"Unter den Tiroler Glashütten sind vor allem, die von Brixlegg, Hall, Hörbrunn und Kramsach und im Salzburg die von Klausgraben und Oberalm bei Hallein anzuführen. Neben den bekannten Branntweinflaschen in Gestalt von Bären, Ebern, Hunden, Echsen und Schildkröten usw., sind es die mit Schmelzfarben bemalten Schnapsfläschchen, die einen volkstümlichen Reiz ausüben. Molthein schreibt diese Erzeugnisse besonders den Glashütten von Sonnenwald, Freudenthal, Platzl, Weißenbach und Glashütten in Oberösterreich zu. Die Zeit der volkstümlichen Erzeugnisse ist vor allem das ausgehende 17. und das 18. Jahrhundert. Die meistens ganz dünnwandigen kantigen Glasfläschchen haben einen Schraubverschluss aus Zinn. In den Farben Rot, Blau, Orange, Weiß und Grün werden vor allem auf der Vorder- und Rückseite neben Blumengirlanden und Maiglöckchen Hasen, Tauben, Hirsche, Füchse, aber auch Vögel gemalt. Die kostümkundlich wichtigste Gruppe sind aber die Darstellungen von Bauern und Bäuerinnen mit verhältnismäßig guter Durchzeichnung der Details.
Eine zweite und für die Auszier des Hauses wichtige Gruppe ist die Hinterglasmalerei. Selbstverständlich hat auch sie ihre Wurzeln im bürgerlichen Handwerk, das sich von Italien aus über ganz Europa verbreitete. Doch bald trat auch die hüttengewerbliche Hinterglasmalerei, wie Friedrich Knaipp sie nennt, dazu, die von den Handwerkern der Glashütten ausging. Infolge der mit der steigenden Produktion einhergehenden ständigen Wiederholung der gleichen Motive wurde ein Abschleifen der Formen bewirkt, das am Ende des 19. Jahrhunderts auch zum Verfall dieses Kunstzweiges führte.
Führende Orte der Hinterglasmalerei sind neben Schwertberg Sandl und Buchers in Oberösterreich geworden, und nach Sandl werden die von den Bauern gern gekauften Bilder auch ,,Sandl-Bilder“ genannt. Doch war nicht nur die nächste Umgebung das Absatzgebiet dieser Bilder, sondern tüchtige Hausierer erweiterten es weit über die Grenze der alten Monarchie bis in die Ukraine, nach Rumänien, Serbien und Italien."
(Quelle: Dr. Adolf Mais, Handwerk und Volkskunst, in: Österreichische Volkskunde für Jedermann, Hg. Adolf Mais, Wien 1952, S. 194)
Hinweise auf das Handwerk der Glasproduktion wären sehr interessant!
Wer kennt lokale und historische Glashütten?
Wolfgang (SAGEN.at)
Eine zweite und für die Auszier des Hauses wichtige Gruppe ist die Hinterglasmalerei. Selbstverständlich hat auch sie ihre Wurzeln im bürgerlichen Handwerk, das sich von Italien aus über ganz Europa verbreitete. Doch bald trat auch die hüttengewerbliche Hinterglasmalerei, wie Friedrich Knaipp sie nennt, dazu, die von den Handwerkern der Glashütten ausging. Infolge der mit der steigenden Produktion einhergehenden ständigen Wiederholung der gleichen Motive wurde ein Abschleifen der Formen bewirkt, das am Ende des 19. Jahrhunderts auch zum Verfall dieses Kunstzweiges führte.
Führende Orte der Hinterglasmalerei sind neben Schwertberg Sandl und Buchers in Oberösterreich geworden, und nach Sandl werden die von den Bauern gern gekauften Bilder auch ,,Sandl-Bilder“ genannt. Doch war nicht nur die nächste Umgebung das Absatzgebiet dieser Bilder, sondern tüchtige Hausierer erweiterten es weit über die Grenze der alten Monarchie bis in die Ukraine, nach Rumänien, Serbien und Italien."
(Quelle: Dr. Adolf Mais, Handwerk und Volkskunst, in: Österreichische Volkskunde für Jedermann, Hg. Adolf Mais, Wien 1952, S. 194)
Hinweise auf das Handwerk der Glasproduktion wären sehr interessant!
Wer kennt lokale und historische Glashütten?
Wolfgang (SAGEN.at)