• Willkommen im SAGEN.at-Forum und SAGEN.at-Fotogalerie.
    Forum zu Themen der Volkskunde, Kulturgeschichte, Regionalgeschichte, Technikgeschichte und vielem mehr - Fotogalerie für Dokumentar-Fotografie bis Fotogeschichte.
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst Du eigene Beiträge verfassen und eigene Fotos veröffentlichen.

Sura, die Rebhuhnfrau

Rabenweib

Active member
Es lebte einmal eine Rebhuhnfrau namens Sura in der Steppe eines fernen Landes. Sura liebte ihre Rebhuhn-Geschwister und tat alles für sie. Ihr Herz war weit und sie wusste immer Rat wenn jemand Hilfe brauchte.

Sura war sehr beliebt bei den anderen Rebhühnern und weit über die Grenzen hinaus bekannt für ihre Gutherzigkeit. Wo auch immer man über Sura redete, es fielen nur gute Worte für sie und alle waren freundlich zu ihr.

Als es einmal im Winter sehr viel Schnee gab und die Rebhühner kaum etwas zu fressen fanden, trieb der Hunger sie in Suras Hütte und sie forderten: „Sura, du weißt doch immer Rat, wenn es darum geht jemandem zu helfen! Weißt du denn keinen Rat? Woher sollen wir Futter bekommen um den Winter zu überleben? Denk doch mal nach, was wir tun könnten! Du weißt doch immer was! Lass dir was einfallen!“

Sura versprach natürlich sofort, zu helfen und schickte die Rebhühner weg um in Ruhe nachdenken zu können. Sie grübelte und überlegte nächtelang und tagelang, wie sie den anderen Rebhühnern gerecht werden konnte. Sie wollte die Rebhühner auf keinen Fall enttäuschten, denn die waren es schliesslich gewohnt, dass sie immer Rat wusste und rechneten mit ihrer Hilfe!

Ausserdem wollte Sura geliebt werden. Sie mochte es nicht, jemanden zu enttäuschen und hatte Angst, dass jemand sie nicht leiden könnte, wenn sie den Anforderungen nicht entspräche, die an sie gestellt wurden.

Sura grübelte ewig vor sich hin, wie die Rebhühner an Nahrungsmittel kommen könnten. Sie schlief ein mit der Frage und wachte auf mit der Frage. Sie vergass sogar zu essen, so sehr war sie damit beschäftigt, sich um die Anderen zu sorgen und eine Lösung zu suchen. Sura wurde immer dünner und dünner. Sie lag nur noch grübelnd in einer Ecke ihrer Hütte, wurde schwächer und schwächer und war so auf ihre Frage konzentriert, dass sie beinahe vergass zu atmen.

Die Rebhuhnfrau bemerkte nicht einmal, dass alle Rebhühner den Winter überlebt hatten, der Frühling gekommen war und die Rebhühner längst wieder Wildkräuter und Körner finden konnten! Die Rebhühner hatten schon ganz vergessen, dass Sura etwas für sie tun wollte!

Als eines Tages ein Rebhuhn in Suras Hütte kam, da erschrak es sehr, denn Sura war nur noch ein Schatten ihrer selbst. „SURA!“ rief es. „Du musst essen, was ist denn passiert mit dir?" Doch Sura, die Rebhuhn-Frau konnte kaum sprechen, so schwach war sie.

Die anderen Rebhühner kamen neugierig zur Hütte herein und als sie sahen, was mit der Rebhuhnfrau Sura passiert war, beschlossen sie, ihr zu helfen und sie wieder aufzupäppeln.

Sie sammelten Körner und Klee und Wegerich und legten die Speisen vor ihren Schnabel und sie begann zu essen. Als Sura wieder eine kräftige Rebhuhnfrau geworden war, hatte sie gelernt, auf sich und ihre Kraft zu achten.

Sie bot ihre Hilfe nur noch an wenn sie WOLLTE- und nicht wenn andere die Hilfe ERWARTETEN.

Sie musste niemandem gerecht werden.



Sonja Raab
 
dankeschön liebe ulrike!
ich lerne immer erst und DANN fällt mir die geschichte dazu ein. *kicher*
auch net immer schön!

alles liebe, sonja
 
Zurück
Oben