Selbst bei uns sturmerprobten Norddeutschen gilt der Orkan, der am 13. November 1972 zwischen 09:00 Uhr und 11:00 Uhr über Norddeutschland hinwegzog, als beispiellos. Weder Kyrill 2008 oder die Orkane vom Januar/Februar 1990 reichten an ihn heran. Binnen zwei Stunden wurde fast ganz Nordwestdeutschland nahezu vollständig entwaldet. Im Oldenburger Land, im Emsland und in der Lüneburger Heide gab es Gebiete, in denen nach dem Sturm kein Baum mehr stand. Bei Windgeschwindigkeiten von mehr als 200 km/h wurden Mauern und Schaufensterscheiben eingedrückt, Kirchtürme stürzten ein, ganze Gebiete waren vollkommen von der Außenwelt abgeschnitten. Sämtliche Verkehrsverbindungen von Bremen nach Oldenburg waren über Tage blockiert. Das Landschaftsbild Nordwestdeutschlands hatte sich nach dem Orkan in einer in der Geschichte beispiellos kurzen Zeit radikal verändert.
Insgesamt kamen durch den Orkan selbst mindestens 73 Menschen ums Leben, bei den Aufräumarbeiten gab es allein in Niedersachsen mindestens 20 Tote und 700 Verletzte.
Insgesamt kamen durch den Orkan selbst mindestens 73 Menschen ums Leben, bei den Aufräumarbeiten gab es allein in Niedersachsen mindestens 20 Tote und 700 Verletzte.