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Ein profaner Kupferstich!

Hermann Maurer

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Es handelt sich hier um eine Arbeit des Augsburger (a. V. = Augusta Vindelicorum) Künstlers Johann Martin Will (1765 - 1805). Will ist vor allem als Stecher von Heiligenbildern bekannt. Zu den Seltenheiten dieser Zeit um 1800 gehören profane ("humoristische") Arbeiten, wie diese.

Kolorierter Kupferstich (Blattgröße: 10,7cm x 6,7cm) in Sammlung Prof. Hermann Maurer, Horn, Niederösterreich.

Dargestellt sind vier Frauen unter einem Baum. Zwei streiten ("reißen") sich um einen am Boden liegenden Mann, zwei weitere versuchen die Männer vom Baum zu ernten.

Text unter dem Bild: "Die Wittwen reißen sich um einen Mann, Weil doch nur Eine ihn besitzen kann."

Würden hier nicht Witwen genannt, könnte man die Darstellung durchaus als humoristisch sehen. Witwen waren aber in dieser Zeit kaum sozial abgesichert und daher oft an einer Wiederverehelichung interessiert, um nicht in Armut zu verfallen. Der Kupferstich stellt also ein soziales Spiegelbild seiner Zeit dar!
 

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