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"abschreckungsmärchen" von großeltern!!

S

sam

Guest
erstens, respekt an wolfgang!!!! :smi_klats
hätte nicht gedacht dass das sooo schnell umgesetzt wird ^^


zweitens:
am bauernhof von meinen großeltern gibt es ein fenster vom schlafzimmer in den hof, und da bin ich als kleiner junge immer ein und aus "gekraxelt".
und mein opa hat mir immer erzählt, wenn man durch so ein fenster steigt hört man auf zu wachsen!! ich hab das nieee wieder getan.

heute bin ich 1,97 m groß!!! :smi_blume

hat man euch auch solche märchen a la strubelpeter erzählt?

mfg sam
 
Hallo Sam,

mir ist da gerade die Warnung von Prof. Quellacasa im "Gullibuch" untergekommen - die sich auf den Verzehr von Blutwürsten bezieht:

"Die Speisen vom Bluat sind auch sehr gut, aber mit Vorsicht. Besonders warnen möchte ich Sie vor den Bluatnudeln, die man immer frisch essen muß und nie aufwärmen darf. Ich habe einen Mann gekannt, der hat Bluatnudel gegessen, und weil er sie nicht alle derpackt hat, hat er sie aufwärmen müaßen und drei Tage darauf war er in der Ewigkeit. Er hat es mir selbst erzählt. Dasselbe gilt von den Bluatknödeln und Bluatwürsten, die nur frisch genossen werden sollten."

Die Warnung vor dem Verzehr von Steinobst mit Flüssigkeit ist beim Text zum Gullibuch zitiert.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Bei uns wurde man nicht vom Krampus sondern vom Böllemann geholt -
wenn man böse und ungehorsam war. Bei Gewitter hieß es: der liebe
Gott schimpft (natürlich fühlte ich mich davon angesprochen, wenn
ich vorher etwas "ausgefressen" hatte). So eine Kinderzeit mit Bangemachen
habe ich unserm Sohn erspart. Sein Daumenlutschen wollte ich allerdings
mit der bekannten Geschichte vom Schneider mit der Schere abgewöhnen.
Der kleine Kerl schaute mich angestrengt nachdenkend an: bei uns wohnt
aber kein Schneider nebenan! Er war schon als Kind ein Realist. Nach
diesem Geistesblitz lutschte er noch einige Zeit weiter fröhlich am Daumen.
Bei uns wird der Nikolaus übrigens von Knecht Ruprecht begleitet, der zum
Glück für mich eher die Jungen in den Sack steckte. Als Kind hatte ich auch
davor richtige Furcht! Dies fiel mir so zum obigen Thema ein! Ulrike
 
da kommen kindheitserinnerungen auf ... was war das nochmal?

... popel nicht in der nase ... sonst kriegst du riesengrosse nasenloecher
... schneide keine grimassen oder irgendwann bleibt dein gesicht so
... popel ist gehirn
 
beim fisch-essen darf man nicht lachen!
sonst bleibt eine gräte im hals stecken und dann erstickt und stirbt man :smi_ersch - so hieß es bei uns zuhause.

ich hab beim fischstäbchen-essen daher immer todesängste ausgestanden! vor allem, wenn mein bruder versuchte, mich mit wilden grimassen zum lachen zu bringen...

ähnliches galt für kaugummi: der durfte NIEMALS verschluckt werden. der verpickt dann nämlich den magen und man stirbt auch. :smi_ersch
 
"Wenn Du in der Nase bohrst, dann bricht Dein Finger ab." - Hab ich nie geglaubt. Alle Finger sind noch dran.

"Wenn Du nicht sofort einschläfst, dann kommt der Butzemann." - Der hat mich allerdings noch eine ganze Weile verfolgt.

Klaus
 
Mein Bruder wollte als Kleinkind (es war Anfang der 1950er Jahre) lange nicht von seinem Schnuller lassen:smi_schnu . Nachdem alle Versuche meiner Eltern, ihm diesen auszureden erfolglos blieben, erzählten sie ihm, dass sich Würmer darin bilden, wenn man ihn zu lange hat.

Eines Tages, als mein Bruder wieder nach seinem geliebten "Zuzzerl" verlangte, schnitt ihn mein Vater - bevor er ihn ihm gab - auf und siehe da, darinnen krümmte sich ein Regenwurm. :smi_ersch
Nie wieder hat mein Bruder nach einem Schnuller verlangt!
 
Zum Schnuller fällt mir ein, dass sich in den letzten Jahren vorallem in Deutschland (aus meiner Sicht halt) ein neuer Abgewöhnungsbrauch eingestellt hat. Bei den deutschen Kleinkindern heißt es, dass die "Schnullerfee" den Schnulli holt und als Gegenleistung bringt sie dafür kleine Geschenke.
Diese "Schnullerfee" ist wahrscheinlich mit der deutschen "Zahnfee" verwandt, die die ausgefallenen Milchzähne gegen kleine Geschenke austauscht...

Zu "meiner Zeit" (also in den 70ern in Deutschland) hat's beide Feen noch nicht gegeben - wo die wohl herkommen?

Berit
 
Die Schnullerfee gefällt mir auch viel besser als die Methode meiner Eltern.

An so etwas Ähnliches, wie die Zahnfee kann ich mich noch dunkel erinnern. Bei mir war es Anfang der 1950er Jahre die Zahnmaus. Ich steckte den Zahn in eine Zündholzschachtel und legte ihn abends auf das Fensterbrett. Nächsten Morgen war der Zahn weg und ein Schilling lag in der Schachtel. Viele Jahre später fand ich nach dem Tod meiner Mutter eine kleine Schatulle, in der alle Zähne in kleinen Briefchen, fein säuberlich beschriftet, lagen .....
 
Zum Schnuller-Abgewöhnen: Schnullerfee Bilderbuch im Albarello Verlag!
Früher schmierte man uns scharfen Senf auf den Schnulli! Mit dem
Regenwurm finde ich zu eklig, obwohl. manche essen ja Würmer (Mutprobe
für Jungen - früher!?). Vielleicht nicht so scharf wie Senf. Auf dem Lande
war man nicht "pingelig", beim Umgraben nahm mein Opa die Würmer aus der
Erde und warf sie in den Hühnern vor. Momentan habe ich so einen Ekel vor
den Nacktschnecken, die wirklich scharenweise alles ratzekahl fressen.
Naja! Ulrike
 
Also, das mit den Schnullerfeen ist doch echt Unsinn. Was ich gemacht habe, war ganz einfach und "zukunftsweisend":
Ich habe mit meinem Sohn ein "Schnullibäumchen" gepflanzt. Wir waren bei der Zahnärztin, die ihm sagte, daß er keine Schnuller mehr nehmen soll wegen der Zähne. Wir sind dann gleich in die Gärtnerei gefahren und haben eine Jostabeere gekauft (was er natürlich mit knapp 3 noch nicht wußte). Das Pflanzloch zu Hause haben wir gemeinsam gegraben und dann hat mein Sohn selbst alle Schnullis reingeworfen, wir haben uns gemeinsam bei ihnen bedankt, wir haben den Schnullibaum hineingesetzt, er hat alles zugeschüttet und den Strauch sehr fleißig gegossen.

Wenn er nach dem Schnulli Sehnsucht hatte (dauerte nur ein paar Tage), haben wir aus dem Fenster dem Schnullibaum zugewunken und ihm gewünscht, er möge viele Schnullibeeren wachsen lassen - dann war alles wieder gut.

Seitdem ißt mein Sohn von "seinem" Schnullibaum seit Jahren stets die Jostabeeren. Er ist jetzt 7 und ißt die Beeren immer noch gerne, obwohl er mittlerweile meinen kleinen Trick kennt. Mir scheint, er ißt die Beeren seither noch lieber.

So haben alle was davon und das Erinnern ist doch viel schöner!
 
Hallo Zoe2006,

schöne Idee! Weiß aber nicht, ob das etwa bei mir (ich stelle mir meine Kindheit vor) funktioniert hätte...? :kopfkratz

Allerdings ist das Anpflanzen, Aussähen und Wachsen nach meiner Einschätzung für Kinder eine immens wichtige Erfahrung. Ich habe es als Kind immer mit Karotten und Radieschen probiert, richtig gross wurden sie leider nie. :smi_heult

Wolfgang (SAGEN.at)
 
meine oma, und einige andere noch haben mir erzählt, das wenn man unter dem tisch mit den füssen baumelt, wer stirbt, den man gerne hat. und noch was, wenn mangrimmassen schneidet, das das dann nimmer weggeht.. man hat ewig so ein gesicht dann.
irgendwie hat mir mein verstand versucht zu sagen, das das unsinn ist, aber geglaubt hab ichs dennoch :)
naja kinder,, hehe
 
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