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Traum und Verbrechen

SAGEN.at

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Peter Nieuwland, der hervorragende holländische Mathematiker, erzählt:

In Amsterdam wurde eine schreckliche Mordtat begangen. Ein Mann aus Locle gebürtig, seinem Berufe nach Uhrmacher, wurde von unbekannten Männern überfallen, von Ihnen an Händen und Füßen gebunden und in den Kanal geworfen. Man zog ihn noch lebend aus dem Wasser, doch wenige Stunden darauf starb er, seine letzten Worte waren: "Ach, die Schurken!"

Unter den Papieren des Verstorbenen fand ich folgendes Billett, das wahrscheinlich kurz vor dem Überfall geschrieben worden ist: "Diese Nacht habe ich einen schrecklichen Traum gehabt. Ich träumte, daßzwei Männer mich faßten, banden und ins Wasser warfen. Das ist das vierte Mal, daß ich im Laufe von fünf Wochen diesen Traum habe. Gott schütze mich!"

Man hat noch ein zweites Billet des Uhrmachers gefunden: "Sollte ich das Leben durch irgendein Unglück verlieren, so ersuche ich diejenigen, die dieses Billett finden werden, Nachricht von meinem Schicksal meinem Vater, der Ratsherr in Locle ist, zu geben, damit er wisse, was seinem Sohne widerfahren ist."

Quelle: Natur und Kultur, Mai 1928, S. 184

Wolfgang (SAGEN.at)
 
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