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Welches Foto soll gewinnen: 10 x 10 x 10 ?

  • Rabenweib

    Stimmen: 4 40,0%
  • Joa

    Stimmen: 0 0,0%
  • Elfie

    Stimmen: 4 40,0%
  • klarad

    Stimmen: 1 10,0%
  • SAGEN.at

    Stimmen: 1 10,0%

  • Umfrageteilnehmer
    10
  • Umfrage geschlossen .

SAGEN.at

Administrator
Teammitglied
Das Thema für den SAGEN.at-Themen-Fotowettbewerb Februar 2013 ist:

10 x 10 x 10

Das Thema für diesen Fotowettbewerb ist inspiriert durch die Ausstellung im Wien Museum "Unter 10 - Wertvolles en miniature" (Ausstellungsdauer: 31. Jänner 2013 bis 26. Mai 2013).

Die Idee dabei ist, Dinge mit einer Größe von maximal 10x10x10 cm zu fotografieren. Es zählt dabei nicht der Einsatz des Makroobjektives, sondern alle Leser sind eingeladen, mit eigenen Mitteln der durchschnittlichen Kamera spannende und vielleicht überraschende Motive zu bringen - also der Dokumentarwert steht über der fotografischen Perfektion!

Ein paar einführende Hinweise, bitte auch um Eure Ergänzungen und Tipps:
- für die Fotografie kleiner Gegenstände, sollte der zu dokumentierende Gegenstand evt noch mit einer oder zwei Schreibtischlampen von den Seiten angestrahlt werden.
- manche Gegenstände bringen einen guten Kontrast vor einem weißen oder farbigen Tuch oder Papier.
- selbstverständlich bleibt der Detail-Blick in eine Lade eines meterhohen Knopfregals ebenso unter den Bedingungen von "10x10x10", solange der Fokus unter diesen Abmessungen liegt. In einem solchen Fall ist der Kontext wohl zur Bilderzählung eine wichtige Ergänzung.

Als Forum zur Europäischen Ethnologie / Volkskunde liegt auch ein Schwerpunkt auf Bildbeschreibung und Erklärung.

Bilder und Beschreibung nun hierher, jeder Leser ist eingeladen mitzumachen!

Die Spielregeln zum Fotowettbewerb finden sich hier und im Monat Februar 2013 erhält der Gewinner des Fotowettbewerbes eines unserer eben neu erschienenen Sagenbücher und eine Glasflasche voll mit Edelsteinen aus einem historischen Tiroler Bergwerk! *)

Wolfgang (SAGEN.at)

*) unter Ausschluss des Rechtsweges!
 
Ein schönes Thema, das mich sofort zu einem meiner persönlichen Lieblingsbilder aus meinem Archiv führt.... Es braucht nicht viel, um die kleinen Dinge des Lebens in rechte Licht zu rücken. Ein Schneckenhaus, ein Blümchen und die Achtung vor den wunderbaren Kleinigkeiten des Lebens...

Herzgrüße aus dem Ybbstal,

Sonja
 

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Zu diesem interessanten Thema habe ich etwas gefunden. Ein altes Tintenfässchen, welches ich von meiner Mutter geerbt habe.

Die Grundfläche des Glaswürfels misst 4x4cm. Die Höhe ist mit 3,75cm etwas geringer und die Gesamthöhe incl. Eule beträgt 7cm.
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Der Zweite Weltkrieg hatte Jan van der Steen ( 1892 – 1967) nach Österreich gebracht.
Er blieb – der Liebe wegen.

Jan hatte in Paris in einer Fabrik gearbeitet, die wertvolle Schirme und Spazierstöcke erzeugte. Knäufe mit Intarsien aus Schildpatt, Perlmutt und Elfenbein.
Nach dem Krieg gab es hier viele Hindernisse für ihn. Eines davon war wohl die allgemeine Armut. Die Menschen hatten andere Sorgen, als sich Gegenstände aus Künstlerhand zu kaufen. Und so mußte er sehen, wie er an billige bis kostenlose Materialien kam. Er fand sie in einer Metzgerei: Knochen und Hörner.
Auf diese Weise war sein Auskommen gesichert, manche zahlten mit Naturalien und es konnten sich viele Menschen im Ort Kleinigkeiten leisten, die handgefertigte Unikate waren.

Jan war selbst ein Unikat und von der bodenständigen Bevölkerung immer etwas spöttisch betrachtet mit seiner Kniebundhose, der Baskenmütze, den weißen Haare bis weit in den Nacken – Dichterschlurf nannte man das hier – und dem zahnlosen Mund. „Mein Kiefer ist hart wie Papageienschnabel“ erklärte er bei Bedarf und das Gebiss blieb weiterhin in der Lade.
Ich sah nie einen zahnlosen Menschen so gewinnend und herzlich lächeln wie ihn.

Jan van der Steen war aber nicht nur sehr gebildet und erkannte jedes klassische Meisterwerk nach dem ersten Ton – was im Dorf natürlich gar nichts zählte, er besaß auch längst vergessenes Wissen, um mit einfachen Mitteln seine Werkstoffe aufzuwerten. Holzoberflächen allein durch schleifen, beizen und wachsen in vielfacher Wiederholung dauerhaft wasserfest und seidenglänzend zu machen oder Eisenketten in einer Ölmischung zu sieden, was sie nicht mehr rosten ließ und ihnen einen bläulichen Schimmer verlieh.
Kunstschmiede der Umgebung kamen, um sich das zeigen zu lassen.

Jan lebte bis zu seinem Tod von der Hand in den Mund und was übrig blieb, verschenkte er oft. Er war ein Künstler seiner Lebensart.
Ich durfte in seinem Haus wohnen, in seiner Werkstatt üben und von diesem wunderbaren Menschen viel lernen.

Geblieben ist unter wenigem Anderen dieses Zeugnis einer schlimmen Zeit:
Ein Ring aus Knochen, 3 cm breit, 1 ½ cm hoch.
Für ein Halstuch vielleicht …
 

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    jan (2).JPG
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Jan hatte in Paris in einer Fabrik gearbeitet, die wertvolle Schirme und Spazierstöcke erzeugte. Knäufe mit Intarsien aus Schildpatt, Perlmutt und Elfenbein.

Ein Ring aus Knochen, 3 cm breit, 1 ½ cm hoch.
Für ein Halstuch vielleicht …
könnte auch dazu gedient haben um einen Schirm zusammenzuhalten?
 
Kaum, denn die Öffnung ist ein Oval (Röhrenknochen) und mißt an der breitesten Stelle 1,5cm. Es blieb wohl dem Käufer im Dorf überlassen, wofür es Verwendung fand.
 
Ich hatte mich noch gar nicht eingeloggt, um diesen hübschen, bunten Ring zu betrachten als mich bereits die Geschichte dazu faszinierte (und berührte).
 
Nach DIESER wunderbaren Geschichte kann man eigentlich gar nichts Schöneres mehr finden !!
 
Na da kann man dir ja schon so gut wie zum Sieg gratulieren Elfie :smi_klats :D
 
Zur jüdischen Chanukka-Feier ist das Spiel mit dem Dreidel beliebt, einem Kreisel, auf dessen Seiten vier hebräische Schriftzeichen (Nun Gimel He Schin) stehen. Die Schriftzeichen stehen für die Initialen des hebräischen Satzes „Ein großes Wunder geschah dort" (hebr.: Nes Gadol Haja Scham). In Israel steht auf den Dreideln heute der Satz: Nes Gadol Haja Po „Ein großes Wunder geschah hier.“ Für den Zweck des Spiels werden die Buchstaben als Abkürzungen der jiddischen Worte, deutsch: „nichts“, „ganz“, „halb“ und „stellen“ ausgelegt.

Diese Dreidel aus Glas habe ich im Ghetto von Venedig gekauft.
 

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Da der Februar so kurz ist, können Fotos für diesen Fotowettbewerb bis einschließlich Samstag 2. März 2013 eingereicht werden.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Petroleumlampe um 1975

Diese Petroleumlampe habe ich mir als Kind auf der "Vöcklabrucker Maidult" im Jahr 1975 unbedingt gewünscht.

Man konnte die Petroleumlampe jedoch nicht kaufen, sondern musste sie "erspielen":

Es gab damals einen älteren Herrn, der einen ganz kleinen runden Stand hatte, der aus etwa 12 kreisförmig angeordneten kleinen Kegelbahnen bestand. Er selbst stand in einer kleinen kreisförmigen Öffnung in der Mitte und musste nach jeder Runde unterhalb der Kegelbahnen an einer Schnur ziehen, womit die Kegel wieder aufgerichtet wurden. Mit der anderen Hand rollte er den Spielteilnehmern gegen den Einsatz 3 Kugeln zu.

Ein Runde im Kegelspiel kostete 1 Schilling, dafür bekam man 3 Metallkugeln. Von einer schwenkbaren Rampe konnte man die Kugeln auf die Kegel der schrägen Spielfläche rollen lassen. Wer von allen Teilnehmern die meisten Kegel umwarf, bekam einen Gutschein oder auch Bargeld. Ich glaube, mit 20 Gutscheinen konnte man die Petroleumlampe eintauschen.

Ich habe als Kind mit relativ spärlichem Taschengeld auch taktieren müssen, damit keine allzu schweren Gegner beteiligt waren - ich habe es geschafft, die 20 notwendigen Gutscheine für die Petroleumlampe zusammen zu bekommen.

Beim Eintauschen der Gutscheine für die Lampe war ich ziemlich stolz, die Lampe steht seither immer auf einem Ehrenplatz.
Und auf noch etwas bin ich sehr stolz: ich habe seit diesem Gewinn als Kind nie mehr in meinem Leben bei Glücksspielen oder dergleichen mitgetan (Ausnahme: bei manchen 4fach-Jackpots im Lotto spiele ich gelegentlich 2 bis 3 Tipps, wenn ich es nicht ohnehin verpasse).

Petroleumlampe, funktionsfähig.
Höhe: 9,5 cm
Durchmesser: 4 cm

Wolfgang (SAGEN.at)
 

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  • Petroleumlampe_1975.jpg
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Der Themen-Fotowettbewerb "10 x 10 x 10" ist nun geschlossen und die Abstimmung eröffnet.

Wir danken Euch für die beeindruckenden Beiträge!

Bis 6. März 2013 lauft nun die spannende Abstimmung, wer das beste Bild mit Dokumentation gebracht hat - dieses kommt dann für ein Monat auf die Startseite von SAGEN.at, der Gewinner bekommt ein druckfrisches Exemplar unserer neuen Bücher "Die schönsten Sagen aus Österreich und Südtirol" und eine Glasflasche voll mit Edelsteinen aus einem historischen Tiroler Bergwerk *)!

Nun harren wir auf Eure Abstimmung, natürlich auch Diskussion zu den eingereichten Fotos.

Wolfgang (SAGEN.at)

*) unter Ausschluss des Rechtsweges!
 
Wir freuen uns nach genauer Auszählung der abgegebenen Stimmen auf die exakte Stimmgleichheit bzw. über zwei Gewinnerinnen!

Die Gewinner des SAGEN.at-Fotowettbewerbes "10 x 10 x 10" vom Februar 2013 sind:

Rabenweib

und

Elfie

:smi_klats:smi_klats:smi_klats

Wir gratulieren den beiden Gewinnerinnen Rabenweib und Elfie ganz herzlich und überreichen beiden jeweils ein druckfrisches Exemplar unserer Buchserie "Die schönsten Sagen aus Österreich und Südtirol" und eine Glasflasche voll Edelsteinen aus einem historischen Tiroler Bergwerk!

Die Fotos finden sich im März 2013 auch auf der Startseite von SAGEN.at!

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Wir freuen uns nach genauer Auszählung der abgegebenen Stimmen
Um solch langwierige Arbeiten beneide ich euch wahrlich nicht :D und gratuliere natürlich den beiden Gewinnerinnen, welche mit ihren ergreifenden Geschichten so manches Herz berührt haben :)
 
Vielen Dank für eure Punkte, Jan hat natürlich auch ein Gesicht und hier gibts noch ein paar Fotos.
 

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Herzliche Gratulation an die beiden Siegerinnen!

Ich fand eigentlich alle Bilder sehr beeindruckend, vor allem dass so
persönliche Erinnerungen damit verbunden waren! Wolfgang, an so eine kleine Lampe konnte ich mich auch noch gut erinnern!
Norbert
 
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