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Können Tiere im menschlichen Magen leben?

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Wenn europäische Reisende bei Naturvölkern Umfrage halten, was sie sich als Ursache dieser und jener Krankheit denken, so erhalten sie häufig zu ihrer größten Überraschung die Antwort, daß gewisse Tiere daran schuldig seien, die in dem Körper des Kranken Platz genommen hätten. [Dr. Max Bartels, Die Medizin der Naturvölker, Leipzig 1893] Mehr oder minder deutlich werden von einzelnen Volksstämmen, z. B. von den Dakota-Indianern, unter diesen Tieren böse Dämonen verstanden, die in Tiergestalt in die Körper eingedrungen seien, und zwar weiden seltsamerweise nicht bloß kleine wirbellose Tiere, sondern auch Wirbeltiere, von Amphibien und Reptilien aufwärts bis zu Vögeln und Säugetieren, genannt. Bei den Klamath- und Sioux-Indianern, bei den Zentral-Mexikanern und den Xofa-Kaffern sind es Insekten (Ameisen usw.), auch Eidechsen, bei den Karek- und anderen Indianern Kaliforniens der Frosch, bei den Eetar-Indianern die Schlange und bei den Dakotas die Schildkröte. Wenn auf Eetar ein Mensch an Epilepsie, ein Bewohner der Tanambar- und Timorlao-Inseln an einer Geisteskrankheit leidet, so ist es ein Vogel im Kopfe des betreffenden Menschen, der die Krankheit verursacht. Nach dem Glauben der Twana-, Chemakum- und Klallam-Indianer pickt ein Holzspecht am Herzen eines Kranken herum; in Siam ist es ein schwarzer Vogel (Krähe), der, gezwungen von den Maßnahmen des Medizinmannes, den Körper des armen, nunmehr genesenen Kranken verläßt. Aber wehe dem Medizinmann, wenn er den Kranken allein läßt! Denn augenblicklich wird der Vogeldämon zurückkehren und seine Eingeweide zerhacken. — Neben kleineren Vögeln (Lerchen usw.) gibt es auch größere und ganz große, die sich unter den Beschwörungen der Medizinmänner des krankmachenden Aufenthalts in menschlichen Körpern bezichtigen. Die Mamaktou-Ente und die Mpampaktish-Ente rühmen von sich: "Bauchschmerz ist die Krankheit, die ich mit mir bringe". Und der junge Wakasch-Kranich prahlt: "Die gebrachte Krankheit kommt von mir".

Den Gipfel des Glaubens an krankmachende Tiere erreichen die Naturvölker, die sogar Säugetiere eine solche Rolle spielen lassen. Bei den Twana-, Chemakum- und Klallam-Indianern gilt ein Eichhorn, bei den Sioux-Indianein ein Stachelschwein, bei andern ein Bock oder eine Ziege als Veranlasser der Epilepsie; die Pocken werden nach dem Glauben der Klamath - Indianer durch den Otter gebracht, ja die Dakota-Indianer lassen sogar den Bären, den Hirsch und den Büffel als krankmachende Dämonen in die Menschen eindringen.

Auf solche "Albernheiten" roher Naturvölker mit Verachtung herabzusehen, haben die Kulturvölker wahrhaftig keine Veranlassung, denn überall stoßen wir auch bei ihnen seit dem grauesten Altertum bis auf die neue und neueste Zeit auf Äußerungen des Volksglaubens, die mit den Behauptungen der Medizinmänner auf gleicher Stufe stehen. Denn auch hier glaubte man, bestimmte Krankheiten auf Eindringen böser Dämonen in den menschlichen Körper zurückführen zu müssen.

Im Schwabenlande z. B. fürchtet man ganz besonders den Dämon Bettzaierte (Bettzehrerle?), der in Gestalt eines kleinen Tieres durch alle Ritzen in das Haus eindringe, um in einem menschlichen Körper seinen verderblichen Einfluß zu entfalten. In einer alten, immer wieder neu aufgelegten Schrift „Albertus Magnus bewährte ägyptische Geheimnisse für Menschen und Vieh, Brabant" wird folgende Beschwörungsformel als untrügliches Mittel gegen alle möglichen Krankheiten empfohlen:

"Bettzaierte und alle bösen Geister, ich verbiete euch meine Bettstatt, ich verbiete euch im Namen Gottes mein Haus und Hof, ich verbiete euch im Namen der heiligen Dreifaltigkeit mein Blut und Fleisch, mein Leib und Seel, ich verbiete euch alle Nägelloch in meinem Haus und Hof, bis ihr alle Berglein grattelt, alle Wässerlein wattet, alle Läublein an den Bäumen und alle Steinlein an dem Himmel zählet, bis uns kommt der liebe Tag, da die Mutter Gottes ihren zweiten Sohn gebärt. † † †"

Aber auch ohne Eingreifen böser Dämonen können nach dem nicht auszurottenden Volksglauben kleine Tiere mit Speise oder Trank in den menschlichen Magen gelangen und dort unter Hervorrufung gräßlicher Qualen fröhlich weiterleben. In dem im Jahr 1788 in Leipzig erschienenen und s. Z. weitverbreiteten „Noth- und Hülfsbüchlein für Bauersleute" berichtet der anonyme Verfasser folgende Geschichte aus der Bukowina vom April 1784:

"Ein walachischer Bauer aus dem Dorfe Dorna, wo der Kaiser eine neue Straße hat durchführen lassen, übernachtete bei einer Reise im vorigen Sommer auf dem freien Felde, aß sein bei sich habendes Abendbrot mit Appetit und weil ihn Durst ankam, trank er aus einem stehenden Wasser und verschluckte drei kleine Kröten mit, die er in der Dunkelheit nicht gesehen hatte. Sowie nun diese Tiere in seinem Magen größer wurden, verursachten sie immer mehr Schmerzen. Alle angewandten Mittel, sie aus dem Leibe zu schaffen, waren vergeblich, bis er es endlich mit einem Sauerbrunnen bei Schara an der türkischen Grenze versuchte, dessen Wasser allen Tieren tödlich und nur dem Menschen heilsam sein soll. Der Walache trank in Menge davon und brach endlich zwei ziemliche Kröten weg. Die dritte aber wollte nicht nachfolgen, und zu Anfang

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Ein Kröten erbrechender Bauer

des Märzen starb der Mann. Diese Geschichte lehrt, daß man nicht aus jeder Pfütze trinken müsse, und daß die Kröten im Leibe nicht guttun, wenn sie schon nicht so giftig sind, als man gemeiniglich glaubt!"

Solches geschrieben im Jahrhundert der Aufklärung von einem Manne, der, nach dem Stile und Inhalt des ganzen, s. Z. weitverbreiteten Volksbuches zu schließen, zu den Gebildetsten seines Volkes gehört haben muß. Die Aufklärung ging eben noch nicht so weit, um den Glauben an solche Schauermärchen zu verhindern. Ja sogar noch in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als schon der siegreiche Aufschwung der Naturwissenschaften begonnen hatte, wußte man im Schwabenlande von drei gelehrten Herren zu erzählen, von denen der eine einen Frosch, der zweite einen Salamander, der dritte ein paar Schnecken in seinem Magen zu beherbergen glaubte. Ich habe in einem meiner Medizinischen Märchen [Levy & Müller, Stuttgart] diese hypochondrischen Grillen humoristisch verwertet, indem ich den Wunderdoktor Magnus Bombastus Vomiticus dem dicken Bürgermeister von Lalenburg durch ein Brechmittel, verbunden mit kräftiger Beschwörung, einen großen grünen Frosch aus dem Magen herauspraktizieren ließ. Früher aber, im Jahre 1861, während meines naturwissenschaftlichen Studiums in Tübingen ging ich daran, die Unmöglichkeit des Fortlebens verschluckter Kaltblüter im Menschenmagen zu beweisen, weil sie schon durch die Temperatur und den Mangel an Luft getötet und nachher durch den Magensaft aufgelöst würden. Im physiologischen Institut in Tübingen wurde von Professor Vierordt einem Hunde eine Magenfistel angelegt und darin eine kleine silberne, feindurchlöcherte Kanüle mit abschraubbarem Deckel vernäht. Und nun habe ich in diese Kanüle jeden Tag neue Tiere gebracht, von denen man annehmen konnte, daß sie zufällig einmal mit dem Wasser oder ungekochten Speisen (z. B. Salat) in den menschlichen Magen gelangen könnten, also Larven von Fröschen, Kröten und Salamandern, Larven von Wasserkäfern und Libellen, kleine Regen-Würmer, kleine nackte und Gehäuseschnecken. Das Ergebnis war fast immer das gleiche: nach 10 - 12 Minuten Tod, nach 15 - 20 Minuten schon wesentlich fortgeschrittene Auflösung und Verdauung. Somit war der Beweis für die Unmöglichkeit des Weiterlebens solcher Tiere geliefert, denn was im Hundemagen geschieht, mußte auch für den menschlichen Magen angenommen werden.

Und doch macht die Natur eine Ausnahme. Ja, es gibt einzelne Tiere, besonders Eier und Jugendformen von solchen, die, in den menschlichen Magen gelangt, leben bleiben, von da aus weiter in den Darmkanal und noch andere Organe wandern und dort sich zu vollständig reifen Tieren entwickeln.

Bei zwei Rundwürmern, dem Spulwurm und dem kleinen Madenwurm, sind es die vom Weibchen nach außen entleerten Eier, die bei jenem von mangelhaft gereinigten Gemüsen, bei diesem von den zum Kratzen benützten Fingern weg in Mund und Magen gelangen und dort durch die Einwirkung des Magensaftes ihre Hülle verlieren, so daß sich das Jungtier weiter im Dünndarm entwickeln kann.

An Trichinose erkrankt der Mensch nicht dadurch, daß, er Eier von Trichinen in seinen Magen aufnimmt, vielmehr muß dieser die mit ungekochtem Schweinefleisch (Schinken, Rauchfleisch) genossenen Jungen erst aus ihren Kalkkapseln herauslösen, bevor sie frei und beweglich und im Darmkanal zu geschlechtsreifen Männchen und Weibchen werden.

Eigentümliche Schicksale haben die Bandwürmer. Die Eier des im Hundedarm lebenden Zwergbandwurms mit gurkenförmigen Gliedern geraten nach ihrem Austritt aus dem Hundedarm leicht in den Pelz des Hundes, wo nach Melnikow die daraus ausgeschlüpften Larven zunächst in die Hundelaus und von da von den Fingern solcher Kinder, die viel mit Hunden spielen, mitsamt der Laus in den Magen und, dort frei geworden, in den Darm des Kindes gelangen.

Bei den anderen Bandwürmern geschieht der Übergang vom Rind und Schwein auf den Menschen durch Vermittlung der sogen. Finnen, die mit roh genossenem Fleisch in den Menschenmagen eingeführt werden und von dort unversehrt in den Darm einwandern, wo sich dann an den sogen. Kopf immer neue geschlechtsreife Glieder ansetzen.

Über den Grubenkopfbandwurm im Menschen, dessen Entwicklungsgeschichte solange dunkel war, sind im Kosmosheft 6, 1918 von Dr. Hans Nachtsheim die neuesten Entdeckungen veröffentlicht worden. Aus den reifen, ins Wasser gelangten Eiern schlüpfen kleine Flimmerlarven aus, diese dringen in winzige Krebschen (Kopepoden) durch deren Mundöffnung, durchbohren nach Ablegung des Flimmerkleides die Magenwand des Krebschens, um sich dann in seiner Leibeshöhle festzusetzen. Wenn nun ein solches infiziertes Krebschen von einem jungen Fisch (Hecht, Forelle) gefressen wird, so wird zwar das Krebschen, nicht aber die Bandwurmlarve verdaut. Diese bohrt sich vielmehr durch die Magenwand durch und gelangt in die Muskulatur (Fleisch) des Fisches, mit dem sie später in den Menschenmagen aufgenommen wird. Ist nun der Fisch ungekocht genossen worden, so wandert die Larve unversehrt in den Darm und wird dort zum Bandwurm.

Was schließlich den häufig im Menschen lebenden Hülsenblasenwurm, den Jugendzustand des dreigliedrigen Hundebandwurms, betrifft, so ist seine Entwicklungsgeschichte verhältnismäßig einfach. Denn da die Eier dieses Hundewurms massenhaft abgehen und überall zerstreut weiden, so ist die Gefahr für den Menschen, bei ungenügender Vorsicht ein solches Ei in den Mund und Magen zu bekommen, sehr groß. Im Magen werden die harten Ei-Hüllen aufgelöst, worauf die ausgetretenen Larven ungehemmt vom Darm aus ihren Weg nach verschiedenen Organen des Menschen (Gekröse, Muskeln, Lunge, Leber) einschlagen und dort die Grundlage für die Entstehung zahlreicher weiterer Geschlechter bilden können.

Diese Ausnahme, die die Natur zugunsten einzelner schmarotzender Wurmgeschlechter dadurch macht, daß sie deren Gier und Jugendformen unversehrt den Magen des Menschen mit seinem ätzenden Verdauungssaft passieren läßt, ist eine der merkwürdigsten Vorkehrungen zur Erhaltung der Art. Es ist ja mit voller Sicherheit anzunehmen, daß alle diese Innenschmarotzer ursprünglich in früheren Generationen frei lebende Tiere waren. So mögen wir uns auch vorstellen, daß Millionen davon während des Laufes der Jahrtausende im Kampf ums Dasein zugrunde gingen, bis endlich die sichere Grundlage zur Erhaltung der Art dadurch gewonnen wurde, daß diese Tiere während ihrer ersten Entwicklungszustände eine Immunität gegen die Gefahren des Magens erwarben.

Quelle: Dr. Ludwig Hopf, Können Tiere im menschlichen Magen leben, in: Kosmos, Handweiser für Naturfreunde, Heft 2, 1920, S. 48 - 51;
© digitale Version: www.SAGEN.at

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Erbrochene Kröten:
Über einen Heiler (gest. 1950), der in Vivegnis (Provinz Lüttich, Belgien) wohnte:

"Der Ruf des Heilers hat im Laufe der Zeit legendenhafte Formen angenommen. Das belegt vor allem folgende Anekdote, die ich in meiner Jugend oft erzählen hörte: Die etwa sechzehnjährige Tochter eines berühmten Lütticher Arztes litt an einem Übel, für das ihr Vater und seine Kollegen, alle Universitätsprofessoren, keine Erklärung wußten. Die verzweifelte Mutter ging zu Pierre Vilette, ohne Wissen ihres Mannes und ohne die Kranke, die zu schwach war, um sie zu begleiten. Pierre magnetisierte eine Flasche Wasser. Kaum hatte das Mädchen davon getrunken, als es furchtbare Magenschmerzen bekam. Das wäre nicht so außergewöhnlich gewesen, hätte sich nicht in ihrem Erbrochenen eine lebende Kröte gefunden, die sich seit Wochen auf ihre Kosten ernährte.

Wie hatte das arme Mädchen sie verschlucken können? Ganz einfach: Eines Tages, in einem Ferienlager in den Ardennen, hatte sie ihren Durst an einer Quelle gestillt und dabei eine Kaulquappe erwischt. Meine Informanten versäumten nie, hinzuzufügen, daß der Vater seinen ärztlichen Stolz beiseite ließ und sich persönlich aufmachte, um dem Retter seines Kindes zu danken.

Noch heute, über 50 Jahre nach dem Tod des Heilers, zeugen Ex-Votos auf seinem Grab davon, daß Leute zu seinem Grab auf den Friedhof Rhêes in Herstal wallfahrten, um dort zu beten in der Hoffnung, daß ihnen geholfen wird."

Aus dem Ausstellungskatalog "Guerisseurs d'hier et d'aujourd'hui" (Heiler gestern und heute), Bastogne 2003, Übersetzung von mir
 
Würmer kommen bei Kindern auch heuer noch vor, zum Glück gibt es Medizin,
die diese rasch bekämpft. Bandwurmgeschichten kenne ich zwei, eine
erzählte mir eine ältere Kollegin: .... es war wie ein flacher Papierstreifen, man mußte
sehen, das der Kopf rauskam ...(Kriegserlebnis) -
eine andere erlebte ich im Krankenhaus: ein junges Mädchen mit mir im Zimmer
mit Bauchschmerzen (ich war frisch am Blinddarm operiert), es war nicht der
Blinddarm, sie war auch nicht schwanger - endlich kam man drauf: sie hatte
einen Bandwurm. Sollen die Leute bekommen, die viel rohes Fleisch essen
(Mett u. dgl.). -Ulrike
 
Ich bezweifle, dass so eine arme Kaulquappe auch nur 1 Stunde im Magensaft überlebt, das könnte wohl nur ein säureresistenter Lindwurm :D.
Bandwürmer sind da schon anders gestrickt, allerdings haben die ihr Revier ein Stück weiter. Eine Kollegin war mal ganz verzweifelt: sie hatte keine Beschwerden, fühlte sich nur immer matter und nahm an Gewicht ab, obwohl sie normal aß, sie dachte schon an Krebs. Bis sich eines Tages Spuren des Mitessers fanden.
 
Hier eine Nachricht über 62 magensäureresistente Schlangen.

Bei Munderkingen (Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg) gibt es in einer Wallfahrtskirche dieses Bild:

Der Text unter dem Bild berichtet:
"Nach Christi Geburt als da man zahlt 1498. Jhar, hat aines Cappelen Mesner Hausfraw alhie aus dem Brunen Ein schlangen Laich gethrunckhen darvon sie ain gar grosen leib bekhomen, derowegen sie die hochgebenebeyten Muoter Gottes Marie als ain gethrewe fürsprecherin In der Cappel alda angeruofft vnd gebeten das sie bey Ihrm Lieben Kündt Wolle Erwerben, vnd bitten das sie Ihres shweren Leibs Endtlediget wurde, derowegen sie Gott Erhört Und Ist, von gedachte frawen ohne allen shaden 62 Junge Shlangen khomen also das sie Hernach noch zweygantze Jarlang gelebt hat, Ist man Endlich Verursacht worden, den gemalten Brunen Alda zue Entshöpfen vnd saubern darin Ein Alte Shlang gefunden worden welche in der Lenge helt oder Ist 20 gemainer werckshuo vnd 3 zohl."

An der Empore der Kirche ist die Schlange abgebildet; darunter steht:
"Anno 1498 ist dieße hier angemahlte Shlang in dem brunen nechst der Capellen gefunden Worden hat in der Lenge gehabt 20 gemeine Werckshue und 3 Zohl." (Da der Werkschuh kein einheitliches Maß war, sondern je nach Ort/Region zwischen 28 und 32 cm variierte, kann ich das leider nicht genau umrechnen.)

Der Brunnen, in dem die Schlange lebte, ist noch vorhanden, aber in ein vergittertes Häuschen gesperrt (sicher ist sicher!):
 

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Wo ist da die Recherche? Ich hab bloß den Text gelesen und ein paar Fotos gemacht. Eigentlich wollte ich aus dieser Schlangengeschichte ja ein Kapitel für die Dokumentation machen, aber du siehst ja - ich hab mir bei Sagen.at so ein richtig kurzatmiges Arbeiten angewöhnt - mal hier ein paar Bilder rein, mal da ein paar Sätze ins Forum (dazu kommt, daß ich Schreiben ungeheuer anstrengend finde, obwohl ich mich damit lebenslang ernährt habe). Ich verlerne, wie es scheint, das Arbeiten ... Es hat halt alles seine Vor- und Nachteile.:smi_heult
 
Ich würde ja auch denken, das viele Tiere von der Magensäure aufgefressen würden, oder ersticken würden.
Es sind aber auch lebender Frösche in Schiefergestein oder in einer Weinflasche gefunden worden.
Betrug war damals ja auch nicht selten, um wichtiger zu sein.
Ich bin mir auch nicht sicher, was ich davon halten soll.
Vor allen solle ja besessene Leute auch Nadeln erbrochen haben.
MvG
 
meiner meinung nach sollte man noch dazufügen, dass es wichtig ist zu unterscheiden zwischen einem tier das wirklich in bzw am menschen lebt (wie würmer, parasiten usw usf.) oder krankmachende geister, die als tiere erscheinen und auch so im menschen leben, aber eben als geistwesen.
leider glauben viele das dies das gleiche ist und werfen alle erforschten phänomene in einen topf. heilerInnen (und anwesende, je nach ritual) sind dann in der lage eben dieses wesen als tier wahrzunehmen wie es den körper verlässt.
dazu kommt noch die heilmethode, krankheiten auf gegenstände und tiere zu übertragen, westliche wissenschaftler stufen das oft aus blindheit als betrug ein, wenn dann plötzlich irgendein tier erscheint und dies als krankmachend bezeichnet wird.
und weiters kommen dazu krankheitsbeschreibungen die man als tiere beschreibt, kopfschmerzen als specht der am kopf hämmert, oder das katergefühl nach einer zechtour, nervenschmerzen als "der wurm" und so weiter.
 
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