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Der Ruf des Eichelhähers

Rabenweib

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Gellend tönte der Ruf des Eichelhähers durch den Wald und die Baumgeister hielten den Atem an. Sie lauschten dem durchdringenden Ruf und wussten was zu tun war. Schnellstens verließen sie ihre Bäume und versteckten sich hinter dem Hügel. Noch bevor die Menschen mit ihren Kettensägen und Baggern kamen, waren die Baumgeister schon verschwunden und nur noch leblose Baumhüllen warteten auf ihr Schicksal. Die Baumgeister wussten aber was zu tun war. Sie riefen das Kind, das früher zwischen ihren Zweigen und Stämmen gespielt hatte. Das Mädchen, das sich an den Ästen der alten Haselnuss festhielt, wenn es den Hügel hinauf kletterte und Lager baute in den Felsen zwischen den Bäumen. Wie oft hatte es Eichhörnchen beobachtet, die dort von Baum zu Baum hüpften. Oder Rehe die vom Hügel herunter in den Garten kamen. Immer waren es die Vögel, die sie morgens als erstes hörte, wenn sie aufwachte. Der Wald neben dem Haus gab ihr Schutz und Geborgenheit. Niemals würde ein Kind seine Baumfreunde vergessen. Darum wussten die Baumgeister, dass dieses Mädchen ihnen helfen würde. Das Mädchen war mittlerweile erwachsen, aber den Ruf der Baumgeister konnte sie deutlich hören. Als sie in Gedanken zum Wald wanderte sah sie das Chaos, das dort herrschte. Aber sie sah auch, dass die Baumgeister bereits geflüchtet waren und entdeckte sie aneinander gekauert hinter dem Hügel. Sie beobachtete gemeinsam mit den Baumgeistern, was da passierte und fragte, wie sie helfen könne. Einige der Baumgeister kamen zu ihr und baten sie, sie mit zu nehmen zu ihrem Haus und dort auf die Bäume ringsum zu verteilen. Andere wollten bleiben wo sie waren und baten sie darum, ein Stoffsäckchen zu packen, in das sie Federn, Steine und andere Opfergaben geben sollte. Dieses Säckchen sei an einen Busch zu hängen, dort wo jetzt die Bäume gefällt werden. Das würde neue Baumgeister anlocken und den jungen Wald kräftig anwachsen lassen. Auch ein Liter Milch sei der Erde zu übergeben. Und eine Eichelhäherfeder sei in den Boden zu stecken. Damit der Wald geschützt sei. Der Eichelhäher wird die Baumgeister rechtzeitig warnen und sie werden nicht verletzt wenn der Mensch wieder einmal vergebens versucht, der Natur Herr zu werden.

Sonja Raab
 

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hier einige vorher- nachher- fotos.... leider kein märchen sondern realität...
 

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Ich wünsche dem Eichelhäher eine neue, bessere und schönere Wohnung, denn das, wo er bisher wohnte, war ja eigentlich kein Wald, sondern eine zu Nutzzwecken angelegte "Buchen-Monokultur". Es wird wahrscheinlich auch wieder eine werden ... in 50 Jahren ... und dann wird sie wieder geschlägert und der Kreislauf beginnt von vorne. Das ist eben Forstwirtschaft. Und wir sollten uns bewusst sein:
Wir
Alle
Leben
Davon,
denn wir brauchen das Holz.
 
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