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Von dem Aberglaube bey der Feld- und Gartenbestellung

Arenas

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Aberglaube, verbunden mit der Naturwissenschaft

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Verwandte Begriffe: Leichtgläubigkeit, Irrationalität
Gegensätze: Rationalität

Auch:
Glaube, Epikureismus, Loyalität, Materialismus, Religion

Inhalt
- Von dem Aberglaube bey der Feld- und Gartenbestellung
Kurzformen
- Sprachformen
- Als Beispiel, das Jahr 2022
- Die zwölf astrologischen Tierkreiszeichen
mit Angaben der Temperamenten, Motivationen, Polaritäten
- Astrologisch betrachtet

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- "Von dem Aberglaube bey der Feld- und Gartenbestellung" ist eine Originalverfassung
Beschrieben: Frankfurt im September 1799

Die Schädlichkeit des Aberglaubens und der Vorurteile ist zwar allgemein bekannt, aber dennoch läßt
man sich in der mehresten Geschäften und Unternehmungen oft von ihnen leiten. Nicht nur gemeine Leute,
sondern auch solche, denen Stand und Erziehung vor anderen einen Vorzug geben, wandeln auf diesen Wege
gemeinschaftlich mit einander fort. Vorzüglich herrschen diese bey den unglücklichen Führer in der Feldbestellung
und Gärtnerey; und man wird Ackersleuten und Gärtner, bey ihren vorzunehmenden Arbeiten, lieber die
vorteihlhafteste Jahreszeit und Witterung versäumen sehen, als diese vermeintlichen günstigen Zeitpunkt. Ich will hier
einige dieser Zeichen anführen, und den Ungrund derselben, so viel nur möglich, darstellen suchen.

Mit dem Monde und Sternen im Thierkreise wird in der Feld- und Gartenbestellung der mehreste Aberglaube
getrieben. Man behauptet, daß man nur gerade um den Vollmond sähen dürfe, damit das Aufkeimen der
Pflanzen und ihr anfangender Wachsthum mit dem folgenden zunemenden Monde geschehe, wenn man anders ein
gedeihliches Fortkommen derselben wünsche. Einige behaupten sogar, daß, wenn im Neumonde gesät werde, man
anstatt guter Pflanzen eine Menge Bastarde ziehen werde. Man versichert, daß das Verpflanzen notwendig
bey zunehmendem Monde geschehen müsse, wenn anders die Pflanzen Wurzel fassen, und gut fortkommen sollen.
Nicht zu gedenken, daß dieß mehrmals bloß Ausflüchte sind, womit die Gärtner ihre Nachlässigkeit oder ihr
Versehen zu beschönigen suchen, so entsteht, wenn man diesen Vorurtheilen Glauben beymisset, dadurch der
Nachteil, daß man gemeiniglich die bequemste und beste Zeit versäumt.

Die richtige Vorschrift der Natur ist diese: Man säe und pflanzt zur rechten Zeit, und bey einer vortheilhaften
Witterung, ohne sich an den Kalender oder an den Mond zu halten, wenn man von seiner Feld- und Gartenarbeit
Nutzen ziehen will. Eben so ungegründet ist der Einfall, sich bey dem Ackerbestellen, dem Säen und Pflanzen,
nach dem Zeichen des Thierkreises zu richten. Wer nur einiger Maßen mit der Naturlehre bekannt ist, weiß,
daß der Einfluß der Sterne auf unserer Erde völlig unmöglich ist, und noch nicht die mindeste zuverlässige
Erfahrung hat diesen jemahls erwiesen. Denn was man auch vorzugeben pflegt, daß einige Samen, welcher
in einen gewissen Zeichen erzogen, abgenommen und gesäet werde, vorzüglich gut sein soll, ist gewiß ohne
Grund.

Der Nelkensame, wenn er gleich in dem Zeichen der Jungfrau angesetzt hat, in eben diesem Zeichen abgenommen
und ausgesäet, und nicht von den besten Sorten, mit ganz anderen Vorteilen, die nunmehr bekannt genug sind,
erzogen worden ist, wird, trotz aller Zeichen des ganzen Thierkreises, nie eine gute und schöne Pflanze hervorbringen.

Levkojensamen, wenn er gleich im Zeichen des Löwen erzogen, oder von Blumen genommen, die mir dem
Vollmonde zu blühen anfangen, und nicht sonst schon Anlage zum Gefüllt werden hat, wird doch nur meist
einfach blühende hervorbringen, wenn man gleich noch zum Ueberflusse so glücklich wäre, sie gerade in den
zusammentreffenden Zeichen des Löwen und des Vollmondes überläßt.

Zu den nachtheiligen Vorurtheilen und dem Aberglauben in der Bearbeitung des Pflanzenreichs, gehören
auch die Witterungsprophezeyungen auf mehrere Wochen und Tage hinaus. Der Landmann klebt noch immer
an den Vorhersagungen des hundertjährigen Kalenders, und sein Glaube wird doch mehr bestätigt, wenn
zufälliger Weise die angekündigten Witterungen eintrifft. Die Quatember sind ihm wichtige Tage, denn die
Beschaffenheit des Wetters an denselben dauert 4 Wochen fort, der Wind, der vor Sonnen Aufgang am ersten
Ostertage bläst, bleibt das ganze Frühjahr durch der nähmliche. Am Michaelistage kommt es sehr auf die
Beschaffenheit des Windes an, er wird von Morgen 6 Uhr, bis Abends 6 Uhr beobachtet, jeder Wind dieser
12 Stunden bestimmt die Beschaffenheit desselben in die 12 Monate des Jahres. So will man zum Beispiel
wahrgenommen haben, daß fast alle Mahl 54 bis 64 Tage nach einem Nordscheine eine desto beträchtlichere
und schädlichere Kälte erfolge, je stärker sich dieser gezeigt; oft wird auch dieß Vorgeben durch den Erfolg
bestätigt.

Wenn daher zu Ende des März oder zu Anfang des Aprilmonaths sich ein oder mehrere Nordscheine zeigen,
so bestimmt man die Tage im May, an welchen eine Kälte sich einstellen, und Gärten, Gewächse, Berg und
Thal verderben soll. Viele, die dieß hören, lassen sich dadurch abhalten, ihre Feld- und Gartenarbeiten zur
sonst gewöhnlichen Zeit zu verrichten, warten damit, bis sie glauben, daß die vorhergesagte Kälte keinen
Nachteil mehr verursachen könne, und müssen dadurch hernach entweder desto länger der Gewächse
entbehren, oder sie kommen damit in eine Zeit, welche dem Wachsthume und der Fruchtbarkeit nicht mehr
vortheilhaft ist. Oekonomen, die bloß der Leitung der Natur folgen, und ihre Wirkungen eine ununterbrochene
Aufmerksamkeit geschenket haben, sind noch nie von dergleichen entfernten Einfluß auf die künftige
Witterung überzeugt worden, und man hat wenigstens niemahls einen zureichenden physikalischen Grund von
dieser Behauptung angehen können. Noch eine andere Art von schädlichen Aberglauben ist die Tagwählerey,
da man sich mit seinen vorzunehmenden Arbeiten nur allein an gewisse bestimmte Tage hält, und dieselben
daran verrichtet, es möge die Umstände und die Witterung dem Säen und Pflanzen noch so nachtheilig seyn.
Die Alten, die dergleichen Tage zu Feld- und Gartenverrichtungen bestimmten, richteten ihre Augenmerk
vielleicht auf die Zeit, um welche sie fallen. Allein mit dieser der Vernunft und Erfahrung gemäßen Vorschrift
hat man sich nicht begnüget, vielmehr festgesetzt, daß nur an dem ausgewälten Tage, dem man eine magische
Kraft beylegte, das Säen und Pflanzen selbst geschehen müsse, in der abergläubigen Meinung, daß alles, was
an diesen Tage gesäet oder gepflanzt, unfehlbar besser, als an jeden anderen, gedeihen würde.

Läßt man sich durch einen solchen Aberglaube bethören, und verrichtet seine Feld- und Gartenarbeiten
an einem dergleichen ausgezeichneten Tage, wenn gerade eine widrige Witterung einfällt, der Boden vom
Regen ganz durchgefeuchtet und schmierig, oder von angehaltenem trocknen Wetter ganz dürre ist, so ist
mehrenteils Mühe und Samen, oder Pflanze, verloren, und noch über dieses wird das zu einer solchen
unschicklichen Zeit und in der größten Nässe bearbeitete Land auf langer Zeit unfruchtbar. Es ist übrigens
wohl gut und nützlich, wenn man sich zu seinen Feld- und Gartenarbeiten, zur Erinnerung des
vorzunehmenden Säen und Pflanzen, gewisse Tage festsetzt. Nur muß man sich nicht allein an diese
gewissen Tage halten, sondern überhaupt an die Zeit, in welche dieselben fallen;

- man muß ihnen keine besonderen magische Kraft, zur Schande der Vernunft, beylegen,
- man muß eine bequeme und fruchtbare Witterung abwarten,

auf die, nebst guten Samen und tüchtigen Pflanzen, überhaupt alles ankommt, wenn unsere Feld- und
Gartenverrichtungen gedeihen sollen.

Bey unserem Pflanzen- und Gewächsbaue muß die Natur unsere erste und beste Lehrmeisterinn und
Führsinn seyn. Je näher und fleißiger wir sie bey der Vegetation beobachten, desto mehrere Vorteile
werden wir ihr ablernen, und nicht nötig haben, uns an Regeln, welche der Aberglaube, oder andere
Abwirrungen von der Vernunft und den Wegen der Natur erfunden, und wir den lächerlichsten Zusätzen
vermehret halten.

Anhang

- Wußten sie, daß die deutsche Sprache einen synthetischen Aspekt hat.
- Wußten sie, daß die französische Sprache einen analytischen Aspekt hat.
- Wußten sie, daß die ivritische Sprache einen synthetischen und auch analytischen Aspekt hat.

- Als Beispiel, das Jahr 2022. Aber sie müßen es selbst Beurteilen.
Levkojensamen können im Frühsommer (etwa Mai-Juli) ausgebracht werden. Samen in mit Gartenerde
gefüllten Pflanzgefäße einbringen und nur leicht andrücken. Pflanztöpfe an einen geschützten Standort
(18 bis 20 Grad) stellen. Erde immer feucht halten.

- Die zwölf astrologischen Tierkreiszeichen
Angaben mit seinen Temperamenten, Motivationen, Polaritäten
Wassermann (Luft, Fix, Yang) - 20. 1. - 18. 2.
Fische (Wasser, Veränderlich, Yin) - 19. 2. - 20. 3.
Widder (Feuer, Kardinal, Yang) - 21. 3. - 20. 4.
Stier (Erde, Fix, Yin) - 21. 4. - 21. 5.
Zwillinge (Luft, Veränderlich, Yang) - 22. 5. - 21. 6.
Krebs (Wasser, Kardinal, Yin) - 22. 6. - 22. 7.
Löwe (Feuer, Fix, Yang) - 23. 7. - 22. 8.
Jungfrau (Erde, Veränderlich, Yin) - 23. 8. - 22. 9.
Waage (Luft, Kardinal, Yang) - 23. 9. - 22. 10.
Skorpion (Wasser, Fix, Yin) - 23. 10. - 22. 11.
Schütze (Feuer, Veränderlich, Yang) - 23.11. - 20.12.
Steinbock (Erde, Kardinal, Yin) - 21. 12. - 19. 1.

- Die Elemente oder Temperamente
Einzelne Tierkreiszeichen zeigen eine gewisse Verwandtschaft in den ihnen
zugeschriebenen menschlichen Eigenschaften. Aufgrund dieser Ähnlichkeiten
werden die Zeichen in vier Elemente eingeteilt.

- Feuer (Widder, Löwe, Schütze - im Tierkreis rotes Symbol)
Erde (Stier, Jungfrau, Steinbock - im Tierkreis grünes Symbol)
Luft (Zwillinge, Waage, Wassermann – im Tierkreis gelbes Symbol)
Wasser (Krebs, Skorpion, Fische – im Tierkreis blaues Symbol)

- Die drei Motivationen
Eine weitere Einteilung der Tierkreiszeichen erfolgt gemäß der
Energieveranlagung in die sogenannten Kreuze oder Motivationen.
Die Bezeichnung Kreuz kommt daher, dass die Zeichen eines Kreuzes,
im Tierkreis betrachtet, sich mit Linien zu einem Kreuz verbinden
lassen.
Kardinal (Widder, Krebs, Waage, Steinbock = kardinales Kreuz)
Fix (Stier, Löwe, Skorpion, Wassermann = fixes Kreuz)
Veränderlich (Zwillinge, Jungfrau, Schütze, Fische = veränderliches Kreuz)

- Die Polarität
Die letzte Unterteilung des Tierkreises, nennt sich Polarität.
Dabei handelt es sich um eine Einteilung der Tierkreiszeichen
in zwei Gegenpole, die in Wortpaaren umschreiben können:
aktiv - passiv,
extra- introvertiert,
männlich - weiblich,
Yang - Yin.

Auf das menschliche Verhalten bezogen, können wir die Polarität so
beschreiben, dass Yang-Menschen mehr nach außen leben, auf andere
zugehen und sich mitteilen, während Yin-Menschen eher in sich gekehrt
sind und eine abwartende Haltung einnehmen.

- Astrologisch betrachtet
Feuer- und Luftzeichen:
Widder, Löwe und Schütze sowie Zwillinge, Waage und Wassermann; Yang-Zeichen.
Erd- und Wasserzeichen:
Stier, Jungfrau und Steinbock sowie Krebs, Skorpion und Fische; Yin-Zeichen.

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