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Aberglaube - Tierwelt

cerambyx schrieb:
Wenn Schwalben im Haus nisten, a) schlägt kein Blitz ein und b) ist es ein Glückszeichen. (Eine Erklärung: Wenn kein Vieh mehr im Stall war, gabs auch keine Fliegen mehr für die Schwalben ...!)

Wie oft der Kuckuck im Frühjahr ruft, so viele Lebensjahre sind noch zu erwarten ...

Wenn der Hund Gras frißt, kommt schlechtes Wetter auf ...

Beißen die Bremsen verstärkt, kommt ein Gewitter ...

Grüße aus dem Steyrtal
Norbert
In Vorpommern:
Schwalben nisten nur an/auf Häusern mit "guter Strahlung", ebenso wie Störche.
Hornissen, Wespen suchen sich Häuser mit starker Strahlung aus und nisten in den Wänden, z.B. in meiner Hauswand :O(
Käuzchenrufe bedeuten, dass ein Mensch sterben wird, klingt wie: "Komm mit, komm mit!"
Kröten, die am Haus sitzen, soll man wegtragen und fortwerfen, angeblich ist das eine böse "Schrottporch"= eine Schrat- Kröte, die Unglück bringt.
Stine
 
Pomeranze schrieb:
In Vorpommern:
Schwalben nisten nur an/auf Häusern mit "guter Strahlung", ebenso wie Störche.
Hornissen, Wespen suchen sich Häuser mit starker Strahlung aus und nisten in den Wänden, z.B. in meiner Hauswand :O(
Käuzchenrufe bedeuten, dass ein Mensch sterben wird, klingt wie: "Komm mit, komm mit!"
Kröten, die am Haus sitzen, soll man wegtragen und fortwerfen, angeblich ist das eine böse "Schrottporch"= eine Schrat- Kröte, die Unglück bringt.
Stine

...da fällt mir noch ein: wenn ein Tier oder der Wind einen Strohhalm vor deine Tür gelegt haben, dann bekommst du an dem Tag noch Besuch.
Wenn dir jemand die kleinen "Windeier" oder "Schwundeier" von seinen Hühnern schenkt, meint er es nicht gut mit dir, sondern will deinem Haushalt schaden.
Also Eier über die Schulter werfen- hinter dem Zaun.

....
 
Hallo Stine,

Schwalben nisten nur an/auf Häusern mit "guter Strahlung", ebenso wie Störche.

Entschuldige, aber das ist ein esoterischer Blödsinn.
Es gibt naturwissenschaftlich keinen Hinweis auf solcherlei "Strahlung". Auch zoologisch gibt es keinerlei solche Hinweise.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Ich glaube, die Abgrenzung zwischen "esoterischem Blödsinn" und Volksglauben ist ohnehin schwierig. In diesem Forum haben schon einige Teilnehmer von "guten" und "schlechten" Plätzen berichtet. Ich bin nicht die Erste.
 
Nein, die Abgrenzung ist einfach und ziemlich klar. :)

Aus esoterischer Sicht könnte es etwa heißen: "ein Platz strahlt, da mußt Du hin..."

Aus ethnologischer Sicht könnte es etwa heißen: "dort treffen sich Leute. Gehen wir mal hin und fragen sie, warum sie sich dort aufhalten..."

:cool:

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Lieber Wolfgang,

ich verstehe, billige und teile Deine Bedenken/Abneigungen gegen Esoterisches, muß Dir da aber doch sehr unsauberen Umgang mit den Begriffen vorwerfen.

Du konstruierst Dir den Gegensatz, wie er Dir gefällt, nicht wie er ursprünglich war: Die Antithese "Esoterik" - "Ethnologische Forschung" stammt von Dir und kann genausogut als Antithese "Volksglaube/Aberglaube" - "Ethnologische Forschung" aufgebaut werden...

Ausgangspunkt war aber die Feststellung, daß "Esoterik" und "Volksglaube" schwer voneinander abzugrenzen seien - und da möchte ich Pomeranze nicht nur beipflichten, sondern sogar noch etwas weitergehen:

Esoterik IST der neue Volksglaube!

In froher Erwartung heftiger Diskussion
freundlich grüßend

D.F.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo D.F.,

Esoterik IST der neue Volksglaube!
diese Feststellung kann ich nicht teilen!
Es ist zweifellos festzustellen, dass die Leute genug haben von jenen Scharlatanen, die ihnen unter merkwürdigsten Versprechungen das Geld aus der Nase gezogen haben, sei es am Buchmarkt oder sei es in anderen Bereichen.

Ebenso zweifellos ist festzustellen, dass die Leute wieder ein Bedürfnis nach seriöser Information haben, sei es am Buchmarkt im Bereich der Europäischen Ethnologie und verwandten Fächern oder sei es in anderen Bereichen.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Hallo Wolfgang,

Deinen aufklärerischen Optimismus in allen Ehren - aber allein schon nach den Umsätzen des Esoterik-Marktes kann sich die Europäische Ethnologie nicht nur die Finger abschlecken...

Und selbst wenn das Bedürfnis nach seriöser Information zunehmen sollte, möchte ich doch darauf beharren:
Der alte Volks(aber)glaube ist bis auf wenige Relikte tot! Es mögen zwar die Volkskundler - ich wähle das Wort mit Bedacht! - die lieben alten Rauhnachttraditionen u. dgl. mit Samthandschuhen weiterstreicheln, aber für die weit überwiegende Mehrheit der Menschen haben diese Traditionen keine Bedeutung mehr.
Volks(aber)glauben sind dafür - häufig auf recht tiefes Niveau abgesunkene - esoterische Vorstellungen europäischer und außereuropäischer Tradition geworden.

Deswegen stünde es dem Europäischen Ethnologen gut an, auch diese Vorstellungen mit ebenjener Sorgfalt zu beobachten und als Forschungsgebiet zu schätzen, die er auf mittlerweilen bestenfalls museal gewordene Volksglaubensformen verwendet.
Und wenn jemand die Ansicht wiedergibt, Schwalben bevorzugten Häuser mit "guter Strahlung", ist das ebenso verbuchens- und erforschenswert wie die Vorstellung, die Rinder im Stall entwickelten in der Neujahrsnacht ganz unübliche Beredsamkeit...

Hiermit eine gute (durch schwatzhafte Tiere nicht gestörte) Nacht wünschend
D.F.
 
Tja, nun haben wir doch endlich das schöne Thema der Esoterik.... :smi_tanzt

für alle, die noch nicht lange in diesem Forum sind, die Esoterik ist das, was der Administrator so gar nicht leiden kann... aber vielleicht mag er ja selber ein Statement dazu abgeben?

Das Wort Esoterik leitet sich von dem Grichischen esoteros ab und bedeutet das Innere. Folglich sind Esoteriker jene, die sich mit dem Inneren beschäftigen, im Gegensatz zum wesentlich größeren äußeren, exoterischen Kreis. Die inhaltlich denkende Esoterik fragt nach der Sinnhaftigkeit, nach dem Warum, während die funkional denkende Wissenschaft nach dem Wie der Wirklichkeit fragt und forscht. Und um es sehr einfach auszudrücken die Esoterik ist alles jenes, was nicht wissenschaftlich erklärt und nachgewiesen werden kann, wie z.B. Akupunktur, Homöopathie, Bachblüten u.v.m. (Vgl. Esoterik und Christentum im Dialog, Pierre Bovet, Solothurn 1994)

Ich finde den Gedanken von D.F. nicht wirklich schlimm, denn auch ich vertraue mehr meiner Akupunkteurin, als meinen Röntgenbildern. Außerdem ist ein zu- und abnehmen an okulten oder esoterischen Gedankengut seit Jahrhuderten nachweisbar. Dem Wiederaufleben liegen gewissen Ereignisse zu Grunde wie z. B. Ende der französischen Revolution 1789 oder in Rußland die Abschaffung des staatlichen Monopols für Veröffentlichungen oder Ende der russischen Revolution 1917.

Wieso sollte der heutige Volksglaube nicht esoterisch sein zumal es die avantgardistische Kunst vor 100 Jahren schon war?

Aber eine Begründung hätte ich schon gerne von D.F. - ...

Einen schönen Abend noch

Berit
 
da war der D. F. wohl schneller, aber dennoch kann ich eine Aussage wie

aber für die weit überwiegende Mehrheit der Menschen haben diese Traditionen keine Bedeutung mehr

nicht ohne einen Beleg bzw. Begründung hinnehmen, denn so ist es einfach nur eine Behauptung.

Viele Grüße

Berit
 
Hallo D. F.,

Deinen aufklärerischen Optimismus in allen Ehren - aber allein schon nach den Umsätzen des Esoterik-Marktes kann sich die Europäische Ethnologie nicht nur die Finger abschlecken...
diese Feststellung ist wohl schon mehr als veraltet!

Dazu zwei konkrete Beispiele:

- Seit Jahren bekomme ich den Buchprospekt der Firma "A&M", eines großen Versandhauses für Bücher nach Hause. Ich weiß nicht, warum mir diese Firma den Prospekt zusendet, aber bevor ich diesen ins Altpapier gebe, blättere ich kurz über das Angebot. Bis vor etwa zwei Jahren hatte die Firma sicher gut 5 Seiten Esoterik-Literatur im Angebot, zu meiner Überraschung wurde das Esoterik-Angebot immer weniger, beim letzten Katalog war es gerade noch eine Seite...
Im Gegenzug waren im letzten Katalog erfreulicherweise mehrere Seiten ethnologische Bücher im Angebot.
Ich habe übrigens daraufhin beim "A&M"-Verlag angefragt, ob sie mir evt. Vergleichszahlen in Prozent schildern möchten, leider gab es keine Antwort.

- jene Buchautorin, die in weniger als 15 Jahren zur reichsten Frau Englands geworden ist und damit an Privatvermögen die Queen übertroffen hat, hat ihre Erfolgsromane "Harry Potter" zweifellos ziemlich seriös (und ohne jeglichen Fehltritt in esoterische Irrwege) aus ethnologischer Literatur zusammengestellt (Joanne K. Rowling).
Übrigens sei ihr schon aus diesem erfreulichen Grund der Erfolg beschieden!

Wolfgang (SAGEN.at)
 
So will ich mich denn ans Begründen machen...

Aber davor noch eine grundsätzliche Bemerkung:
Der Administrator tut meines Erachtens gut daran, das Forum von Diskussionen von der Art "In welchem Zeichen soll denn der Mond stehen, wenn ich meine Zehennägel schneide?" und "Wohin soll ich meinen neuen Traumfänger hängen, damit er meine Feng-Shui-Wohnung nicht stört?" freizuhalten!
Er irrt aber, wenn er solche Diskussionen also solche nicht für einen Forschungsgegenstand hält.

Zum hauptsächlich inkriminierten Satz:
aber für die weit überwiegende Mehrheit der Menschen haben diese Traditionen keine Bedeutung mehr
Die alten Vorstellungen des Volks(aber)glaubens, welche das Herz des Volkskundlers(!) erfreuen und als würdiger Forschungsgegenstand gelten, wurzeln zum Gutteil in einer von Christentum und Landwirtschaft geprägten Welt. Da nun aber das eine wie das andere die Lebenswelt sehr vieler Menschen nicht mehr entscheidend prägen, verlieren auch die entsprechenden Vorstellungen an Kraft. Wenn z. B. nicht mehr 75 %, sondern nur noch 5 % der Bevölkerung mit der Landwirtschaft zu tun haben, verliert zwangsläufig der ganze Bereich von Vorstellungen, die mit dem bäuerlichen Jahreslauf zu tun haben, an Bedeutung für die Mehrheit der Menschen.

Da auf der anderen Seite bei Vielen ein gewisses Bedürfnis nach Aberglauben und irrationalen Vorstellungen vorhanden zu sein scheint, muß es von anderswo abgedeckt werden - meines Erachtens eben mit esoterischen Traditionen und "Traditionen".
Diese sind dann aber für jemanden, der die Ethnologie nicht auf Lederhosenträger und Viehsegen reduziert, dokumentierens- und erforschenswert.

Zu den Umsätzen des Esoterikmarktes:
Ich habe mir kurz das Internet-Angebot der erwähnten Firma angesehen und finde einen stattlichen Bestand von esoterisch-magisch-grenzwissenschaftlich behauchter Literatur, während ich in den Rubriken nicht einmal sehe, wo ich ethnologische Literatur suchen sollte.
Aber selbst wenn eine Abkehr von Esoterischem festzustellen sein sollte, wäre auch diese Abkehr ein würdiger Forschungsgegenstand!

Also: Esoterisches nicht "ausgrenzen", sondern erforschen!

Dazu einen schönen Tag wünschend
D.F.
 
Zum Thema Esoterik: Als" erfahrene" Buchhändlerin habe ich festgestellt:
immer mehr Kunden kamen mit der direkten Frage: Wo ist die esoterische
Abteilung. Ein Faktor der Pleite meiner Firma war vielleicht: meine Chefin
hat nicht jede "Mode" mitgemacht. So ist es überall: man kann Profit
herausschlagen, vor allem mit der Sinnsuche der Menschen. Gegen die
großen Händler und Verlage hat der kleine Mittelstand wenig Chancen, allein
die geringen Rabatte bei Kleinstmengen guter Literatur lassen dich schnell
"sterben" (geschäftlich). - Hier noch ein guter westfälischer Spruch:
Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich das Wetter, oder es bleibt,
wie s ist! - Übrigens lieben die Wespen unser Haus (gute Strahlung), eine Kröte
im Keller (bringt Unglück)hatten wir auch schon mal. Also freue ich mich über die
"Ausgewogenheit"!? Ulrike
 
@ D.F.

So richtig überzeugt bin ich eigentlich immer noch nicht...

Kann man überhaupt von einem alten Volksaberglauben sprechen? Ist der Aberglaube nicht eher etwas, was mit der Zeit lebt? Wann kann man davon sprechen das der Volksaberglaube verklungen ist? Und wodurch?

Und wenn die Traditionen heute für den Großteil keine Bedeutung mehr hätten, warum werden sie dann immer noch "gepflegt"?
Ich glaube, dass Traditionen ein Grundbedürfnis der Menschen nach Halt und Sicherheit stillen und vorallem ein Gefühl der Gemeinschaft, der Zusammengehörigkeit geben. Demzufolge werden Traditionen nie an Bedeutung für die Menschen verlieren.

Viele Grüße

Berit
 
*freu*, dass mein bescheidenes Erinnerungsfragment die Gemüter so in Wallung versetzt...
Für mich ist es sehr nahrhaft, über die Dinge, die mich schon seit Jahren begleiten, mit Volkskundlern(!) und erfahrenen Bücherfrauen zu diskutieren. :O)
Um ehrlich zu sein, überzeugt mich die angebotene Unterscheidung von Esoterik und Volkskunde nicht wirklich.
Und ich wage zu behaupten, dass beides ohnehin schon lange in Verbindung steht.
Zuerst einmal müsste man sich schon die Frage stellen, welchen Bereich ESOTERIK konkret umfasst.
Sind das eben diese, die einer wissenschaftlichen Prüfung nicht standhalten können und das auch gar nicht anstreben, weil es ihrer Natur nicht entspricht? Deckt die E. einen Bereich außerhalb der Wissenschaft und der etablierten Religionen ab? Behauptet sie, da gäbe es noch etwas, das sich mit eben diesen beiden Erkenntniswegen (auch ein Streitpunkt?) nicht erkennen ließe? Astrologie, Geomantie, Zahlenmystik, Handlesen, Tarot, Yoga usw... erheben den Anspruch, genau dieses fehlende Stück "Spiritualität"mit ihrer speziellen Praktik oder Lehre ausfüllen zu können.


Erstes Problem: Wo befindet sich in diesem Rahmen der Volksglaube? Ist er wissenschaftlich überprüfbar? Sicher nicht. Wissenschaftlich ist er in dem Sinne, dass er das Überlieferte sammelt. Das Beschriebene darf in seiner Wirksamkeit angezweifelt werden. Wo ist da der Unterschied zur "guten Strahlung", bzw. dem "guten Platz". Ich habe nicht behauptet, dass meine Aussage eine Wahrheit wäre.

Zweites Problem: Der Volksglaube hat esoterische Themen seit Jahrhunderten in sich aufgenommen und sie profanisiert.

Beweise? :O)
 
Berit (SAGEN.at) schrieb:
@ D.F.

So richtig überzeugt bin ich eigentlich immer noch nicht...

Kann man überhaupt von einem alten Volksaberglauben sprechen? Ist der Aberglaube nicht eher etwas, was mit der Zeit lebt? Wann kann man davon sprechen das der Volksaberglaube verklungen ist? Und wodurch?

Und wenn die Traditionen heute für den Großteil keine Bedeutung mehr hätten, warum werden sie dann immer noch "gepflegt"?
Ich glaube, dass Traditionen ein Grundbedürfnis der Menschen nach Halt und Sicherheit stillen und vorallem ein Gefühl der Gemeinschaft, der Zusammengehörigkeit geben. Demzufolge werden Traditionen nie an Bedeutung für die Menschen verlieren.

Viele Grüße

Berit
Oh, Berit, du hast inzwischen auch geschrieben...

Ich glaube auch, dass Traditionen erst verschwinden werden, wenn die Menschen nicht mehr da sind. Aber Traditionen verändern sich. In meiner Umgebung ganz enorm. In sozialistischen Zeiten waren viele Traditionen unerwünscht, bzw. versuchte die Staatsführung sie zu unterdrücken. ( Weihnachtsengel wurden im Geschäft als "Jahresendfigur mit Flügeln" verkauft!) So ein Irrsinn hat sich natürlich nicht durchgesetzt. Trotzdem- wenn ich so lese, was für Sachen man hier zum Beispiel vor einigen Jahrzehnten zu Ostern gemacht hat! Davon gibts keine Spur mehr! Hab vor 6 Jahren mit 2 Kindern zum letzten Mal Osterwasser geholt. Vor 80 Jahren waren aus diesem Grund noch ganze Dörfer unterwegs.
Dafür aber ist Halloween ganz groß im Kommen- wirklich gruselig. Es ist ein reines Kostümfest und die Kinder gehen von Haus zu Haus, um Süßigkeiten zu bekommen. Das macht natürlich Spaß, aber kaum ein Kind weiß, WARUM es so ein Fest gibt und woher es kommt. Es ist sinn- entleert.

Grüße von Pomeranze
 
@Berit

Ist der Aberglaube nicht eher etwas, was mit der Zeit lebt?

Wenn Du einerseits diese Frage stellst und andererseits von meiner Argumentation nicht überzeugt sein willst, bin ich doch etwas verwundert, denn wo ist der Unterschied in unseren Ansichten - außer höchstens darin, daß ich nicht den schwammigen Begriff der "Zeit" verwende, sondern auf etwas präziser faßbare reale Lebensumstände zurückzugreifen versuche?


Freundlichst grüßend
D.F.
 
aber kaum ein Kind weiß, WARUM es so ein Fest gibt und woher es kommt. Es ist sinn- entleert.

Ich denke wiederum auch nicht, dass Kinder und Erwachsene (!) früher, also mindestens 70 Jahre her *lach, aufgeklärter darüber waren was sie da eigentlich genau feiern und wo die Bräuche und Riten herkommen und wie sich die Tradierung entwickelt hat.

Viele Grüße

Berit
 
Die Diskussion ist zwar ziemlich interessant, aber ich würde mich von der Teilnahme daran eher zurückhalten, weil ich zu wenig über Esoterik weiß und mich auch wenig dafür interessiere. Das überlasse ich den Fachleuten;-)
Tja, diesmal bereitete mir auch die Sprache gewisse Probleme beim Verstehen, das muss ich zugeben…

Ehrlich gesagt, ärgern mich aber auch ein bisschen die unzähligen Regale mit esoterischer Literatur in unseren Büchergeschäften, wobei nach einem Buch zur Landeskunde oder Ähnliches sehr lange gesucht werden muss. Will niemanden beleidigen, aber bei vielen Titeln solcher Bücher und Inhaltsverzeichnissen unterscheide ich sie schlecht von science-fiction Literatur. Ich kann sie nicht für ernsthaft halten. Und ich glaube auch nicht, dass esoterische Richtungen bzw. Vorstellungen den Menschen Volksglauben und Traditionen ersetzen können. Berit hat es sehr gut ausgedrückt;-) Auch wenn manche Bereiche von Volksglauben in letzter Zeit infolge der gewissen sozialen und anderen Prozesse wirklich nachgelassen haben, werden sie in der übersehbaren Zukunft sicher nicht verschwinden!

Zur angesprochenen Frage der möglichen Vereinigung bzw. dem Ineinandergreifen von Esoterik und Ethnologie kann ich ein Beispiel anführen, dass vielleicht für Wolfgang besonders interessant wäre, weil er schon nicht einmal betont hat, dass er das „Fabulieren“ nicht leiden kann:

Ich habe im Runet zufällig auf die Homepage einer Frau gestolpert, die sich Mountinia nennt. Diese Frau hat eben Esoterik und Ethnologie zu vereinigen versucht und ihre eigene Theorie der „Ethnoterik“ entwickelt. Unter Ethnoterik versteht sie den Sinn und die Gestalten der bewohnten Orte (Ethnologie plus Esoterik). Sie schlägt vor, ethnoterische Expeditionen zu unternehmen, deren Ziel ist, den Sinn eines Ortes herauszufinden und so sein ethnoterisches Porträt und seine ethnoterische Karte zu schaffen. Dabei erklärt sie weder den einen Begriff noch den anderen. Was sie aber nicht dabei gestört hat, die neu erfundene Theorie in der Wikipedia zu posten.

Wie ich es beurteilen kann, konnte sie ihre Ideen nicht weiter entwickeln. Die Seite scheint wenigstens verlassen zu sein.

Und es wird auch keine Lüge meinerseits sein, wenn ich sage, dass ich darüber froh bin;-)

Liebe Grüße
Oksana
 
Hallo Oksana,

ärgern mich aber auch ein bisschen die unzähligen Regale mit esoterischer Literatur in unseren Büchergeschäften, wobei nach einem Buch zur Landeskunde oder Ähnliches sehr lange gesucht werden muss. Will niemanden beleidigen, aber bei vielen Titeln solcher Bücher und Inhaltsverzeichnissen unterscheide ich sie schlecht von science-fiction Literatur. Ich kann sie nicht für ernsthaft halten.

Danke - stimme Dir völlig zu! :smi_klats :smi_blume


und ihre eigene Theorie der „Ethnoterik“ entwickelt
aber die Wortschöpfung ist zumindest lustig:kopfkratz
Das ist überhaupt so eine Eigenart der Esoterik-Autoren, dass sie recht fröhliche Worte erfinden und sich gleich bei Wikipedia eintragen. Ich kenne da so einen Autor, der hat nach seinen eigenen Worten die "Landschaftsmythologie" erfunden und sich auch gleich selbst bei Wikipedia als gleichsam der große "Entdecker" eingetragen. Dort merkt natürlich niemand diesen haarsträubenden Unfug...

Wolfgang (SAGEN.at)
 
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