Berit (SAGEN.at)
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Seine Hände soll man anderen nicht zeigen und dabei über seine Hände und/oder Finger reden - sonst gibt es Tote! (Deutschland)
Berit
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Aberglaube - Hände
- Ersteller Berit (SAGEN.at)
- Erstellt am
Oksana
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Hallo Berit!
Das mit Haenden ist wirklich zum Fuerchten! Was mich jetzt interessieren wuerde - haette ich z.B. als Deutsche daran geglaubt, muesste ich immer Handschuhen anhaben,so dass niemand meine Haende sieht?
Hier ist noch was fuer die Sammlung:
1. Man darf auf keinen Fall die Damentasche oder Handschuhen auf den Tisch stellen bzw. legen – man geht dabei das Risiko ein, bankrott zu werden. Wenn man auch ohnehin kein Geld hat, dann wird man es auch weiter nicht haben. Das waere wirklich schade;-)
Dasselbe gilt fuers Pfeifen./Russland/
(Naja, pfeifen kann ich nicht, aber wenn ich zur Arbeit komme, stelle ich immer meine Tasche auf den Arbeitstisch, bin es einfach so gewohnt. Frueher musste ich dann von anderen jedes Mal hoeren: “Was machst du? Nimm die Tasche weg, sonst hast du kein Geld!” Jetzt bekomme ich nur vorwurfsvolle Augenblicke;-( )
2. Wenn jemand aus der Familie verreist, darf man im Hause/in der Wohnung, das/die der Familienmitglied verlassen hat, nicht aufraeumen, bis er sein Reiseziel erreicht. Das soll heissen: man waescht die Spuren eines Menschen ab und er kann dann nicht zurueckkommen.
Dasselbe gilt fuer den Fall, wenn ein Gast seine Gastgeber verlaesst. In diesem Fall wird nicht aufgeraeumt, um dem Menschen nichts Schlimmes waehrend der Reise passiert./Russland/
3. Wenn’s an der Nasenspitze juckt, wird man an diesem oder am naechsten Tag etwas feiern (einfacher gesagt – Alkohol trinken). Wenn man das nicht will, muss man sich leicht die Nase mit Fingern schlagen./Russland/
Das waren nur einige der verbreitesten Varianten;-) Faellt mir noch etwas ein – melde ich mich sofort!
Lg
Oksana
Das mit Haenden ist wirklich zum Fuerchten! Was mich jetzt interessieren wuerde - haette ich z.B. als Deutsche daran geglaubt, muesste ich immer Handschuhen anhaben,so dass niemand meine Haende sieht?
Hier ist noch was fuer die Sammlung:
1. Man darf auf keinen Fall die Damentasche oder Handschuhen auf den Tisch stellen bzw. legen – man geht dabei das Risiko ein, bankrott zu werden. Wenn man auch ohnehin kein Geld hat, dann wird man es auch weiter nicht haben. Das waere wirklich schade;-)
Dasselbe gilt fuers Pfeifen./Russland/
(Naja, pfeifen kann ich nicht, aber wenn ich zur Arbeit komme, stelle ich immer meine Tasche auf den Arbeitstisch, bin es einfach so gewohnt. Frueher musste ich dann von anderen jedes Mal hoeren: “Was machst du? Nimm die Tasche weg, sonst hast du kein Geld!” Jetzt bekomme ich nur vorwurfsvolle Augenblicke;-( )
2. Wenn jemand aus der Familie verreist, darf man im Hause/in der Wohnung, das/die der Familienmitglied verlassen hat, nicht aufraeumen, bis er sein Reiseziel erreicht. Das soll heissen: man waescht die Spuren eines Menschen ab und er kann dann nicht zurueckkommen.
Dasselbe gilt fuer den Fall, wenn ein Gast seine Gastgeber verlaesst. In diesem Fall wird nicht aufgeraeumt, um dem Menschen nichts Schlimmes waehrend der Reise passiert./Russland/
3. Wenn’s an der Nasenspitze juckt, wird man an diesem oder am naechsten Tag etwas feiern (einfacher gesagt – Alkohol trinken). Wenn man das nicht will, muss man sich leicht die Nase mit Fingern schlagen./Russland/
Das waren nur einige der verbreitesten Varianten;-) Faellt mir noch etwas ein – melde ich mich sofort!
Lg
Oksana
Ulrike Berkenhoff
Active member
Die eigenen Hände betrachten (sagt man bei uns) bringt Unglück!
Wenn die Nasenspitze juckt, bekommt man heute noch einen `drauf
(wohl nicht auf die Nase gehauen - wörtl. - sondern übergebraten oder
verpasst = vulgär; gemeint ist jedenfalls : der Tag bringt noch etwas Negatives.
Grüße aus Westfalen! Ulrike
Wenn die Nasenspitze juckt, bekommt man heute noch einen `drauf
(wohl nicht auf die Nase gehauen - wörtl. - sondern übergebraten oder
verpasst = vulgär; gemeint ist jedenfalls : der Tag bringt noch etwas Negatives.
Grüße aus Westfalen! Ulrike
Ulrike Berkenhoff
Active member
Noch etwas zur Ergänzung:
Mädchen, die pfeifen
und Hähnen, die krähn
soll man beizeiten den Kopf umdrehn! Wie findet" man "das?
Wer morgens schon singt, den holt abends die Katz !
Mädchen, die pfeifen
und Hähnen, die krähn
soll man beizeiten den Kopf umdrehn! Wie findet" man "das?
Wer morgens schon singt, den holt abends die Katz !
Berit (SAGEN.at)
Active member
... und ich hab mir schon gedacht ich wäre die einzige die Aberglauben kennt, ich freue mich, dass es nicht so ist!!
Also noch eine Variante zur juckenden, beißenden Nase
Und zum Geld fällt mir ein, dass man laut Feng-Shui
Mei - und natürlich
Dennoch befindet sich in meiner Geldtasche ein sogenannter "Glückspfennig"
Berit
Also noch eine Variante zur juckenden, beißenden Nase
wenn einem die Nase juckt,
dann bekommt man in der nächsten Zeit Geld.
dann bekommt man in der nächsten Zeit Geld.
Und zum Geld fällt mir ein, dass man laut Feng-Shui
immer den Toilettendeckel schließen muß,
denn sonst verschwindet das Geld aus dem Haushalt.
denn sonst verschwindet das Geld aus dem Haushalt.
Mei - und natürlich
"Wer den Pfennig nicht ehrt,
ist des Talers nicht wert",
gehört aber zu den Sprichwörtern.ist des Talers nicht wert",
Dennoch befindet sich in meiner Geldtasche ein sogenannter "Glückspfennig"
Ein Pfennigstück
Foto: Berit Mrugalska
Pfennig-Rückseite
Bundesrepublik Deutschland 1950
Foto: Berit Mrugalska
Foto: Berit Mrugalska
Pfennig-Rückseite
Bundesrepublik Deutschland 1950
Foto: Berit Mrugalska
Berit
Oksana
Active member
Die Liste von Aberglauben scheint unendlich zu sein. Wenn man darueber lange nachdenkt, fallen immer mehr Beispiele ein.
Russland:
1. Wenn einem seine rechte Hand juckt, bedeutet das eine baldige angenehme Begegnung. Wenn die linke Hand juckt, wird man Geld bekommen.
2. Rechte Hand juckt zum Bekommen, linke Hand - zum Geben.
3. Wenn einem seine Ohren oder Wangen brennen, denkt jemand gerade an ihn (vgl. mit der juckenden Nase in Niederoesterreich;-)
4. Man darf in Russland kein Besteck schenken, das bringt auch Unglueck ins Haus mit. Wenn dies jedoch passiert, muss der Beschenkte dem Schenker eine Muenze dafuer geben, damit wird ein Kauf imitiert und die negative Bedeutung des Geschenkes wird neutralisiert.
5. Wenn man am Tisch sitzt und einem sein Besteck auf den Boden faellt, soll das heissen, es kommt bald noch eine Person dazu. Ist eine Gabel oder ein Loeffel heruntergefallen, kommt eine Frau, das Messer – ein Mann. Jedoch kann man den ungewuenschten Besuch vermeiden. Dafuer muss man mit dem gefallenen Gegenstand auf den Tisch schlagen und sagen: “Bleibe zu Hause!”
6. Studentenaberglauben in Russland:
- Man darf vor einer Pruefung den Kopf nicht waschen, sonst wird man die nicht bestehen oder eine schlechte Note bekommen.
- Wenn man sich eine gute Note in einer Pruefung wuenscht, muss man sich in den rechten Schuh eine Muenze mit Nennwert 5 (5- die beste Note, “ausgezeichnet” ) unter die Ferse legen und so zur Pruefung kommen.
Zum Thema “Gluecksbringer”: bei uns haben auch viele in ihren Geldtaschen verschiedene Gluecksbringer.
Es gibt bei uns auch so eine Regel: wenn man im Bus eine Fahrkarte kauft, muss man die drei Ziffern rechts drauf und die drei links addieren. Wenn das dann die gleiche Zahl rechts und links ergibt – bringt das Glueck.
Gestern Abend hatte ich Glueck;-)
Lg
Oksana
Russland:
1. Wenn einem seine rechte Hand juckt, bedeutet das eine baldige angenehme Begegnung. Wenn die linke Hand juckt, wird man Geld bekommen.
2. Rechte Hand juckt zum Bekommen, linke Hand - zum Geben.
3. Wenn einem seine Ohren oder Wangen brennen, denkt jemand gerade an ihn (vgl. mit der juckenden Nase in Niederoesterreich;-)
4. Man darf in Russland kein Besteck schenken, das bringt auch Unglueck ins Haus mit. Wenn dies jedoch passiert, muss der Beschenkte dem Schenker eine Muenze dafuer geben, damit wird ein Kauf imitiert und die negative Bedeutung des Geschenkes wird neutralisiert.
5. Wenn man am Tisch sitzt und einem sein Besteck auf den Boden faellt, soll das heissen, es kommt bald noch eine Person dazu. Ist eine Gabel oder ein Loeffel heruntergefallen, kommt eine Frau, das Messer – ein Mann. Jedoch kann man den ungewuenschten Besuch vermeiden. Dafuer muss man mit dem gefallenen Gegenstand auf den Tisch schlagen und sagen: “Bleibe zu Hause!”
6. Studentenaberglauben in Russland:
- Man darf vor einer Pruefung den Kopf nicht waschen, sonst wird man die nicht bestehen oder eine schlechte Note bekommen.
- Wenn man sich eine gute Note in einer Pruefung wuenscht, muss man sich in den rechten Schuh eine Muenze mit Nennwert 5 (5- die beste Note, “ausgezeichnet” ) unter die Ferse legen und so zur Pruefung kommen.
Zum Thema “Gluecksbringer”: bei uns haben auch viele in ihren Geldtaschen verschiedene Gluecksbringer.
Es gibt bei uns auch so eine Regel: wenn man im Bus eine Fahrkarte kauft, muss man die drei Ziffern rechts drauf und die drei links addieren. Wenn das dann die gleiche Zahl rechts und links ergibt – bringt das Glueck.
Gestern Abend hatte ich Glueck;-)
Lg
Oksana
Zuletzt bearbeitet:
hallöchen!
mir fällt bezüglich hände und aberglaube der gebrauch von amuletten ein -
da gibts doch in der islamischen welt die hand der fatima, die als unglück abweisend gilt...
und in unseren breiten kannte man die hand auch auf fraisketten usw. - vor allem die form der "feige", die gegen den bösen blick eingesetzt wurde.
übrigens haben doch auch die füsse als amulett eine besondere bedeutung, nicht? oder sind das mehr die schuhe?
lg s hexchen
mir fällt bezüglich hände und aberglaube der gebrauch von amuletten ein -
da gibts doch in der islamischen welt die hand der fatima, die als unglück abweisend gilt...
und in unseren breiten kannte man die hand auch auf fraisketten usw. - vor allem die form der "feige", die gegen den bösen blick eingesetzt wurde.
übrigens haben doch auch die füsse als amulett eine besondere bedeutung, nicht? oder sind das mehr die schuhe?
lg s hexchen
gavial
Member
Eine sehr schöne Darstellung befindet sich auf der Turmzier, die von 1519 bis 1683 auf dem Stephansturm angebracht war: Es ist eine zur "Feige" geballte Hand darauf eingraviert und darunter die Inschrift "Haec Solymanne Memoria tua." (Dies Süleyman, zu deiner Erinnerung) und die Jahreszahl 1529.
Diese Turmzier ist noch heute im Museum der Stadt Wien am Karlsplatz zu bewundern. Leider ist dort das Fotografieren verboten
Diese Turmzier ist noch heute im Museum der Stadt Wien am Karlsplatz zu bewundern. Leider ist dort das Fotografieren verboten
Hände sind Schutz, dienen als Abwehr.
Ich denk da z.B. an die Verkehrszeichen, die am Land oft zu sehen sind. Da ist eine große Hand zu sehen und darunter steht oft "Stopp" oder "Fahr langsamer!".
Abdrücke von deinen Händen (wenn du deine Hände in Farbe tauchst und dann an die Wand drückst) z.b. an der Wohnungstür halten unliebsame BesucherInnen seeehr erfolgreich ab...
Ich denk da z.B. an die Verkehrszeichen, die am Land oft zu sehen sind. Da ist eine große Hand zu sehen und darunter steht oft "Stopp" oder "Fahr langsamer!".
Abdrücke von deinen Händen (wenn du deine Hände in Farbe tauchst und dann an die Wand drückst) z.b. an der Wohnungstür halten unliebsame BesucherInnen seeehr erfolgreich ab...
Oksana
Active member
Warum vielleicht wir soo viele Aberglauben mit Spiegel haben (nicht nur Russland):
In der russischen Folklore wird der Spiegel als ein Schaffen des Teufels vorgestellt. Die Altglaeubigen in Russland glaubten, dass einen Spiegel im Haus zu haben eine Suende ist, weil er den Menschen vom Teufel gegeben wurde. Dies bewiesen sie mit folgender Sage:
Ein Alter versuchte, sich in einer Wueste zu retten, und las folgende Worte: “Betet und es wird Euch gegeben”. Der Wanderer zweifelte daran, dass er alles bekommen kann, worum er bitten wuerde und ging zu einem Zaren, um ihn um die Hand seiner Tochter zu bitten. Der Zar war sehr erstaunt, erzaehlte alles seiner Tochter, sie wunderte sich auch sehr und sagte dann: “Da es eine sehr seltsame und ausserordentliche Sache ist, muss mir der Alte einen ausserordentlichen Gefallen tun, und naemlich soll er mir einen Gegenstand schenken, wo ich mich sehen koennte.” Diesen Wunsch hat die Zarentochter in der Zeit ausgesprochen, als es noch gar keine Spiegel gab. Der Moench, nachdem er das gehoert hat, begab sich auf den Weg, um diesen Gegenstand zu finden. Lange wanderte er im Walde, endlich kam er doch in eine unbewohnte Wueste. Nach einer Weile hoerte er wie jemand stoehnt. Er meldete sich und hoerte eine Antwort: “Oh, guter Mann! Hab Mitleid mit mir, ich bin schon einige Jahre in diesem Gefaess von einem anderen Mann eingesperrt! Befreie mich und ich gebe dir alles, was du willst!” Der Alte erzaehlte ihm, was die Zarentochter von ihm verlangte. Der Gefangene versprach, ihm das zu geben, und dann nahm der Alte das Kreuz vom Gefaess und liess den Teufel ins Freie. Der Teufel gab ihm einen Spiegel, der Alte besah sich darin und wunderte sich sehr. Dann sah er aber, wie alt und faltig er war und wollte nicht mehr heiraten. Den Spiegel brachte er doch dem Zaren und begann zu beten, weil er die Heilige Schrift bezweifelte. Und da der erste Spiegel dem Alten vom Teufel gegeben wurde, hatten die Altglaeubigen sehr lange keine Spiegel in ihren Haeusern.
Historischer Hinweis: die Altglaeubigen – Gesamtbezeichnung von religioesen Gruppen, die sich im 17.Jh. von der Russischen Kirche getrennt haben. Der Zwiespalt begann nachdem einige Geistliche mit der Verbesserung von Gebetbuechern und Veraenderung von religioesen Braeuchen nicht einverstanden waren, mit denen der Patriarche Nikon 1655 begonnen hat. Die altglaeubige Bewegung bestimmte zuerst als ihr Hauptziel, den altrussischen Braeuchen zu folgen. Dies fuehrte aber schliesslich zum politischen Widerstand und die Altglaeubigen mussten fliehen – in die wenig bewohnten Gegenden von Norden Russlands, Sibirien, auch Polen, China und Rumaenien.
Lg
Oksana
In der russischen Folklore wird der Spiegel als ein Schaffen des Teufels vorgestellt. Die Altglaeubigen in Russland glaubten, dass einen Spiegel im Haus zu haben eine Suende ist, weil er den Menschen vom Teufel gegeben wurde. Dies bewiesen sie mit folgender Sage:
Ein Alter versuchte, sich in einer Wueste zu retten, und las folgende Worte: “Betet und es wird Euch gegeben”. Der Wanderer zweifelte daran, dass er alles bekommen kann, worum er bitten wuerde und ging zu einem Zaren, um ihn um die Hand seiner Tochter zu bitten. Der Zar war sehr erstaunt, erzaehlte alles seiner Tochter, sie wunderte sich auch sehr und sagte dann: “Da es eine sehr seltsame und ausserordentliche Sache ist, muss mir der Alte einen ausserordentlichen Gefallen tun, und naemlich soll er mir einen Gegenstand schenken, wo ich mich sehen koennte.” Diesen Wunsch hat die Zarentochter in der Zeit ausgesprochen, als es noch gar keine Spiegel gab. Der Moench, nachdem er das gehoert hat, begab sich auf den Weg, um diesen Gegenstand zu finden. Lange wanderte er im Walde, endlich kam er doch in eine unbewohnte Wueste. Nach einer Weile hoerte er wie jemand stoehnt. Er meldete sich und hoerte eine Antwort: “Oh, guter Mann! Hab Mitleid mit mir, ich bin schon einige Jahre in diesem Gefaess von einem anderen Mann eingesperrt! Befreie mich und ich gebe dir alles, was du willst!” Der Alte erzaehlte ihm, was die Zarentochter von ihm verlangte. Der Gefangene versprach, ihm das zu geben, und dann nahm der Alte das Kreuz vom Gefaess und liess den Teufel ins Freie. Der Teufel gab ihm einen Spiegel, der Alte besah sich darin und wunderte sich sehr. Dann sah er aber, wie alt und faltig er war und wollte nicht mehr heiraten. Den Spiegel brachte er doch dem Zaren und begann zu beten, weil er die Heilige Schrift bezweifelte. Und da der erste Spiegel dem Alten vom Teufel gegeben wurde, hatten die Altglaeubigen sehr lange keine Spiegel in ihren Haeusern.
Historischer Hinweis: die Altglaeubigen – Gesamtbezeichnung von religioesen Gruppen, die sich im 17.Jh. von der Russischen Kirche getrennt haben. Der Zwiespalt begann nachdem einige Geistliche mit der Verbesserung von Gebetbuechern und Veraenderung von religioesen Braeuchen nicht einverstanden waren, mit denen der Patriarche Nikon 1655 begonnen hat. Die altglaeubige Bewegung bestimmte zuerst als ihr Hauptziel, den altrussischen Braeuchen zu folgen. Dies fuehrte aber schliesslich zum politischen Widerstand und die Altglaeubigen mussten fliehen – in die wenig bewohnten Gegenden von Norden Russlands, Sibirien, auch Polen, China und Rumaenien.
Lg
Oksana
