• Willkommen im SAGEN.at-Forum und SAGEN.at-Fotogalerie.
    Forum zu Themen der Volkskunde, Kulturgeschichte, Regionalgeschichte, Technikgeschichte und vielem mehr - Fotogalerie für Dokumentar-Fotografie bis Fotogeschichte.
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst Du eigene Beiträge verfassen und eigene Fotos veröffentlichen.

Westfälische Sagen

Unter www.alt-arnsberg.de - finden sich schöne alte Sagen, z.B.
auch vom Knüppelhund (der eigentlich in meiner Heimatstadt lebt!).
Möchte hier den Hinweis für Interessierte geben! Viele Grüße von Ulrike

Nun, ich glaube mal ... und damit Hallo Ulrike,
der Knüppelhund ist eine beliebte Geschichte, gleich dessen in welcher Form und welcher Stadt.
Habe zur Sicherheit nochmal nachgeschaut und fand die Geschichte in ähnlicher Form im Buch: Sagen des Sauerlandes.
In diesem Buch bezogen auf die Stadt Arnsberg.
Aber warum sollte der Köter nicht auch in Schwerte (nur einige Meter von Arnsberg entfernt) sein Unwesen getrieben haben.

DANKE und GRUSS
Alt-Arnsberg
 
Diesmal zwei Sagen , die bei Hagen (Westf.) an der Lenne/Harkortsee
"sich zugetragen haben"! Hallo Volker: Weiße Jungfrauen in Sicht!
(Hagen-)Elsey
Ein einsamer Wanderer war spät in der Nacht auf dem Heimwege. Der Weg
führte an der Lenne entlang. Plötzlich standen zwei (!) weißgekleidete Frauen
vor ihm. Sie jammerten und klagten. Da fragte sie der Mann:"Was ist mit euch
los? Was jammert ihr?" Da sprach eine der Frauen:"Wir sind zwei arme
Jungfrauen. Wir können im Grabe keine Ruhe finden. Du kannst uns helfen.
Wenn du morgen um dieselbe Zeit noch einmal an diese Stelle kommst, dann
sind wir erlöst. Wenn du Angst hast, alleine zu kommen, kannst du auch jemanden mitbringen." Der Mann erwiderte:" Gut, ich werde kommen." In
Wirklichkeit aber hatte er große Furcht und dachte bei sich:"Ich werde mich
hüten. Das ist mir zu gefährlich." Er hielt sein Wort nicht und blieb am nächsten Abend daheim.
Einige Wochen vergingen. Da war der Mann wieder einmal spät in der Nacht auf dem Heimweg. Er kam an die Stelle, wo er den Jungfrauen begegnet war.
Da standen sie plötzlich vor ihm. Diesmal aber waren sie schwarz gekleidet.
Sie jammerten laut:"Die Frist ist verstrichen. Jetzt kannst du uns nicht mehr
erlösen. Wir haben nun keine Hoffnung mehr." Er erschrak. als ihm die Frauen
weinend um den Hals fielen. Es gelang ihm, sich loszureißen. Atemlos rannte er heimwärts. Zu Tode erschöpft erreichte er sein Haus. Er legte sich nieder.
Nach vier Tagen war er tot.
Die 2. Geschichte folgt demnächst!
Viele Grüße von Ulrike: Versprechen soll man halten!
 
Weiße Jungfrauen von Harkorten
In einer stürmischen Herbstnacht war ein Vater mit seinem Sohn auf dem Heimweg. Sie wohnten auf dem Spielbrink. Ihr Weg führte durch den Harkorter Wald. Es war gerade Mitternacht.
Der steile Weg machte dem Vater das Atmen schwer. Er blieb keuchend weit hinter seinem Sohn zurück. Da stellten sich dem Jungen zwei weißgekleidete Frauen in den Weg. Sie fragten ihn:"Weißt du, wie spät es ist?" Der Junge antwortete:"Es ist schon Mitternacht!" Ohne ein Wort zu sagen, gingen die beiden Frauen weiter. Der Junge rief noch hinter ihnen her:"Wartet doch! Mein
Vater kommt gleich. Dann können wir zusammen gehen." Doch die beiden weißgekleideten Gestalten waren plötzlich verschwunden.
Zu Tode erschrocken blieb der Junge stehen. Vor Aufregung zitternd erzählte er seinem Vater, was er erlebt hatte. Der Vater versuchte vergeblich, seinen Jungen zu beruhigen. Dann gingen sie schweigend nach Hause.
Noch in derselben Nacht bekam der Junge Fieber. Nach drei Tagen war er tot.
- Alle Einwohner von Harkort(en) fürchteten sich vor den beiden Jungfrauen, die
in der Geisterstunde zwischen Mitternacht und ein Uhr im Harkorter Wald erscheinen. Bald getraute sich niemand mehr, zur Nachtzeit durch den Wald
zu gehen.

Nun gute Nacht! Ulrike

zu gehen.
 
Danke für das freundliche Interesse! Hier im Forum unter Aberglaube/
Spukhäuser stehen noch mehr von diesen Geschichten! - Viele Grüße von
Ulrike
 
Fand in einem Buch von 1957 einige schöne Sagen aus dem Märkischen
Sauerland , nur in Kürze einiges über die dort heimischen Zwerge (fand
ich besonders schön):
In einem Schleifkotten in Iserlohn half ein solch fleißiges Erdmännken
dem Besitzer über Nacht und erledigte die Arbeit (Messerschleifen).
Der Mann beobachtete dies einmal heimlich und erbarmte sich, als er das
zerrissene Wämmesken (Wams) bemerkte. Dankbar ließ er einen
feinen neuen Anzug nähen. Das Erdmännken tanzte freudig, als es ihn fand:
Hm, hm, bat sall de Junker noch schleypen? Es hüpfte fort und kam nicht wieder.
(Diese Erdmännken erinnern an die Heinzelmännchen z.B. von Köln)-
Boshafter sind die Heitmännken, eine Art "Hockauf". Sie rufen: Heit, heit! und
locken so die Menschen. Wer dem Ruf nachgeht, dem springen sie auf den Nacken und drücken ihn feste. -
Diebische Zwerge: Sie schleppen z.B. Kornähren fort.
Ein Bauer sah, wie ein kleiner Zwerg stöhnend eine Ähre fortschleppte.
Du Schniederken, wat hässe te hächen unner sau en klein Roggenaohr?
Vor Schreck ließ der Zwerg die Ähre fallen und verschwand. Beim Dreschen
dieser einen Ähre kamen 5 Scheffel Korn heraus! -
 
(Forts.)
Ein Knecht sah, wie Zwerge Ähren zum Nachbarhof schleppten. Er machte
seinen Bauern darauf aufmerksam. Dieser meinte nur: Laß sie doch, einige
Halme weniger machen uns nichts aus! Seltsamerweise wurde der Nachbarhof immer reicher und der nachsichtige Bauer verarmte. -
Später verbannten die Paters oft Zwerge, wenn diese auf einem Hof gesehen
wurden und die Geistlichen um Hilfe gerufen wurden.
Ein Mädchen sah morgens in der Asche des Herdfeuers so einen kleinen Zwerg.
Pater vom Kloster Scheda verbannten diesen und fuhren ihn in einem Wagen
fort. Weit draußen spannten sie die Pferde ab, der Wagen fuhr alleine weiter
und war nie mehr gesehen.
Ein anderer kleiner Mann ((Zwerg oder Männken) saß auf einem Stapel
Brennholz, bis zum letzten Stucken. Ein Pater sprach Beschwörungsformeln, aber
der Zwerg verteidigte sich: Ich habe hier Rechte! Man stellte ihm folgende
Bedingung: Jedes Jahr darf er von der Rübensaat 777 Körner auflesen,
dies muß aber schneller geschehen als die Zeit für ein Vaterunser. Danach
darf er sich auf einen Hahnenschritt dem Haus nähern. Er wurde zu einer
nahen Schlucht am Haus gebracht, da dort niemals Rüben gesät werden,
sitzt er dort noch heute.
Meine Quelle: In der Spinnstube, von Walter Ewig (wohl ein Lehrer) 1957
in Letmathe. Er erzählt wunderbare Geschichten in zusammenhängender
Form u. erklärt das Plattdeutsch. Das Inhaltverz.: Von Werwölfen, Spüken,
Hexen, Zauberwerk, Grenzsteinversetzer, Spökenkiekerei, Pest (Schwarzer
Tod), König Wittekind, Riesen u. Zwergen. Übrigens: eine Mäische ist
eine dicke, wohlgenährte Frau eines Meyers oder Dorfschulten. Mit dieser
"Fundgrube" werde ich noch einige Lesezeit verbringen! - Dies für heute
mit vielen Grüßen von Ulrike
 
Zurück
Oben