuordnende u.
deshalb auch nicht ganz geheuere Zwischenzeit den Unterschied zwischen
Sonnen- u. Mondjahr. Bisweilen wurden sie gar als dreizehnter Monat gezählt.
Das ist einer der Gründe, warum die 13 zur gefürchteten Unglückszahl wurde."
(Zitat aus UK, Unsere Kirche, Ev. Wochenzeitung).
Da fällt mir der Buchtitel von Ende ein: Jim Knopf u. die Wilde 13!
Viele Grüße und zum neuen Jahr alle guten Wünsche von Ulrike
 
meine grosmutter hat noch streng darauf geachtet dass in den raunächten keinerlei wäsche aufgehängt wird außerdem hat sie der frau percht milchreis oder eine andere weiße speise unter den hollerbusch gestellt.
 
Hallo Glasperle,

das klingt ja interessant. Wo hat denn deine Großmutter gelebt und stammt sie auch aus der Region oder hat sie den Brauch mit zu ihrem späteren Wohnort gebracht?
Und war das ein bestimmter Hollerbusch oder einfach nur irgend einer?

Herzlich willkommen hier im Forum Prost

Berit
 
sie stammt aus dem innviertel und sie war die letzte in diesem ort frei praktizierende dorfhebamme.
sie hat außerdem als grenze rund um das grundstück ho llerbüsche gesetzt indenen ihrem glauben nach die frau percht wohnte. und dort hat sie ihr speisen hingestellt.
 
Neue Beliebtheit von Raunächte-Ritualen
steht in der aktuellen ev. Wochenzeitung ein Artikel.
Esoterik, Neuheidnische Gruppen, kirchl. Meditationen, Kartenlegen ...
Die Menschen sind wieder vermehrt auf der Suche nach spirituellen Erfahrungen, die Zeit" zwischen den Jahren" bietet sich da an.
- In meinem persönlichen Umfeld hängen tatsächlich etliche Menschen keine Wäsche zum JAhreswechsel auf-wurde hier früher schon mal thematisiert - Daran rau ohne h zu schreiben finde ich immer noch gewöhnungsbedürftig
Kleine Bemerkung am RAnde von Ulrike
 
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