• Willkommen im SAGEN.at-Forum und SAGEN.at-Fotogalerie.
    Forum zu Themen der Volkskunde, Kulturgeschichte, Regionalgeschichte, Technikgeschichte und vielem mehr - Fotogalerie für Dokumentar-Fotografie bis Fotogeschichte.
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst Du eigene Beiträge verfassen und eigene Fotos veröffentlichen.

Volksmund - Situationskomik

Hermann Maurer

Active member
"San zwa gaunga mit da Staunga, da hintare is vorn gaunga."

Diesen Spruch hat mir heute spontan mein siebenundachzigjähriger Vater Hermann Maurer, Horn, gesagt! Wer eine Übersetzung braucht, soll sich melden!

Und wer ähnliche Sprüche kennt, möge diese anschließen! Aber bitte nur solche, die heute tatsächlich noch zu hören sind!! Also nix aus der Literatur oder aus google!!
 
"wer bei da voll`n schissl vahungert is söba schuid!"

(sagte meine oma immer wenn jemand nicht ordentlich essen wollte)



"fia an zwergl steigt sogar da soidot vom pferd!"

(für eine maulwurfsgrille steigt sogar der soldat vom pferd - damit ist gemeint: um sie zu zertreten, weil es schädlinge sind die pflanzenzwiebel fressen)
 
Die Staungan-Geschichte erinnert mich ein wenig an: "finster wars, der Mond schien helle...", aber die ist zu bekannt, um originell zu sein. Muss nachdenken...
 
mich erinnert es an ein sprichwort von dem ich leider nicht mehr weiß wie`s geht.... ich hab nur bruchstücke im kopf, vielleicht weiß jemand das ganze sprichwort?


....
im summa wenns schneibt,
dass da schnee 14 tog lang am dach`l liegn bleibt,
oft wia i mi ändern,
oft reiss i mi zamm,

muatta.....

in gotts nam.
 
Habe eben auch etwas volkskundliche Feldforschung gemacht, die Erzähler wollen der deftigen Inhalte wegen jedoch anonym bleiben ;)

Erzählerin:

"Auf dem Wasser, auf dem Wasser,
schwimmt die Schwiegermutter als a nasser."

"Die Gretel mag den Rudl nicht,
weil er von seiner Nudel riecht."

Erzähler:

"Donnerts im Mai, ist der April vorbei."

"Wenn's im März stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit."

"Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich's Wetter oder es bleibt wie es ist."

"Der dümmste Bauer hat die größten Kartoffeln."

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Bei uns im Drautal sagt man, wenn ein schlechtes Wetter kommt:
"Da Neb`l ziagt aufwerts, die Holzknecht ziag`n abwerts."
Wenn einer abstürzt: "Warst nit aufi gstieg`n, warst nit oba gfoll`n."
Wenn einer Heiratet: " Bist a mit`n scheanst`n Gwandl`n in greast´n Dreck kupft."
Wenn es kompliziert ist: "Es is nit anfoch, wenn mans dopplt zommlegt und amol umdraht."
 
Bauernregeln?
Stirbt der Bauer im Mai, ist für ihn der Mai vorbei!
Stirbt er aber im Oktober, braucht er keinen neuen Pullover.

Auch noch was deftiges, das ich gehört habe:
Das Gehwerk geht eh noch, aber das Stehwerk nimmer ...

far.a
 
Mr Sagsn gänn dazu nur sachn: "Mr muss s Lähm ähmd nähm, wies Lähm ähmd is".

Was dän Sagsn ansonsdn so sprichwärdlich einardich machd, einfach ma hier neinguggn:

(Administrator: Link existiert nicht mehr)

Drääsdnr
 
Bauernregel:
sind die Hühner flach wie Teller, war der Traktor wieder schneller.

wenn Wehwehchen beginnen: schlecht sehgn tua i guat, oba guat hearn tua i schlecht!
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn mir als Kind nach einer "Übeltat" selbst ein Missgeschick widerfuhr, pflegte meine Mutter zu sagen:
"Do hot da jetzt da Herrgott a Knittele g'schmissn"
 
"Der dümmste Bauer hat die größten Kartoffeln."
Anders ausgedrückt:
Die maximalen Dimensionen subterraner Knollenfrüchte steht in reziproker Relation zur spirituellen Kapazitaet des jeweils anbauenden Ökonomen. ;)


"Er geht weit voraus und sie drång (=eng, ganz nahe) hintnåch" ist heute noch ein häufig verwendeter Sager in unserem Dorf. Entstanden ist er in den 50er Jahren, als ein Bauernknecht vom Küchenfenster aus die damals noch seltenen wandernden "Sommerfrischler" (=Touristen) beobachtete.

Auch den Ausdruck "Krauscht håt's" (= es hat gerauscht), wenn sich eine Vermutung bestätigt, hört man immer wieder einmal. Er ist so entstanden: Anfang der 40er Jahre unterrichtete in der Dorfschule ein "reichsdeutsches Fräulein" (= Lehrerin aus Deutschland). Die Buben vermuteten, dass sie " n Busen ausschopp" (= ihre Brüste mit Hilfe von Papier vergrößerte). Sie berieten,wie das festzustellen sei. Ich weiß nicht wie sie es anstellten, jedenfalls ist es einem der Buben gelungen, durch ein gezieltes, sachtes "Anrempeln" zur Bestätigung der Vermutung zu gelangen, denn "krauscht håt's" !
 
Zurück
Oben