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Dinge des Verschwindens?

So eine Leuchte stand auch bei uns im Wohnzimmer, ein Bach im Wald.
War übrigens ein Geschenk aus der "DDR". Später kam sie in den
Partykeller. - Von "Drüben" kamen auch so bunte Plastikeierbecher
in Huhnform. -
Außerdem erinnere ich mich an umhäkelte Kleiderbügel! -Ulrike
 
So eine Leuchte stand auch bei uns im Wohnzimmer, ein Bach im Wald.
War übrigens ein Geschenk aus der "DDR". Später kam sie in den
Partykeller. - Von "Drüben" kamen auch so bunte Plastikeierbecher
in Huhnform. -
Außerdem erinnere ich mich an umhäkelte Kleiderbügel! -Ulrike

Ah, ja und umhäkelte Klopapierrollen wurden im Auto mitgeführt !
 
Ah, ja und umhäkelte Klopapierrollen wurden im Auto mitgeführt !
Stimmt, die umhäkelte Klopapierrolle stand am Heckfenster neben dem Hund mit dem Wackelkopf!

Am inneren Rückspiegel baumelte in den 50er Jahren oft ein geheimnisvolles Tier aus Filz, das aussah wie ein schwarzer Wolf mit sechs Beinen und feuriger Zunge. Die Frage, was das sein oder bedeuten sollte, hat mich sehr beschäftigt. Erst Jahrzehnte später habe ich es als das Signet von Agip erkannt. Damals wies es dezent darauf hin, daß man sich nicht nur ein Auto, sondern auch einen Italienurlaub leisten konnte. ;)
 
Ah, ja und umhäkelte Klopapierrollen wurden im Auto mitgeführt !
Ich habe noch so eine! :smi_heultDa dieses Artefakt das Geschenk einer ganz lieben Verwandten ist :flirt:, welche auch häufig bei uns auf Besuch weilt, wird es auch noch eine ganze Weile dort stehen und von der kalorischen Nutzung :Niemals: verschont bleiben.
 

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Ich habe noch so eine! :smi_heult
Ein schönes Gebilde! :smi_blume Vorhin beim Einkaufen bin ich längere Zeit in der Handarbeitsabteilung stehen geblieben und habe überlegt, ob ich mir nicht Garn kaufen soll, um in ein paar Tagen hier Fotos von gehäkelten Klorollen-, Eier-, Kaffee- und sonstigen Wärmern einstellen zu können. Gut, daß ich es gelassen habe, da bei euch ja doch das eine und andere noch vorhanden ist!
 
Ich habe Steno gelernt und benütze es bis heute – [...] Es geht nicht nur wesentlich schneller als normale Schrift, es ist auch platzsparender.
So ganz uneingeschränkt stimme ich Deiner Begeisterung für Stenografie nicht zu!
Da im Lauf der Jahre fast jeder in der Stenografie einen persönlichen und eigenen Dialekt entwickelt, wird der stenografische Text dann für Dritte nicht mehr entzifferbar, also sozusagen zu einer nicht dechiffrierbaren Geheimschrift.

Das kann sich aber in durchaus einigen Fällen ziemlich ungünstig entwickeln: etwa wenn man aus wissenschaftlichen Aspekten posthum einen Nachlass auswerten möchte...

Wolfgang (SAGEN.at)
 
So ganz uneingeschränkt stimme ich Deiner Begeisterung für Stenografie nicht zu!

Da im Lauf der Jahre fast jeder in der Stenografie einen persönlichen und eigenen Dialekt entwickelt, wird der stenografische Text dann für Dritte nicht mehr entzifferbar, also sozusagen zu einer nicht dechiffrierbaren Geheimschrift.

Das kann sich aber in durchaus einigen Fällen ziemlich ungünstig entwickeln: etwa wenn man aus wissenschaftlichen Aspekten posthum einen Nachlass auswerten möchte...
Es ist keine Begeisterung, sondern eine Frage der Praktikabilität.

Als Geheimschrift habe ich Steno auch eine Zeitlang verwendet. Meine Mutter war dann aber so beleidigt, weil sie nun mein Tagebuch nicht mehr lesen konnte, daß ich ihr Steno beibringen, mir eine neue Geheimschrift ausdenken und mein Tagebuch sicherheitshalber bei meiner besten Freundin aufbewahren mußte. ;)

Ich schreibe ja nicht für meinen Nachlaß. :D (Wer den unter wissenschaftlichen Aspekten auswerten will, kann sich ja an meine externe Festplatte und meine Beiträge bei Sagen.at halten.)
 
Viele Menschen schreiben, um der Nachwelt etwas von sich zu übermitteln
bezw. durch ihr Schrifttum im Gedächtnis zu bleiben. Oft funktioniert es!
-Ulrike
 
Viele Menschen schreiben, um der Nachwelt etwas von sich zu übermitteln bezw. durch ihr Schrifttum im Gedächtnis zu bleiben. Oft funktioniert es!
-Ulrike
Ich halte es mit Lessing, der zwar der Nachwelt durch sein Schrifttum im Gedächtnis geblieben ist, aber auch geschrieben hat:

"Vielleicht schon morgen bin ich hin
und einer Nachwelt untern Füßen.
Was braucht sie, wen sie tritt, zu wissen?
Weiß ich nur, wer ich bin."

Ich bin auch nur ein "Ding des Verschwindens", auch wenn ich derzeit noch nicht verschwunden bin. :D
 
Der ewige deprimierende Nebel draußen erinnert mich an ein Ding, das früher einmal "Höhensonne auch im Flachland" und "Hilfe für das blasse Kind" versprach. Wir hatten sogar so ein Ding im Haus, aber ich wüßte nicht, daß es je benutzt worden wäre. Schließlich konnte man das blasse Kind zum Spielen nach draußen schicken, und Nebel ist in der Berliner Gegend (wo wir wohnten) äußerst selten. Na, heute geht man ins Sonnenstudio. ;)

Die Bilder sind (wie diverse andere) in der Ausstellung "Verschwundene Dinge" im Volkskundemuseum Oberschönenfeld aufgenommen.
 

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Welche Dinge des Alltags fallen Euch ein, die verschwinden oder schon verschwunden sind?
Wolfgang (SAGEN.at)

Mir ist vor ein paar Tagen aufgefallen, dass das Telefonbuch immer mehr verschwindet. Ich habe einen Bekannten besucht und er benötigte eine Telefonnummer und holte das Telefonbuch hervor. Früher hatte jeder in meinem Umfeld eines. Heute fällt mir immer mehr auf, dass nur noch die wenigsten im Telefonbuch blättern, wenn Sie eine Nummer suchen, warum auch, es gibt ja das Internet! Wie ist das bei Euch? Ist das Telefonbuch bei Euch auch nicht mehr so präsent wie noch vor vielen Jahren? Kommt Euch das Telefonbuch auch als etwas "Altmodisches" vor?
 
Ich habe seit 1999 kein Telefonbuch mehr. Damals zog ich nach Berlin um; als ich dort das schwere mehrbändige Werk sah, verzichtete ich darauf, so etwas nach Hause zu schleppen und in der Wohnung Platz dafür zu finden. Hier in Ulm kann man das jeweils neue Buch auch in unserem Supermarkt abholen. Dort stehen dann einige Wochen lang hohe Stapel und scheinen kaum niedriger zu werden, bis sie eines Tages wieder verschwunden sind. Ich habe noch nie gesehen, daß jemand ein Exemplar mitgenommen hätte.
 
Ich habe seit 1999 kein Telefonbuch mehr. Damals zog ich nach Berlin um; als ich dort das schwere mehrbändige Werk sah, verzichtete ich darauf, so etwas nach Hause zu schleppen und in der Wohnung Platz dafür zu finden. Hier in Ulm kann man das jeweils neue Buch auch in unserem Supermarkt abholen. Dort stehen dann einige Wochen lang hohe Stapel und scheinen kaum niedriger zu werden, bis sie eines Tages wieder verschwunden sind. Ich habe noch nie gesehen, daß jemand ein Exemplar mitgenommen hätte.

@Babel: In Berlin wurde das erste Telefonbuch Deutschlands ja auch „Buch der Narren“ genannt. Ich kann mich an die dicken Wälzer erinnern, die Freunde von mir bis in die späten 90er Jahren immer zu Hause hatten, wenn ich sie in Berlin besuchen kam. Heute haben sie die nicht mehr! Das war immer etwas Außergewöhnliches, wenn man die Großstadt Berlin kam, dort gab es Dinge, die es sonst nirgends in der restlichen Republik gab, so auch das dickste Telefonbuch!
 
... dort gab es Dinge, die es sonst nirgends in der restlichen Republik gab, so auch das dickste Telefonbuch!
Das Telefonbuch vierbändig, dazu das zweibändige Branchenbuch, und vom Gewicht jedes Bandes gar nicht zu reden – da hat man sich schon gefragt, welches Bücherregal das aushalten soll. :smi_ersch
Sonst wüßte ich eigentlich nichts, was es in der restlichen Republik nicht gab ...? :kopfkratz
 
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