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Wer kennt die Berufsbezeichnung bzw. die Tätigkeiten eines Mühlzurichter?
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Absolut. Und das ist heute vielfach in Vergessenheit geraten. Im Rintelner Stadtteil Exten (Landkreis Schaumburg) gibt es einen der ganz wenigen heute noch erhaltenen und betriebsbereiten Eisenhämmer. Dort wurden noch bis 2004 von einem Familienbetrieb Gartengeräte hergestellt.Bitte auch noch berücksichtigen:
Eine Mühle mahlte früher nicht nur Korn, sondern es konnten viele verschiedene andere Tätigkeiten durch die Mühle erledigt werden:
außer "mahlen" konnte sie (...) Transmissionen Schmiedehämmer betreiben,
LG N
So ein "Einrichten" ist eine hoch komplexe Angelegenheit. Sie setzt nicht nur genaueste Produktkenntnisse und Kenntnisse über unterschiedliche Qualitätsanforderungen beim Endprodukt voraus, sondern auch solide technische Kenntnisse über die Funktionsweise und Bedienung der Anlage.Die Person, welche eine Mühle für die zu verrichtende Arbeit vorbereitet bzw. einstellt
Einrichten (!) der Wasserzufuhr, Regelung (Stärke) des Wasserzulaufes, verschiedene Mahlgeschwindigkeiten, aber auch verschiedene Ausgangsprodukte bzw. Güte, Qualität und/oder Feinheit des Endprodukts können ja stark variieren und somit verschiedene "Einstellungen" erfordern. Auch die Reinigung kann zu diesen Tätigkeiten gehören, um ungewolltes Vermischen/Verunreinigen von Endprodukten zu vermeiden - jedoch würde ich Letzteres schon dem Müller oder seinen Müllersburschen zuordnen. Ansonsten noch Wartungsarbeiten an Lagern (Schmierung), Lederriemen (Transmission), Zu- und Abfuhrleitungen etc. etc.
Hinweis: in neueren Großbetrieben findet sich noch der "Mühlenbescheider" ... jener der Bescheid weiß, also der Obermüller oder Mühlenwerkführer, früher daher der oberste Mühlenbursche ....
Ich hoffe damit helfen zu können.
Liebe Grüße aus dem Mostviertel ins Ennstal
Norbert
"rüsten" wird in dem Zusammenhang auch verwendet, wenn Maschinen oder Anlagen für bestimmte Verfahren und Prozesse hergerichtet, eingerichtet, aufgebaut oder eben ausgerüstet werden. Um dies zu ermöglichen verwendet man Rüstzeug, Hilfsmittel und Werkzeuge aber auch Können und Wissen. Sogar der Altar einer Kirche wird vor der hl. Messe gerüstet.Nun, die Berufsbezeichnung "Mühlenzurichter" konnte ich auf die Schnelle nirgends finden - was allerdings nicht heißt, dass es sie doch gab/gibt.
Eine gute Quelle ist hierfür jedenfalls "Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm" - dieses verweist unter "zurichten" auf die Verwendung in Verbindung "von Getreide" sowie "Mühlen" ... eventuell hat sich aus den Kombinationen diese (interne?) Bezeichnung des "Mühlenzurichters" ergeben?
Wortteil "Zurichter":
Vielfach in der Sprache der verschiedenen alten Gewerbe zu finden. So ist der Zurichter bei den Köhlern der, der den Platz für den Meiler herrichtet und das Holz aufsetzt. Der Köhler selber überwacht den Vorgang über die Zeit.
Als allgemeines Betriebswort bezeichnet es den "fliegenden Maschinenmeister", der in der Lage ist das Gerät für die kommende Aufgabe vorzubereiten.
Ich selber kenne den "Einsteller" aus der Dreherei - kein Lehrberuf, aber entspräche genau dem "Zurichter" in alter Zeit. Der Einsteller stellt die Drehbank ein (Messer, Geschwindigkeit, Material etc) jedoch ein Dreher (oder eine Hilfskraft bei Automatendreherei) führt die Arbeit über die Zeit durch. Was heißt: dass dem entsprechend der "Zurichter" die Mühle vorbereitet = einstellt = zurichtet, aber der "Müller" den Mahlvorgang durchführt oder seine "Müllersburschen" anleitet.
Aus den alten Lexika:
zurichten (auch "vorbereiten"):
etwas für einen besonderen Zweck verwendbar machen, ähnlich einrichten und herrichten - wobei herrichten früher auch für reparieren stehen konnte.
Also wird die Deutung wohl richtig sein:
Die Person, welche eine Mühle für die zu verrichtende Arbeit vorbereitet bzw. einstellt
Einrichten (!) der Wasserzufuhr, Regelung (Stärke) des Wasserzulaufes, verschiedene Mahlgeschwindigkeiten, aber auch verschiedene Ausgangsprodukte bzw. Güte, Qualität und/oder Feinheit des Endprodukts können ja stark variieren und somit verschiedene "Einstellungen" erfordern. Auch die Reinigung kann zu diesen Tätigkeiten gehören, um ungewolltes Vermischen/Verunreinigen von Endprodukten zu vermeiden - jedoch würde ich Letzteres schon dem Müller oder seinen Müllersburschen zuordnen. Ansonsten noch Wartungsarbeiten an Lagern (Schmierung), Lederriemen (Transmission), Zu- und Abfuhrleitungen etc. etc.
Hinweis: in neueren Großbetrieben findet sich noch der "Mühlenbescheider" ... jener der Bescheid weiß, also der Obermüller oder Mühlenwerkführer, früher daher der oberste Mühlenbursche ....
Ich hoffe damit helfen zu können.
Liebe Grüße aus dem Mostviertel ins Ennstal
Norbert