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Der "Allerheiligen-Hirsch"

baru

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Bis herauf in die 50er Jahre war es bei uns Brauch, dass die Taufpaten ihren "Godnkindern" zu Allerheiligen ein Gebildbrot in Form eines Hirschs schenkten. Normalerweise war er aus Weißbrotteig geformt, wer das Glück hatte, eine "Bessere" als Patin zu haben, bekam einen aus Milchbrotteig.
In Zeiten wo Weißbrot etwas Besonderes war, warteten die Kinder sehnsüchtig auf Allerheiligen, wenn das Kind "ausgeschult" war, war Schluss mit diesem Patengeschenk.

Vor einiger Zeit habe ich in dem Buch "Die Kelten Österreichs" von G. Rohrecker Folgendes gelesen:
Zu Samhain wird der Sommerheros Esus ..... im Mythos von seiner Mutter in seine gehörnte Winter-Gestalt Cernunnos (Symboltier Hirsch) verwandelt, um als solcher über die Anderswelt und alle Seelen und Lebewesen, die dort versammelt sind, zu herrschen, bis ....
Samhain wurde von der kath. Kirche durch Allerheiligen "ersetzt" - hat sich in dem Allerheiligen-Hirsch etwas Keltisches bewahrt?

Mich würde nun noch interessieren, ob auch in anderen Gegenden dieser Brauch bekannt war.
 
Hallo baru,
in Südwestdeutschland ist dieser Brauch, zumindest mir :nixweiss: , völlig unbekannt.
Wundern würde mich diese Übertragung nicht.
Grüße Volker
 
Von diesem Brauch weiß ich zwar nichts, aber im Wiener Raum war immer der Allerheiligenstriezel ein Festtagsgericht, eine Sitte die in den letzten Jahren von vielen Back- und Supermarktketten wieder in den Verkauf genommen wurde.
Bloss, dort ist es - glaub ich - ein normaler Striezel, während ich es zumindest von meiner Großmutter als striezelförmiges Kartoffelbrot mit getrockneten Früchtestückchen, vorzugsweise (aber nicht nur) Rosinen, kenne. (Und die war immerhin K.u.K. Köchin und Stubenmädchen - find' ich immer wieder lustig, diese Dienstzeugnisbewiesene Tatsache, hat aber zugegebenermassen nicht das Geringste mit dieser/deiner Frage zu tun - Sorry)

Was den Hirschen betrifft, vermute ich eher die Hubertus-Legende denn Samhain dahinter.
Aber ich kann mich natürlich täuschen.

LG
Erich
 
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