Dresdner
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In dieser Diskussion bitte ich euch um eure Meinung zum Thema:
„Sollte man in Museen / Ausstellungen fotografieren und die Bilder dann bei Interesse in entsprechenden Diskussionsforen, wie unserem Forum, ins Internet stellen?
Vorbemerkung:
Es geht mir um die rein private, nichtkommerzielle Nutzung des Bildmaterials bei Beachtung der in den einzelnen Ländern geltenden gesetzlichen Bestimmungen.
Meine Meinung zum Thema:
Ich bejahe grundsätzlich die oben genannte Fragestellung.
Geschichte und damit auch der Inhalt eines Museums gehören nicht dem Betreiber, sondern der Öffentlichkeit. Museen und ihre Mitarbeiter haben das Recht und die Pflicht, Geschichte zu erhalten. Sie haben aus meiner Sicht jedoch nicht einmal im Ansatz das Recht zu reglementieren, wer sich auf welche Art mit dieser Geschichte auseinandersetzt; immer unter der Voraussetzung, dass die Exponate keinen Schaden erleiden. Jeder Mensch soll die Möglichkeit haben, sich über ein Museum, eine Ausstellung informieren zu können. Mit Fotos wird man nie einen Museumsbesuch ersetzen können; Atmosphäre und Gesamtheit der Exponate lassen sich nicht im Internet darstellen.
Zudem sollte man die Frage des Zugangs zu Museen und Ausstellungen beachten. Zeitweilige Ausstellungen sind nur für eine bestimmte Zeit verfügbar und es gibt viele Gründe, warum man sie in dieser Zeit nicht besuchen kann. Auch aus geographischen Gründen ist es ggf. nicht jedem Menschen möglich, eine ihn interessierende Ausstellung aufzusuchen. Mobilitätseingeschränkte Personen haben Probleme bei der Anreise zu und mit dem Besuch einzelner Museen – nicht alle Einrichtungen sind barrierefrei zugänglich. Zudem gibt es in der heutigen Zeit immer mehr Menschen, die sich diese Dinge allein aus finanziellen Gründen nicht leisten können.
Wenn ich Fotos zu Museen und Ausstellungen ins Netz stelle, soll das immer eine Anregung sein, diese Schauen auch zu besuchen. Vielleicht sollten die Museumsdirektoren einmal darüber nachdenken, dass das kostenlose Werbung für "ihre" Einrichtungen ist.
Zur Situation in Deutschland am Beispiel meiner Heimatstadt Dresden.
Derzeit darf ich in allen Dresdner Museen fotografieren, teilweise gegen Erwerb einer Fotoerlaubnis. Eine Ausnahme bilden jene Ausstellungen der Staatlichen Kunstsammlungen (http://www.skd-dresden.de/de/index.html), welche sich im Residenzschloss befinden. Dies betrifft das Neue und das Historische Grüne Gewölbe sowie Sonderausstellungen. Ich habe mich aus diesem Grund auch an die Presseabteilung der SKD gewandt und um Bilder des Grünen Gewölbes gebeten – die Antwort der Institution steht noch aus.
Zur rechtlichen Situation:
Museen und Ausstellungen berufen sich auf ihr Hausrecht, wenn sie ein Fotoverbot aussprechen. Diese Position ist rechtlich äußerst umstritten, speziell wenn Exponate gezeigt werden, deren Urheberschutzrechte längst abgelaufen sind. Für den Museumsbesucher ist dieser Umstand äußerst unbefriedigend – das Aufsichtspersonal „tut doch auch nur seine Pflicht“. Fakt ist aber, dass immer mehr Museen Fotoverbote aussprechen, angeblich zum Schutz der Exponate und im Sinne der Verminderung von Belästigungen für andere Besucher. In Wahrheit geht es den Institutionen jedoch allein darum, sich Exklusivrechte (die sie in Wirklichkeit gar nicht besitzen) zu sichern und bei jeder Bilderfreigabe und dann nochmals bei jeder Veröffentlichung schlicht und einfach abzukassieren.
Einschränkungen:
1. Ich bejahe, zum Schutz der Exponate und im Sinne der Verminderung von Belästigungen für andere Besucher, das Fotografieren mit Blitzlicht und anderen Zusatzgeräten (Stative …) zu verbieten.
2. Dort wo aus religiösen Gründen Einschränkungen gegeben sind (z.B . Posieren neben einer Buddhastatue) ist ein Fotoverbot gerechtfertigt.
3. Bei bestimmten Gedenkveranstaltungen anlässlich von Ausstellungen sollten ebenfalls Fotoverbote herrschen. Ein Beispiel dafür wären Gedenkveranstaltungen von ehemaligen Insassen nationalsozialistischer Vernichtungslager.
Ich bitte möglichst viele Mitglieder des Forums hier ihre Meinung zum Thema darzustellen, da es aus meiner Sicht auch um ein Grundanliegen der inhaltlichen Gestaltung gerade dieses Forums geht.
Dresdner
„Sollte man in Museen / Ausstellungen fotografieren und die Bilder dann bei Interesse in entsprechenden Diskussionsforen, wie unserem Forum, ins Internet stellen?
Vorbemerkung:
Es geht mir um die rein private, nichtkommerzielle Nutzung des Bildmaterials bei Beachtung der in den einzelnen Ländern geltenden gesetzlichen Bestimmungen.
Meine Meinung zum Thema:
Ich bejahe grundsätzlich die oben genannte Fragestellung.
Geschichte und damit auch der Inhalt eines Museums gehören nicht dem Betreiber, sondern der Öffentlichkeit. Museen und ihre Mitarbeiter haben das Recht und die Pflicht, Geschichte zu erhalten. Sie haben aus meiner Sicht jedoch nicht einmal im Ansatz das Recht zu reglementieren, wer sich auf welche Art mit dieser Geschichte auseinandersetzt; immer unter der Voraussetzung, dass die Exponate keinen Schaden erleiden. Jeder Mensch soll die Möglichkeit haben, sich über ein Museum, eine Ausstellung informieren zu können. Mit Fotos wird man nie einen Museumsbesuch ersetzen können; Atmosphäre und Gesamtheit der Exponate lassen sich nicht im Internet darstellen.
Zudem sollte man die Frage des Zugangs zu Museen und Ausstellungen beachten. Zeitweilige Ausstellungen sind nur für eine bestimmte Zeit verfügbar und es gibt viele Gründe, warum man sie in dieser Zeit nicht besuchen kann. Auch aus geographischen Gründen ist es ggf. nicht jedem Menschen möglich, eine ihn interessierende Ausstellung aufzusuchen. Mobilitätseingeschränkte Personen haben Probleme bei der Anreise zu und mit dem Besuch einzelner Museen – nicht alle Einrichtungen sind barrierefrei zugänglich. Zudem gibt es in der heutigen Zeit immer mehr Menschen, die sich diese Dinge allein aus finanziellen Gründen nicht leisten können.
Wenn ich Fotos zu Museen und Ausstellungen ins Netz stelle, soll das immer eine Anregung sein, diese Schauen auch zu besuchen. Vielleicht sollten die Museumsdirektoren einmal darüber nachdenken, dass das kostenlose Werbung für "ihre" Einrichtungen ist.
Zur Situation in Deutschland am Beispiel meiner Heimatstadt Dresden.
Derzeit darf ich in allen Dresdner Museen fotografieren, teilweise gegen Erwerb einer Fotoerlaubnis. Eine Ausnahme bilden jene Ausstellungen der Staatlichen Kunstsammlungen (http://www.skd-dresden.de/de/index.html), welche sich im Residenzschloss befinden. Dies betrifft das Neue und das Historische Grüne Gewölbe sowie Sonderausstellungen. Ich habe mich aus diesem Grund auch an die Presseabteilung der SKD gewandt und um Bilder des Grünen Gewölbes gebeten – die Antwort der Institution steht noch aus.
Zur rechtlichen Situation:
Museen und Ausstellungen berufen sich auf ihr Hausrecht, wenn sie ein Fotoverbot aussprechen. Diese Position ist rechtlich äußerst umstritten, speziell wenn Exponate gezeigt werden, deren Urheberschutzrechte längst abgelaufen sind. Für den Museumsbesucher ist dieser Umstand äußerst unbefriedigend – das Aufsichtspersonal „tut doch auch nur seine Pflicht“. Fakt ist aber, dass immer mehr Museen Fotoverbote aussprechen, angeblich zum Schutz der Exponate und im Sinne der Verminderung von Belästigungen für andere Besucher. In Wahrheit geht es den Institutionen jedoch allein darum, sich Exklusivrechte (die sie in Wirklichkeit gar nicht besitzen) zu sichern und bei jeder Bilderfreigabe und dann nochmals bei jeder Veröffentlichung schlicht und einfach abzukassieren.
Einschränkungen:
1. Ich bejahe, zum Schutz der Exponate und im Sinne der Verminderung von Belästigungen für andere Besucher, das Fotografieren mit Blitzlicht und anderen Zusatzgeräten (Stative …) zu verbieten.
2. Dort wo aus religiösen Gründen Einschränkungen gegeben sind (z.B . Posieren neben einer Buddhastatue) ist ein Fotoverbot gerechtfertigt.
3. Bei bestimmten Gedenkveranstaltungen anlässlich von Ausstellungen sollten ebenfalls Fotoverbote herrschen. Ein Beispiel dafür wären Gedenkveranstaltungen von ehemaligen Insassen nationalsozialistischer Vernichtungslager.
Ich bitte möglichst viele Mitglieder des Forums hier ihre Meinung zum Thema darzustellen, da es aus meiner Sicht auch um ein Grundanliegen der inhaltlichen Gestaltung gerade dieses Forums geht.
Dresdner