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Erlebter Aberglaube im Koralmgebiet

Elfie

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Erzählungen von der Koralpe:

„Im Volksglauben werden oft als Ursache von Unwetter unerlöste oder böse Geister angesehen, die zu besänftigen sind, um das Unwetter weg zu lenken oder abzuschwächen. Die Besänftigung der Geister erfolgte durch kleine Opfergaben.
Meine Mutter hat bei einen heftigen Hagelgewitter oft einen Schöpflöffel voll Milch hinausgeschüttet in der Hoffnung dass sich das Gewitter verzieht oder es zum hageln aufhört. War sehr erfolgreich, es hat immer irgendwann aufgehört zu hageln.“


„Im Volksglauben hat die Geisterstunde eine besondere Bedeutung. Man glaubt, dass es zur Erscheinung von Geistern, Verstorbenen, Teufel und Hexen kommt. Weiters haben Heilkräuter eine besondere Wirkung, wenn sie um Mitternacht gesammelt werden. Auch die Schatzsuche wird in der Geisterstunde als besonders erfolgreich angesehen.

Folgender Schwank hat sich auf der Koralpe in der 30iger Jahren des vorigen Jh. wirklich zugetragen. Es war bekannt, dass ein Kleinhäusler-Ehepaar besonders abergläubisch war. Das brachte zwei junge Burschen auf die Idee, dem Ehepaar einen bösen Streich zu spielen. In einer Vollmondnacht war das Ehepaar auf den Heimweg von der entlegenen Stadt Deutschlandsberg. Der eine Bursch fuhr nackt mit einer Scheibtruhe, in der der andere nackte Bursch saß, ihnen entgegen. Da ergriff das Ehepaar über Stock und Stein die Flucht. Die Burschen hörten noch wie die Frau zu ihrem Mann sagte: "Ich habe dir ja gesagt, dass man zur Geisterstunde nicht gehen darf".“


„Als meine Schwester noch ein junges Mädchen war ist sie am Weihnachtsabend um Mitternacht in den Stall geschlichen um die Kühe reden zu hören. Sie wartete allerdings vergeben, sie hörte nur das friedliche Widerkäuen der Rinder.“


„Rund um die Hochzeit gibt es viel Aberglauben, so zum Beispiel wird dem Wetter große Vorhersagekraft über die künftige Ehe zugesprochen. Windiges Wetter: in der Ehe wird es turbulent mit viel Streit zugehen. Regnet es, so wird dies für großen Kindersegen sorgen, in manchen Orten wird es als Omen für künftigen materiellen Reichtum angesehen.“
 
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