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Sterz (Muas)

SAGEN.at

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Sterz (im Ennstal sagt man Muas dazu):

Zutaten:

1/4 l Weizenmehl
1/4 l Wasser
Salz
3 EL Schmalz

Zubereitung:
Das Weizenmehl mit siedendem gesalzenen Wasser übergießen. Ins heiße Fett geben und mit der Schmarrnschaufel fein zerkleinern.

Besonders appetitlich in einer Pfanne und auf dem Kochgogg serviert, wie es sich für eine Holzknechtspeise gehört!

Eier haben wir nicht gehabt, also hab' ich ihn grad a so gmacht: Mehl, salzen und gleich mit dem Regenwasser abrühren, den Teig ins Schmalz hinein, fest umgerührt in der Pfanne, dass er schön fein geworden ist und dass keine großen Brocken drin waren!
Da haben wir fest gegessen, weil wir doch einen Hunger gehabt haben!

"Der Großvater, der war Holzknecht, der hat gesagt, wenn man das Mehl mit dem heißen Wasser obbrennt, muss man's mit dem Gießen gut erraten. Es muss ein Klumpen sein, und den muss man schön durcharbeiten, damit keine mehlige Stelle bleibt.
Man kann ins Muas Äpfel, Birnen, Kirschen oder Heidelbeeren rein tun, auch Erdäpfel, die schon ins Mehl hineinpassiert werden"
Gisela Holzinger, Schleinsennin, Gumpenalm.

"Um's Grauwerden hat man müssen aufstehen, da hat's nichts anderes gegeben. Aber wenn ma zur Hütte zurück ist, dann war's Zeit zum Frühstückkochen, einen Sterz hab ich immer gemacht!"
Michl Oberfeichtner

Quelle: Inge Friedl, Auf der Alm. Wie's früher einmal war. Geschichten und Bilder vom alten Almleben. Wien 2003, S. 134 - 135.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Ist der Perchtlsterz in der Steiermark eigentlich ein "besonderer" Sterz oder ein "normaler" Sterz, so wie ihn man in der Region für gewöhnlich kocht?

Irgendwo habe ich gelesen, dass im Perchtlsterz Eier mit verwendet wurden? Wer weiß mehr?

lg Berit
 
Hier habe ich drei Sterz-Rezepte aufgeschrieben, die ich hin und wieder selbst koche:

Heidensterz
Aus der Steiermark.
Fast eine "Nationalspeise" aber nicht einfach herzustellen. Braucht einige Erfahrung.

1,5 Ltr Wasser
1 TL Salz
30 dag Heidenmehl
10 dag Speckwürfel

Das Heidenmehl wird in einem Zug in das kochende Salzwasser geschüttet, sodass sich ein einziger Klumpen bildet. Diesen läßt man 10 Minuten ganz leicht köcheln.
Inzwischen werden die Spechwürfel (es kann durchaus Speck mit etwas höherem Fettanteil sein) ausgelassen und leicht angeröstet. Dann sticht man mit dem Stiel eines Kochlöffels ein Loch durch den Klompen und lässt ihn ungefähr 10 Minuten weiterkochen.
Danach gießt man das Wasser ab, zerteilt den Klumpen in feine Krümel und gießt den ausgelassenen Speck darüber.
Dazu Schwammerlsuppe!!!

Türkensterz:
aus Kärnten.
Die Engländer würden "All Days Breakfast" dazu sagen ;)

1/4 Ltr Maisgrieß (kein Maismehl!)
3/4 Ltr Wasser
Salz
Butter

Der Maisgrieß wird in eine weite Kasserolle geschüttet und so lange ohne Fett angerüstet (gelunden) bis er ein angenehmes Aroma entwickelt. Dann wird mit dem Wasser aufgegossen, gesalzen und bei kleinster Flamme unter ständigem umrühren weitergeköchelt, "so lange es geht".
Dann vom Feuer nehmen und einige Zeit ,mindestens jedoch 20 Minuten, offen stehen lassen.
In einer Pfanne Butter zerlassen und die Maismasse darin zu einem flockigen Sterz zerteilen.
Dazu Milchkaffe oder im Sommer Butter- oder Sauermilch.

Brennsterz:
aus Niederösterreich.
Der schmeckt mir persönlich nicht sooo besonders ...

250 g Mehl
1/2 Ltr Wasser,
Salz
15 dag Fett

Mehl mit kochendem Salzwasser übergießen und sofort verrühren. Dann den Teig in eine Pfanne mit dem heißen Fett schütten, zu möglichst kleinen klümpchen zerpflücken (am Besten mit zwei Gabeln) und gut, zu schöner goldbrauner Farbe rösten.
Dazu (Häferl-)Kaffee.
 

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