heinzelmännchen
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Die Glockenelfe
Im einem wirklich kleinen Land
geschieht im Stillen allerhand.
Ein Hang im Ländle, herrlich mager
ist wohl das größte Blumenlager.
2016 zur schönsten Wiese gekürt,
hat Viele mit ihrer Vielfalt berührt.
Dort wachsen ungezählte Arten
und tausende Insekten warten.
Für Schmetterlinge ein Paradies,
das wohl keiner gern verließ.
Es tummeln seltene Exemplare
und dies schon viele hundert Jahre.
Doch hier ist Düngen nicht erlaubt,
weil man die schönsten Blumen raubt.
Dies musste vor 150 Jahren
ein armer Mann leidvoll erfahren.
Niemand gönnte ihm einen Gruß,
dem Johannes mit seinem Hinkefuß.
Er humpelte täglich hinauf zur Wiese,
denn keine Freude war wie diese.
Als plötzlich in seiner offenen Hand
eine Elfe ein Stück Heimat fand.
Herzentflammt: „Wer bist du, Kleine?“
Und arg verliebt: „Du bist wie keine.“
Spinnweben-Flügel, gar unendlich zart
strichen ihm sanft über Wange und Bart.
„Quadriella bin ich, kann herzlich lachen,
als Glockenelfe auch Unfug machen.
Ich behüte diesen besonderen Hang,
schütze Tiere und Pflanzen jahrelang.“
Er legte sich samt Gräsern nieder,
die Elfe sang ihm schöne Lieder.
Sie trafen sich täglich zum Stelldichein
und glaubten, es könnte immer so sein.
Doch eine Frau mit kaltem Herzen
vertrug kein Lachen und kein Scherzen.
Die Rache war grausam, voller List,
ihre Knechte fuhren mit ätzendem Mist.
Das Ende der Blumen, keine blieb stehen,
geknickte Stängel, verstummt ihr Flehen.
Quadriella war hilflos, ihre Zeit vorbei,
die Wiese gab ihre Hüterin frei.
Es perlten Tränen ins Verbrannte,
das niemand mehr als Gras erkannte.
Das Blumenwunder war komplett zerstört.
Nie mehr hat Johannes von der Elfe gehört.
Er vermisste schmerzhaft ihr frohes Singen,
nie mehr sollte ihm ein Lachen gelingen.
Doch nach siebzig Jahren war die Wiese gesund,
vernahm ich als Kind aus Großvaters Mund.
So habe er später in der Zeitung gelesen,
es gäbe wieder ein Fabelwesen.
Seltsames habe ein Wanderer erlebt,
Spinnwebenflügel hätten gebebt.
Eine Elfe habe fröhlich gewunken
und schlürfend Morgentau getrunken.
Mein Blick auf diesen Zauberhang
begleitet auch mich ein Leben lang.
Denn in manchen stillen Stunden
hat mich der Zauber auch gefunden.
© Anni Mathes/ Internationale Mundartautorin aus Bludesch/Vorarlberg/A
Die Glockenelfe vom Quadres war vor zwei Jahrzehnten als sagenhafte Geschichte - damals ungereimt -
gemeinsam mit drei dazugehörigen Bildern einer Malerin, auf Schloss Bozen/Südtirol ausgestellt.
Magerwiesen gibt es in Vorarlberg noch einige Wenige. Sie sind schützenswert, da die einzigartige Vielfalt an Pflanzen und Tieren eine doch noch intakte Natur darstellt. Es braucht wirklich ca. 70 Jahre bis eine gedüngte Wiese wieder eine Magerwiese wird, vorausgesetzt, sie wird nie mehr gedüngt.
Im einem wirklich kleinen Land
geschieht im Stillen allerhand.
Ein Hang im Ländle, herrlich mager
ist wohl das größte Blumenlager.
2016 zur schönsten Wiese gekürt,
hat Viele mit ihrer Vielfalt berührt.
Dort wachsen ungezählte Arten
und tausende Insekten warten.
Für Schmetterlinge ein Paradies,
das wohl keiner gern verließ.
Es tummeln seltene Exemplare
und dies schon viele hundert Jahre.
Doch hier ist Düngen nicht erlaubt,
weil man die schönsten Blumen raubt.
Dies musste vor 150 Jahren
ein armer Mann leidvoll erfahren.
Niemand gönnte ihm einen Gruß,
dem Johannes mit seinem Hinkefuß.
Er humpelte täglich hinauf zur Wiese,
denn keine Freude war wie diese.
Als plötzlich in seiner offenen Hand
eine Elfe ein Stück Heimat fand.
Herzentflammt: „Wer bist du, Kleine?“
Und arg verliebt: „Du bist wie keine.“
Spinnweben-Flügel, gar unendlich zart
strichen ihm sanft über Wange und Bart.
„Quadriella bin ich, kann herzlich lachen,
als Glockenelfe auch Unfug machen.
Ich behüte diesen besonderen Hang,
schütze Tiere und Pflanzen jahrelang.“
Er legte sich samt Gräsern nieder,
die Elfe sang ihm schöne Lieder.
Sie trafen sich täglich zum Stelldichein
und glaubten, es könnte immer so sein.
Doch eine Frau mit kaltem Herzen
vertrug kein Lachen und kein Scherzen.
Die Rache war grausam, voller List,
ihre Knechte fuhren mit ätzendem Mist.
Das Ende der Blumen, keine blieb stehen,
geknickte Stängel, verstummt ihr Flehen.
Quadriella war hilflos, ihre Zeit vorbei,
die Wiese gab ihre Hüterin frei.
Es perlten Tränen ins Verbrannte,
das niemand mehr als Gras erkannte.
Das Blumenwunder war komplett zerstört.
Nie mehr hat Johannes von der Elfe gehört.
Er vermisste schmerzhaft ihr frohes Singen,
nie mehr sollte ihm ein Lachen gelingen.
Doch nach siebzig Jahren war die Wiese gesund,
vernahm ich als Kind aus Großvaters Mund.
So habe er später in der Zeitung gelesen,
es gäbe wieder ein Fabelwesen.
Seltsames habe ein Wanderer erlebt,
Spinnwebenflügel hätten gebebt.
Eine Elfe habe fröhlich gewunken
und schlürfend Morgentau getrunken.
Mein Blick auf diesen Zauberhang
begleitet auch mich ein Leben lang.
Denn in manchen stillen Stunden
hat mich der Zauber auch gefunden.
© Anni Mathes/ Internationale Mundartautorin aus Bludesch/Vorarlberg/A
Die Glockenelfe vom Quadres war vor zwei Jahrzehnten als sagenhafte Geschichte - damals ungereimt -

Magerwiesen gibt es in Vorarlberg noch einige Wenige. Sie sind schützenswert, da die einzigartige Vielfalt an Pflanzen und Tieren eine doch noch intakte Natur darstellt. Es braucht wirklich ca. 70 Jahre bis eine gedüngte Wiese wieder eine Magerwiese wird, vorausgesetzt, sie wird nie mehr gedüngt.