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Offensichtlich haben die Bundesforste nun die Eingänge vergittert. Weiß dazu jemand mehr? Kommt man nun nicht mehr hinein?
 
ich glaube das stimmt ja.ich denke sie möchten damit vermeiden dass wer in den stollen rein geht und irgendwelche sachen mitnimmt.
 
Angeblich sind es Sicherheits- bzw. Haftungsgründe. Die Bundesforste könnten für mögliche Schaden an Personen haftbar gemacht werden. Bislang scheint allerdings 70 Jahre lang nicht wirklich was passiert zu sein. Immerhin wurden die Eingänge nicht gesprengt bzwl. zugemauert, wie auch angedacht war. Gitter mit Schlüssel lässt jedenfalls einen kontrollierten weiteren Zugang zu.
 
Ich möchte hiermit einen Gedankengang zur Versperrung des Zugangs zu den Stollen durch die Bundesforste einbringen: In früheren Jahren sind meist nur gut ausgerüstete und bergerfahrene Personen zu den Stollen vorgedrungen. Durch die nunmehrige vermehrte Berichterstattung verschiedener Medien, besteht die Gefahr bzw. ist sicher, dass sog. "Halbschuhtouristen" diese hochalpine Gegend erkunden. Dadurch steigt auch die Gefahr von Unfällen. Da heutzutage bei jedem Unfall ein Schuldiger gesucht wird, müssen sich die ÖBF als Grundeigentümer entsprechend absichern. Es ist gut, dass die Stollen erhalten bleiben und nicht durch Sprengungen der Eingänge gegen jeden Zutritt "gesichert" werden.

An krisu: die Unversehrtheit der Anlage ist schon lange nicht mehr gegeben, denn wie dem Artikel der DAV-Zeitung Sektion Gera (Seite 11 bis 13) zu entnehmen ist, wurde unter dem Motto "Haltet die Berge sauber" bereits vor einigen Jahren "ordentlich" aufgeräumt!

(Admin: externer Link existiert nicht mehr)

Zur Gondel: Diese und andere größere Teile sind noch vor Ort und werden auch nicht so schnell verschwinden.Da die Anlage im Natura 2000-Gebiet Valsertal liegt, dürfte der Abtransport per Hubschrauber nicht so schnell möglich sein, da für Hubschrauberflüge entsprechende Genehmigungen benötigt werden.
 
Hallo Valser,

vielen Dank für diesen auch historisch äußerst wichtigen Beleg!

Ich stimme auch meinen Vorrednern zu, dass die Vergitterung der Stollen die zur Zeit sicherlich optimalste Lösung darstellt.

Das "Sprengen" von Bergwerksmundlöchern, das bedauerlicherweise über Jahrzehnte auch in Tirol vielfach üblich war und enorme Schäden an historischer Struktur brachte, ist nach meinem Kenntnisstand zum Glück (naturschutzrechtlich?) nicht mehr gestattet, da damit auch viele artengeschützte Tiere ausgerottet wurden.
Damit kann sich auch ein gewisser volkskundlicher Schutz für künftige Forschergenerationen zumindest anhängen.

Wenn Du weitere Infos zum Bergwerk Alpeiner Scharte (oder weitere Tiroler Bergwerke) bringen kannst, freuen wir uns über jeden noch so kleinen Hinweis oder Beleg!

Wolfgang (SAGEN.at)
 
@ valser: Danke für den Hinweis. Sagt einiges darüber aus, was heute noch zu finden ist und wie sich der Umgang mit der Bergwerksruine gewandelt hat.
Zum Helikopter: die BfÖ haben die Gitter selbstverständlich mit dem Helikopter hinaufgetragen. Naturanagebiet hin oder her. Auch der Abtransport der Relikte scheint mit einem Hubschrauber geplant zu sein. Bin auf das 1. Foto mit der neuen Situation gespannt. Derzeit dürfte aber Schee dort oben liegen.
 
Hier tut sich zwar nicht mehr viel. War aber dieser Tage wieder am Bergwerkseingang und habe das mit Gitter verschlossene Tor fotografiert. Auch die beiden Eingänge seitlich links mit Gittern verschlossen.
 

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Hallo Alpeiner,

leider scheint zum Thema "Alpeiner Scharte" derzeit kein neuer Erkenntnisgewinn aufzutauchen. Das ist schade, denn das Leserinteresse wäre hoch.

Aber man darf die Hoffnung nie aufgeben, vielleicht meldet sich eines Tages ein Leser, der Fotos zu Hause oder am Dachboden findet etc.?

Vielen Dank für das interessante Foto!

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Ich weiß aber, dass einiges geforscht wird. Auch heuer waren wieder Studierende aus Wien vor Ort, um zu recherchieren. Bin auf die Ergebnisse gespannt.
 
U.a. konnte ich mal die Stollenpläne vom Herbst/Winter 1944 mit dem was bis Kriegsende tatsächlich vorangetrieben wurde abgleichen. Hierzu hat sich kürzlich ein Akteur in den Medien dahingehend geäußert, dass wesentlich mehr im Berg abgebaurt worden sei, als in den Plänen verzeichnet. Dem möchte ich widersprechen, wenngleich es zu den 1944er Plänen durchaus einzelne, wenn auch nicht besonders substantielle Abweichungen gibt.

Allenfalls die mit feinen Brettern beplankte 80qm Kavernen (zweites Bild) östlich der Schieferscholle mag man als größere Abweichung ansehen.... diese war wohl als wenig erbauendes Mannschaftsquartier als Ersatz für die durch Lawinen zerstörten Baracken gedacht...

Die nicht übermäßig erotisierende Karbidlampenzeichnung (drittes Bild) ist wahrscheinlich zwischen Kriegsende und 1950 enstanden.

Ansonsten ist es im Stollensystem recht sauber auf.- bzw. leer geräumt. Bis auf das stehende Wasser.

Es gibt durchaus hin und wieder kleine und nicht sonderlich spannende Entdeckungen, die man durch etwas kombinieren und unter Zuhilfenahme der historischen Dokumente sehr wohl ab und an zu etwas Interessantem verstricken kann...

Ich warte halt bis die Zeit der medienpräsenten Entdecker mal vorbei ist, dann schauen wir weiter, wir werden schon sehen...
 

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Zwei wg. Zeitmangel kleine Updates:

  • Stille Lebenszeugen an der Alpeiner Scharte
    Drei Fotostrecken zeigen eine Ansammlung an Schuhresten, weiteren Gegenstände des täglichen Gebrauchs und Kleinrelikte wie sie im Jahr 2009 vorzufinden waren.
  • Überreste der Aufbereitungsanlage in Innervals
    Bereits vollständig vom Menschen abgetragen oder von der Natur zurückerobert sind weitläufigen Flächen der Erz-Aufbereitungsanlage mit dem großen Gebäudekomplex, der endgültigen Erzseilbahn, den Arbeiterbaracken und den Warenumschlag- und Lagerstätten zur Belieferung der Baustellen und Unterkünfte am Berg.

**

Interessant finde ich, dass jener Architekt der die 1942 geplante und 1989 gesprengte Aufbereitungsanlage offensichtlich niemand anderes war, als jener der 1938/39 das Gauhaus und heutige Landhaus in Innsbruck entwarf. Architekt Guth bekam später die Leitung des Betriebs vor Ort übertragen.

Eine Tätigkeit die ihn als Architekt völlig überforderte und zu einigen auch relevanten Fehlentscheidungen führte. Dennoch war Guth letztendlich eine Marionette der Firma Sachsenerz, die als eine Art (erstaunlich effektive wie skruppellose) offizieller Berater auftrat.
 
Liebe Forum-TeilnehmerInnen und Interessierte!

Ich habe vor etwa drei Monaten meine Zeitgeschichte-Diplomarbeit mit dem Titel "Das Molybdän Bergwerk auf der Alpeiner Scharte" an der Universität Innsbruck fertigstellen können. Für Interessierte sollte diese in Kürze in der Universitätbilbliothek zur Ausleihe bereit gestellt sein.

Beste Grüße

Thomas Brandt
 
Hallo zusammen,

sind die Stollen nach wie vor verschlossen?
Wie schade, dass ein interessantes Stück Zeitgeschichte nicht mehr zugänglich ist.
Macht mich etwas traurig, dass die Gier nach "Souvenirs" zu solchen Schritten führt...
 
Na, meld ich mich auch mal wieder zu Wort ;)
Ich war letztes Jahr des öfteren hinten im Tal, es gibt nicht sehr viel Neues zu erzählen.
Der Hochwasserbehälter hat eine neue Tür bekommen, aus Metall, und ist nun auch verschlossen. Ein Stückchen abseits der ehemaligen Aufbereitungsanlage habe ich noch Überreste eines kleinen Gebäudes gefunden, aber auch nichts aufregendes.
Was mich immer wieder stuzig macht ist, das an dem Hang, an dem sich die Aufbearbeitungsanlage befunden hat außer Disteln und Moos nichts mehr so recht Wachsen will.
Gestern war ich auch in der Gegend unterwegs, und natürlich wollte ich mir den kleinen Umweg ins Tal nicht nehmen lassen. An dieser Stelle nochmal meinen Dank an die Helfer die meinem Auto wieder zurück auf die Straße geholfen haben ;)
 

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Vielen Dank für Deine Information!
Das abgebildete Gebäude muss aber nicht zwangsläufig zur Aufbereitungsanlage gehört haben, das könnte auch ein landwirtschaftliches - wenn auch für diese Region wegen Steinbau untypisches - Gebäude sein?

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Hallo Wofgang!
Ja, den Gedanken hatte ich auch, aber irgendwie scheint es mir dafür zu klein.
Für mich spricht die Lage des Gebäudes, aber eben auch die Gröse sowie die Art des Bauwerks aber doch eher für die Aubereitungsanlage.
Die Überreste liegen leicht seitlich versetzt in der Front der ehemaligen Anlage, kurz vor dem Fluss. Dort befanden sich ja noch andere Fundamente, die mittlerweile aber weitestgehend von der Natur "unsichtbar" gemacht wurden.
Die versteckte, bzw. die durch den Erdwall gut geschütze Lage lassen mich an ein Wachhaus oder ähnliches Denken. Ich hab das Bild auch mal per Mail an Grisu geschickt, vielleicht kann er uns bei der Zuordnung helfen.
 
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